15.10.2024 -- 75.294 // Zuwachs zum 01.10.2024: 2.557
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten mussten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Alle 14 Tage veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 30.09.2024 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
Wir haben am 26.08.24 eine Sperrverfügung der russischen Regulierungsbehörde für das Internet "Roskomnadsor" erhalten. Gleichzeitig wurde auch unser Servicedienstleister aufgefordert, unsere Webseite abzuschalten. Das wird nicht passieren.
Begründet wird die Sperrung mit der Verletzung der Privatsphäre russischer Bürger. Wörtlich heißt es in der Begründung:
Die Tätigkeit der Internet-Ressource wurde als rechtswidrig und als Verstoß gegen die Rechte der Bürger auf Privatsphäre, Persönlichkeits- und Familiengeheimnis anerkannt.
Unsere Seite dürfte ab diesem Zeitpunkt aus Russland nicht mehr aufrufbar sein.
Die Verfügung als pdf-Dokument, unsere Stellungnahme dazu.
Ohne große Anmerkungen wollen wir die Zusamenstellung zum 15.12.23 veröffentlichen. Bemerkenswert ist die Entwicklung in der Region Baschkortostan, die langsam aber sicher die Region Swerdlowsk in der Zahl der getöteten Soldaten einholt.
In absoluten Zahlen steht jetzt die Region Krasnodar an erster Stelle. Hier haben wieder Freiwillige die Friedhöfe der Region nach unveröffentlichten Kriegstoten abgesucht.
Panorama von Mineralnyje Wody -- Urheber: Rostislaw Stanislawowitsch Gwosdew -- Lizenz: CC BY 3.0
Mineralnyje Wody - das heißt übersetzt Mineralwasser und ist der Name einer Stadt mittlerer Größe im Süden Russlands. Sie liegt im Vorland des Kaukasus in der Region Stawropol und dort finden sich im Gegensatz zum Namen keine Mineralquellen. Die gibt es aber in der Umgebung.
Danila Chartschenko kommt aus der Stadt und unterhält eine Gemeinschaftsseite auf VKontakte und einen Telegram-Kanal, auf denen er über Stadtgeschehen berichtet. Zum Krieg gegen die Ukraine nimmt er eine kritische Haltung ein. Die Sache eskalierte, als er eine Liste der im Ukrainekrieg getöteten Soldaten und Söldner aus der Stadt veröffentlichte. VKontakte schloss seine Seite aufgrund der Veröffentlichung „gefälschter Informationen über die Aktionen der russischen Streitkräfte in der Ukraine“.
Weiterlesen: Im Krieg gegen die Ukraine getötete Einwohner von Mineralnyje Wody
Straßenbahn in Krasnodar -- Foto: CC BY 2.0
Die Region Krasnodar zählt zu den dichtestbesiedelten und wirtschaftlich am stärksten entwickelten Regionen Russlands. Insbesondere die Landwirtschaft ist ein Schwerpunkt der Region. Die fruchtbaren Schwarzerdeböden brachten der Region Krasnodar den Namen „Kornkammer Russlands“, dazu gibt es Weinanbau, Tee, Tabak und Zitrusfrüchte.
Bei etwa fünf Millionen Einwohnern sind die bisher gemeldeten Kriegstoten im Ukrainekrieg keine bedeutende Zahl. Aber auf den Friedhöfen der Region wächst die Anzahl der Soldatengräber, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch jene verheimlichten Verluste in die Öffentlichkeit gelangen. Die Kriegsgräber rund um Krasnodar haben wir in einer gesonderten Datei zusammengefasst, soweit es keine weiteren Informationen zu den dort begrabenen Soldaten gibt, die zudem auch aus anderen Regionen kommen können.
Krasnodar:
Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII ab 1.001
Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe bis 500 -- Friedhöfe ab 501
Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III
Weiterlesen: Krasnodar - von der russischen Riviera in den ukrainischen Tod -- Teil VI
Es ist kalt im "Autonomen Kreis der Tschuktschen". Im Juli schwankt die Temperatur zwischen fünf und fünfzehn Grad Celsius, im Winter zwischen -15 und -35 Grad. Pflanzen haben gerade mal 80 bis 100 Tage im Jahr Zeit zu wachsen, hohe Bäume gibt es nirgendwo. Auf einer Fläche doppelt so groß wie Deutschland leben gerade mal 50.000 Menschen. Etwa ein Viertel davon sind Tschuktschen.
Zwei davon sind wieder im Ukrainekrieg gefallen. Die örtliche Verwaltung meint, die beidem Soldaten hätten aus Patriotismus dort gekämpft. Wahrscheinlich haben die hohen Geldzahlungen der Regierung dazu geführt, dass sich Tschuktschen auf dieses Abenteuer eingelassen haben.
Wir geben den örtlichen Bericht in Originalfassung wieder:
Toljatti an der Wolga -- Urheber: Alexxx1979 -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Toljatti ist die zweitgrößte Stadt in der Oblast Samara. Die Samara/Toljatti gilt als eines der wirtschaftlich am weitesten entwickelten Gebiete Russlands und hat eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in der Russischen Föderation. Toljatti ist die Heimat des Lada, des bekanntesten russischen Autos. Benannt wurde die Stadt nach dem italienischen Kommunisten Palmiro Togliatti.
Hatte die Region Samara bisher eine geringe Rate an toten Soldaten im Krieg gegen die Ukraine, änderte sich das mit der Sylvesternacht 2022/23 schlagartig. Mindestens 138 Soldaten aus der Region wurden allein bei einem Raktenangriff auf eine von der russischen Armee als Unterkunft und Hauptquartier benutzten Berufsschule in Makijiwka getötet.
Samara: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII ab 1001
Weiterlesen: Samara - gestorben zum Schutz von Donezk und Luhansk - Teil VI
Irkutsk -- Urheber: CC BY-SA 4.0 --
Irkutsk liegt am Abfluss des Baikalsees im südlichen Sibirien und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast. Die Universitätsstadt hat knapp 600 Tausend, die gesamte Oblast etwa 2,5 Millionen Einwohner. Die Region ist ein wirtschaftliches Zentrum in Sibirien mit Schwerindustrie, Flugzeugbau ( Ilyuschin, MiG, Suchoi, Tupolew, Yak) und Aluminiumproduktion.
Die Distanz zwischen Irkutsk und Kiew beträgt etwa 5.000 km (Fahrstrecke ca 6.000 km).
Irkutsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII ab 1001 -- Teil VIII
Weiterlesen: Irkutsk - Sterben in einem 5000 km entfernten Krieg - Teil VI
Eine Schule in Kurgan -- Foto: CC BY-SA 3.0 -- Lizenz:
Die Oblast Kurgan liegt im Südwesten der sibirischen Tiefebene und grenzt im Süden an Kasachstan. Diese Randlage hat dazu geführt, dass die Region nicht im Fokus der wirtschaftlichen Entwicklung steht. Während des zweiten Weltkriegs wurden 22 Unternehmen dort angesiedelt, um sie dem Zugriff der deutschen Wehrmacht zu entziehen. Diese stellen noch immer die wirtschaftliche Grundlage Kurgans. Die Oblast hat 910.000 Einwohner, davon leben im Verwaltungszentrum etwa 330.000 Menschen. Die Stadt Kurgan liegt an der Transsibirischen Eisenbahn.
Kurgan: Teil I bis 200 -- Teil II ab 201
Im Krieg Russlands gegen die Ukraine gibt es in den letzten Monaten nur wenige Veränderungen an der Front. Russlands Offensive an vielen Abschnitten hat nur geringe Geländegewinne gebracht. Dagegen haben die täglichen menschlichen Verluste seit Kriegsbeginn einen neuen Höchststand erreicht. Zum 31. Januar 2024 haben wir 43.064 russische Kriegstote namentlich erfasst, das bedeutet einen Zuwachs von 1.760 neuen Namen seit dem 15. Januar 2024 oder 3.112 gefundenen Kriegstoten seit Beginn des Jahres.
Zum Vergleich - in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 hatten wir durchschnittlich etwa 2.200 gefallene Soldaten pro Monat registriert.
Weiterlesen: Russische Kriegstote - Stand 31.01.24: Es werden täglich immer mehr
Nachricht aus dem Telegram-Kanal "Layout" vom 20.11.23, den wir im Originaltext wiedergeben:
„Ständig auf diesen verdammten ukrainischen Websites zu sitzen und zwischen diesen Fotos von Eingeweiden zu sitzen, die sie posten, und nach deinem Mann zu suchen, na ja, das ist auch... kannst du dir das vorstellen?“
Dies ist ein Zitat aus einem Interview mit Viktoria Dikarewa, einer Verkäuferin aus der Kleinstadt Polessk in der Region Kaliningrad, der Frau eines Freiwilligen des Bars-Bataillons. „Verstka“ nahm ihre Geschichte in eine neue Studie darüber auf, wie Angehörige russischer Militärangehöriger ihren Tod vor Gericht beweisen müssen.
Reftinsky-Stausee -- Urheber: CC BY 2.0 --
Der Föderationskreis Ural ist eine administrative Einheit in Russland. Verwaltungssitz ist Jekaterinburg. Ural gehört zu den reichsten Kreisen Russlands, die Oblast Swerdlowsk ist der industriell stärkste Teil des Ural-Kreises. Jekaterinburg ist von Moskau etwa 1800 km entfernt.
Swerdlowsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 502 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 701 -- Teil VII bis 1.100 -- Teil VIII bis 1.300 -- Teil IX bis 1.500 -- Teil X bis 2.000 -- Teil XI ab 2.001
Oblast Swerdlowsk -- Teil IX |
||||
Nr | Datum | Russischer Name / Link | Name in Übersetzung | Bemerkungen |
1301 | 05.12.23 | Гулак Виталий | Vitaly Vasilyewitsch Gulak aus Atschit |
|
1302 | 06.12.23 | Матвиев Евгений | Jewgeni Jaroslawowitsch Matwejew mobilisiert, geb. 29. Dezember 1987 getötet am 23.11.23 |
|
1303 | 06.12.23 | Шубин Алексей | Alexej Schubin | aus Perwouralsk |
1304 | 06.12.23 | Шевелёв Александр | Alexander Schewelew | aus Sedelnikovo getötet am 26.11.23 |
1305 | 08.12.23 | Сташков Дмитрий | Dmitri Wiktorowitsch Staschkow | geb. 05.10.1981, aus Berjosowski |
1306 | 07.12.23 | Казанцев Илья | Ilja Kasantsew | aus Jekaterinburg getötet am 29.11.23 |
1307 | 09.12.23 | Александров Илья Владиславович | Ilja Wladislawowitsch Alexandrow | Heldenschreibtisch |
1308 | 09.12.23 | Кузьмичёв Владимир | Wladimir Kusmitschew | aus Pyschma |
1309 | 12.12.23 | Кашин Роман | Roman Kaschin | Berufssoldat, aus Krasnoufimsk 43 Jahre, getötet 04/22 |
1310 | 09.12.23 | Бабченко Дмитрий Юрьевич | Dmitrij Jurjewitsch Babtschenko | aus Stadt Asbest getötet am 26.12.2022 |
1311 | 13.12.23 | Бастрыков Алексей | Alexej Bastrykow | Link 1 gelöscht, Screenshot aus Jekaterinburg |
1312 | 12.12.23 | Пономарёв Александр Евгеньевич | Alexander Jewgenjewitsch Ponomarjow | aus Bezirk Irbitsky, Gebiet Swerdlowsk |
1313 | ohne | Нехорошков Эдуард | Eduard Nechoroschkow | Söldner Gruppe Wagner übersetztes Datenblatt |
1314 | ohne | Сильнягин Андрей | Andrej Silnjagin | übersetztes Datenblatt |
1315 | 14.12.23 | Торгашов Николай Васильевич | Nikolai Wassiljewitsch Torgaschow | geb. 04.06.1976 aus Kleinstadt Werchoturje getötet am 03.12.23 |
1316 | 14.12.23 | Рыжков Владимир | Wladimir Ryschkow | aus Stadt Iwdel |
1317 | 14.12.23 | Аксенов Сергей Леонидович | Sergej Leonidowitsch Aksenow mobilisiert, aus Taliza |
|
1318 | 14.12.23 | Джонджуа Гено | Geno Merabiewitsch Jondschua | mobilisiert, aus Dorf Trekhozernaya im Bezirk Talitsky |
1319 | 15.12.23 | Кузнецов Андрей Геннадьевич | Andrej Gennadjewitsch Kusnezow | aus Stadtbezirks Artemovsk |
1320 | 15.12.23 | Михайлов Роман Александрович | Roman Alexandrowitsch Michailow aus dem Dorf Schamary |
|
1321 | 15.12.23 | Сова Александр | Alexander Sowa | aus Dorf Prischtschanowo |
1322 | 19.12.23 | Исламов Сергей | Sergej Islamow | Stadt Aramil, Gebiet Swerdlowsk |
1323 | 15.12.23 | Чернышев Иван Викторович | Iwan Wiktorowitsch Tschernyschew | aus Dorf Imenovsky bei Katschkanar |
1324 | 17.12.23 | Щипачёв Василий | Wassili Schtschipatschjow | Vertrag nach Wehrdienst, geb. 28.10.1999, aus Dorf Oktyabrsky im Gemeindebezirk Kamyschlowski, getötet am 19.06.23 |
1325 | 11.12.23 | Ходжиматов Парвиз | Parviz Chodschimatow | geb. 02.09.1997 aus Nischni Tagil |
1326 | 18.12.23 | Курзанов Андрей Андреевич | Andrej Andrejewitsch Kurzanow | aus Werch-Neiwinski |
1327 | 19.12.23 | Марков Александр Николаевич | Alexander Nikolajewitsch Markow | aus Stadtbezirk Artemovsk |
1328 | 20.12.23 | Байбалов Эдуард | Eduard Baibalow | aus Dorf Averino bei Syssert |
1329 | 30.12.23 | Рымашевский Иван | Iwan Rymaschewski (Andreew) | aus Jekaterinburg getötet am 09.12.23 |
1330 | 21.12.23 | Головнин Алексей | Alexej Golownin | Freiwilliger, 43 Jahre, aus Nischni Tagil getötet am 17.12.23 |
1331 | 28.11.23 | Кочнев Иван | Iwan Kochnew | aus Jekaterinburg |
1332 | 20.12.23 | Гусев Руслан | Ruslan Gussew | Söldner Gruppe Wagner aus Jekaterinburg Link gelöscht, Screenshot |
1333 | 22.12.23 | Маленкин Даниил | Daniil Malenkin | geb. 09.04.2001, aus Stadt Werchnjaja Salda |
1334 | 23.12.23 | Прохоров Пётр Павлович | Peter Pawlowitsch Prochorow 25.06.2001 - 21.12.2023 aus Irbit |
|
1335 | 25.12.23 | Романов Герман Викторович | Herman Wiktorowitsch Romanow | 27.11.1990 - 03.12.2023, aus Serow |
1336 | 22.12.23 | Ежов Максим Васильевич | Maxim Wassiljewitsch Jeschow aus Resch |
|
1337 | 01.10.23 | Деревянов Владислав Владимирович | Wladislaw Wladimirowitsch Derewjanow | Sturm-Z aus Haft rekrutiert, aus Kurmanka, 41 Jahre, getötet am 02.08.23 bei Bakhmut |
1338 | 23.12.23 | Журавлев Евгений | Jewgeni Schurawlew | Freiwilliger, 45 Jahre, aus Dorf Krasnogvardeisky, Bauarbeiter, hin 15.11.23, getötet am 15.12.23 |
1339 | 27.12.23 | Тегенцев Николай Дмитриевич | Nikolai Dmitrijewitsch Tegentzew | mobilisiert, geb. 09.05.1999, aus Suchoi Log getötet am 08.12.23 |
1340 | 27.12.23 | Федотов Алексей Павлинович | Aleksej Pawlinowitsch Fedotow | mobilisiert, geb. 3. November 1976 aus Dorf Bolshaya Gryaznukha, getötet am 03.12.23 |
1341 | 27.12.23 | Бельков Иван | Iwan Pawlowitsch Belkow | 15.11.1989, Urkunde |
1342 | 18.12.23 | Павлов Алексей Валерьевич | Alexej Walerjewitsch Pawlow | aus Nischni Tagil getötet am 14.12.23 |
1343 | 29.12.23 | Мелехин Борис | Boris Michailowitsch Melechin | geb. 1999, aus Krasnouralsk, getötet am 05.12.23 |
1344 | 30.12.23 | Бутаркин Сергей | Sergej Butarkin | gab. 26.06.1992, aus Jekaterinburg |
1345 | 30.12.23 | Естехин Иван | Iwan Estechin Leutnant, aus Perwouralsk, getötet am 05.12.23 |
|
1346 | 30.12.23 | Леушин Дмитрий | Dmitri Alexandrowitsch Leuschin | Söldner Gruppe Wagner geb. 14.05.1987, ab 2022 Wagner, ab 08/23 Militärvertrag, getötet am 13.12.23 |
1347 | 04.01.23 | Ланских Павел | Pawel Lanskich aus Berezovsky, Gebiet Swerdlowsk |
|
1348 | 01.01.24 | Мелкозеров Кирилл | Kirill Melkozerow | Sturm-Z, aus Haft rekrutiert, übersetzte Nachricht |
1349 | ohne | Вологин Сергей Алексеевич | Sergej Alekseevich Vologin | Söldner Gruppe Wagner aus Haft rekrutiert, geb. 1995 übersetztes Datenblatt |
1350 | 02.01.24 | Кобелев Владимир Сергеевич | Wladimir Sergejewitsch Kobelew | Sturm-Z aus Haft rekrutiert, 35 Jahre, aus Woltschansk |
1351 | 03.01.24 | Трифонов Игорь | Igor Trifonow | Details |
1352 | 03.01.24 | Пшеничников Евгений | Evgeniy Pschenitschnikow | geb. 24.07.1986, aus Polewskoi |
1353 | 08.01.24 | Чекушкин Александр | Alexander Sergejewitsch Tschekuschkin Söldner Gruppe Wagner, aus Haft rekrutiert geb. 04.06.1992, Gebiet Swerdlowsk, Talitsa. Mit Urteil des Bezirksgerichts Talitsky der Region Swerdlowsk vom 27. Januar 2021 wurde er gemäß Artikel 111 Teil 4 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation zu 9 Jahren und 1 Monat in einer Hochsicherheitskolonie verurteilt Er war schwer betrunken und schlug seinen Trinkkumpel zu Tode, weil der versehentlich auf Tschekuschkins Telefon getreten war. Getötet am 03.01.23 |
|
1354 | 30.09.23 | Черкасов Ярослав Анатольевич | Jaroslaw Anatoljewitsch Tscherkassow aus Stadt Nischnjaja Tura |
|
1355 | 30.09.23 | Тишковец Владимир Михайлович | Wladimir Michailowitsch Tischkowez aus Stadt Nischnjaja Tura |
|
1356 | 22.12.23 | Кулаков Сергей | Sergej Kulakow | 33 Jahre |
---
Der Militärrentner Vitaly Votanovsky (Foto links), ein Aktivist und Autor des Telegrammkanals "Titushki in Krasnodar"* hat in den letzten sechs Monaten Fotos von mehr als hundert Gräbern russischer Soldaten veröffentlicht, die angeblich in der Ukraine getötet wurden. In seinem Telegram-Kanal "Majdankrd" veröffentlicht er Fotos von Gräbern aus Friedhöfen in der Oblast Krasnodar und im Süden Russlands. Gemeinsam haben die Fotos, dass die Verstorbenen alle im Ukrainekrieg gefallen sind und ihre Namen bisher nicht öffentlich gemacht wurden.
Aus welchen Regionen Russlands die Soldaten kommen, wo und wie sie getötet wurden, ist völlig unbekannt. Genau so, warum sie nicht in ihrem Heimatort bestattet wurden.
Krasnodar:
Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII ab 1.001
Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe bis 500 -- Friedhöfe ab 501
Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III
Weiterlesen: Oblast Krasnodar - Grabstellen von nicht veröffentlichten Kriegstoten - Teil IV
Von den vielen Völkern des Kaukasus wird kaum jemand von den Tabassaranen gehört haben, die in der russischen Teilrepublik Dagestan leben. Nach der Volkszählung im Jahr 2010 bezeichnen sich etwa 120.000 Menschen zugehörig zu diesem Volk. Sie sind sunnitiche Moslems, etwa 100.000 Menschen sprechen noch ihre eigene tabassaranische Sprache.
Der folgende Film würdigt die Männer, die für Russland im Krieg gegen die Ukraine ihr Leben gelassen haben. Wir haben 68 tote Tabassaranen gezählt. Damit liegt das Verhältnis der Kriegstoten pro 100.000 Einwohnern bei etwa 54 und ist doppelt so hoch, wie im gesamten Dagestan.
Belojarski ist eine Kleinstadt mit etwa 20.000 Einwohnern im Autonomen Kreis der Chanten & Mansen /Jugra. Dort gibt es eine Zweigstelle der Organisation "Rettet Jugra", die sich dem Schutz der indigenen Völker dieser Region verschrieben hat. Nach ihrer eigenen Definition sind ihre Aufgaben:
Einer ihrer Schützlinge hätte der junge Konstantin Sergejewitsch Pjak (Foto) sein können.
Nikolai Wiktorowitsch Jakowlew war 46 Jahre alt, von Beruf Maurer und lebte im Dorf Novochershilinsky im Bezirk Leninogorsk in Tatarstan.
Am 19.10.23 schloss er als Freiwilliger einen Vertrag mit dem Militär auf ein Jahr, am 14. November 23 war er schon tot. Wenn man miteinbezieht, dass zwischen Vertragsunterzeichnung auch eine Anreise zu einem Übungsgelände liegt, zumindest eine rudimentäre Soldateneinweisung erfolgen muss, so kann man davon ausgehen, dass der Mann schon beim ersten ernsthaften Einsatz getötet wurde.
Uns liegt ein ausführlicher Artikel über Nikolai des lokalen Internetmediums vor, den wir nachstehend dokumentieren - über den schnellen Tod kein Wort. Dabei ist das keine Ausnahme, täglich registrieren wir solche erbärmlichen Kurzeinsätze von Freiwilligen an der Front. Einfache Menschen mit überschaubarem Lebenslauf, die in sogenannten "Fleischattacken" in den Tod getrieben werden.
Weiterlesen: An der Front verheizt und keinen interessiert es
Im Monat November haben wir 2.595 russische Kriegstote neu erfasst - also knapp 90 gefallene Soldaten pro Kriegstag. Die Zahlen entsprechen damit der Situation Anfang des Jahres, als bei der Erstürmung der ukrainischen Stadt Bahmut durch die Wagner Söldner, jeder eroberte Quadratmeter mit Blut erkauft wurde. Die Gruppe Wagner ist in diesem Krieg Geschichte, trotzdem registrieren wir noch täglich unbekannte Söldnernamen, so dass auch diese Listen weiter wachsen. Wagner wurde ersetzt durch die Sturm-Z Einheiten, ebenfalls durch Insassen russischer Haftanstalten gebildet. Hier sind die Angaben oft zu unbestimmt, so dass wir diese nicht extra auflisten.
Einer besonderen Beobachtung bedarf die Oblast Baschkortostan. Diese Region hat im Moment den höchsten Zuwachs an gefallenen Soldaten und schickt sich an, die Region Swerdlowsk einzuholen. Gleichzeitig gab es in Baschkortostan in den letzten Tagen Proteste der Bevölkerung wegen der Verurteilung eines Regierungskritikers, der sich ebenfalls gegen den Ukrainekrieg ausgesprochen hat.
Die Sortierung der Kriegstoten nach Regionen ist extrem zeitraubend. Nur die wenigsten Meldungen kommen von amtlicher Seite, sondern meist von Freunden oder Familie. Hier sind die Angaben häufig unbestimmt, so dass fast alles nachrecherchiert werden muss.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten im Ukrainekrieg - Stand: 30.11.23
In den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine wurden schnell neue Polizeistrukturen eingerichtet. Mit Beamten aus Russland wird sichergestellt, dass es keinen zivilen Ungehorsam gegenüber den Besatzern gibt. Schon mehrfach waren deshalb Polizeidienststellen Ziele ukrainischer Raketen. Hier ein Bericht der Nachrichtenagentur Astra vom 29.11.23:
Vier Polizisten, darunter der „Chef der Nachhut“ und der „stellvertretende Abteilungsleiter“, wurden bei einem Angriff auf die Besatzungs-„Polizeiabteilung“ „Novokakhovsky“ in der Region Cherson getötet, 17 verletzt.
Tscheljabinsk - " Walk of Fame" -- Urheber: Vyacheslav Bukharov -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Tscheljabinsk, die Millionenstadt im Ural, trat vor zehn Jahren in den Mittelpunkt des Interesses. Im Gebiet der Oblast ging ein ein riesiger Meteor mit einem Gewicht von etwa 12.000 Tonnen nieder - der größte seit über 100 Jahren. Durch die Druckwelle entstand eine laute Abfolge von Knallen, Fenster gingen zu Bruch und das Dach einer Fabrik stürzte ein.
Im Krieg gegen die Ukraine wird auch in der Oblast Tscheljabinsk fleißig gestorben. Die Opfer kommen vorwiegend aus den Dörfern und Kleinstädten, was die Zuordung häufig erschwert.
Tscheljabinsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1000 -- Teil VII bis 1.500 -- Teil VIII bis.2.000 - Teil IX ab 2.001
Weiterlesen: Tscheljabinsk - Sterben für Frieden und Wohlstand - Teil VII
Foto des Hinterhalts am 18.01.24
Russland benötigt für den Ukrainekrieg ständig neue Soldaten. Dafür zieht man ganze Garnisonen von den Grenzen zur NATO und zur Ukraine ab und schickt Wehrpflichtige stattdessen zur Grenzsicherung. Wir hatten im Sommer bereits über einen jungen Soldaten berichtet, der Essen für Wachposten an der Grenze brachte und auf der Rückfahrt in einen Hinterhalt tschetschenischer Soldaten geriet, die auf Seiten der Ukraine kämpften.
Unser aktueller Fal ist beinahe identisch. Diesmal heißt der junge Wehrpflichtige Maksim Tschernyschew und kommt aus der Stadt Tomsk in Sibirien. Er wurde am 26. Februar 2003 geboren und fährt wohl einen roten Audi. Im Rahmen seines Wehrdienstes landete er als Fahrer einer Grenzschutzeinheit in der Region Brjansk. Zusammen mit drei Kollegen war er am 18. Januar 24 in einem tarnfarbenen Armeelaster mit aufgemaltem "Z" in der Grenzregion unterwegs.
Weiterlesen: Der sinnlose Tod eines Wehrpflichtigen - nächster Vorfall
Seit beinahe zwei Jahren überzieht Russland die Ukraine mit einem mörderischen Krieg. Fast täglich gibt es dabei zivile Opfer, wenn die russischen Raketen, Maschflugkörper und Artilleriegeschosse irgendwo einschlagen und dabei vorwiegend zivile ukrainische Opfer treffen.
Zum Jahreswechsel erlebte die russische Stadt Belgorod einen massiven Angriff ukrainischer Drohnen - wohl gerichtet auf militärische Ziele in der Stadtregion. Die russische Luftabwehr wurde aktiv, einige ihrer Raketen schlugen direkt im Stadtgebiet ein, Bruchstücke der Drohnen und der Luftabwehr gingen über Belgorod nieder. Ingesamt wurden dabei 25 Menschen getötet, über 100 verletzt.
Auch wenn im folgenden Beitrag die Autorin Täter und Opfer verdreht, zeigt er doch die vielen menschlichen Tragödien, die das Regime Putin hüben und drüben der Grenze zu verantworten hat:
Weiterlesen: Belgorod am 30.12.23 - die zivilen Opfer des Luftangriffs
Dorf Agzu in der Region Primorje -- Urheber: Романвер из русский Википедия -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Es gibt nicht mehr viele von den Udehe, weniger als 2.000 hat man Anfang dieses Jahrtausends gezählt. Die Udehe sind ein indigenes Volk, das im Süden Russlands entlang des Amur und seiner Nebenflüsse siedelt. Sie sind tradionelle Jäger und Sammler und leben auch heute noch hauptsächlich von der Pelztierjagd. Seit der Perestroika kämpfen die Udehe für die Selbstbestimmung über ihre Siedlungsgebiete - bisher ohne Erfolg.
Im Dorf Agzu leben ausschließlich Udehe. Es ist eines der abgelegensten Dörfer im Nordosten der Region Primorje mit etwa 150 Einwohnern - abnehmende Tendenz. Das Dorf kann nur per Hubschrauber oder über eine 60 km lange Forststraße zum nächsten Dorf Samarga erreicht werden. Nun gibt es zwei Dorfbewohner weniger - auch sie sind als russische Soldaten im Krieg gegen die Ukraine gefallen.
Zur Mitte des Monats Januar wollen wir einen Einblick in unsere Datenbank geben. Da sind die Daten leidlich aktuell, in das Eintragen der Listen nach Regionen kommen wir allerdings kaum nach. Gegenüber unserer letzten Veröffentlichung sind 1.351 neue Namen dazugekommen. Wir haben zum Termin 15.01.24 insgesamt 41.304 russische Kriegstote namentlich erfasst.
Der große Sprung gegenüber unserer letzten Veröffentlichung ist darauf zurückzuführen, dass wir zum Jahreswechsel versehentlich nicht alle Daten erfasst hatten. Wir haben das in den letzten Tagen korrigiert. Es wird deshalb eine korrigierte Fassung unseres Jahresabschlusses 2023 erstellt werden.
Stawropol: Wohnkomplex Chocolate (links) & Alexandrovsky Park (rechts)-- Urheber: -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Region Stawropol liegt im hügeligen Vorland des Kaukasus, etwa in der Mitte zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. Die Region besitzt das typische Kontinentalklima mit kurzen kalten Wintern und heißen Sommermonaten. In der Region leben etwa 1,8 Millionen Menschen, davon etwa 400.000 in der gleichnamigen Hauptstadt. Wichtigster Wirtschaftszweig ist die gut entwickelte Landwirtschaft - auch mit Wein- und Gartenbau. Daneben gibt es eine Vielzahl von Heilwasserquellen mit Kur- und Erholungsheimen bzw Heilstätten.
1995 hatten tschetschenische Terroristen bei der Geiselnahme von Budjonnowsk im Krankenhaus der Stadt 1600 Menschen als Geiseln genommen. Darunter befanden sich 150 Kinder und viele schwangere Frauen. Die Besetzung des Krankenhauses dauerte sechs Tage. 106 Geiseln, 11 Milizionäre und 14 Militärangehörigefanden dort den Tod. Heute sterben die wehrfähigen Einwohner im Krieg gegen die Ukraine.
Stawropol: Teil I bis 200 -- Teil II bis 400 -- Teil III ab 401
Aus nachvollziehbaren Gründen will unser Team in der Öffentlichkeit nicht allzu präsent sein. Die Stuttgarter Wochenzeitung Kontext hat zuletzt einen lesenswerten Bericht über unser Projekt veröffentlicht und das zusammengefasst, was uns hier umtreibt - den Opfern dieses Krieges ein Gesicht zu geben. Denn all die vielen russischen Verletzten und Toten sind meist Täter und Opfer zugleich. Und da es sich nicht vermeiden ließ, gibt es auch ein paar Sätze zu einem unserer Macher.
Mitten in unseren Arbeiten zum Abschluss des Monats September hat Corona heftig zugeschlagen. Die gesamte Epedemie blieb dieser Mitarbeiter von jenen Viren verschont - aber wahrscheinlich gilt auch hier das Motto: Irgendwann erwischen wir auch dich.
Es wird in den kommenden Tagen deshalb etwas ruhiger auf unserer Webseite zugehen.
Die Aktualisierung der Listen der Regionen schreitet trotzdem voran, wie man an den häufigen neuen regionalen Seiten erkennen kann.
Um die russische Sperre zu umgehen, haben wir eine zusätzliche Domain mit dem neuen Namen gibtsnet.eu eingerichtet. Dieser Zugriff kann auch ganz allgemein von jedermann benutzt werden, denn er verspricht unter Umständen schnellere Ladezeiten unserer Seiten - besonders bei Zugriffen aus dem Ausland. Zudem bleiben die Besucher anonym.
Im Moment führen wir vier Sonderrubriken - Kriegsbilder, "ohne viele Worte", Friedhöfe Region Krasnodar und Gruppe Wagner - ohne Region. Das hat ganz unterschiedliche Gründe:
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine geht unvermindert weiter und die Opferzahlen gehen nicht zurück. Bis heute haben wir die Daten bis zum 18.09.24 verarbeitet, einen zuverlässigen Abschluss zum September werden wir erst in etwa 12-14 Tagen vorlegen können.
Eine einfache, aber vorläufige Zahl der russischen Kriegstoten bis Ende September, die wir dann in unserer Datenbank haben, wird noch etwa drei Tage dauern findet ihr aktuell im Kopf der Seite.
Der Telegram-Kanal des großen russischen Ehrenfriedhofs in Mytischtschi wurde gelöscht. Alle von uns veröffentlichten Links, die mit der Adresse "https://t.me/fvm_pzo_memory/" beginnen, sind nicht mehr zu erreichen.
Einen Teil der Inhalte findet man im neuen Kanal "https://t.me/fvm_pzo_mo/", aber eben an neuer Stelle, so dass wir die Adressen nicht einfach automatisch umwandeln können. Zudem wurde die Benutzung des neuen Kanals stark eingeschränkt.
Das ist einer der Gründe, warum wir für alle von uns erfassten Kriegstoten auch Kopien der Seiten als Beleg speichern.
Это попытка обойти российский запрет на «OskarMaria». По крайней мере для наших текущих страниц это тоже должно работать из России.
Мы использовали для этого новый домен, который, надеемся, не заблокируют так быстро. Название представляет собой сокращенную форму немецкого выражения «нет».
Итак, теперь вы также можете связаться с нами по адресу
https://www.gibtsnet.eu
За скорейший и прочный мир.
Für unsere russischen Besucher
Es ist ein Versuch, die russische Sperre für OskarMaria zu umgehen. Er müsste zumindest für unsere aktuellen Seiten auch aus Russland funktionieren.
Wir haben eine neue Domain dafür benutzt, die man hoffentlich nicht so schnell blocken kann. Der Name ist eine verkürzte Form des deutschen Ausdrucks "gibt es nicht".
Also - ab sofort kann man uns auch unter https://www.gibtsnet.eu erreichen.
Auf einen baldigen dauerhaften Frieden.
Leider scheint die russische Sperrverfügung für unsere Seite zumindest in Russland zu wirken. Bei der Suche nach OskarMaria mit der russischen Suchmaschine Yandex sind wir von der zweiten Stelle weit nach hinten gerutscht.
Wir haben leider nur wenig Zeit für technische Spielereien. So haben wir eine zweite Domain mit anderer IP-Adresse auf unsere Seite geschaltet, doch ganz zielführend ist das noch nicht.
Und dann haben wir auch noch ein Problem mit Google. Eine Gaststätte in München hat sich vor einigen Jahren ebenfalls den Namen OskarMaria in der selben Schreibweise zugelegt und gleich noch als Marke eintragen lassen. Allerdings waren wir mit dem Namen Jahre früher aktiv - also eigentlich kein Problem. Nur kamen danach regelmäßig Tischreservierungen bei uns an. Damit war irgendwann mal Schluss, nämlich als Google uns in den Suchanfragen nach hinten katapultiert hatte. Und so leben wir mit der Tatsache, dass wir mit unseren hohen Benutzerzahlen bei den Suchmaschinen Bing, DuckDuckGo auf den vorderen Plätzen zu finden sind, bei Google aber ganz hinten.
Wir haben unseren Beitrag über das kleine Dorf Kanaewka noch einmal nach vorne geschoben, da er durch unsere Auguststatistiken schnell nach hinten durchgerutscht ist.
Wir haben über einen Zeitraum von etwa sechs Wochen aufgezeigt, wie der russische Angriffskrieg sich auch in kleinen Gemeinden in der Provinz manifestiert.
Falls nichts dazwischen kommt, können wir die Zusammenfassung des Monats August am späten Abend des kommenden Mittwochs Donnerstags (12.09.24) vorlegen.
Es ist ein ständiges Rennen gegen die Zeit - wenn wir uns eine Wochenendpause gönnen, dann ist es auf Grund der vielen Kriegsopfer nur schwer möglich, wieder aktuell zu werden.
09.09.24 -- OM
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Wadim Olegowitsch, 19 Jahre
Ein besseres Foto von Wadim Olegowitsch Schtscherbanew haben wir nicht gefunden. Die Fotos seiner Schule zeigen ihn nur vermummt. Wadim, geboren am 28. Mai 2005, kam aus dem Dorf Jirim mit weniger als 600 Bewohnern in der Republik Chakassien. Was ihn zum Militär getrieben hat - Geld, Strafverfahren oder falscher Patriotismus, bleibt unbekannt. Aber seiner Schule taugt er als Vorbild und so schreibt ein Vertreter: "Die Toten bleiben bei uns, lebendig in den Herzen und in der Erinnerung der Menschen, als Helden, die wissentlich das Kostbarste aufgaben – ihr Leben für Frieden und Ruhe auf Erden. Ihre Leistung inspiriert und lehrt uns, jede Minute des friedlichen Himmels zu schätzen und ihn zu schützen, egal was passiert." Passiert ist, Vadim wurde am 21.09.24 getötet.
Schon mehrfach hatten wir über die sibirische Stadt Ust-Kut berichtet, im dortigen Bezirk lebte Sergej Pawlowitsch Lunegow. Der Mann hatte sich auch der russischen Armee im Krieg gegen die Ukraine angeschlossen und wurde bereits am 1. März 2023 an der Front getötet. Es dauerte ziemlich lange, bis die sterblichen Überreste von Sergej in seine Heimat gebracht wurden. Am 5. Oktober wurde er dann im Dorf Jantal im Bezirk Ust-Kut bestattet. Die Trauerfeier fand in der Nähe des Kulturhauses "Ukraine" statt.
Der ehemalige Cheftierarzt der Stadt Rostow am Don zur Bekämpfung von Tierseuchen, Dmitri Chegay, wurde in der Ukraine getötet, das berichten lokale Medien Anfang Oktober 2024.
Dmitry Chegay und sein Chef wurden am 17. Februar 2022, nur wenige Tage vor Beginn des russischen Angriffskrieges, wegen Korruption verurteilt. Dabei ging es um Kontrollen von tierischen Produkten der Lebensmittelindustrie. Die Kontrolleure ignorierten Verstöße gegen die Veterinärvorschriften und stellten den Produkten die erforderlichen tierärztlichen Begleitpapiere aus, ohne die Ware tatsächlich zu kontrollieren. Dafür zahlten die Unternehmen hohe Bestechungsgelder an den Leiter des Veterinäramtes.
Dimitri Chegay war dabei ein kleines Licht - er fungierte nur als Vermittler und überwies die Gelder an seinen unmittelbaren Vorgesetzten. Im Gerichtsprozess wurde der Mann dann zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.
Auch Dimitri wollte seine Haftstrafe nicht absitzen und verpflichtete sich beim Militär als Sturm-V Soldat. Jetzt ist er ein Held, "er hätte seine Sünden mit seinem Blut abgewaschen" und bekam jenen "Orden des Mutes" - posthum.
Dieses Foto ist uns aufgefallen. Waleri Wladimirowitsch Gerasimtschuk steht vor einem Wandgemälde, das einen martialisch verkleideten russischen Soldaten zeigt. Genau so wirbt das russische Militär um solche Freiwillige für die Armee, gut ausgestattet, hart und jeder Aufgabe gewachsen. Und Waleri hat sich vermutlich auch in dieser Rolle gesehen. Waleri kam übrigens aus dem kleinen Dorf Ababkovo in der Region Nischni Nowgorod.
Wie die Wirklichkeit dann aussah, das lassen wir seine Schwester berichten:
Die fast zweimonatige Suche nach meinem Bruder ist beendet. Waleri Wladimirowitsch Gerasimtschuk verließ das Land am 29. Juni 2024 aufgrund eines Vertrags für die spezielle Militäroperation und starb am 22. Juli.
Die Trauerfeier findet morgen, 2. Oktober, vor der Kirche auf der Straße statt.
"Wahrer Patriotismus ist nicht, wenn man stolz auf das Vaterland ist, sondern wenn das Vaterland stolz auf einen ist," ist das Motto des Dorfes Romanicha in der Region Perm auf deren VKontakte-Seite. Im Jahr 2010 lebten noch 71 Menschen in dem kleinen Dorf, wie viele heute wissen wir nicht - aber zumindest ein Einwohner weniger.
Denn der 19-jährige Juri Gennadijewitsch Kitschigin aus dem Dorf war in den Krieg gezogen, wurde am 27. Februar 2024 getötet und ist erst am 29. September im Zinksarg nach Hause gekommen.
Beim Nachruf ist die Bezirksverwaltung auch ganz verwirrt. Er hätte sein Heimatland verteidigt, schreibt die Verwaltung des Stadtbezirks Krasnowischerski und nennt als Ort seines Todes dann doch die Ukraine.
Da angeblich das Leben in der Region Samara so viel günstiger wäre als in den russischen Metropolen, gehörte die Prämienzahlung für Freiwillige zu den Niedrigsten in ganz Russland. Aber ganz offensichtlich ließen sich in Samara nicht mehr genügend Freiwillige finden, die für jene 1,2 Millionen Rubel (etwa 12.000 €) bereit waren, ihre Leben oder ihre Gesundheit zu gefährden.
So beschloss die Regierung am 11. Oktober 24, ab Mitte des Monats deutlich mehr zu bezahlen. Jetzt gibt es ganze zwei Millionen Rubel (ca. 20.000 €), wenn man in Samara einen Vertrag mit dem russischen Militär eingeht.
Eine ziemlich skurile Meldung wurde in zahlreichen lokalen VKontakte-Kanälen aus der Region Saratow abgesetzt. Lassen wir die Autorin zu Wort kommen:
Bogdan Sergejewitsch Jewsejew, geboren am 10.04.2003, starb den Heldentod bei einem militärischen Zusammenstoß im Gebiet Cherson, Siedlung Kosatschije Lageri.
Abgehärtet durch Sport, Goldmedaillengewinner im Sambo, wich Bogdan nie zurück, aber das feindliche Schrapnell unterbrach sein Leben am 02.09.2024...
Im Saratower Institut für Innere Truppen war Bogdan einer der besten Kadetten in seinem Kurs. Und als einer der Besten wurde er gleich im 3. Jahr in die Zone des Nordöstlichen Militärbezirks geschickt, um die Ehre und den Mut der ruhmreichen russischen Soldaten in der Praxis zu zeigen.
In der Region Belgorod wurde am 27. August 24 die erste Frau getötet, die aus der Haft für den russischen Krieg gegen die Ukraine rekrutiert worden war. Jelena Pimonenkowa war 37 Jahre alt und stammte aus der Stadt Pikaljowo in der Oblast Leningrad.
Jelena hatte ein bewegtes Leben hinter sich. Sie wurde im Alter von 23 Jahren zunächst wegen Messerangriffs auf einen Mann verurteilt, dann wegen Autodiebstahls, Raubüberfalls, Sachbeschädigung fremden Eigentums und Morddrohungen. Im Jahr 2024 saß Jelena wegen Diebstahls in einer Frauenkolonie in Uljanowka, ebenfalls in der Region Leningrad gelegen.
Auch dort wurde für den Kriegsdienst in der Ukraine geworben. 60 Frauen meldeten sich, zehn wurden ausgesucht darunter Jelena.
Ohne jegliche medizinische Ausbildung wurde sie so zur „Sanitäterin im Gefangennahmekommando eines Angriffszuges“. Drei Wochen lang wurde Jelena an Waffen geschult, danach ging es an die Front und sie musste Verwundete evakuieren und Leichenteile aufsammeln.
Wie genau Jelena getötet wurde ist unklar. Angeblich wäre sie von einem Auto angefahren worden. Am 25. September 24 wurde sie begraben.