Dmitri Wladimirowitsch KurlyginIm von Russland besetzten Teil der Ukraine wird nach dem Soldaten Dmitri Wladimirowitsch Kurlygin gesucht, geboren am 1. Februar 1989 aus Mordwinien. Der Mann war wohl von Kameraden verprügelt und gehänselt worden, um "Kampfzahlungen" von ihm zu erpressen. Nach Rückkehr von einem Kampfeinsatz entledigte Dimitri, anngeblich betrunken, sich seiner Peiniger. Mit einem Maschinengewehr AK-74 erschoss er in der Nacht vom 29. Mai 24 laut Steckbrief die Soldaten Alexander Petrowitsch Kalimanow, Alexej Wladimirowitsch Saposchnikow  und Ruslan Andrejewitsch Goltjajew. Mit einem Lada floh dann Dmitri vom Tatort.
Dmitri Wladimirowitsch Kurlygin war ein Sturm-V Soldat, der aus einer Haftanstalt für das russische Militär rekrutiert wurde. Er saß eine Strafe von 15 Jahren in einer Hochsicherheitskolonie ab.

Roman LitasowRoman Litasow ist am 19. Mai 24 an der Front bei der ukrainischen Stadt Tschassiw Jar getötet worden. Ende Mai wurde sein Tod das beherrschende Thema in der russischen Stadt Omsk und viele meinten, darüber berichten zu müssen. Aber zunächst das Aktuelle:
Roman Litasow, geb. 31.05.1988, hatte sich wahrscheinlich bereits 2022 der Gruppe Wagner angeschlossen. Ein genaues Datum ist nicht bekannt. Sein Kampfname war "Litagor"  und er galt als harter Bursche. Nebenbei veröffentlichte er noch seine Erfahrungen auf einem Telegram-Kanal. Roman überlebte Wagner und schloss sich nach einiger Zeit den Hooligans der Hispaniola-Einheiten an. Dort fand er sein Ende.
Vor dem Krieg war Roman ein Fitnesstrainer  in einem großen Club in Omsk. Nebenbei betätigte er sich noch als Amateurschauspieler wie auf dem Foto. 2021 gab es einen Konflikt mit der Schriftstellerin, Feministin und Aktionistin Daria Serenko. Er hatte wie viele andere Russen einen grob abfälligen Kommentar in deren sozialem Netzwerk hinterlassen: „Das Tier ist fertig. Femki sind keine Menschen. Grüße aus Posdnjakow."
Das Fitnessstudio entließ darauf Roman, der ein Jahr später seine Karriere als Söldner startete. Wir veröffentlichen dazu in der Rubrik "Gefallene Soldaten" einen langen Beitrag einer Frau samt aller Kommentare aus VKontakte, die diesen Konflikt betreffen.
Daria Serenko hat sich auf Twitter zu seinem Tod geäußert.

Viktor Alexandrowitsch BeduschewUnser Landsmann, Teilnehmer der Sonderoperation Viktor Alexandrowitsch Beduschew, ist gestorben.
Er wurde am 11. April 1999 in Jogač geboren. Er studierte an der Yogachi-Schule, trieb Sport und verteidigte die Ehre der Schule bei kommunalen und regionalen Wettbewerben. Er war Mitglied einer ländlichen Sportmannschaft, die an Nationalfeiertagen auftrat. Nach der Schule ging er zur Arbeit, diente in der Armee und nahm 2023 an einem Sondereinsatz teil.
Während seines Urlaubs im Februar dieses Jahres kam Victor in seine Heimatschule, besuchte seine Lieblingslehrer, brachte Blumen mit und erzählte ihnen von seinen Plänen für ein zukünftiges friedliches Leben. Er kam aus dem Krankenhaus zurück, nachdem er im Kampf verwundet worden war und wollte nun gewinnen. Victor sagte, dass solche Tests nicht nur körperliche, sondern auch moralische Stärke erfordern. Er betonte auch, wie wichtig es sei, bereit zu sein, das eigene Vaterland zu verteidigen.
„Er wird in unseren Herzen als wahrer Held bleiben, der sein Leben für die Zukunft unseres Landes gegeben hat. Wir werden uns stets mit Respekt und Dankbarkeit an ihn erinnern. Ewiger Ruhm und gesegnete Erinnerung an unseren Helden-Landsmann“, sagte die Bezirksverwaltung Turochak in einer Erklärung.

Stanislaw Wladimirowitsch MelnikowStanislaw Wladimirowitsch Melnikow, geboren am 5. November 1988,  stammt aus der usbekischen Stadt Yangiyer. Irgendwann hat es den Mann ins russische Obninsk, Kaluga Oblast, verschlagen. Allgemein werden die Zuwanderer aus den südlichen ehemaligen Sowjetrepubliken nicht mit Freuden in die russische Gesellschaft aufgenommen. Aber es gibt einen Weg: Stanislaw wurde am 26. Juli 2022 russischer Staatsbürger, am 22. August 22 trat er seinen Militärdienst an - freiwillig.
Zumindest für Stanislaw hat sich der Pass nicht ausgezahlt. Am 4. Mai 2024 wurde er getötet.

Wjatscheslaw Wladimirowitsch BakajewEs ist jetzt beinahe ein Jahr her, seit die Gruppe Wagner den Aufstand gegen die russische Armee probte. Nach dem Tod Prigoschins wurde der militärische Teil aufgelöst oder in die reguläre Armee integriert. Doch noch immer  finden wir Meldungen über getötete Söldner, die wir bisher nicht registriert hatten:

Im Krieg mit der Ukraine starb ein Bewohner des Bezirks Kowrowski in der Region Wladimir, Wjatscheslaw Wladimirowitsch Bakajew, der für die Gruppe Wagner gekämpft hatte. Er starb am 14. März 2023, was jedoch erst jetzt bekannt wurde. Ein Bürger der Region entdeckte sein Grab mit der Aufschrift „Ein Kämpfer, der sein Leben für Russland gab“ auf dem neuen Kowrow-Friedhof in der Nähe des Dorfes Igumnowo.

Bakajew wurde aus der Kolonie für den Krieg rekrutiert. Im Jahr 2022 verurteilte ihn das Gericht wegen Diebstahls zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten. Zuvor war Bakajew wegen Diebstahls und versuchten Drogenverkaufs verurteilt worden.

Azat Samigullin

Das Foto zeigt ein Begräbnis Mitte Mai im Dorf Mursalimkino in Baschkortostan. Das Dorf hatte etwas mehr als 2.000 Einwohner - fallende Tendenz. Der junge Mann, der begraben wurde, heißt Azat Samigullin und wurde am 16. März 1999 in Mursalimkino geboren.
Er meldete sich freiwillig zum Krieg, sein Vertrag lief am 30. Oktober 2023 aus. Aber Azat machte mit dem Kriegsdienst weiter - ob freiwillig oder ob er nicht entlassen wurde, wissen wir nicht. Am 26. Januar 24 schied er dann endgültig aus.

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