15.10.2024 -- 75.294 // Zuwachs zum 01.10.2024: 2.557
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten mussten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Alle 14 Tage veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 30.09.2024 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
Wir haben am 26.08.24 eine Sperrverfügung der russischen Regulierungsbehörde für das Internet "Roskomnadsor" erhalten. Gleichzeitig wurde auch unser Servicedienstleister aufgefordert, unsere Webseite abzuschalten. Das wird nicht passieren.
Begründet wird die Sperrung mit der Verletzung der Privatsphäre russischer Bürger. Wörtlich heißt es in der Begründung:
Die Tätigkeit der Internet-Ressource wurde als rechtswidrig und als Verstoß gegen die Rechte der Bürger auf Privatsphäre, Persönlichkeits- und Familiengeheimnis anerkannt.
Unsere Seite dürfte ab diesem Zeitpunkt aus Russland nicht mehr aufrufbar sein.
Die Verfügung als pdf-Dokument, unsere Stellungnahme dazu.
Zum ersten Mal können wir eine Übersicht über alle russischen Regionen vorlegen. Und wir zeigen damit auf, dass unsere bisherigen Hochrechnungen auf Basis von über 80% der Bevölkerung ziemlich exakt die Situation für ganz Russland wiederspiegelten.
In den 66 Regionen Russlands oder 82% der Bevölkerung haben wir Stand 15.10.23 insgesamt 27.896 russische Kriegstote namentlich vorgestellt. Hochgerechnet auf ganz Russland ergibt das 34.100 gefallene Soldaten, die Zahl entspricht etwa unserer internen Datenbank für ganz Russland mit 33.980 Kriegsopfern. Unsere Zusammenstellung im Einzelnen:
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten im Ukrainekrieg - Stand: 15.10.23
In einer kurzen Bildergeschichte hatten wir vom Kadettenausbilder Sergej Nikolajewitsch Sawenok berichtet, der mit dem Satz "Lasst sie uns töten" aus Sibirien in den Ukrainekrieg abgereist war. Die "Menschen vom Baikalsee" erzählen aktuell die ganze Geschichte, wir dokumentieren davon Teile, gekürzt um Persönliches:
Sergey Savenok wurde am 1. Juli 1961 im Dorf Kontarnoye in der Region Donezk in der Ukraine geboren. Nach der 10. Klasse trat er in die Höhere Militärschule Simferopol ein und wurde stellvertretender Kompaniechef für den politischen Teil der militärischen Bauabteilung. Dann diente Sergej in Usbekistan. 1988 wurde er zur Militäreinheit Ussolje-Sibirski in der Region Irkutsk versetzt, wo er weiterhin als politischer Ausbilder tätig war. 1996 erhielt Sergei Savenok den Rang eines Oberstleutnants und ging 2009 in den Ruhestand.
Weiterlesen: Wie alles endete - Oberstleutnant Savenoks Krieg in der Ukraine
Bekeschewka ist ein kleines Kosakendorf in der Region Stawropol. Jeder kennt jeden, die Menschen leben meist von oder mit eigener kleiner Landwirtschaft. Vor Jahren zog eine im Dorf bisher unbekannt Frau in die Gemeinde, die als Pflegemutter sich um Kinder und Jugendliche kümmerte. Zwei dieser Kinder kamen von ihrem Stiefbruder, über dessen Vita die Geschichte ans Licht kam.
Jener Stiefbruder, Kirill Petrowitsch Kuschnir (Foto mit Frau), verbrachte 2019 mit seiner Familie den Urlaub in Jessentuki, einem Kurort in der Region Stawropol. Er war damals 25 Jahre alt, seine Frau, Anastasia Cojocaru, war vier Jahre älter. Kirill, damals schon ein gewohnheitsmäßiger Säufer, hatte den Verdacht, dass seine Frau ihn betrügen würde. Besoffen und außer sich vor Wut erschlug und erwürgte er seine Frau auf offener Straße. Ein Überwachungsvideo dokumentierte die Tat. Erschöpft legte er sich dann neben den leblosen Körper und schlief ein. Am anderen Morgen wurde er verhaftet.
Denkmal in Komsomolsk am Amur - Foto: Radio Liberty Sibirien via Telegram
Komsomolsk am Amur ist eine Großstadt im fernen Osten Russlands. Dort herrscht ein kontinentales Klima, auf Grund der Nähe zum Pazifik gibt es deshalb im Sommer häufige Wirbelstürme - auf russisch Ураган. Jetzt ist auf dem dortigen Friedhof in aller Stille ein Denkmal errichtet worden, das der paramilitärischen OMON-Polizeieinheit "Wirbelsturm" gewidmet ist - genauer gesagt zwölf getöteten OMON-Polizisten, meist Offiziere, in der Ukraine.
Flusstal in Perm -- Urheber: Annapurna - Eigenes Werk - CC BY-SA 4.0
Perm, die Haptstadt der Region, ist von Moskau gut 1.300 km entfernt. Die östlichste Millionenstadt Europas war noch bis 1991 eine für Ausländer verbotene Stadt. Der Grund waren die Rüstungsbetriebe in der Stadt, auch heute verfügt die Stadt über eine sehr starke industrielle Produktion - noch vor Ufa und Jekaterinburg. Und als Nebenprodukt soll Perm auch die höchste Kriminalitätsrate Russlands aufweisen.
Perm: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII bis 1500 -- Teil VIII bis 2.000 -- Teil IX ab 2.001
Weiterlesen: Perm - nicht aus der Schlacht zurück gekehrt - Teil VI
Tomsk am Abend -- Foto: Vladimir Zhdanov -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Oblast Tomsk liegt nördlich der drei westsibirischen Regionen Omsk, Nowosibirsk und Kemerowo. In der Region leben 1,05 Millionen Menschen, davon in der gleichnamigen Hauptstadt 525 Tausend. Die Förderung von Gas und Öl, deren industrielle Weiterverarbeitung und die Holzwirtschaft sind die ökonomischen Schwerpunkte von Tomsk. Die Stadt Tomsk ist eine der ältesten Stadte Sibiriens und zudem eine Universitätsstadt mit etwa 100.000 Studenten. Die Region hat zudem mit 0,9% eine noch zählbare Minderheit an Russlanddeutschen.
Oblast Tomsk: Teil I bis 200 -- Teil II bis 500 -- Teil III ab 501
Blick auf die Stadt vom Mamaev-Hügel - Urheber: CC BY-SA 4.0
Wolgograd - auf dem Mamajew-Hügel steht heute eine große Gedenkstätte der russischen Opfer in der Schlacht um Stalingrad (heute Wolgograd). Vielleicht sollte eine weitere Gedenkstätte hinzukommen, denn die Stadt hat hohe Opferzahlen im Ukrainekrieg zu verzeichnen.
Wolgograd: Teil I bis 99 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 400 -- Teil V bis 600 -- Teil VI bis 800 -- Teil VII bis 1.000 -- Teil VIII ab 1001
Weiterlesen: Wolgograd - Befehle befolgen bis zum Schluss - Teil VII
Der Elbrus mit 5642 m Höhe höchster Gipfel des Kaukasus -- Foto: Jaan Künnap - Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kabardino-Balkarien ist eine kleine russische Teilrepublik im Norkdaukasus mit etwa 900.000 Einwohnern. Das Elbrusmassiv liegt in großen Teilen in der Republik. Die Kabardiner, ein Stamm der Tscherkessen, stellen knapp 60% der Bevölkerung des Landes. Die Balkaren, ein Turkvolk, machen etwas über 10% der Einheimischen aus und die ethnischen Russen stellen über 20% der Einwohner - mit abnehmender Tendenz.
Das Land ist überwiegend muslimisch geprägt. Die Region ist wirtschaftlich schwach, die Landwirtschaft dominiert. Der Tourismus war einer der Hoffnungsträger der Region, kam aber wegen schwacher Infrastruktur und Unruhen zum Erliegen.
Kabardino-Balkarien: Teil I bis 100 -- Teil II ab 101
Weiterlesen: Kabardino-Balkarien - Dienen mit Ehre -- Teil II
Alexey Dergachev war ein Söldner der Gruppe Wagner, der am 20.12.22 irgendwo in der Ukraine getötet wurde. Der Mann saß eine 15-jährige Strafe wegen Raubes ab und wurde aus der Haftanstalt heraus für den Krieg in der Ukraine rekrutiert. Im Alter von 21 Jahren begann seine gerichtlich festgehaltene Laufbahn.
Zusammen mit einem Komplizen gab er vor ein Auto verkaufen zu wollen. Beim Treffpunkt auf der Autobahn in der Region Stawropol bedrohten die beiden die potentiellen Käufer mit einer Pistole, nahmen die Kaufsumme von zwei Millionen Rubel an sich und warfen eine Granate in deren Auto. Die Opfer kamen knapp mit dem Leben davon (Pressebericht).
In Haft bekam Alexey noch eine weitere Strafe. Er hatte umfangreiche Totoos an seinem Oberkörper, die ihn als Mitglied von "A.Y.E." auswies. In Russland sind diese Symbole verboten.
Wieder steigen die Todeszahlen unter den russischen Soldaten und kein Ende ist in Sicht. Im Gegenteil - wenn man den aktuellen Berichten glauben kann, dann hat sich das Gemetzel von Bakhmut nach Awdijiwka verlagert. Russland schickt seine Soldaten in den Tod um marginale Geländegewinne zu erzielen. Die Resultate werden wir erst ab Anfang November registrieren können.
In den 66 Regionen Russlands haben wir Stand 30.09.23 insgesamt 27.078 russische Kriegstote namentlich vorgestellt. Hochgerechnet auf ganz Russland ergibt das 33.100 gefallene Soldaten, die Zahl entspricht unserer internen Datenbank für ganz Russland, die wir im Moment noch nicht öffentlich gemacht haben.
Überdurchschnittlich viele Kriegstote hatten seit der letzten Veröffentlichung die Region Irkutsk und die Region Krasnodar zu verzeichnen. In Irkutsk kamen 49 neue Gräber auf dem Wagner Friedhof hinzu. Gründe für den überdurchschnittlichen Zuwachs in Krasnodar konnten wir nicht ermitteln.
Ebenfalls zu erwähnen wäre, dass in den sibirischen Regionen Burjatien, Irkutsk und Omsk die lokalen Initiativen wesentlich mehr Kriegstote (zwischen 50 und 100) ausweisen als wir registriert haben. Dabei stützen wir uns in vielen Fällen genau auf deren Veröffentlichungen. Ein Grund ist definitiv, dass in die lokalen Statistiken auch Kriegstote einfließen, die wir anderen Regionen zuorden. Ein häufiges Beispiel: Männer aus Transbaikalien werden durch die "Menschen am Baikalsee" in Burjatien gelistet, wenn sie dort beim Militär gedient haben. Wir versuchen aber die Differenzen aufzuklären.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten im Ukrainekrieg - Stand: 30.09.23
All die von uns öffentlich gemachten Meldungen über die gefallenen russischen Soldaten haben einen Nachteil. Wir übernehmen ungeprüft die Meldungen lokaler Medien oder sozialer Netzwerke. Etwas anderes wäre auch niemals möglich. Leider haben viele dieser Meldungen einen Haken - über die Toten wird nur Gutes berichtet. Und deshalb manchmal auch gelogen, dass sich die Balken biegen. So auch im Falle unseres Helden aus Transbaikalien.
Jewgeni Alexandrowitsch Pichujew wurde am 28. August 1988 im Dorf Kholbon in Transbaikalien geboren. Als Söldner der Gruppe Wagner ist er im Februar 23 beim Kampf um die Stadt Bakhmut gefallen. In der Sekundarschule seines Dorfes wurde am 25. September ein sogenannter Heldenschreibtisch zu seinen Ehren eingerichtet und der Mann in höchsten Tönen gelobt. Tatsächlich war Jewgeni aber ein Mörder und Räuber.
Orientierungspunkt in der Tundra -- Urheber:
Die Republik Komi liegt im äußersten Nordosten Europas, Hauptstadt ist Syktywkar. Das Land ist dünn besiedelt, etwa 900.000 Menschen leben dort, davon über 200.000 in der Hauptstadt. Die Landschaft ist flach, eine dünnbesiedelte Taiga- und Tundra-Vegetation. Das Gebiet ist reich an Bodenschätzen mit Kohle, Erdöl, Erdgas und Eisenerzen.
Wie aus allen, noch so entfernten Regionen sterben auch Bürger Komis im Ukrainekrieg.
Komi: Teil I bis 150 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 500 -- Teil IV ab 501
Weiterlesen: Republik Komi - gefallene Soldaten aus dem hohen Norden - Teil III
Der britische Geheimdienst hat in seiner gestrigen Veröffentlichung zum Ukrainekrieg die personelle Situation der russischen Armee beleuchtet. Dabei hat er auch eine Abschätzung zu der Anzahl an Kriegstoten, zu den schwer- und leichter verletzten Soldaten abgegeben:
Es ist wahrscheinlich, dass Russland seit Beginn des Konflikts 150.000 bis 190.000 dauerhafte Opfer (getötet und dauerhaft verwundet) zu beklagen hat, wobei die Gesamtzahl einschließlich der vorübergehenden Verwundeten (die genesen sind und in gewisser Weise auf das Schlachtfeld zurückkehren sollen) etwa 240.000 bis 290.000 beträgt . Dies schließt nicht die Wagner-Gruppe oder ihre Gefangenenbataillone ein, die in Bachmut kämpften.
Diese Einschätzung hebt sich von anderen staatlichen Veröffentlichungen ab, die häufig mit kaum nachvollziehbaren Zahlen operieren und eher der Propaganda zuzuordnen sind. Wir wollen die britischen Erkenntnisse mit unseren zum 15. September 23 vergleichen.
Weiterlesen: Lagebild des britischen Geheimdiestes im Vergleich
Nowosibirsk - vom Dach des 17. Stocks in der Parkhomenko-Straße -- Urheber: CC BY 3.0 --
Nowosibirsk, die drittgrößte Stadt Russlands, die größte Stadt Sibiriens und Hauptstadt der Oblast Nowosibirsk hat etwa 1,6 Millionen. Einwohner. Sie liegt in Westsibirien. Die Landschaft im Oblast ist meist flach. Die Stadt ist ein ökonomisches Zentrum in Sibirien mit Flugzeugbau, Herstellung von Nuklearbrennstäben, Generatoren, Textil- und Landwirtschaft.
Zu den nachfolgenden Zahlen der Kriegstoten aus der Region Nowosibirsk kommen auch noch die getöteten Söldner der Gruppe Wagner hinzu, für die ein extra Friedhof bei Nowosibirsk angelegt wurde - aktuell 324 Gräber.
Nowosibirsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 1.000 -- Teil VI ab 1.001
Weiterlesen: Nowosibirsk - freundliche, fröhliche Menschen sterben den Heldentod - Teil V
Omsk Oblast -- Urheber: CC BY 2.0 - Lizenz:
Omsk ist eine Großstadt in Sibiren mit 1,1 Millionen Einwohnern. Es ist auch die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast mit einer Gesamtbevölkerung von knapp zwei Millionen. Die Region Omsk ist der viertgrößte Wirtschaftsstandort Russlands, mit einem Zentrum der Petro- und Rüstungsindustrie. Angebunden ist die Stadt an die Transsibirische Eisenbahn.
Auch Omsk ist eine Stadt aus den Randgebieten Russlands. Die Oblast grenzt im Süden an Kasachstan. Nach Kiew sind es etwa 3.000 km Luftlinie, trotzdem sterben junge Menschen auch im Krieg russischen Krieg gegen die Ukraine.
Omsk: Teil I bis 200 -- Teil II bis 400 -- Teil III ab 401
Oblast Omsk - Teil III |
||||
Nr. | Datum | Russischer Name / Link | Name in Übersetzung |
Bemerkungen |
401 | 23.09.23 | Холкин Кирилл | Kirill Kholkin 19 Jahre |
|
402 | 20.09.23 | Медведев Алексей | Alexej Medwedew | Oberleutnant, geb. 03.09.1986 |
403 | 19.09.23 | Просвиряков Артём | Artyom Gennadievich Prosviryakov aus Tewris |
|
404 | 21.09.23 | Пастухов Виктор | Viktor Aleksandrovich Pastukhov | Freiwilliger, geb. 16.06.1983 aus Dorf Stary Konkul |
405 | 25.09.23 | Антонов Александр | Alexander Antonow aus Tjukalinsk |
|
406 | 25.09.23 | Авдеев Андрей | Andrey Avdeev aus Dorf Krasnojarka |
|
407 | 25.09.23 | Шуваев Юрий | Yuri Shuvaev aus Dorf Oktyabrsky |
|
408 | 22.09.23 | Шихов Николай | Nikolai Faritowitsch Schichow | aus dem Dorf Tawinsk |
409 | 27.09.23 | Смышляев Александр | Alexander Smyshlyaev ursprünglich aus dem Bezirk Russko-Polyansky |
|
410 | 27.09.23 | Григорьев Алексей | Alexey Grigoriev | |
411 | 27.09.23 | Шулаев Юрий | Jurij Schulajew | |
412 | 24.09.23 | Саяпин Евгений | Evgeniy Sayapin | Söldner Gruppe Wagner |
413 | 30.09.23 | Скулкин Андрей | Andrey Skulkin | |
414 | 02.10.23 | Соломин Николай | Nikolaj Solomin | |
415 | 29.09.23 | Бетехтин Эдуард | Eduard Alexandrovich Betekhtin | aus Dorf Nizhny Omka |
416 | 04.10.23 | Мартынов Иван | Iwan Martynow | Sturm-Z, 25 Jahre aus Omsk, Details |
417 | 27.07.23 | Хасенов Азамат | Azamat Khasenov mobilisiert, 32 Jahre |
|
418 | 06.10.23 | Андреев Виталий | Vitaly Andreev 44 Jahre aus Maxim Gorki in Omsk |
|
419 | 06.10.23 | Репп Владимир | Vladimir Repp 29 Jahre alt |
|
420 | 09.10.23 | Петлеван Сергей | Sergej Alekseevich Petlewan | mobilisiert, Unteroffizier, 39 Jahre aus Dorf Krasovka |
421 | 07.10.23 | Бубнов Никита | Nikita Romanovich Bubnov | aus Dorf Nizhnyaya Omka |
422 | 26.10.23 | Сержанов Алексей | Alexej Dmitrievich Serschanow | aus Tewris |
423 | 22.10.23 | Коробов Евгений | Evgeny Korobov | aus Dorf Russkaya Polyana |
424 | 14.10.23 | Шведин Андрей | Andrej Schwedin | 31 Jahre aus Dorf Stepok im Bezirk Moskalensky |
425 | 12.10.23 | Чумачёв Алексей | Aleksej Tschumatschow gebürtig aus dem Dorf Kalinino, geboren 1977 |
|
426 | 16.10.23 | Касьянов Алексей Александрович | Alexey Alexandrovich Kasyanov | mobilisiert, geb. 08.04.2002 aus Omsk, getötet am 14.08.23 |
427 | 17.10.23 | Обельчаков Александр | Alexander Anatolyevich Obelchakov Kapitän (Hauptmann), 43 Jahre, aus Omsk |
|
428 | 19.10.23 | Канягин (Княгин) Никита | Nikita Kanyagin ursprünglich aus Omsk, starb im Juni 22. |
|
429 | 20.10.23 | Рассказов Константин | Рассказов Константин | aus Dorf Uki |
430 | 21.10.23 | Расулов Ахтам | Akhtam Rasulov | Freiwilliger, 54 Jahre aus Dorf Saurgachi 29.03.23 hin, getötet am 29.09.23 |
431 | 21.10.23 | Гала Александр | Alexander Gala | mobilisiert, Oberfeldwebel, 41 Jahre getötet am 14.10.23 |
432 | 21.10.23 | Бабаков Иван | Iwan Wladimirowitsch Babakow Söldner Gruppe Wagner aus Haft rekrutiert verschuldeter Junkie, wg. Drogenhandels 2021 zu 5 Jahren verurteilt, geb. 1985 |
|
433 | 21.10.23 | Плёхов Антон | Anton Sergejewitsch Plechow | aus Siedlung Pobeditelsky |
434 | 24.10.23 | Минаев Константин | Konstantin Minaev | ursprünglich aus Isilkul. Gestorben am 25. September. Er war 33 Jahre alt. |
435 | 23.10.23 | Гумиров Альберт | Albert Akmalewitsch Gumirow | Unteroffizier aus Siedlung Pochekuevsky |
436 | 25.10.23 | Персиянов Евгений | Jewgeni Olegowitsch Perserow | Vkhodnoy / Omsk |
437 | 26.10.23 | Дмитрев Петр | Pjotr Dmitrew starb im Mai dieses Jahres |
|
438 | 26.10.23 | Гомзиков Алексей | Alexey Gomzikov Söldner Gruppe Wagner starb am 30. April. Er war 35 Jahre alt. Er wurde im Dorf Baksheevo in der Region Tevriz beigesetzt. |
|
439 | 26.10.23 | Васильков Сергей | Sergey Vasilkov es gibt keine Informationen über ihn |
|
440 | 26.10.23 | Хамидулин Ринат | Rinat Khamidulin | mobilisiert, 34 Jahre aus der ländlichen Siedlung Troizki |
441 | 01.11.23 | Рогачев Александр | Alexander Sergejewitsch Rogatschew Korporal, nach Verletzungen gestorben am 27.10.23 im Krankenhaus St. Petersburg |
|
442 | 28.10.23 | Беркасов Владислав | Wladislaw Sergeewitsch Berkasow 15.06.1983 – 12.10.2023, Rentner des Innenministeriums, getötet bei Awdijiwka |
|
443 | 06.11.23 | Торшин Виктор Михайлович | Viktor Michailowitsch Torschin | aus Omsk |
444 | 01.11.23 | Баталин Артем | Artyom Batalin | aus Omsk getötet am 08.08.23 |
445 | 02.11.23 | Порохолько Александр | Alexander Evgeniewitsch Poroholko | 26 Jahre aus Dorf Wjatka im Bezirk Muromtsevsky |
446 | 02.11.23 | Манько Михаил | Mikhail Manko | Foto |
447 | 02.11.23 | Корольков Александр Сергеевич | Alexander Sergejewitsch Korolkow | aus Stadtbezirks Krutinsky |
448 | 03.11.23 | Гвозденко Сергей | Sergej Gwosdenko | Freiwilliger, geb. 08.09.1977 aus Dorf Druzhino |
449 | 04.11.23 | Герасименко Игорь Николаевич | Igor Nikolajewitsch Gerasimenko | aus Tscherlak |
450 | 09.11.23 | Фомичев Алексей | Alexej Fomitschew aus Omsk |
|
451 | 12.11.23 | Овчаренко Дмитиий | Dmitri Owtscharenko | Major, 35 Jahre aus Dorf Kulikovo im Bezirk Kalachinsky getötet am 29.10.23 |
452 | 01.11.23 | Сапрыкин Дмитрий | Dmitri Saprykin | aus Omsk getötet am 26.10.23 |
453 | 08.11.23 | Лященко Владимир | Wladimir Ljaschtschenko Gefreiter, diente als Oberschütze eines motorisierten Schützenbataillons. Ursprünglich aus dem Bezirk Okoneshnikovsky. Er meldete sich freiwillig zum Krieg und starb am 24. Oktober. Ljaschtschenko war 50 Jahre alt. Er wurde posthum mit dem Orden des Mutes ausgezeichnet; |
|
454 | 08.11.23 | Шантин Илья | Ilja Schantin | Freiwilliger, geb. 13.01.2002, aus Ust-Ischim 08/23 hin, getötet am 19.10.23 |
455 | 08.11.23 | Циммер Андрей | Andrei Alesandrowitsch Zimmer | aus Scherbakul |
456 | 08.11.23 | Мамонов Павел | Pawel Mamonow Hauptmann /Strafvollzug |
|
457 | 09.11.23 | Калиманов Олег | Oleg Kalimanow starb im Oktober letzten Jahres. Am Tag zuvor beschlossen die Abgeordneten des Stadtrats, in Omsk eine Gedenktafel am Gebäude des Lyzeums Nr. 145 anzubringen. Diese Initiative ging von einer Verwandten der Verstorbenen, Elena Kalimanova, aus; |
|
458 | 10.11.23 | Степанов Андрей Александрович | Andrej Alexandrowitsch Stepanow | aus Ingaly getötet am 03.10.23 |
459 | 10.11.23 | Чернов Виталий | Witali Tschernow 15.07.1983 - 22.07.23 aus Ingaly |
|
460 | 15.11.23 | Наймиллер Семен | Semjon Naimiller geb. 19.08.2002 aus Omsk |
|
461 | 14.11.23 | Шмаков Денис Александрович | Denis Alexandrowitsch Schmakow | geb. 22.02.1980 getötet am 04.11.23 |
462 | 13.11.23 | Рыбин Станислав | Stanislaw Rybin | Sturm-Z, Unteroffizier, 35 Jahre aus Dorf Bolschegriwskoje |
463 | 14.11.23 | Амелин Андрей | Andrej Alexandrowitsch Amelin | Berufssoldat, Feldwebelleutnant, geb. 23.11.1983, getötet am 14.04.23 begraben am 12.11.23 |
464 | 14.11.23 | Мустаев Даниил | Daniil Mustajew | aus Krany Yar |
465 | 16.11.23 | Бесикеев Серик | Serik Tyuligenovich Besikejew Hauptmann, geb. 31.01.1989 aus der ländlichen Siedlung Troitsky getötet am 13.11.23 |
|
466 | 16.11.23 | Синекевич Станислав | Stanislaw Sergeewitsch Sinekevitsch Fähnrich, aus Bezirk Poltawa, Dorf Platowo |
|
467 | 16.11.23 | Михеев Александр Андреевич | Alexander Andrejewitsch Mikhejew | aus Dorf Elizavetino |
468 | 21.11.23 | Искаков Даурен | Dauren Iskakow | aus Dorf Odesskoje |
469 | 21.11.23 | Рябцев Антон | Anton Valentinowitsch Rjabzew | aus Dorf Orekhovo |
470 | 21.11.23 | Кинаш Владимир | Wladimir Sergejewitsch Kinasch 23.05.1997 - 11.11.2023 aus Omsk |
|
471 | 21.11.23 | Кормановский Александр | Alexander Iwanowitsch Kormanowsky | 14.04.1992 - 01.11.2023 aus Dorf Avyak |
472 | 21.11.23 | Ерахтин Константин | Konstantin Gennadijewitsch Erachthin | 07.10.1976 - 10.11.2023 aus Snamenskoje |
473 | 23.11.23 | Гавриленко Виктор | Viktor Gawrilenko Oberstleutnant der Reserve, mobilisiert, geb. 15.02.1970 Victor wurde aus der Stadt Omsk zum Militärdienst einberufen. Am 30. Oktober 2023 starb er in der Nähe der Siedlung Nowomichajlowka . „Es liegen noch keine Informationen vor. Sie riefen uns am 4. November 2023 an und berichteten, dass mein Vater gestorben sei und die Leiche noch nicht gebracht worden sei. Wir können den Einheitskommandanten nicht kontaktieren “ , sagt die Frau. |
|
474 | 24.11.23 | Марченко Василий | Wassili Marchenko | Berufssoldat, aus Dorf Nazarovka im Bezirk Pawlograd |
475 | 23.11.23 | Пурвенис Виталий | Vitaly Purvenis | aus Dorf Nowotroizkoje, Bezirk Omsk |
476 | 26.11.23 | Уляшев Антон | Anton Uljaschew | aus Tara |
477 | 29.11.23 | Ярков Александр | Alexander Jarkow | aus Omsk |
478 | 01.12.23 | Петрусев Виталий Викторович | Witali Wiktorowitsch Petrussew | Link gelöscht, Screenshot |
479 | 30.11.23 | Воробьев Алексей Степанович | Aleksej Stepanowitsch Worobjew Söldner Gruppe Wagner, Omsk Link gelöscht, Screenshot |
|
480 | 02.12.23 | Манохин Дмитрий | Dmitri Viktorowitsch Manochin | aus Omsk, getötet am 12.10.23 letztes Foto übersetzt |
481 | 04.12.23 | Ломако Павел | Pavel Lomako | 30 Jahre, getötet bei Bakhmut am 26.10.23 |
482 | 05.12.23 | Власов Евгений Иванович | Jewgeni Iwanowitsch Wlassow | geboren am 03.04.1997, Gebiet Omsk, getötet am 14.11.2023 |
483 | 07.12.23 | Андреев Сергей | Sergej Andrejew geb. 20.04.1998 aus Omsk |
|
484 | 07.11.23 | Климов Александр Викторович | Alexander Wiktorowitsch Klimow | mobilisiert, aus Dorf Dorfes Elizawetino bei Omsk |
485 | 11.12.23 | Алибаев Толгат | Tolgat Taibulatowitsch Alibajew | Söldner Gruppe Wagner 35 Jahre, aus Novotsaritsyno, Bezirk Moskalensky |
486 | 13.12.23 | Ямщиков Алексей | Alexej Jamschtschikow | Telegram Screenshot |
487 | 13.12.23 | Кокалов Илья | Ilja Kokalow | aus Omsk getötet am 15.07.23 bei Bakhmut |
488 | 18.12.23 | Трушин Сергей Юрьевич | Sergej Jurjewitsch Truschin aus Omsk |
|
489 | 16.12.23 | Гладыш Максим | Maxim Andreewitsch Gladysch | geboren am 26. Mai 1987, wohnhaft im Dorf Sibirskoye, Bezirk Russko-Polyansky, getötet am 09.12.23 |
490 | 20.12.23 | Бова Илья | Ilja Alexandrowitsch Bowa | aus Omsk |
491 | 25.12.23 | Бакиев Константин Васильевич | Konstantin Wassiljewitsch Bakiew | mobilisiert, geb. 31. Dezember 1999, aus Ust-Ischim, getötet am 26.10.23 |
492 | 25.12.23 | Беляев Андрей | Andrej Beljajew | getötet am 14.08.23 |
493 | 25.12.23 | Васильев Павел | Pawel Wassiljew | getötet am 14.02.23 |
494 | 25.12.23 | Веремчук Владимир | Wladimir Weremtschuk | starb am 11. März. Er war 42 Jahre alt. Diente als Oberschütze des Fallschirmbataillons. Wurde mobilisiert. Sein Tod wurde auf der Website des Omsker Lyzeums Nr. 54, wo er studierte, gemeldet; |
495 | 24.12.23 | Успанов Руслан Сапарович | Ruslan Saparowitsch Uspanow aus Omsk |
|
496 | 05.12.23 | Махлай Игорь | Igor Makhlai | getötet am 05.06.23, Details |
497 | 25.12.23 | Батурин Александр | Alexander Baturin | getötet am 20.05.23 |
498 | 23.01.24 | Конышев Анатолий | Anatoli Iwanowitsch Konyschew | 15.05.1991 - 16.12.2023 aus Dorf Znamenskoje |
499 | 30.12.23 | Теплицкий Андрей | Andrej Teplitzkij | 34 Jahre, aus Dorf Rodnaya Dolina, getötet am 30.11.23 |
500 | 05.01.24 | Озольс Александр Янович | Alexander Janowitsch Ozols | aus Nowotroizk |
501 | 05.01.24 | Костин Сергей Сергеевич | Sergej Sergejewitsch Kostin | geb. 21.06.1993, aus Dorf Aleksandrovka |
502 | 06.01.24 | Коржаев А.И. | A. I. Korschajew |
-
Innerhalb von vier Monaten verdoppelte sich die Zahl der Söldner des PMC Wagner bei Irkutsk von 66 auf 140 Gräber und war kein Geheimnis mehr. Die Erweiterung ihrer Fläche kostete die Stadt 14 Millionen Rubel. „Menschen am Baikalsee“ untersuchte, wer dort begraben lag, ob in den Kolonien noch Rekrutierungen durchgeführt wurden und warum sich Gefangene für den Krieg meldeten.
Text: Elizaveta Petrova - 20. September 2023 -- Link
Ende August, drei Tage nach dem Tod des Chefs des Wagner PMC, Jewgeni Prigoschin, wurde im Zentrum von Irkutsk ein Denkmal für die gefallenen Söldner des Wagner PMC enthüllt. In der Menge standen Eltern mit Kindern, Männer in Tarnkleidung. Drei Frauen mittleren Alters hielten das rote Banner einer Infanteriedivision, die im Zweiten Weltkrieg kämpfte. Ein etwa zwölfjähriger Junge hielt mit beiden Händen eine Stange, auf der eine schwarze Satinfahne mit einem Totenkopf wehte – das Symbol der privaten Militärfirma.
Kaspisches Meer bei Derbent/Dagestan -- Urheber: CC BY-SA 4.0 //
Dagestan galt lange als eine der unruhigsten Republiken des Kaukasus. Islamisten stellten die von Russland diktierte Ordnung in Frage. So haben die bewaffneten Konflikte im Kaukasus seit 2014 knapp 150 Sicherheitskräften das Leben gekostet. Das ist jetzt vorbei - vom Beginn Russlands Krieg gegen die Ukraine an sind die ethnisch/religiösen Konflikte kein Thema mehr. Gestorben wird jetzt in der Ukraine und davon reichlich. Führend im Kaukasus ist Dagestan.
Dagestan: Teil I bis Position 101, Teil II bis 199, Teil III bis 400 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII ab 1001
Weiterlesen: Dagestan - Aufgabe erfüllt bis zum Tod -- Teil VI
Der 58-jährige Andrej Robertowitsch Schutow aus Wotkinsk in Udmurtien starb bei seinem ersten Angriff auf ukrainische Stellungen in der Nähe von Lisitschansk. Dies geschah vom 10. bis 13. Juni 2023. Erst am 21. Juli erfuhren Angehörige durch seinen Kameraden zufällig von seinem Tod. Am 5. September wurde ihnen mitgeteilt, dass die Leiche gefunden worden sei und nach Rostow und dann nach Udmurtien gebracht werde.
Der Sohn des Verstorbenen berichtete von seinem Schicksal:
Rechnet man die Soldaten zusammen, die auf Seiten der Sowjetunion im Krieg in Afghanistan und auf Seiten Russlands in den beiden Tschetschenienkriegen getötet wurden, dann entspricht die Summe in etwa unseren Erhebungen aus 19 Monaten Krieg gegen die Ukraine - nämlich etwa 32.000 Kriegstote.
In den 66 Regionen haben wir Stand 15.09.23 insgesamt 26.211 russische Kriegstote namentlich vorgestellt. Hochgerechnet auf ganz Russland ergibt das 32.000 gefallene Soldaten, die Zahl entspricht unserer internen Datenbank für ganz Russland, die wir im Moment noch nicht öffentlich gemacht haben.
Die Region Omsk war seit Beginn des Krieges mit der Veröffentlichung von Kriegsopfern sehr restriktiv. Durch eine lokale Initiative hat sich das geändert, knapp 20 % neue Kriegsopfer konnten wir nach einem Abgleich unserer Statistik hinzufügen.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten im Ukrainekrieg - Stand: 15.09.23
Bezirk Shebekinsky in der Oblast Belgorod -- Urheber: CC BY-SA 3.0 -- Lizenz:
Belgorod - die Oblast liegt direkt an der Grenze zur Ukraine. Sie hat etwa 1,5 Millionen Einwohner, davon leben ca. 350.000 in der gleichnamigen Hauptstadt. Die Oblast ist eine hoch entwickelte russische Industrie- und Agrar Region mit traditionell guten Handelsbeziehungen zur nahen Ukraine.
Belgorod: Teil I bis 250 -- Teil II bis 400 -- Teil III bis 543 -- Teil IV 544
Weiterlesen: Belgorod - Worte des Trostes sind nicht zu finden - Teil III
Dorf Susch an Autobahn-km 748 -- Urheber: CC BY 3.0 -
Die Republik Tuwa ist eine zur Russischen Föderation gehörende autonome Republik im südlichen Teil von Sibirien. Dort leben etwa 300.000 Einwohner. Die Tuwiner sind ein Turkvolk und stellen die Mehrheitsbevölkerung in der Republik. Im Vergleich zu anderen russischen Regionen ist die Wirtschaft unterentwickelt - hauptsächlich Landwirtschaft mit Viehhaltung. Die Republik weist die schlechtesten Werte für Kriminalität, Armut, Lebensqualität, Lebenserwartung, Arbeitslosigkeit und Alkoholismus auf.
Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu kommt aus Tuwa. Was ihn nicht hindert, die Jugend seiner Republik in der Ukraine in den Tod zu schicken.
Tuwa: Teil I bis 200 -- Teil II bis 400 -- Teil III ab 401
Weiterlesen: Tuwa - Heimat des ehemaligen russischen Kriegsministers Schoigu -- Teil III
Der von Russland entfesselte Krieg findet längst nicht mehr in den Grenzen der Ukraine statt. Auch auf russischem Boden und über die Grenzen hinweg wird geschossen. Dabei sterben nicht nur Soldaten sondern auch Zivilisten - Unbeteiligte, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort befunden haben. Um es deutlich auszudrücken - auch diese Zivilisten sind Opfer der russischen Kriegsmaschinerie, egal ob sie durch russisches oder ukrainisches Militär getötet wurden. Sie wären am Leben, wenn es ein friedliches Miteinander der beiden Staaten gegeben hätte.
Foto: Flugzeugabsturz in Jeisk 10/22
Wir haben eine Liste der russischen Webseite 7x7 horizontales Russland übernommen und geringfügig die Übersetzung redigiert. Insgesamt hat die Webseite 95 zivile Todesopfer auf dem Territorium Russlands zusammengetragen. Es sind nur die russischen Bürger aufgenommen, die sich auf dem Territorium Russlands aufgehalten haben.
Aus nachvollziehbaren Gründen will unser Team in der Öffentlichkeit nicht allzu präsent sein. Die Stuttgarter Wochenzeitung Kontext hat zuletzt einen lesenswerten Bericht über unser Projekt veröffentlicht und das zusammengefasst, was uns hier umtreibt - den Opfern dieses Krieges ein Gesicht zu geben. Denn all die vielen russischen Verletzten und Toten sind meist Täter und Opfer zugleich. Und da es sich nicht vermeiden ließ, gibt es auch ein paar Sätze zu einem unserer Macher.
Mitten in unseren Arbeiten zum Abschluss des Monats September hat Corona heftig zugeschlagen. Die gesamte Epedemie blieb dieser Mitarbeiter von jenen Viren verschont - aber wahrscheinlich gilt auch hier das Motto: Irgendwann erwischen wir auch dich.
Es wird in den kommenden Tagen deshalb etwas ruhiger auf unserer Webseite zugehen.
Die Aktualisierung der Listen der Regionen schreitet trotzdem voran, wie man an den häufigen neuen regionalen Seiten erkennen kann.
Um die russische Sperre zu umgehen, haben wir eine zusätzliche Domain mit dem neuen Namen gibtsnet.eu eingerichtet. Dieser Zugriff kann auch ganz allgemein von jedermann benutzt werden, denn er verspricht unter Umständen schnellere Ladezeiten unserer Seiten - besonders bei Zugriffen aus dem Ausland. Zudem bleiben die Besucher anonym.
Im Moment führen wir vier Sonderrubriken - Kriegsbilder, "ohne viele Worte", Friedhöfe Region Krasnodar und Gruppe Wagner - ohne Region. Das hat ganz unterschiedliche Gründe:
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine geht unvermindert weiter und die Opferzahlen gehen nicht zurück. Bis heute haben wir die Daten bis zum 18.09.24 verarbeitet, einen zuverlässigen Abschluss zum September werden wir erst in etwa 12-14 Tagen vorlegen können.
Eine einfache, aber vorläufige Zahl der russischen Kriegstoten bis Ende September, die wir dann in unserer Datenbank haben, wird noch etwa drei Tage dauern findet ihr aktuell im Kopf der Seite.
Der Telegram-Kanal des großen russischen Ehrenfriedhofs in Mytischtschi wurde gelöscht. Alle von uns veröffentlichten Links, die mit der Adresse "https://t.me/fvm_pzo_memory/" beginnen, sind nicht mehr zu erreichen.
Einen Teil der Inhalte findet man im neuen Kanal "https://t.me/fvm_pzo_mo/", aber eben an neuer Stelle, so dass wir die Adressen nicht einfach automatisch umwandeln können. Zudem wurde die Benutzung des neuen Kanals stark eingeschränkt.
Das ist einer der Gründe, warum wir für alle von uns erfassten Kriegstoten auch Kopien der Seiten als Beleg speichern.
Это попытка обойти российский запрет на «OskarMaria». По крайней мере для наших текущих страниц это тоже должно работать из России.
Мы использовали для этого новый домен, который, надеемся, не заблокируют так быстро. Название представляет собой сокращенную форму немецкого выражения «нет».
Итак, теперь вы также можете связаться с нами по адресу
https://www.gibtsnet.eu
За скорейший и прочный мир.
Für unsere russischen Besucher
Es ist ein Versuch, die russische Sperre für OskarMaria zu umgehen. Er müsste zumindest für unsere aktuellen Seiten auch aus Russland funktionieren.
Wir haben eine neue Domain dafür benutzt, die man hoffentlich nicht so schnell blocken kann. Der Name ist eine verkürzte Form des deutschen Ausdrucks "gibt es nicht".
Also - ab sofort kann man uns auch unter https://www.gibtsnet.eu erreichen.
Auf einen baldigen dauerhaften Frieden.
Leider scheint die russische Sperrverfügung für unsere Seite zumindest in Russland zu wirken. Bei der Suche nach OskarMaria mit der russischen Suchmaschine Yandex sind wir von der zweiten Stelle weit nach hinten gerutscht.
Wir haben leider nur wenig Zeit für technische Spielereien. So haben wir eine zweite Domain mit anderer IP-Adresse auf unsere Seite geschaltet, doch ganz zielführend ist das noch nicht.
Und dann haben wir auch noch ein Problem mit Google. Eine Gaststätte in München hat sich vor einigen Jahren ebenfalls den Namen OskarMaria in der selben Schreibweise zugelegt und gleich noch als Marke eintragen lassen. Allerdings waren wir mit dem Namen Jahre früher aktiv - also eigentlich kein Problem. Nur kamen danach regelmäßig Tischreservierungen bei uns an. Damit war irgendwann mal Schluss, nämlich als Google uns in den Suchanfragen nach hinten katapultiert hatte. Und so leben wir mit der Tatsache, dass wir mit unseren hohen Benutzerzahlen bei den Suchmaschinen Bing, DuckDuckGo auf den vorderen Plätzen zu finden sind, bei Google aber ganz hinten.
Wir haben unseren Beitrag über das kleine Dorf Kanaewka noch einmal nach vorne geschoben, da er durch unsere Auguststatistiken schnell nach hinten durchgerutscht ist.
Wir haben über einen Zeitraum von etwa sechs Wochen aufgezeigt, wie der russische Angriffskrieg sich auch in kleinen Gemeinden in der Provinz manifestiert.
Falls nichts dazwischen kommt, können wir die Zusammenfassung des Monats August am späten Abend des kommenden Mittwochs Donnerstags (12.09.24) vorlegen.
Es ist ein ständiges Rennen gegen die Zeit - wenn wir uns eine Wochenendpause gönnen, dann ist es auf Grund der vielen Kriegsopfer nur schwer möglich, wieder aktuell zu werden.
09.09.24 -- OM
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Wadim Olegowitsch, 19 Jahre
Ein besseres Foto von Wadim Olegowitsch Schtscherbanew haben wir nicht gefunden. Die Fotos seiner Schule zeigen ihn nur vermummt. Wadim, geboren am 28. Mai 2005, kam aus dem Dorf Jirim mit weniger als 600 Bewohnern in der Republik Chakassien. Was ihn zum Militär getrieben hat - Geld, Strafverfahren oder falscher Patriotismus, bleibt unbekannt. Aber seiner Schule taugt er als Vorbild und so schreibt ein Vertreter: "Die Toten bleiben bei uns, lebendig in den Herzen und in der Erinnerung der Menschen, als Helden, die wissentlich das Kostbarste aufgaben – ihr Leben für Frieden und Ruhe auf Erden. Ihre Leistung inspiriert und lehrt uns, jede Minute des friedlichen Himmels zu schätzen und ihn zu schützen, egal was passiert." Passiert ist, Vadim wurde am 21.09.24 getötet.
Schon mehrfach hatten wir über die sibirische Stadt Ust-Kut berichtet, im dortigen Bezirk lebte Sergej Pawlowitsch Lunegow. Der Mann hatte sich auch der russischen Armee im Krieg gegen die Ukraine angeschlossen und wurde bereits am 1. März 2023 an der Front getötet. Es dauerte ziemlich lange, bis die sterblichen Überreste von Sergej in seine Heimat gebracht wurden. Am 5. Oktober wurde er dann im Dorf Jantal im Bezirk Ust-Kut bestattet. Die Trauerfeier fand in der Nähe des Kulturhauses "Ukraine" statt.
Der ehemalige Cheftierarzt der Stadt Rostow am Don zur Bekämpfung von Tierseuchen, Dmitri Chegay, wurde in der Ukraine getötet, das berichten lokale Medien Anfang Oktober 2024.
Dmitry Chegay und sein Chef wurden am 17. Februar 2022, nur wenige Tage vor Beginn des russischen Angriffskrieges, wegen Korruption verurteilt. Dabei ging es um Kontrollen von tierischen Produkten der Lebensmittelindustrie. Die Kontrolleure ignorierten Verstöße gegen die Veterinärvorschriften und stellten den Produkten die erforderlichen tierärztlichen Begleitpapiere aus, ohne die Ware tatsächlich zu kontrollieren. Dafür zahlten die Unternehmen hohe Bestechungsgelder an den Leiter des Veterinäramtes.
Dimitri Chegay war dabei ein kleines Licht - er fungierte nur als Vermittler und überwies die Gelder an seinen unmittelbaren Vorgesetzten. Im Gerichtsprozess wurde der Mann dann zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.
Auch Dimitri wollte seine Haftstrafe nicht absitzen und verpflichtete sich beim Militär als Sturm-V Soldat. Jetzt ist er ein Held, "er hätte seine Sünden mit seinem Blut abgewaschen" und bekam jenen "Orden des Mutes" - posthum.
Dieses Foto ist uns aufgefallen. Waleri Wladimirowitsch Gerasimtschuk steht vor einem Wandgemälde, das einen martialisch verkleideten russischen Soldaten zeigt. Genau so wirbt das russische Militär um solche Freiwillige für die Armee, gut ausgestattet, hart und jeder Aufgabe gewachsen. Und Waleri hat sich vermutlich auch in dieser Rolle gesehen. Waleri kam übrigens aus dem kleinen Dorf Ababkovo in der Region Nischni Nowgorod.
Wie die Wirklichkeit dann aussah, das lassen wir seine Schwester berichten:
Die fast zweimonatige Suche nach meinem Bruder ist beendet. Waleri Wladimirowitsch Gerasimtschuk verließ das Land am 29. Juni 2024 aufgrund eines Vertrags für die spezielle Militäroperation und starb am 22. Juli.
Die Trauerfeier findet morgen, 2. Oktober, vor der Kirche auf der Straße statt.
"Wahrer Patriotismus ist nicht, wenn man stolz auf das Vaterland ist, sondern wenn das Vaterland stolz auf einen ist," ist das Motto des Dorfes Romanicha in der Region Perm auf deren VKontakte-Seite. Im Jahr 2010 lebten noch 71 Menschen in dem kleinen Dorf, wie viele heute wissen wir nicht - aber zumindest ein Einwohner weniger.
Denn der 19-jährige Juri Gennadijewitsch Kitschigin aus dem Dorf war in den Krieg gezogen, wurde am 27. Februar 2024 getötet und ist erst am 29. September im Zinksarg nach Hause gekommen.
Beim Nachruf ist die Bezirksverwaltung auch ganz verwirrt. Er hätte sein Heimatland verteidigt, schreibt die Verwaltung des Stadtbezirks Krasnowischerski und nennt als Ort seines Todes dann doch die Ukraine.
Da angeblich das Leben in der Region Samara so viel günstiger wäre als in den russischen Metropolen, gehörte die Prämienzahlung für Freiwillige zu den Niedrigsten in ganz Russland. Aber ganz offensichtlich ließen sich in Samara nicht mehr genügend Freiwillige finden, die für jene 1,2 Millionen Rubel (etwa 12.000 €) bereit waren, ihre Leben oder ihre Gesundheit zu gefährden.
So beschloss die Regierung am 11. Oktober 24, ab Mitte des Monats deutlich mehr zu bezahlen. Jetzt gibt es ganze zwei Millionen Rubel (ca. 20.000 €), wenn man in Samara einen Vertrag mit dem russischen Militär eingeht.
Eine ziemlich skurile Meldung wurde in zahlreichen lokalen VKontakte-Kanälen aus der Region Saratow abgesetzt. Lassen wir die Autorin zu Wort kommen:
Bogdan Sergejewitsch Jewsejew, geboren am 10.04.2003, starb den Heldentod bei einem militärischen Zusammenstoß im Gebiet Cherson, Siedlung Kosatschije Lageri.
Abgehärtet durch Sport, Goldmedaillengewinner im Sambo, wich Bogdan nie zurück, aber das feindliche Schrapnell unterbrach sein Leben am 02.09.2024...
Im Saratower Institut für Innere Truppen war Bogdan einer der besten Kadetten in seinem Kurs. Und als einer der Besten wurde er gleich im 3. Jahr in die Zone des Nordöstlichen Militärbezirks geschickt, um die Ehre und den Mut der ruhmreichen russischen Soldaten in der Praxis zu zeigen.
In der Region Belgorod wurde am 27. August 24 die erste Frau getötet, die aus der Haft für den russischen Krieg gegen die Ukraine rekrutiert worden war. Jelena Pimonenkowa war 37 Jahre alt und stammte aus der Stadt Pikaljowo in der Oblast Leningrad.
Jelena hatte ein bewegtes Leben hinter sich. Sie wurde im Alter von 23 Jahren zunächst wegen Messerangriffs auf einen Mann verurteilt, dann wegen Autodiebstahls, Raubüberfalls, Sachbeschädigung fremden Eigentums und Morddrohungen. Im Jahr 2024 saß Jelena wegen Diebstahls in einer Frauenkolonie in Uljanowka, ebenfalls in der Region Leningrad gelegen.
Auch dort wurde für den Kriegsdienst in der Ukraine geworben. 60 Frauen meldeten sich, zehn wurden ausgesucht darunter Jelena.
Ohne jegliche medizinische Ausbildung wurde sie so zur „Sanitäterin im Gefangennahmekommando eines Angriffszuges“. Drei Wochen lang wurde Jelena an Waffen geschult, danach ging es an die Front und sie musste Verwundete evakuieren und Leichenteile aufsammeln.
Wie genau Jelena getötet wurde ist unklar. Angeblich wäre sie von einem Auto angefahren worden. Am 25. September 24 wurde sie begraben.