Wjatscheslaw Wiktorowitsch SarajewWjatscheslaw Wiktorowitsch Sarajew kam aus dem kleinen Dorf Schtscherbakowo mit gerade mal knapp 60 Einwohnern, das in in der Region Swerdlowsk liegt. Am 15. Januar 24 erreichte die Nachricht das Dorf, dass auch Wjatscheslaw im Krieg gegen die Ukraine getötet wurde. Eine Drohne wäre in seinen Unterstand geflogen, erzählte sein Kommandant den Angehörigen.

In der nahe gelegenen Großstadt Kamensk-Uralsky liegen jetzt die sterblichen Überreste des 47-jährigen Wjatscheslaw in einem geschlossenen Zinksarg. Seine Angehörigen weigern sich, den Mann zu beerdigen.

Der Grund dafür ist die Todesursache. Denn den Angehörigen wurde im Totenschein mitgeteilt, dass Wjatscheslaws Herz aus Angst versagt hätte. Das macht die Sache kompliziert - denn nur wenn ein Soldat auf Grund einer Verletzung oder Krankheit im Einsatz stirbt, gibt es jene fünf Millionen Abfindung aus der Kriegskasse "Putins". Genau so formulieren es die Angehörigen. Und höchstwahrscheinlich legt die Oblast Swerdlowsk noch eine bis zwei Millionen oben drauf. Ein Herzversagen aus Angst gehört jedenfalls nicht dazu.

Die Mutter des Verstorbenen bestand darauf, den Zinksarg zu öffnen. Sie wollte sicherstellen, dass der Körper ihres Sohnes keine Anzeichen von Wunden aufwies. Bei Wjatscheslaw wurden jedoch Verbrennungen und Prellungen festgestellt. Angehörige wandten sich an den militärischen Untersuchungsausschuss.

Der Militärkommissar von Kamensk-Uralsky will sich nicht mit der Sache befassen. Er empfiehlt eine Eingabe beim militärischen Untersuchungsausschuss, der gegebenenfalls ein Strafverfahren einleiten würde.