Alfred SantAlfred Sant ist ein erfahrener Politiker der maltesischen Labour Party. Er war mal deren Parteivorsitzender, maltesischer Ministerpräsident und ehemals Gegner der Europäischen Union. Zusammen mit den anderen drei maltesischen Sozialdemokraten stimmte er aktuell im Europaparlament gegen eine Resolution, die Malta zur Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit auffordert.
In der mit großer Mehrheit angenommenen Resolution brachten die EU-Parlamentarier ihre großen Bedenken an der Glaubwürdigkeit der Untersuchungen zur Ermordung von Dahne Caruana Galizia zum Ausdruck. Solange Ministerpräsident Joseph Muscat im Amt bliebe, bestehe die Gefahr, dass die laufenden Ermittlungen korrumpiert würden.
Zuhause im heimischen Malta kartete Alfred dann nach. „Die Entschließung habe seine schlimmsten Vermutungen darüber bestätigt, wie das Europäische Parlament Fragen der Rechtsstaatlichkeit betrachte.  Der Beschluss wäre überschwemmt mit irrelevanten, umstrittenen und subjektiven Vermutungen“, zitierte die Times of Malta den Politiker.
Damit befindet sich Alfred Sant in bester Gesellschaft. Denn außer den maltesischen Sozis haben nur wenige Rechtsaußen und Eu-Gegner im Parlament gegen die Resultion gestimmt. (Foto Nevborg, Lizenz CC BY-SA 4.0).OM 23.12.2019

Gegen den ehemaligen Stabschef Keith Schembri des maltesischen Ministerpräsidenten Joseph Muscat wird jetzt auch wegen Beteiligung am Mord an der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia ermittelt. Er wird verdächtigt, bei der Mordverschwörung mitgewirkt und interne Informationen aus den Ermittlungen an die Mordbeteiligten weiter geleitet zu haben. Die Scheinbeschäftigung des Mittelsmanns im Mordkomplott bei einer Regierungsfirma, gefundene Kassiber aus seiner Feder und lange Telefongespräche mit dem Mordauftraggeber Yorgen Fenech belasten ihn. Sein Mobiltelefon, das die Ermittler gerne auswerten würden, hat er angeblich verlegt oder verloren. OM, 20.12.2019

„They never come back“ ist eine alte Boxerspruch, der auch für manchen Internetpiraten gilt. Randolf Jorberg ist seit einem Jahr wieder im Besitz seiner alte Webseite „gulli.com“. Die hatte er zehn Jahre zuvor für viel Geld verkauft und zuletzt wahrscheinlich im Ausverkauf zurück erworben. Nur Ideen, wie man damit noch Geld verdienen könnte, hat er keine. In einem Jahr ist nichts passiert.
Dafür verkauft er jetzt Bier im gelbem Faschingskostüm in Südafrika – auch eine Kariere. OM, 19.12.2019

ElvinIsayevMit der Wahl von Wolodymyr Selenskyj wollte die Ukraine den ollen sowjetischen Autoritarismus hinter sich lassen. Doch ohne herbe Rückschläge scheint das nicht zu gehen. Seit 1998 lebte der Blogger Elvin Isayev in Russland. Der Mann kommt aus Aserbaidschan und hat den dortigen Herrscher Aliyev mit Beiträgen über dessen korruptes und autoritäres Regime kritisiert. Nach drei Jahren bekam Isayav die russische Staatsbürgerschaft.
Doch im August diesen Jahres wurde diese ihm aberkannt, er kam zeitweilig ins Gefängnis und sollte nach Aserbaidschan abgeschoben werden. Verhindert wurde dies durch eine Entscheidung des "Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte".
Elvin Isayev verließ darauf hin Russland und lies sich in der Ukraine nieder. Doch auch da war er nicht sicher. Am 12. Dezember wurde er verhaftet und nach Aserbaidschan deportiert. Trotz jenes Straßburger Urteils. Dort landete er sofort im Gefängnis.
Natürlich ist es in diesem Zusammenhang ein „Zufall“, dass Präsident Selensky am 16. Dezember für zwei Tage nach Aserbaidschan gereist ist und sich dort mit dessen Präsidenten getroffen hat. Denn die Ukraine braucht Gas und Erdöl für die Energieversorgung, beides hat Aserbaidschan im Überfluss zu bieten. OM, 18.12.2019

Es ist schon eine Crux – da gibt es 1,5 Millionen €, mit denen man offensichtlich nichts anfangen kann. Das Geld kam wahrscheinlich als Kickback aus Aserbaidschan nach Dubai auf ein Konto einer mysteriösen Firma namens „17 Black“. Und war für die politischen Entscheider gedacht, die ein Gaskraftwerk in Malta einem Konsortium zuschanzten, an dem Aserbaidschan maßgeblich beteiligt ist. Durch die Veröffentlichung der Panama Papers scheiterte der Geldtransfer.
Nun lag das Geld auf dem Konto der Firma, die einem der Beteiligten am Mord an der Journalistin Dahne Caruana Galzia gehört – Yorgen Fenech. Der dubaischen Noor-Bank wurde die Sache zu heiß, sie wollte die Geschäftsbeziehung und damit das Konto auflösen. Und stellte Yorgen Fenech zwei Bankschecks aus (Kopie Scheck 1, Kopie Scheck 2, Fotos von Schecks von Forbidden Stories). Die konnte der Mann aber bis heute nicht einlösen, ohne sich selbst zu belasten. OM,17.12.2019

Die Arbeiterwohlfahrt in Hessen steckt tief im Sumpf. Oder besser – ihr lag das Wohl ihrer eigenen Führung und der SPD mehr am Herzen als das soziale Wohl ihres Klientels. Der Kreis Frankfurt wurde von einem Herrn Jürgen Richter geschäftsführt, der Kreis Wiesbaden von seiner Frau. Und als diese in Rente ging, wurde dann aktuell der Sohnemann Nachfolger.
Spendiert hat man sich zum üppigen Gehalt, üppige Zusatzhonorare und üppig motorisierte Dienstwagen. Dazu hat man jungen SPD-Nachwuchspolitikern aus der Region gut dotierte Jobs verschafft. Dagegen waren der ungerechtfertigte Dienstwagen und die überzogene Eingruppierung der Frau des Frankfurter OBs nur Peanuts im Etat der AWO. Aber immerhin kam dadurch der Skandal an die Öffentlichkeit.
Jetzt soll eine rechtschaffene Schwäbin den hessischen Augiasstall ausmisten. Hertha Däubler-Gmelin, ehemalige Bundestagsabgeordnete und Bundesministerin, unterbricht ihren Ruhestand im schwäbischen Dusslingen bei Tübingen und soll der AWO verantwortliches Management lehren. OM, 15.12.2019

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