15.05.2024 -- 54.469 // Zuwachs zum 30.04.24: 1.310
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten musten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Alle 14 Tage veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 30.04.2024 | Karte der Regionen Russlands
Ab sofort gibt es die erste Beta-Version einer neuen Forensoftware - das German Bulletin Board. Ein Team um den WbC-Moderator KarateKid ist seit einiger Zeit dabei, ein neues Boardsystem auf Basis von php und einer mySQL-Datenbank zu entwickeln. Offensichtlich ist das Team flott mit der Programmentwicklung voran gekommen.
Weiterlesen: Ein neues Forensystem: German Bulletin Board (GBB)
Wir hatten darüber berichtet. Private Nachrichten auf den Boards sind eigentlich nicht wirklich privat. Jeder Administrator mit Zugang zur Datenbank kann jede vertrauliche Post ganz einfach lesen. Das selbe gilt, wenn ein Verantwortlicher die Datenbank auf den heimischen PC sichert. Dann kann dieser mit einem einfachen Texteditor die Sicherungskopie durchsuchen. Und schließlich können natürlich auch die Mitarbeiter des Hosters jederzeit die Daten einsehen.
Aber damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Jetzt gibt es auch noch Hacks, das sind kleine Softwareschnipsel, die die bestehende Boardsoftware so aufbohrt, dass jeder Administrator die Post seiner Mitglieder ganz bequem am Bildschirm mitlesen kann.
Die Softwarefirma Jelsoft hat dem Gulli-Board die Softwarelizenz aberkannt. Über die Einzelheiten und den Stand des Verfahrens schweigen sich die Administratoren noch aus. Ähnliches ist auch vor einiger Zeit dem englischsprachigen eDonkey-Forum Sharereactor und dem CCB passiert, die BoardNachrichten haben darüber berichtet. Die Begründung von Jelsoft war bisher immer, dass die Boardbetreiber es mit dem Urheberrecht nicht so genau nähmen. Dies wiederum wäre ein Verstoß gegen die Benutzungsbestimmungen von Jelsoft. Während Gulli noch immer die vBB-Software einsetzt, sind Sharereactor und CCB auf die OpenSource-Software phpBB umgestiegen. Dabei stand die Frage im Raum, ob auch hier es zu einem Lizenzentzug kommen könne. Der phpBB-Chefentwickler Paul S. Owen hat dazu aktuell Stellung bezogen.
Das Ultraforum2000 ist jetzt wieder im Netz erreichbar. Das Board war seit Anfang August plötzlich verschwunden, angeblich wäre ein Server im Frankfurter Rechenzentrum plötzlich verschwunden. Hätten die Macher regelmäßig die BoardNachrichten gelesen, dann wäre das nicht passiert.
Wieder mal haben die Hoppers ganz ohne Not ihr Plätzchen im Netz gewechselt. Statt der alten Adresse boardhoppers findet man das arg geschrumpfte Völkchen jetzt unter der Domain boardhoppersheaven.de. Warum man so plötzlich umgezogen ist, dafür gibt es lustige Geschichtchen.
Weiterlesen: Hoppers: Bei der Reise ins Domain-Land eine blutige Nase geholt?
Erinnert sich noch wer an Calu? Der Nick zog im Sommer dieses Jahres über die Boards. Verkündete überall den Streit im Team des CCB und den drohenden Abgang von Boardchef Elias. All seine Andeutungen stellen sich später als richtig heraus. Jetzt gibt es wieder so einen Pressesprecher, wenn auch mit anderem Namen - ifet. Der/die beklagt auf dem CCB den schlechten Stil, den das Team bei der Verabschiedung von Boardchef Elias zur Schau gestellt hatte. Und wieder sieht es danach aus, als ob dieser Nick ganz aus der Nähe des ehemaligen Boardchefs kommen würde.
Simon Moon tritt wieder im Internet in Erscheinung. Gleich vorneweg - ShareReactor wurde nicht von ihm reanimiert. Dafür macht er jetzt auf seiner neuen, englischsprachigen Seite Politik für Filesharing-Netzwerke. Den Propagandaseiten der Unterhaltungsindustrie wie zB http://www.respectcopyrights.org/ setzt er sein Projekt Respect P2P entgegen.
Das TradingOne.de ist von heute ( 01.06.2002 ) 22:00 Uhr bis Montag 22:00 Uhr vom Htaxx befreit und d.h. das sich alle mal das Board anschauen können und sich überlegen können ob es wert ist sich dort zu reggen.
Weiterlesen: TradingOne.de: für kurze Zeit sind Einblicke erlaubt
Sehr schnell hat man bei TheLand die Konsequenzen gezogen. Nachdem der Hoster vor einigen Wochen für mehrere Tage unangekündigt vom Netz gegangen war und niemand Bescheid wusste, ist das Board jetzt umgezogen. Da die Domain auf den ehemaligen Hoster registriert war, gibt es jetzt auch eine neue Adresse. Ab sofort ist das Board direkt über http://www.the-land-community.com zu erreichen.
Schon wieder gibt es Neuigkeiten von Linda M., im Netz besser bekannt als TheBlond. In einem Berliner Arbeitsgerichtsprozess verklagt ein gewisser Björn G. die Firma von TheBlond MrE-Media GmbH auf die Auszahlung ausstehender Bruttogehälter von über 20.000 Euro. Björn G. war als Systemadministrator bei der Firma angestellt, hatte jedoch nach seinen Angaben nur Abschlagszahlungen auf sein Gehalt erhalten. Inzwischen sind auch die bei MrE-Media gehosteten Domains Eselchen-Portal und Community-Portal nicht mehr erreichbar (siehe Kommentar von Palle).
Die BoardNachrichten haben bereits mehrfach über das versteckte Forum auf dem CCB berichtet, das nicht allen Mitgliedern offen steht. Dort ist es in den vergangenen Tagen zu einer Diskussion über die Offenlegung dieses Forums gekommen. Einige Mitglieder waren darüber erzürnt und erbost. Das ist auch kein Wunder: Die Zugang zur Quelle haben, tun alles dafür, dass das so bleibt. Die auf dem Trockenen sitzen, sind sauer, weil sie keinen Schluck aus der Pulle nehmen können.
Zu diesem Thema gab es einen interessanten Beitrag von 5thavenue, den die Nachrichten hier dokumentieren:
Kaum hat sich das Eselchen-Portal vom Ärger rund um die ehemalige Boardchefin TheBlond erholt, da steht ein neues Drama ins Haus. Zwischen der Domain-Inhaberin Chaosspezies und den übrigen Administratoren Hymax & AXH ist es zum offenen Konflikt gekommen. Offensichtlich verfügte Chaosspezies nicht über die Zugangsdaten zu den eigenen Servern. Als sie versuchte mit Hilfe des Kollegen Schaedel vom BS24-Board die Zugriffsrechte zurückzubekommen, wurde nach dessen Angaben von der anderen Partei der gesamte Inhalt des Servers einschließlich der Datenbank gelöscht. Jetzt ist das Eselchen-Portal bis auf weiteres geschlossen.
Weiterlesen: Update: Eselchen-Portal nach Streit und Datenlöschung geschlossen
VirtualboX´s Moderatorensuche ist erfolgreich abgeschloßen worden . Hier das Ergebnis:
n4s!cS ist Moderator in Netzwerk, Sicherheit & Co & Spieleforum geworden; SethGecko0815 in Fotografie / Grafik / WebCam und Off-Topic; in MP3 / Audio ist Zocko neuer Moderator; und last but not least HeyJ ist neuer Mod in Web-Design & Applications / Tools.
Außerdem ist Sittenstrolch von seinem Moderatoren Posten in den Super Moderator Stand "befördert" worden.
Nachdem schon die Ankündigung, dass das WBB2 kostenpflichtig wird für eine Menge Aufregung in der Boardszene sorgte, scheint der nächste "Aufreger" im Anmarsch..... Offenbar kann Woltlab auf die Datenbanken des WBB2 zugreifen...
phpNuke, das populärste Newssystem für Webseiten liegt in einer neuen Version vor. Der argentinische Entwickler Frencesco Burzi hat jetzt die neue Version 6.5 der OpenSource-Software freigegeben. Im Moment ist das Programm allerdings nur dem zahlenden Kreis des phpNuke-Clubs zugänglich. In etwa vierzehn Tagen soll es aber kostenlos für die Allgemeinheit zum Download bereitstehen. Die größte Neuerung ist die Integration der Forensoftware phpBB 2.
Gestern wurden zwei verdiente und sehr beliebte Mitglieder des gEB aus der Userliste gelöscht - Daddy aka Gäst und Prof. Brinkmann. Eigentlich wollte letzterer nur über seine Zwangsverordnete Sendepause von 24 Stunden debattieren, die er sich ein paar Tage vorher eingehandelt hatte und die er als ungerecht empfand. Wenig später eskalierte die Diskussion, als Lucy neue Vorwürfe gegen Brinkmann in den Ring warf. Die Sache endete mit einem Rausschmiss durch Administrator JamesBlast.
Weiterlesen: Interview mit Prof. Brinkmann: Das gEB zerstört sich gerade selbst!
"OskarMaria, quo vadis?" schreibt Dimitris bei den Hoppers in einem ausführlichen Beitrag. Cyberman antwortet: "Diesmal ist er zu weit gegangen!", Bubu legt mit "...dieser Text ist unterste Schublade" noch einen oben drauf. Eintracht ist traurig, Milbe grollt: "So einen Müll zu tippen ist schön eine Frechheit......vielleicht läuft er mir mal vor die Fäuste." und Marvin beendet die Debatte mit einem "Pfui OM !" Große Aufregung um eine knappe Personalie über TheMatrix auf den BoardNachrichten.
Weiterlesen: Boardnachrichten: Diskriminierung von Minderheiten?
Die Themenschwerpunkte des Buha-Boards sind Internet-Sicherheit und Programmierung. Jetzt haben die Macher einen längeren Rundbrief an ihre Mitglieder verschickt. Wir wollen den Inhalt hier auszugsweise wiedergeben, weil sich dieses gut besuchte Board durch seine Thematik und auch durch die Qualität der Informationen ganz erheblich aus dem üblichen Boardeinerlei heraushebt.
Weiterlesen: Buhaboard: Wie anmelden und den "Knackt den Server"-Wettbewerb gewinnen?
Durch gigantische Benutzerzahlen macht Sharereactor auf sich aufmerksam. Zwischen fünfhundert und tausend Besucher treiben sich meist auf dem vielsprachigen eDonkey-Forum herum. Das führt dazu, dass sich der Seitenaufbau meist quälend langsam vollzieht. Oft erreicht man das Forum wegen Überlastung überhaupt nicht. Jetzt sucht Boardchef Simon Moon nach Serversponsoren, um den anfallen Traffic besser verteilen zu können.
Bisher war TheLand immer ein Hort der Harmonie. Das kleine Board verzeichnete immer dann neue Mitgliederzugänge, wenn woanders die Kessel am Kochen waren. Doch jetzt ist die raue Wirklichkeit auch in dieses Naturschutzreservat eingezogen. Der Moderator der ersten Stunde, groovex, wurde vom Boardbetreiber CFighter aus dem Team entlassen.
Meist täglich präsentieren wir auf unserer Startseite rechts oben ein Foto und einen kurzen Text, die russische Menschen vorstellen, die direkt oder indirekt vom Krieg betroffen sind. Zuletzt hatten wir uns als Thema vorgenommen, junge Menschen zu zeigen, die nach dem Jahr 2000 geboren wurden und im Krieg getötet wurden - die Zukunft Russlands. Einen Monat lang wollten wir so verfahren, aktuell sind wir jetzt bei 34 jungen Männern angekommen und im Speicher liegen noch immer zehn weitere Kurzgeschichten. Wir werden also um einen Monat verlängern.
PS Nach einem Tag verschwinden Foto & Text. Man kann alle gesammelt dann in der Rubrik Kriegsbilder finden.
Wir setzen nicht immer Links auf unsere Originalinformationen. Dafür gibt es verschiedene Gründe, z.B. die Informationen kommen aus geschlossenen Foren oder Telegramkanälen, auch wollen wir die Privatsphäre von Menschen in Russland bewahren oder wir wollen die Herkunft der Information bewusst anonym halten, um niemanden zu gefährden.
Am Beispiel "Kadettenball in Jalta und Tod in der Ukraine" ging es um die Wahrung der Privatsphäre.
Wir haben heute unser Update zum 30.04.24 fertig gestellt und veröffentlicht. Dabei ist uns aufgefallen, dass die hohen Verlustzahlen eigentlich solch 14-tägige Updates sinnlos erscheinen lassen. Man kann die Zahlen inzwischen mit einiger Genauigkeit vorhersagen. Änderungen sind im Moment nicht zu erwarten. Wir werden folglich unsere aktuellen Zahlen nur noch unter "Erfasste Kriegstote" ganz oben auf der Webseite veröffentlichen und ansonsten alle Tabellen, gesamt und regional, einmal im Monat aktualisieren. Das spart eine Menge Arbeit.
Dafür werden wir viel häufiger unsere News bedienen, mit Berichten aus Russland - über Einzelschicksale, über die allgemeine Sprachlosigkeit im Anblick all dieser Opfer des Krieges, über die offiziellen Sprachregelungen, über die Indoktrination von Kindern und Jugendlichen...
In den letzten Tagen können wir nicht mehr auf eine VKontakte-Gruppe aus Wolgograd zugreifen. Diese hatte uns in letzter Zeit zuverlässig die Daten von gefallenen Soldaten aus der Region geliefert. Damit laufen auch alle bisher veröffentlichten Links auf diese Seite ins Nirvana - und das sind nicht wenige. Uns liegen die Screenshots vor, die wir bei Bedarf zur Vergügung stellen.
Wir hatten als Vorwort zu unserer Zusammenfassung von Ende März geschrieben:
Es liegt in der Tradition der russischen Armee, dass man ohne Rücksicht auf Verluste versucht, eigene Erfolge zu erzwingen. Die Taktik der Gruppe Wagner bei der Eroberung von Bakhmut war dafür ein Beispiel, die reguläre russische Armee geht identisch vor. Man wagt einen schnellen Vorstoß mit gepanzerten Fahrzeugen, setzt seine Mannschaften in der Nähe des Gegners ab und zieht die Transporter sofort wieder zurück. In der Zwischenzeit versuchen die zurückgelassenen Soldaten, die gegnerischen Gräben zu erreichen oder eigene befestigte Positionen zu schaffen. Das gelingt hin und wieder und so rückt die russische Armee unter hohen Verlusten langsam aber sicher weiter vor.
Wir zeigen meist bewusst keine Aufnahmen vom Kampfgeschehen an der Front. Heute veröffentlichte ein ukrainischer Telegram-Kanal jedoch ein Video, das genau solch einen beschriebenen Angriff zeigt. Aufgenommen von einer Überwachungsdrohne setzt ein Mannschaftstransporter eine Gruppe russischer Soldaten nahe den ukrainischen Stellungen ab und fährt dann schnell davon. Die Soldaten versuchen die gegnerischen Gräben zu erreichen, es werden immer weniger. Einer schafft es und wird wahrscheinlich auch durch Handgranaten getötet. Zum Video
mk.ru steht für die Zeitung der Redaktion „Moskowski Komsomolez“. Die Online-Ausgabe gibt es für die verschiedensten Regionen Russlands, z.B karel.mk.ru aus Karelien usw. Allerdings ist mk.ru aus Deutschland nicht mehr aufrufbar. Die Links funktionieren weiterhin, wenn man einen VPN benutzt, dessen Einwahl ins Netz nicht aus Deutschland erfolgt.
Wir veröffentlichen im Moment nur noch Listen der gefallenen Soldaten um auf Grund der steigenden Todesrate weiterhin einigermaßen aktuell zu bleiben.
Diese Listen gefallen uns selbst nicht, da sie nur wenige Informationen enthalten. Wir zeigen deshalb vermehrt Nachrichten in der Rubrik "Ausgewählte Meldungen", die uns erwähnenswert erscheinen.
Die Tabellen der Regionen haben wir heute aktualisiert.
Wie wir bereits angekündigt haben, handelt es sich um ein reines Namensupdate, das leider nicht so informativ wie unsere bisherigen Tabellen ist. Diese Vereinfachung ist der Menge der täglichen Kriegstoten geschuldet. Wer Details wissen will, muss den angegegeben Links folgen.
Häufig werden Nachrichten auch schnell wieder gelöscht. Uns liegt dazu ein Screenshot vor, aber dieser lässt sich via der Listen kaum sinnvoll einfügen. Wir haben in diesem Fall auf den Telegram-Kanal "Warten Sie nicht auf mich aus der Ukraine" verlinkt, der die fehlenden Informationen meist bereitstellt.
Heute haben wir unsere Datenbank bis zum 10.03.24 so aktualisiert, dass wir die Ergebnisse den Tabellen der russischen Regionen zuführen könnten. Da aber die Zeit nicht stehen geblieben ist, werden wir nach Ostern auch noch den Rest bis zum 28.03.24 aufarbeiten. Dann gibt es endlich wieder einen detaillierten Monatsabschluss diesmal zum Datum von heute, weil wir uns über die kommenden Ostertage frei nehmen werden.
Das erzielte Ergebnis ist zwar wie erwartet, leider gehen viele interessante Details auf diese Weise verloren. Aber wir müssen damit leben, dass auf Grund der ständig steigenden Zahl an russischen Kriegstoten, die Individuen hinter der schieren Menge verschwinden.
PS Trotz Osterferien gibt es auch weiter täglich neue Informationen. Wir haben etwas vorgearbeitet.
Wir hatten uns eigentlich zum Thema gemacht, den russischen Angriffskrieg von Seiten der Menschen Russlands aus journalistisch zu begleiten. Leider bekommt jene journalistische Seite unserer Arbeit immer weniger Raum, weil uns die Zeit dafür fehlt. Interessante Themen gibt es genug. Dafür fühlen wir uns immer mehr als Buchhalter des Todes, denn das Führen jener Statistik verschlingt den allergrößten Teil unserer Arbeitszeit.
Zudem gibt es auch noch ein Privatleben, wir fallen hin und wieder tageweise aus und kommen auf Grund der ständig wachsenden Zahl an russischen Kriegstoten immer mehr in Rückstand.
Wir haben uns deshalb zu einem Befreiungsschlag entschlossen. Wir werden in den kommenden etwa 14 Tagen keine Aktualisierung der regionalen Tabellen mehr vornehmen. Dafür werden wir die Lücken (fehlende Regionen, gelöschte Meldungen) in unserer Datenbank schließen und danach als einfache Listen in unseren Tabellen nachtragen.
Das alles geht viel schneller, hat aber den Nachteil, dass jene Listen nur einen begrenzten Informationsgehalt haben: Übersetzter Name, Originalname mit Link, Region, Alter, soweit vorhanden. Wer mehr wissen will, muss den angegebenen Links folgen. Auf Grund der schieren Menge an Kriegstoten treten die Einzelfälle sowieso immer mehr in den Hintergrund.
Danach - sehen wir weiter.
Das nächste Update zum 15.März 24 kommt wie gewohnt.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt inormierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Ruslan, 20 Jahre
Von Ruslan haben wir nur jenes bei schlechtem Licht aufgenommene Foto gefunden. Das könnte damit zusammenhängen, dass Ruslan Andrejewitsch Ryschkow in der Strafkolonie IK-8 einsaß. Er kam aus einem Dorf in der Nähe der Stadt Jelabuga in Tatarstan, geboren am 7.Mai 2003 und war mit seinen 20 Jahren schon ein Todeskandidat der Sturm-V-Truppen. Am 16. Oktober 23 hat er das Gefängnis verlassen, sein Vater suchte ihn bis Ende April. Anfang Mai kam dann die Nachricht, sein Sohn wäre am 9. Januar gefallen.
Das Höhlenkloster Mariä Himmelfahrt in Pskow-Petschory gehört zu den größten und berühmtesten Klöstern Russlands. Petschory ist eine Kleinstadt in der Region Pskow mit ca. 11.000 Einwohnern, die direkt an der Grenze zu Estland liegt. Bis 1945 gehörte der Ort noch zum unabhängigen Estland, deshalb wurde das Kloster auch während der revolutionären Phase der Sowjetunion niemals geschlossen. Man nimmt an, dass im 15. Jahrhundert das Kloster durch russisch-orthodoxe Mönche gegründet wurde, die in selbst gegrabenen Höhlen lebten.
Timofej Litwinow arbeitete als Novize in diesem Kloster und trat dann danach in das dortige Priesterseminar ein. Im ersten Jahr brach er seine Ausbildung ab und zog in das Kriegsgebiet - warum auch immer. Jetzt ist er tot - das Kloster klammert sich noch an einen Strohhalm, denn offiziell gilt er als vermisst. Das Kloster und die Gemeinde hoffen noch immer auf seine Rückkehr und bitten, in aller Stille für ihn zu beten.
In der Stadt Dalneretschensk scheint es einige Videokünstler zu geben, die miteinander konkurrieren. Kaum hatten wir die erste Notiz dazu geschrieben, sind wir über zwei weitere Filme gestolpert mit jeweils anderer Anmutung, aber dem selben Inhalt.
Die meisten der gezeigten Personen überschneiden sich in den drei Videofilmen, aber in jedem Film haben wir Kriegsopfer gefunden, die wir bisher nicht notiert hatten. Und diese Fingernägel!
Film II
Die Informationen über russische Kriegstote kommen aus den unterschiedlichsten Quellen. Immer öfters veröffentlichen Institutionen und Privatpersonen Videos über gefallene Soldaten. Da meist dilettantisch fabriziert, dazu noch extrem zeitraubend, würden wir gerne auf solche Informationen verzichten, was leider nicht geht.
Der Bezirk Dalnertschenskij und die Stadt Dalneretschensk haben zusammen knapp 40.000 Einwohner. Der Bezirk liegt etwa in der Mitte der Region Primorje und grenzt im Nordwesten an China. Auch aus dieser Region wurde ein achtminütiges Video über die Opfer des Krieges gegen die Ukraine erstellt. Wir haben im Film 33 getötete Soldaten gezählt, davon waren uns sechs bisher unbekannt.
Da die gefallenen Soldaten meist im Zusammenhang mit Angehörigen gezeigt werden, kann man erkennen, aus welchen gesellschaftlichen Schichten die Kriegsopfer kamen.
In Baschkiristan gibt es ein größeres Dorf mit dem schönen Namen Karaidel. Es liegt über 200 km von der Hauptstadt der Republik entfernt und hat mehr als 6.000 Einwohner. Aus diesem Dorf kam Murad Abdurakhmanowitsch Gafurow, sein Alter ist uns nicht bekannt. Murad musste keinen Wehrdienst leisten, beruflich erfolgreich war er auch nicht. Er arbeitete in einem kleinen Sägewerk und verdingte sich als Wachmann. Aber hatte geheiratet und vier Kinder gezeugt.
Kein Wunder dass Murad irgendwann mal richtiges Geld verdienen wollte. Am 17. Juni 23 schloss er einen Vertrag mit der Gruppe Wagner und sollte am Krieg gegen die Ukraine teilnehmen. Er hatte Glück - bereits am 17. Juli wurde er aus gesundheitlichen Gründen nach Hause geschickt.
Doch Murad forderte sein Schicksal heraus - am 15. Dezember 23 schloss er erneut einen Vertrag mit dem Militär und zog in den Krieg. Bereits am 17. Januar 24 war er tot. Seine Rückreise dauerte erheblich länger. Erst am 5. Mai wurde er bestattet.
Der 57-jährige Juri Galuschko soll am 4. Mai in der Region Donezk sechs russische Kollegen erschossen haben. Nach der Tat soll er mit der Tatwaffe - ein AK-12-Sturmgewehr mit Schalldämpfer und Munition - geflüchtet sein und wird jetzt in allen Grenzregionen gesucht. Juri Galuschko stammt aus dem ukrainischen Charkiw, hatte eine russische Frau geheiratet und lebte mit russischem Pass in Belgorod. Soweit waren sich alle Meldungen einig, danach aber nicht mehr.
Die meisten russischen Medien schreiben, dass Galuschko aus einer Haftanstalt rekrutiert worden wäre, Belege dafür gäbe es noch nicht.
Andere schreiben, dass er ein Bücherwurm sei und Geld für eine Augen-OP brauchte, weil er sonst Gefahr liefe zu erblinden. Deshalb wäre er zum Militär gegangen. Seine Mutter lebe noch in Charkiw und hätte auf Grund eines russischen Bombenangriffs einen Infarkt erlitten.
In einem sind sich alle Schreiberlinge wieder einig: Der Mann wird versuchen, sich auf die ukrainische Seite hinüberzuschleichen.
Immer wieder finden wir gefallene Soldaten aus den ersten Kriegsmonaten in regionalen Zusammenstellungen, die wir bisher nicht erfasst haben. Hier ein Beispiel:
Alexej Sergejewitsch Golowlew wurde am 23. Dezember 1991 in Lesosawodsk, Region Primorje geboren. Meldete sich freiwillig zum Kriegseinsatz. Am 15. April 22 war sein erster Einsatz, am 23. April 22 war sein letzter Einsatz.
Im Dorf Sukpai gedenkt man dem ehemaligen Schüler Waleri Anatoljewitsch Sawin. Er ist im Krieg gegen die Ukraine gefallen. Der Mann war 39 Jahre alt, eine Ausbildung hatte er nicht, dafür meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst. Wenn man sich den Zeitablauf anschaut, dann ist Waleri nur zum Sterben in den Donbass gereist. Am 27. Februar 23 unterschrieb er einen Vertrag, danach die lange Reise von ganz im Osten in den Westen Russlands, weiter in den Donbass. Selbst mit dem Flugzeug kann das dauern. Am 10.03.23 hatte man bereits den Kontakt mit ihm verloren. Dafür brauchte er für die Rückreise länger. Am 11.11. hat man ihn begraben. Den Schülern erzählt man aber keine wahren Gruselgeschichten, dafür lieber die Märchen vom Helden. Auch Waleri bekam einen Heldenschreibtisch.
06.05.24
Der Unternehmer und Blogger Konstantin Petrow besuchte die Stadt Murmansk ganz im Norden Russlands. Er veröffentlichte Ende April ein Video seiner Reise, in dem er über seine Eindrücke nach einem Stadtrundgang spricht. In den Aufnahmen fragte Petrow, wann Exkursionen aufhören würden, Schlachtstätten und Grabdenkmäler zu zeigen? Das hätte er besser nicht fragen sollen.
In den sozialen Medien wurde er als "falscher Russe" und Feind tituliert, der Gouverneur der Region schaltete sich ein und meinte, solche Besucher brauche die Region nicht.
Konstantin Petrow reagierte darauf, dass er lediglich die Idee vermitteln wollte, dass man auf die positiven Aspekte des Lebens achten solle und diese zu würdigen wisse. Das half überhaupt nicht. Bewohner der Stadt hielten das Taxi an, mit dem Petrow zum Flughafen fahren wollte und forderten den Fahrer auf, seinen Passagier abzusetzen. Das passierte dann auch.
"„Warum sind solche Nichtmenschen immer noch auf freiem Fuß?“ fragten Nutzer der russischen sozialen Medien. Wahrscheinlich nicht mehr lange. Ein Untersuchungsausschuss hat ein Strafverfahren eröffnet. Petrow drohen bis zu fünf Jahren Gefängnis.
06.05.24
Wir hatten schon mehrfach über Fälle berichtet, bei denen verurteilte Verbrecher plötzlich zu Helden mutierten, weil sie im Krieg gegen die Ukraine getötet wurden. Diese Vorbilder wurden dann in ihren Heimatgemeinden öffentlich geehrt. Es gibt zumindest einen gegenteiligen Fall.
Die Stadt Gubkin liegt in der Region Belgorod und hat knapp 90.000 Einwohner. Die dortige Verwaltung verweigerte einem Kriegstoten die Bestattung in der Allee der Helden.
Juri Leonidowitsch Melnik hatte bereits eine Vorstrafe als er im Jahr 2019 wegen Besitzes eines Mosin-Gewehrs, eines PPSh-Sturmgewehrs, eines Jagdgewehrs, von TNT-Blöcken und verschiedener Waffenbestandteile, sowie wegen des Kaufs von Mephedron vor Gericht stand. Er wurde zu einer Haftstrafe von 1,5 Jahren verurteilt.
Der Anwalt des Toten ging mit dem Fall an die Öffentlichkeit: "Wer hat dem Bürgermeister die Befugnis erteilt zu bestimmen, wer ein Held ist und wer nicht? Anscheinend sind wir auch nach dem Tod alle unterschiedliche Soldaten und unser Vaterland ist wahrscheinlich anders, da es „seine“ Söhne unterschiedlich behandelt. Ich möchte wirklich, dass das ganze Land und nicht nur der Präsident seine bürokratischen „Helden“ kennt."
Wladimir Lunin stammte aus einem Dorf in der Region Tjumen. Geboren 1998 strebte er eine schnelle militärische Karriere an. Nach der Schule ging es zur höheren Militäringenieurschule Tjumen. Die schloss er als Maschinenbauingenieur ab im Rang eines Leutnants. Von Tjumen wurde er in den fernen Osten in die Region Amur versetzt und nach einem Jahr dort ging es für ihn in den Krieg gegen die Ukraine. Am 30. Dezember 22 wurde er auf die lange Reise geschickt, am 10. Januar 23 war er bereits tot.
Aber - er hätte wie ein wahrer Patriot gekämpft und sich mutig dem Tod gestellt, schreibt der Bezirksvorsteher. Jetzt gibt es im Heimatdorf eine Gedenktafel und jener Bezirksvorsteher sinniert über den Krieg:
Russland ist erneut gezwungen, den Nationalsozialismus zu bekämpfen. Der Feind wird im Namen unserer heiligen Geschichte, im Namen der Erinnerung an unsere Großväter und Urgroßväter und für zukünftige Generationen definitiv besiegt.
Kein Platz für Sentimentalitäten gibt es im Krieg. Jewgeni Jaruschin aus der Stadt Krasnoufimsk in der Oblast Swerdlowsk hatte sich zwar einen lustigen Alias zugelegt, aber geholfen hat der dann doch nicht. Jewgeni wurde am 24. April an der Front getötet. Was bleibt ist ein nachdenkliches Bild von ihm im Soldatendress mit drei Tulpen in der Hand, das jetzt seinen Nachruf schmückt. Leider ist von der Macht der Blumen (Flower-Power) nicht viel übrig geblieben, die in den 70-iger Jahren auch ein Symbol gegen den Vietnamkrieg war.
Im Süden der Oblast Irkutsk liegt der Bezirk Echirit-Bulagatski mit knapp 30.000 Einwohnern. Etwa 40% der Bevölkerung dort sind Burjaten. Nach seinem Foto gehörte auch Wassili Olegowitsch Borontsoew zu dieser Volksgruppe. Er wurde am 06. Mai 1988 in dem Bezirksdorf Darchat geboren. Sein Lebenslauf wurde im Nachruf holprig geschönt. Nach dem Gymnasium hätte er an der Burjatischen Staatlichen Universität, Abteilung für Geschichte, studiert. Als Abschluss wäre dann der Beruf eines Wachmanns herausgekommen. Einige Jahre hätte er auch in Sicherheitsunternehmen gearbeitet. Danach war er arbeitslos, zog zurück ins Dorf und hat seinen Eltern bei der Haus- und Landarbeit geholfen.
Und obwohl er nie beim Militär war, wollte Wassili auch in den Krieg ziehen und höchstwahrscheinlich schnell viel Geld verdienen. Im November 23 versuchte er es ein erstes Mal und wurde als untauglich wieder nach Hause geschickt. Am 9. Januar 24 klappte es dann mit dem Kriegsdienst. Nach zwei Wochen Ausbildung ging es an die Front. Am 9. Februar war bereits Schluss, die Kugel eines Scharfschützen hatte sein Leben beendet.
Der tote Wassili hatte es nicht eilig nach Hause zu kommen. Dafür war er nicht wichtig genug. Der Leiter des Bezirks konnte den Leichnam auf Bitten der Mutter nach 2,5 Monaten zurückholen.
Aus der Kleinstadt Dalneretschensk ganz im Osten Russlands an der Grenze zu China machte sich Anton Wiktorowitsch Gurdin, geboren am 14. Januar 1986, auf den langen Weg zum Krieg im Donbass. Mit einem Maschinengewehr in jeder Hand und einer Fluppe im Mund hielt er sich wohl für unverwundbar. Am 9. Januar 2024 meldete er sich freiwillig, am 20. März wurde er tötlich verwundet.
"Durch sein persönliches Beispiel inspirierte er die Soldaten immer wieder zu Heldentum und Heldenmut", schreibt die Bezirksverwaltung der Kleinstadt Dobrjanka in der Region Perm über den Tod des russischen Soldaten Igor Wladimirowitsch Gomzin. Er hätte in verschiedenen Organisationen gearbeitet, heißt es weiter, was übersetzt meist nichts Gutes zu bedeuten hat. Aber am 11. Dezember 23 unterzeichnete Igor einen Vertrag beim russischen Militär. Viel Heldentum und Heldenmut konnte er dort auch nicht zeigen. Bereits am 9. Januar 24 war damit Schluss.
28.04.24
Am 21.04.24 wurde im Dorf Totskoe-2 ein weiterer gefallener russischer Sodat beigesetzt - Sergej Aminowitsch Alijew (Foto). Wir hatten schon mehrere Kriegstote aus diesem Ort, denn Totskoe-2 (Tozkoje Wtoroje) ist ein geschlossenes Garnisonsdorf in der Region Orenburg.
Im Moment ist das Dorf Standort der 27. motorisierten Schützendivision, die im Jahr 1991 aus der ehemaligen DDR abgezogen wurde. Damals wurden mit deutschem Geld die neuen Standorte der abziehenden sowjetischen Armee renoviert und ausgebaut.
Der Ort grenzt an einen Truppenübungsplatz mit einer üblen Geschichte.
In den Jahren 1920-1930 testeten die UdSSR und Deutschland hier nach einer inoffiziellen Vereinbarung gemeinsam Gaswaffen.
Am 14. September 1954 wurde auf dem Übungsplatz eine Atombombe gezündet. An der Übung waren 44.000 Mann, mehr als 500 Geschütze und Mörser, bis zu 500 Panzer, etwa 600 gepanzerte Personentransporter, mehr als 300 Flugzeuge, 6.000 Traktoren und Autos beteiligt. Zahlreiche Soldaten wurden verstrahlt und kamen ums Leben.
Alexander Chripuschin, geboren 1985 aus der Region Woronesch, wurde als Söldner der Gruppe Wagner am 24. Februar 23 irgendwo an der Front getötet. Er hätte sich im Januar 23 freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet. Vorher hätte er KFZ-Mechaniker gelernt, 2012 geheiratet und einen Sohn gezeugt, zum Schluss auf dem Bau gearbeitet, heißt es im Nachruf. Eine Kleinigkeit wurde allerdings vergessen:
Im Jahr 2020 wollte Alexander in Woronesch ein Auto stibitzen. Er wurde von der Polizei erwischt, festgenommen und dabei auch genetisches Material von ihm entnommen. Dabei kam man auf eine neue Spur.
Im August 2008 war der damalige 23-jährige Alexander in ein Haus eingedrungen. Er fesselte die Bewohnerin, eine 68-jährige Rentnerin, vergewaltigte und tötete sie. 2021 kam es dann zum Prozess, Alexander Chripuschin wurde zu 17 Jahren Gefängnis in einer Hochsicherheitskolonie verurteilt,
27.04.24