Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, kann auch der Autor nicht aufklären. Die großen russischen Medien und die lokalen Zeitungen der Großstädte schweigen sich darüber aus.
Berichte aus: Altai Region -- Altai Republik - Baschkirien (Baschkortostan) -- Burjatien Teil I ./. Teil II ./. Teil III -- Chakassien -- Dagestan Teil I ./. Teil II -- Irkutsk -- Kaliningrad -- Kostroma Region -- Krasnodar Region -- Nischni Nowgorod -- Nordossetien -- Nowosibirsk-- Omsk -- Orenburg Oblast -- Pensa -- Perm -- Rjasan -- Samara -- Saratow Region -- St. Petersburg und Oblast Leningrad -- Tartarstan -- Tjumen -- Tscheljabinsk -- Tuwa -- Twer -- Udmurtien -- Uljanowsk -- Ural -- Wolgograd --
--Zwischenresümee 20.04.22 -- Alle Regionen werden ständig aktualisiert.
Weiterlesen: Wie Putin die Jugend seines Landes in den Tod schickt
Tuwa ist eine kleine autonome Republik im Süden Sibiriens mit gerade mal 300.000 Einwohnern. Etwa 80% der Bevölkerung stellen die Tuwiner, ein Turkvolk, das sich überwiegend zum tibetischen Buddhismus bekennt. Und Tuwa ist auch die Heimat des russischen Kriegsministers Sergei Schoigu. Da wundert es nicht, dass der Blutzoll des Krieges gegen die Ukraine das Volk von Tuwa besonders hart trifft. Gemessen an der Bevölkerung hat Tuwa den zweithöchsten Anteil an gefallenen Soldaten in Russland.
Es wird Zeit wieder aktuelle Zusammenfassungen zu veröffentlichen. Wir werden dies jetzt in kürzeren Abständen wiederholen. Die Urlaubszeit lässt im Moment allerdings nicht zu, dass wir ständig die russischen Medien nach Berichten über gefallene Soldaten auswerten. Zudem verstärkt sich der Eindruck, dass es einigen russische Lokalzeitungen inzwischen gänzlich untersagt ist, über gefallene Soldaten aus ihrer Region zu berichten. Auffällig ist dies in der Region Altai, wo immerhin drei konkurrierende Medien sich darüber ausschweigen und aus der Republik Tuwa, der Heimat von Kriegsminister Schoigu. Dort wurden bis Mai dürre Meldungen veröffentlicht, seither findet man mit viel Glück die Bestattungen in den sozialen Medien.
Hier unsere aktuelle Zusammenstellung vom 01.07.2022:
Weiterlesen: Aktuelle Zahlen im Ukrainekrieg getötete russische Soldaten
31. Airborne Assault Brigade aus Uljanowsk
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine begann bereits 2014. Igor Girkin war mit Geheimdienstsoldaten in den Donbass eingesickert und sollte für den Kampf gegen die Zentralregierung die russischstämmige Bevölkerung mobilisieren. Das gelang allerdings nicht wie erwünscht. So stand seine Soldateska im August 2014 vor der Niederlage. Erst als die reguläre russische Armee in die Kämpfe eingriff, wendete sich das Blatt. Zugegeben hat Russland diese Tatsache niemals - niemals wären reguläre Truppen im Donbass im Einsatz gewesen.
In Uljanowsk weiss man das besser. Dort ist die 31. Guards Separate Air Assault Brigade stationiert.
Panorama von Ulan-Ude -- Urheber: Zeitung "Number One" (Fotograf: Беркут)
Die Burjaten, Namensgeber der Republik, sind eine mongolische Ethnie, die vorwiegend den Buddhismus als Religion praktizieren. Sie stellen aber in der Republik eine Minderheit dar, zwei Drittel der Bevölkerung sind Russen.
Die Entfernung zwischen Ulan-Ude und Kiew beträgt über 5.000 km Luftlinie, mit dem Auto sind es noch einmal 1000 km extra. Trotzdem tragen Burjaten einen erheblichen Beitrag zum Krieg Russlands gegen die Ukraine bei. Keine andere Region Russlands hat so viele Kriegstote zu beklagen - 210 nach aktuellen Informationen. Hier veröffentlichen wir die Kriegstoten ab Position 200, aktuell 231 tote Soldaten. Stand 06.07.22
Sary-Kum ist eine große Sanddüne im Kumtorkalinsky Distrikt Dagestans -- Urheber: VadimPTG - CC BY-SA 4.0
Die Republik Dagestan ist flächengrößte und bevölkerungsreichste Republik der russischen Kaukasusrepubliken mit etwa 3 Millionen Einwohnern. Dagestan gehört zu den ärmsten Regionen Russlands mit hoher Arbeitslosigkeit. 94% der Bevölkerung sind Muslime. Die Region hat die zweithöchsten toten Soldaten im Ukrainekrieg zu verzeichen. Im zweiten Teil fassen wir die Meldungen ab dem 102 Kriegstoten zusammen. Stand 02.07.22 -- 176 Tote.
Weiterlesen: Dagestan - Aufgabe erfüllt bis zum Tod -- Teil II
Foto : Ulan Ude, die Hauptstadt Burjatiens, bei Nacht - Urheber:Community "Anonymous 03" bei "Vkontakte" - CC BY-SA 4.0
Die meisten Todesopfer im Krieg Russlands gegen die Ukraine kommen aus der autonomen Republik Burjatien. Eine Region mit gerade mal einer Million Einwohnern. Damit die Todesmeldungen übersichtlich bleiben, haben wir einen Teil II und Teil III eingefügt, hier geht es ab der 100. bis zur 199 Meldung weiter.
Am 9. Mai 22 zum russischen Feiertag für die Befreiung vom Nationalsozialismus erklärte Wladimir Putin: „Heute kämpfen unsere Soldaten wie ihre Vorfahren Schulter an Schulter für die Befreiung ihrer Heimat vom Nazidreck.“ Und meinte damit Russlands Krieg gegen die Ukraine.
Wie verlogen diese Behauptung ist, zeigt die Bestattung eines russischen Soldaten vor zwei Tagen in St. Petersburg. Dort wurde Alexei Pozharow (Foto) mit dem Rufzeichen „Stein“ beerdigt.
Wie schwer es ist, verlässliche Informationen über getötete Soldaten in Russlands Krieg gegen die Ukraine zu dokumentieren, zeigt ein aktuelles Urteil aus Russlands Exklave Kaliningrad. Einige russische Medien hatten damit begonnen, eigene Recherchen über Todesopfer zu veröffentlichen.
Ein gutes Beispiel zeigt das Gebiet Uljanowsk. Bis zum 23. Mai waren von lokalen Medien dort 23 Todesfälle gemeldet worden, eine Recherche der lokalen Redaktion der Komsomolskaja Prawda brachte 19 weitere tote Soldaten ans Licht. Es wurden also nur 55% aller Kriegstoten offiziell veröffentlicht.
Schäferhütten an der Grenze zur Mongolei - Urheber: CC BY-SA 4.0 --
Die Republik Altai ist eine dünn besiedelte Region im asiatischen Teil Russlands. Das Land wird auf Grund seiner malerischen Lage mit Gebirge und Seen als das russische Tibet bezeichnet. Etwa 200 Tausend Einwohner hat die Republik, die Hautstadt ist Gorno-Altaisk mit 56 Tausend Bewohnern. Die Ökonomie ist bescheiden, hauptsächlich Landwirtschaft, der Tourismus bekommt eine immer größere Bedeutung.
Auch in dieser Region gab es zahlreiche Proteste gegen den Ukrainekrieg, aber auch 26 Bürger starben bei den Kampfhandlungen. Eine große Zahl gemessen an der Bevölkerung. Stand. 17.06.22
Weiterlesen: Republik Altai - Sterben als Geschäft des Lebens
Omsk - Panorama -- Urheber: CC BY 3.0 -
Omsk ist eine Großstadt in Sibiren mit 1,1 Millionen Einwohnern. Es ist auch die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast mit einer Gesamtbevölkerung von knapp zwei Millionen. Die Region Omsk ist der viertgrößte Wirtschaftsstandort Russlands, mit einem Zentrum der Petro- und Rüstungsindustrie. Angebunden ist die Stadt an die Transsibirische Eisenbahn.
Auch Omsk ist eine Stadt aus den Randgebieten Russlands. Die Oblast grenzt im Süden an Kasachstan. Nach Kiew sind es etwa 3.000 km Luftlinie, trotzdem sterben junge Menschen auch im Krieg russischen Krieg gegen die Ukraine. Veröffentlich wurden bisher 68 gefallene Soldaten, meist mit lapidaren Meldungen. Stand: 07.06.22
DDT-Konzert in Ufa-Baschkiristan am 18.05.22
Die populäre russische Rockband DDT wurde im Jahr 1981 in der Hauptstadt von Baschkirien, Ufa, gegründet. Am 18. Mai 22 fand in der Ufa-Arena ein ausverkauftes Konzert der Gruppe statt, das wegen Corona bereits mehrfach verschoben worden war. Der Sänger Juri Schewtschuk hat während des Konzerts eine Antikriegsrede gehalten. Den genauen Inhalt darf die russische Presse nicht schreiben, nach einem veröffentlichten Publikumsvideo lautet der Text etwa so:
Ganz gestreng schaut Rafael Achmetow in die Kamera. Als Offizier muss man ja auch respektierlich aussehen, sonst folgen die einfachen Soldaten nicht seinem Kommando. Aber erschwerend dabei ist, dass der Mann mit seinem Zweitnamen Raketowitsch heißt – Rafael Raketowitsch Achmetow – das ist auch im russischen Sprachgebrauch zum Grinsen (Rakete – Raketa – ракета). Im Juli hätte der Mann seinen 48 Geburtstag gefeiert - hätte.
Weiterlesen: Warum Rafael aus dem russischen Orenburg mit 48 in den Krieg zog
Im Krieg Russlands gegen die Ukraine sterben auf russischer Seite nur Helden – Helden im heroischen Kampf gegen den Nationalsozialismus. In den Nachrichten über gefallene Krieger wird am Ende den Hinterbliebenen von Herzen kommendes Beileid bekundet:
- Ewige Erinnerung unserem Held!
- Helle Erinnerung an unseren Krieger
- Ewiger Ruhm an unseren Helden!
Wie kurz die Ewigkeit sein kann, zeigt das Schicksal von Tamerlan Narimanovich Ilyasov, einem 21-jährigen Offizier der russischen Armee.
Buchara Sloboda in Tjumen - Urheber: -- CC BY 3.0
Tjumen ist eine Oblast im Süden des Westsibirischen Tieflandes mit einer Bevölkerung von etwa 1,3 Millionen. Hauptstadt ist die Stadt Tjumen mit knapp 600 Tausend Bewohnern. Mehrere Universitäten haben ihren Sitz in der Stadt, dazu gibt es Maschinen- und Schiffsbau und chemische Industrie. Und die Stadt liegt an der Transsibirischen Eisenbahn.
48 Kriegstote aus Tjumen haben wir bisher gezählt - Stand: 28.06.22. Dieser Beitrag beginnt mit einem ausführlichen Bericht über die ersten Verluste aus der abgelegenen Provinz Tjumen:
Weiterlesen: Tjumen - was bleibt sind 8 Medaillien an einer schwarzen Baskenmütze
Panorama von Ulan-Ude -- Urheber: Zeitung "Number One" (Fotograf: Беркут)
Im fernen Osten Russlands an der Grenze zur Mongolei liegt die autonome Republik Burjatien. Die Region hat ungefähr eine Million Einwohner, die Hauptstadt Ulan-Ude mit einer Bevölkerung von etwa 400 Tausend liegt an der Transsibirischen Eisenbahn. Die Burjaten, Namensgeber der Republik, sind eine mongolische Ethnie, die vorwiegend den Buddhismus als Religion praktizieren. Sie stellen aber in der Republik eine Minderheit dar, zwei Drittel der Bevölkerung sind Russen.
Die Entfernung zwischen Ulan-Ude und Kiew beträgt über 5.000 km Luftlinie, mit dem Auto sind es noch einmal 1000 km extra. Trotzdem tragen Burjaten einen erheblichen Beitrag zum Krieg Russlands gegen die Ukraine bei. Keine andere Region Russlands hat so viele Kriegstote zu beklagen. Stand 2.05.22
Kaliningrad - Blick auf die Stadt -- Urheber: CC BY 3.0 --
Kaliningrad, das frühere Königsberg, ist eine russische Exklave eingeschlossen durch Polen und Litauen. Die Stadt und die Oblast haben zusammen knapp eine Million Einwohner. Wirtschaftlich ist die Region ohne große Bedeutung, sie hat aber für Russland große militärstrategische Relevanz.
Der Hauptstützpunkt der russischen baltischen Flotte befindet sich im ganzjährig eisfreien Hafen von Baltijsk. Dazu ist das dortige Militär seit 2015 mit Iskanderraketen ausgestattet, die mit Nuklearsprengköpfen bestückt werden und mit ihrer Reichweite auch Deutschland erreichen können.
So doll scheint die Zustimmung für Russlands Krieg gegen die Ukraine dort nicht zu sein. Das lokale Internetmedium schreibt, dass die Region führend bei Verfahren wegen Diskreditierung der russischen Armee wäre. Auf dem Militärfriedhof in Medwedewka finden sich eine Reihe frischer Gräber von in der Ukraine gefallenen Soldaten. Einige dieser dort bestatteten Soldaten wurden in den Medien nicht gemeldet. Insgesamt 33 Kriegstote werden aus der Region berichtet. Stand: 14.06.22
Grenzfluss Narva zwischen Iwangorod (Russland) und Narwa (Estland)
Urheber: Diego Delso -- Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0
St. Petersburg ist mit 5,4 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Russlands. Sie wird umgeben von der Oblast Leningrad mit ca. 1,8 Millionen Einwohnern, deren Verwaltung auch in St. Petersburg beheimatet ist. Die historische Innenstadt von St. Petersburg ist Weltkulturerbe.
Dass mit den öffentlich gemachten Todesmeldungen etwas nicht stimmt, zeigt diese Zusammenstellung. Von den 28 Kriegstoten gehören 13 zu den Mannschaftsdienstgraden, 4 zu den Unteroffizieren, aber 11 zu den Offizieren hoch bis zu einem Ein-Stern-General. Offensichtlich werden die einfachen Soldaten häufig nicht öffentlich gemacht.
Weiterlesen: St. Petersburg und Oblast Leningrad - Sag wo die einfachen Soldaten sind?
Twer -- Urheber: CC BY 3.0 --
Twer befindet sich etwa 170 km nordwestlich von Moskau an der Mündung des Flüsschens Twerza in die Wolga. Die Stadt hat ungefähr 400 Tausend Einwohner und ist Hauptstadt der Oblast Twer mit knapp 1,4 Millionen Einwohnern. Twer ist ein wichtiges Industriezentrum in Russland mit Holz-, Textil und Chemieindustrie und zudem Universitätsstadt.
Aktuell ist die Stadt in den Nachrichten, weil das dortige Militärinstitut zur Raketenforschung durch einen Brand beschädigt wurde und mindestens sechs Personen dabei umgekommen sind. Im Institut wurden/werden z.B. Iksander-Raketen entwickelt. Auch in Twer gab es Proteste gegen den Ukrainekrieg und dort starben auch Soldaten aus der Region. Die örtliche Internetzeitung berichtet von 19 gefallenen Soldaten. Stand: 25.06.22
OskarMaria lebt und arbeitet in Frankfurt - hier mit Sohnemann. Wenn freie Zeit fürs Internet bleibt, dann wühlen wir im Internetsumpf, manchmal mit überraschenden Ergebnissen. Lieblingszitat: "Von den Dreien, Staat, Regierung und Ich - bin ich der stärkste. Das merkt euch!" (Ret Marut aka B. Traven im Ziegelbrenner)
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Diverse Internetseiten, die Informationen über getötete russische Soldaten veröffentlichen, wurden vom Bezirksgericht Kirovsky in St. Petersburg verboten. Die betroffenen Webseiten sind inzwischen in Russland gesperrt und nicht mehr erreichbar.
Wie der gemeinsame Pressedienst der Stadtgerichte am 21. Juni mitteilte, enthüllten die Informationen den Verlust von Personal der russischen Streitkräfte, die Namen und persönlichen Daten der Toten. „Der Zugang zu den Seiten der Website ist kostenlos“, fügte der Pressedienst hinzu.
Betroffen sind Radio France Internationale, die Publikation „Belarusians and the Market“, der kirgisische Dienst von Radio Liberty, Radio Azattyk, das Portal der türkischen Agentur Anadolu, die tschechische Ausgabe des Senders CNN und ukrainische Publikationen. OM, 21.06.22
Über 600 junge Wehrpflichtige wurden von Russland in den Ukrainekrieg geschickt. Das gab am 07. Juni der ermittelnde Staatsanwalt Artur Yegiev bekannt. Insgesamt wurden zwölf Offiziere identifiziert, die für die Entsendung verantwortlich wären. Die Militärs sollen bestraft oder aus dem Dienst entlassen werden. Wie viele dieser Wehrpflichtigen im Krieg gefallen sind, wurde allerdings nicht mitgeteilt.
Bekannt wurde ein Matrose des Flaggschiffs Moskau und ein Wehrpflichtiger aus Baschkirien. OM 08.06.22
Ulrich Heyden ist ein schlechter Journalist, dem jedwede kritische Distanz abhanden gekommen ist. Er lebt in Moskau und schreibt vorwiegend über Russland und dessen Krieg gegen die Ukraine - inhaltlich nichts als russische Propaganda. So mag kaum ein deutsches Medium noch seine Machwerke veröffentlichen, übrig geblieben sind einseitig russophile Blogs wie Telepolis oder Nachdenkenseiten und natürlich der russischen Propagandasender RT.
Jetzt konnte man auch im tiefsten Sibirien in der Region Altai lesen, wie enttäuscht der Deutsche von seiner Heimat wäre. Überall in Berlin wäre er von antirussischer Propaganda umzingelt, am Bahnhof prange sogar ein riesiges Portrait des ukrainischen Präsidenten Selensky. "Ich war schockiert. Anti-Russland-Propaganda , Russophobie , eigentlich Russland-Verfolgung – am Hauptbahnhof in Deutschland? Es war, als hätten sie mir ins Gesicht geschlagen: Hey Mann, du bist in ein anderes Deutschland gekommen!" sagt Heyden laut Altaipress. OM, 03.06.22
Der Cellist Stanislav Slutsky von der Donezker Philharmonie ist mit 38 Jahren im Ukrainekrieg an der Front gestorben. Gespielt hat er auch im Prokofjew Symphonieorchester und im Baroque Early Music Ensemble. Zuhause warten Frau und zwei Kinder vergeblich auf den Vater.
Was so ein Künstler in einem Krieg zu suchen hat? Eigentlich nichts – aber im von Russland annektierten Donezk sind die Soldaten knapp und so wird jeder Einheimische an die Front geschickt, der noch gerade laufen kann - als Kanonenfutter ganz vorne an der Front zum Schutz der regulären russischen Armee. Man hat wieder keine Wahl und muss jetzt für die russische Sache kämpfen. Nur Kinder und Frauen bleiben verschont, so dass die Bewohner bereits von der Frauenrepublik Donzek gequält witzeln. OM, 28.05.22
Es ist nur ein 12 Sekunden Video von der Abschlussfeier einer Schule aus Dagestan, einer Kaukasusrepublik im Süden Russlands. Veröffentlicht wurde der kurze Schnipsel im Nexta-Live Telegram-Kanal.
In Dagestan wird an allen Schulen der Feiertag "Letzte Glocke" für die Absolventen abgehalten. Bei der Kundgebung vor allen Schülern protestiert ein Mädchen gegen den Ukrainekrieg und äußert sich kritisch zum Präsidenten Putin: " Nein zum Krieg! Freiheit für die Ukraine! Putin ist der Teufel!" OM 22.05.22
Georgy Selensky ist nicht verwandt mit dem ukrainischen Präsidenten. Er stammte aus Nordossetien, war 26 Jahre alt und gelernter Automechaniker. Georgy war beim Militär, heiratete und zog mit seiner Frau nach Maikop, wo er stationiert war. Eigentlich wollte er nicht länger Soldat sein, sondern in seine Heimat zurückkehren.
Doch dann musste er zur Ausbildung auf die Krim und von dort in den Krieg. Seine Frau, die täglich mit ihm Kontakt hatte, berichtete: „Um es ganz klar zu sagen, er wollte nicht dorthin gehen, und im Prinzip wollte niemand dorthin gehen ... Er wollte wirklich so schnell wie möglich zu mir nach Hause zurückkehren.“
In Tokmak, im Süden der Ukraine, endete am 25. April sein Leben. Munition war explodiert. OM, 16.05.22
Arsen Sergewitsch Pawlow (1983 - 2016) war ein kleiner Gangster aus Rostow am Don. Um einer Haftstrafe zu entgehen, schloss er sich den sogenannten "Separatisten" im Donbass an und führte deren Bataillon Sparta in den Kampf gegen die ukrainische Armee. Aufgefallen ist er damals durch Kriegsverbrechen und ein großes Mundwerk. Eine Bombe im Aufzug seines Wohnhauses beendete 2016 sein Leben. Auch hier gibt es Hinweise, dass die russischen Instrukturen eine Säuberung unter den dubiosen Seprataistenführern durchgeführt hatten.
Der Mann stammt eigentlich aus der Republik Komi im Nordosten des europäischen Teils Russland. In seiner Geburtsstadt Uchta soll jetzt die Schule Nr. 13 nach jenem "Helden" benannt werden. Wenn es keinen Widerspruch aus der Bevölkerung und im Gemeinderat gäbe, solle die Schule bis Ende Mai nach Arsen Pawlow benannt werden. OM, 14.05.22
Eduard Wassiljewitsch Dmitrijew INDYGOYKA - 28. 22 um 10:09 -- Link Am 24. April starb unser Landsmann, ein Militäroffizier der Garde, Oberstleutnant…