Maxim BarkhatovMaxim Barkhatov war fünfmaliger Weltmeister im Powerlifting, Gewichtsklasse bis 120 kg. Auf Deutsch heißt die Sportart banal "Kraftdreikampf" mit Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben. Leider ist unser Maxim vom rechten Weg abgekommen, er sollte in Krasnojarsk, einer Großstadt im tiefsten Sibirien, soziale Projekte umsetzen. Er verstand diese Umsetzung wohl falsch und dachte eher an seine eigene pekuniäre Absicherung.
Kurzum - unser Weltmeister wurde 2021 zu sechs Jahren Strafkolonie verurteilt. Er hatte Bestechungsgelder angenommen und dieses Schwarzgeld auch noch an der Steuer vorbei gewaschen.
Eigentlich brauchen wir diese Geschichte nicht weiter zu erzählen, es ist immer dieselbe. Maxim ließ sich von der Gruppe Wagner verpflichten. An der Front musste er erkennen, dass dicke Muskeln auch nicht gegen Kugeln und Granaten helfen. Am 13.06.23 wurde sein Tod bekannt gegeben.
OM, 01.07.23

Nach Abzug der Wagner-Söldner sollten die neu aus Gefängnissen rekrutierten "Sturm"-Truppen an der Front die Sache für Russland richten. Doch auch deren Motivation schwindet enorm.
Original mit englischen Untertiteln, besser im Vollbild betrachten.

Alexander Plaksin war vor nicht allzu langer Zeit leitender Ermittler der Drogenfahndung von Jekaterinburg. Der Mann wollte schnell nach oben und hat deshalb selbst Straftaten angezettelt, um sie dann aufklären zu können. Dafür erwarb der eifrige Polizist eine verbotene Droge, die er dann an beliebige Personen verkaufen wollte, um diese dann gleich festzunehmen.
Die Sache flog auf, der Oberleutnant der Polizei wurde des Amtsmissbrauchs und des Drogenhandels für schuldig befunden und zu neun Jahren Gefängnis verurteilt.
Das alles passierte Ende 2022 - Alexander musste nur wenig Zeit im Lager verbringen, scheinbare Rettung nahte. Die Gruppe Wagner nahm gerne Männer ohne Skrupel und mit Erfahrung in Befehl und Gehorsam.  Doch nach keinem halben Jahr war auch für ihn Schluss.
Im Juni gab es eine Trauerfeier, der Mann wird auf dem Wagner-Friedhof bei Jekaterinburg beigesetzt.
OM 27.06.23

Noch immer tragen wir Söldner der Gruppe Wagner in unsere Listen ein. Es dauert einfach einige Zeit bis die Todesmeldungen in den Medien eintreffen, häufig können die Toten auch lange Zeit nicht geborgen werden.
Die Familien der Wagner-Söldner zeigen gerne deren Orden und Urkunden - ausgegeben von der Firma Wagner oder dem Chef von Luhansk. Nach dem versuchten Prigoschin-Putsch ist all dieses Lametta wertlos geworden. Zudem stellt sich die Frage, ob die Angehörigen die zugesagten Todes- und Verletztenprämien erhalten werden?
Wir werden darüber berichten, ob all die vielen einfachen Leute erneut die Verlierer in diesem sinnlosen Krieg sein werden.
OM, 26.04.23

Wladimir MertsalowWladimir Mertsalow stammt aus der Stadt Mzensk, Region Orjol, eine Gegend Russlands, die wir nicht im Blick haben. Aber er kämpfte für die Gruppe Wagner an der Front, so haben wir ihn gelistet. Der Mann war 2011 für eine abscheuliche Tat zu 15 Jahren strenger Lagerhaft verurteilt worden. Er hatte betrunken seine Großmutter brutal getötet - seine Beute, ein Stück Gold.
Wladimir gehört zu den wenigen Wagnersöldern, die den Kampf um Bakhmut überlebt haben. Er ist frei, auf den Straßen seiner Heimatstadt soll man ihn auch schon gesehen haben. "Stimmt beinahe," schreibt ein lokaler Redakteur auf Telegram, ein großer Teil von ihm wäre zurück, aber eines seiner Beine wäre wohl nicht mitgekommen.
OM, 23.06.23

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