Reftinsky reservoir of Sverdlovsk region Reftinsky-Stausee -- Urheber: Pawel Maryanov -- CC BY 2.0

Der Föderationskreis Ural ist eine administrative Einheit in Russland. Verwaltungssitz ist Jekaterinburg. Ural gehört zu den reichsten Kreisen Russlands, die Oblast Swerdlowsk ist der industriell stärkste Teil des Ural-Kreises. Jekaterinburg ist von Moskau etwa 1800 km entfernt.

Swerdlowsk: Teil I bis Pos. 100 -- Teil II bis Pos. 200 -- Teil III bis Pos. 300 -- Teil IV bis Pos. 502 -- Teil V bis Pos. 700 -- Teil VI bis Pos.701 -- Teil VII bis 1.100 -- Teil VIII bis 1.300 -- Teil IX ab 1.301

Ruslan RafalovskyWenn es eine Hölle gäbe, könnte man sich diese etwa so vorstellen: Jeden frischen Tag werden hunderte von Soldaten losgeschickt, ein bestimmtes Areal, einen Wohnblock, einen Graben oder eine Straße zu erobern. Der Gegner erwartet schon den Angriff und deckt die stürmenden Truppen mit allen verfügbaren Waffen ein. Es ist ein Gemetzel, beim Angriff werden die meisten getötet, zur Unkenntlichkeit entstellt, Verwundete bleiben irgendwo liegen und nur wenige erreichen das Ziel - wenn überhaupt.

Mit dieser Taktik hat die Gruppe Wagner die ukrainische Stadt Bakhmut erobert. Jeden Tag ein bißchen. Die Toten und Verletzten kümmerte niemand, es waren entbehrliche Soldaten überwiegend rekrutiert aus den Haftanstalten Russlands. Über 20.000 solcher Toten soll die Eroberung Bakhmuts gekostet haben, nur ein Bruchteil wurde öffentlich bekannt.

In verschiedenen Telegramkanälen (z.B. zkwagner) versuchen jetzt Angehörige etwas über den Verbleib oder das Schicksal jener Entbehrlichen zu erfahren. Einige Beispiele aus der Masse:

OM Wir beobachten die Situation in 66 Regionen Russlands und haben damit 81,8 % der Gesamtbevölkerung Russlands im Blick. Alle registrierten Kriegstoten stammen aus offenen Quellen und werden von uns auf die Originalinformation verlinkt. Es kann allerdings vorkommen, dass diese von den Verfassern nachträglich gelöscht werden. In diesem Fall liegt uns ein Screenshot vor.

Nicht berücksichtigt werden von uns Daten aus den beiden "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk. Deren Armeen setzen sich zum überwiegenden Teil aus Bürgern Russlands zusammen, so dass wir diese Todesfälle meist in den Regionen verzeichnen können. Die ukrainischen Bürger, die auf der Seite Russlands fallen, nehmen wir nicht auf.

In unserer internen Datenbank haben wir aus ganz Russland 31.300 Todesmeldungen gespeichert - Stand 03.09.2023. Dazu gehören sehr viele Wagner-Söldner und auch normale Soldaten, die wir keiner Region zuordnen können. Und natürlich die 19 Regionen, die wir bisher nicht vorgestellt haben. Hier fehlen noch die Übersetzungen, Formatierungen und Bildzuordnungen. So interessant da manche Informationen noch sein mögen, für den gesamten Überblick spielen sie keine Rolle. Unsere Hochrechnung von ca. 82% der russischen Bevölkerung kommt zum 31.08.23 auf 31.200 russische Kriegstote.

Aderbievka

Blick auf Aderbievka & den Markotkhsky-Kamm (bei Gelendschik) -- Foto: Наталья Филатова -- CC BY 3.0

 Die Region Krasnodar zählt zu den dichtestbesiedelten und wirtschaftlich am stärksten entwickelten Regionen Russlands. Insbesondere die Landwirtschaft ist ein Schwerpunkt der Region. Die fruchtbaren Schwarzerdeböden brachten der Region Krasnodar den Namen „Kornkammer Russlands“, dazu gibt es Weinanbau, Tee, Tabak und Zitrusfrüchte.

Bei etwa fünf Millionen Einwohnern sind die bisher gemeldeten Kriegstoten im Ukrainekrieg keine bedeutende Zahl. Aber auf den Friedhöfen der Region wächst die Anzahl der Soldatengräber, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch jene verheimlichten Verluste in die Öffentlichkeit gelangen. Die Kriegsgräber rund um Krasnodar haben wir in einer gesonderten Datei zusammengefasst, soweit es keine weiteren Informationen zu den dort begrabenen Soldaten gibt, die zudem auch aus anderen Regionen kommen können.

Krasnodar:
Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI ab 801
Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe bis 500 -- Friedhöfe ab 501
Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III

Alexei WolnjankoIn St. Petersburg wurde Alexei Wolnjanko Ende August auf dem Nordfriedhof mit militärischen Ehren beigesetzt. Ein Orchester spielte, Soldaten schossen Salut. Laut den Angaben auf seinem Grab war Alexei am 23. Juni 23 gestorben. Er war einer der vielen getöteten Soldaten in der Ukraine. Aber er war auch ein Mörder – im Juli 2019 hatte er die russische Aktivistin Elena Grigorieva bestialisch ermordet, die sich für die Rechte der Lesben und Schwulen eingesetzt hatte.

WagnerEndeAm 23.08.23 stürzte eine Privatmaschine auf dem Flug von Moskau nach St. Petersburg über der Region Twer ab. An Bord waren zehn Personen, darunter Jewgeni Prigoschin, Oligarch und Chef der Gruppe Wagner, Dmity Utkin, militärischer Befehlshaber der Gruppe Wagner und deren wirtschaftliche Leiter Waleri Tschkalow.

Für die Absturzursache gibt es unterschiedliche Darstellungen. Die unwahrscheinlichere Variante ist ein Abschuss durch ein russisches Flugabwehrsystem, die wahrscheinlichere ist die Zündung einer Bombe an Bord. Eine internationale Untersuchung des Absturzes wurde abgelehnt, weitere Erkenntnisse wurden bisher nicht veröffentlich. Vermutlich wird das so bleiben.

Als militärische Opfer werden wir die sieben Passagiere führen und alle unter St. Petersburg eintragen, dem Sitz der Gruppe Wagner führen. Die zivilen Opfer, also die drei Besatzungsmitglieder, werden wir wie all die vielen Zivilsten, die der Krieg fordert, nicht in unsere Listen aufnehmen.

Go to top