Sergej Aminowitsch AlijewAm 21.04.24 wurde im Dorf Totskoe-2 ein weiterer gefallener russischer Sodat beigesetzt - Sergej Aminowitsch Alijew (Foto). Wir hatten schon mehrere Kriegstote aus diesem Ort, denn Totskoe-2 (Tozkoje Wtoroje) ist ein geschlossenes Garnisonsdorf in der Region Orenburg.
Im Moment ist das Dorf Standort der 27. motorisierten Schützendivision, die im Jahr 1991 aus der ehemaligen DDR abgezogen wurde. Damals wurden mit deutschem Geld die neuen Standorte der abziehenden sowjetischen Armee renoviert und ausgebaut.
Der Ort grenzt an einen Truppenübungsplatz mit einer üblen Geschichte.
In den Jahren 1920-1930 testeten die UdSSR und Deutschland hier nach einer inoffiziellen Vereinbarung gemeinsam Gaswaffen.
Am 14. September 1954  wurde auf dem Übungsplatz eine Atombombe gezündet.  An der Übung waren 44.000 Mann, mehr als 500 Geschütze und Mörser, bis zu 500 Panzer, etwa 600 gepanzerte Personentransporter, mehr als 300 Flugzeuge, 6.000 Traktoren und Autos beteiligt. Zahlreiche Soldaten wurden verstrahlt und kamen ums Leben.

Alexander Chripuschin, geboren 1985 aus der Region Woronesch, wurde als Söldner der Gruppe Wagner am 24. Februar 23 irgendwo an der Front getötet. Er hätte sich im Januar 23 freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet. Vorher hätte er KFZ-Mechaniker gelernt, 2012 geheiratet und einen Sohn gezeugt, zum Schluss auf dem Bau gearbeitet, heißt es im Nachruf. Eine Kleinigkeit wurde allerdings vergessen:
Im Jahr 2020 wollte Alexander in Woronesch ein Auto stibitzen. Er wurde von der Polizei erwischt, festgenommen und dabei auch genetisches Material von ihm entnommen. Dabei kam man auf eine neue Spur.
Im August 2008 war der damalige 23-jährige Alexander in ein Haus eingedrungen. Er fesselte die Bewohnerin, eine 68-jährige Rentnerin, vergewaltigte und tötete sie. 2021 kam es dann zum Prozess, Alexander Chripuschin wurde zu 17 Jahren Gefängnis in einer Hochsicherheitskolonie verurteilt,
27.04.24

Wjatscheslaw Wassiljewitsch BeschenarAls Wjatscheslaw Wassiljewitsch Beschenar im Jahr 1986 in Chisinau geboren wurde, gab es die Sowjetunion noch. Doch Chisnau wurde dann die Hauptstadt der unabhängigen Republik Moldau und seine Eltern sind in die Region Brjansk gezogen.
Wjatscheslaw hätte sich als Einzelunternehmer im Personentransport versucht, berichtete die Presse. Übersetzt dürfte das der Beruf eines Taxifahrers gewesen sein. Doch das Unternehmertum war glücklos, ein Schiedsgericht hatte Wjatscheslaw für pleite erklärt.
Als Freiwilliger im Kriegsdienst gegen die Ukraine verdient man so viel Geld, dass man die Schulden wieder vom Hals bekommt. Und in der Zeit an der Front ist man für die Gerichtsvollzieher sowieso sakrosankt. So ging auch Wjatscheslaw zum Militär. Am 1. Dezember 23 verlor man den Kontakt zu ihm, erst am 16. April wurde er bestattet.

Pantelei Alexandrowitsch WukolowPantelei Alexandrowitsch Wukolow wurde am 8. August 1959 in der damaligen "Moldauischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik" geboren und ist irgendwann in die russische Region Twer umgezogen. Warum der Mann in den Krieg ziehen wollte, konnte man den diversen Veröffentlichungen nicht entnehmen. Aber wie so oft, dürfte die sehr gute Entlohnung die Triebfeder gewesen sein.
Dass das russische Militär einen 64-jährigen Mann für den Krieg gegen die Ukraine braucht, dürfte das eigentliche Überraschende sein. Aber dann doch wieder nicht, wenn man den Beitrag von Pantelei zum Kriegsgeschehen betrachtet. Am 29. Januar 2024 schloss er einen Vertrag mit dem Militär, am 25. März wurde er an der Front getötet. Kanonenfutter braucht man immer.
26.04.24

Illarion Alexandrowitsch TschelowetschkowIllarion Alexandrowitsch Tschelowetschkow war ein Absolvent des Waisenhauses „Ostrowok“ aus dem Kemerowo Dorf Maly Korchugan. Wie so viele Waisen landete auch er im russischen Krieg gegen die Ukraine. Begraben wurde er am 17. April 24 in der nahen Kleinstadt Topki. Er wäre ein freundliches, aufgewecktes Kind gewesen, schreibt eine ehemalige Mitarbeiterin des Waisenhauses in den Kommentaren. Persönliche Daten - Fehlanzeige, mehr muss man auch nicht wissen.
24.04.24

Etwa 160 verschiedene Meldungen über gefallene Soldaten sind am 17.04.24 zusammengekommen. Egal ob es kurze oder lange Nachrichten waren, der Informationsgehalt war in der Regel dürftig. Und trotzdem konnten wir aus diesem einen Tag neun Meldungen herausfischen, die zeigen, wie schnell russische Soldaten an der Front in den Tod getrieben werden.

  1. Ildar Samigulow aus Baschkortostan, geb. 28.05.1981, Vertrag am 31.01.24, getötet im Februar 24;
  2. Michail Olegowitsch Kamenskich aus Bratskin Region Irkutsk, geb. 10.07.1984, Vertrag 23.02.24, getötet am 05.03.24;
  3. Wassili Wladimirowitsch Dementjew aus Abasa in Chakassien, geb. 27.06.1983, Vertrag 10/23, getötet am 23.11.23;
  4. Michail Jelischin aus Perm, geb. 07/1988, Vertrag 01/24, getötet 02/24;
  5. Alexander Olegowitsch Sobennikow aus Burjatien, geb. 05.10.88, Vertrag 17.11.23, verwundet 03.02.24, nach Genesung getötet 22.02.24;
  6. Alexander Sergejewitsch Danilow aus Uljanowsk, geb. 28.04.1982, Vertrag 11/23, getötet am 25.12.23;
  7. Denis Nikolajewitsch Brylew aus Burjatien, geb. 26.09.1983, Vertrag 10/23, getötet am 19.11.23;
  8. Radik Sitdikow aus der Stadt Salawat in Baschkortostan, Vertrag 29.01.24, getötet am 12.03.24;
  9. Sergej Iwanowitsch Iwantschin aus Region Birsk in Baschkortostan, Vertrag 02/24, getötet am 28.02.24
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