Ilnur KaramavGanz jung war Ilnur Karamav nicht mehr, als er sich freiwillig zum Kriegseinsatz in der Ukraine meldete. Am 02. Juni 2023, kurz vor seinem 45 Geburtstag, unterzeichnete er einen Vertrag zur Kriegsteilnahme. Zumindest für ihn ging die Sache schief, bereits am 16. August 23 wurde er in einem kleinen Dorf in Tatarstan zu Grabe getragen.

Von der Trauerfeier sind viele schöne Bilder und ermutigende Reden überliefert. Sie können allerdings den ärmlichen Zustand des Dorfes und seiner Bewohner nicht kaschieren. Und so erscheint die Verlogenheit jenes sinnlosen Krieges um so deutlicher. Wie viele Straßen könnten geteert werden, wie viele Kanalisationen könnten gegraben werden, wie viele Schulen könnten renoviert werden, mit all dem Volksvermögen, das Russland in der Ukraine verpulvert?

 

Ilnur Karamav Der Leiter des Bezirks (unten, Zweiter von links) in seiner Trauerrede:
"Das Schicksal eines Menschen ist eng mit dem Schutz seines Landes, seiner Heimat und dem Frieden seiner Lieben verbunden. In solch einem grausamen Kampf gab unser Freund Ilnur sein Leben, damit unser Leben schön und unsere Kinder in Sicherheit wären. Wir dürfen niemals das Erbe von Menschen wie Ilnur vergessen. Es sei notwendig, ihrem Geist treu zu leben."

Ilnur Karamav

Und ein Abgeordneter des Parlaments (auf Foto ganz rechts) von Tatarstan meinte:
"Wir müssen uns den Herausforderungen stellen, vor denen unser Land heute steht. Unsere mutigen jungen Männer geben ihren Körper und ihre Seele für unsere strahlende und schöne Zukunft."

Ilnur Karamav

 Stattdessen ist die Vergangenheit im väterlichen Dorf von Ilnur allgegenwärtig und von einer strahlenden, schönen Zukunft - wenn überhaupt - Jahrzehnte entfernt .