28.02.2025 -- 102.516 // Zuwachs zum 31.01.2025: 5.587
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten mussten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Jeden Monat veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 28.02.2025 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
Unsere Webseite oskarmaria.de und die dazu gehörigen IP-Adressen wurden durch die russische Aufsichtsbehörde für das Internet "Roskomnadsor" am 26. August 2024 gesperrt. Details dazu erfahren Sie hier. | Alternativ-Link: gibtsnet.eu
Erinnert sich noch jemand an unseren Bericht über das Pornoboard und seinen Administrator Computer? Damals wollte dieser doch gar nichts mit diesem Board zu tun haben. Nur der kleine technische Administrator wäre er, der eigentlich nichts zu sagen hätte, schrieb er empört und bezichtigte die Boardnachrichten der Falschmeldung..
Wer heute das Newgen-Board besuchen wollte, stand vor verschlossenen Türen. Auf dem Türschild stand: "Leider bleibt das Board aufgrund größerer Umbauarbeiten anlässlich des einjährigen Bestehens eine Weile geschlossen. Wann und wo's wieder weitergeht erfährst du unter www.newgenboard.de ;)"
Vorsicht - aber jetzt keinen Fehler machen! Denn den Link sollte man besser nicht aufrufen.
Früher war es eines der größten internationalen Foren und ein wahres Stehaufmännchen. Weit über fünfzig Mal wurde TheForum von den Serviceanbietern vom Netz genommen, immer wieder kam das Board wieder zurück. Um weiteren Problemen zu entgehen, hat man vor einem Jahr die Öffentlichkeit ganz ausgeschlossen. Das Board war nur gegen Passwort einsehbar. Seit gestern ist es ganz vom Netz.
Vor einiger Zeit hatte ich mal gelesen, dass Westi, Adminstrator der ftpworld, auch in der pädagogischen Jugendarbeit tätig ist. Solche Kenntnisse können auch im Netz nicht schaden, wie das Beispiel des Schranzboards zeigt. Das ist ein recht junges Board mit etwas über hundert Mitgliedern, das sich überwiegend aktuellen Musikrichtungen wie Trance, Techno oder Hardcore widmet. Gegründet wurde es von Phantom2002, der jedoch schnell zur Belastung für das Projekt wurde.
Weiterlesen: Schranzboard: Gerettet durch feindliche Übernahme
In den letzten Tagen ist es etwas ruhiger geworden auf dem gEB. Nach den Turbulenzen um den Rücktritt von AA, nach der Selbstlöschung einiger geschätzter Mitglieder, nach dem gescheiterten Versuch einiger Moderatoren etwas mehr Demokratie zumindest im Team einzufordern, sind die Diskutanten müde geworden und beschränken sich inzwischen auf kleine virtuelle Schlammschlachten untereinander. Das gEB scheint sich vom Begriff der Elite zu verabschieden.
Sehr erfolgreich ist die Spendensammelei für den Boardserver beim CoolaShacka-Board verlaufen. Nur drei Wochen hat es gedauert, bis die gesamten Kosten für ein ganzes Jahr zusammen gekommen sind und Boardchef CoolaShacka den Spendenaufruf aus dem Netz nehmen konnte. Und dieses Jahr waren wesentlich mehr Mitglieder bereit, sich finanziell zu beteiligen als noch im letzten Jahr.
Nachdem unser Board 5 Tage Offline war wegen eines DatenbankCrashs darf ich euch nun die freudige Nachricht bringen das Sie wieder Online ist. Mit einigen Veränderungen ...
Gegründet wurde das englischsprachige Sacrificial-Board vor etwa zwei Jahren, als die Society of Sharing (SoS) mal wieder offline war. Die Macher waren zum großen Teil ehemalige SoS-Teammitglieder und so entstand eine recht unkonventionelle Gemeinschaft aus lauter Individualisten, der es auch nichts ausmachte, dass hektische Administratoren mehrfach den gesamten Datenbestand löschten. Ende Oktober letzten Jahres wurde das Board vom Netz genommen, nachdem die Besucherzahlen stark zurückgegangen waren. Doch jetzt wird ein Neuanfang versucht.
Es gibt mal wieder etwas Neues vom century-board zu vermelden! Wir haben eine Bilderdatenbank integriert, in die die Mitglieder ihre Lieblingsbilder speichern können. Damit stehen diese Bilder allen anderen Mitgliedern auf dem Board zur Verfügung.
Die Datenbank ist wieder hergestellt und der überlastete Server ruckelt wie vorher. Doch das verheißt gute Nachricht - das Eselchen-Portal ist wieder online gegangen.
Ein weiteres Projekt von kj187 ist Online gegangen. Diesmal handelt es sich um ein Support Board für die Themen OS - Operating System (dt. Betriebssystem) und sämtliche Programmiersprachen.
Es sind so gut wie ...
Weiterlesen: OS (Operating System) & Coding Support Board geht Online
Es scheint so, dass die Esel-Boards den traditionellen Foren den Rang ablaufen. Anders ist das Ergebnis unserer gestrigen Auswertung der Besucherzahlen einiger großer Boards nicht zu beurteilen. Denn der absolute Spitzenreiter war das Brainstorm24-Board mit durchschnittlich 297 Besuchern über den Tag. Das ist fast eine Verdreifachung gegenüber unserer ersten Beobachtung dieses Forums Ende März.
Einen starken Rückgang hat dagegen das Gulli-Board zu verzeichnen. Durch die Schließung einiger Foren hat die Attraktivität des Boards bei den Besuchern gelitten. Und statt den üblichen Spitzenplatz einzunehmen, ist das Board jetzt auf den dritten Platz zurückgefallen.
Offensichtlich will TheBlond zur Zeit auf dem Eselchenportal alle Spuren ihres vergangenen Wirkens aus den letzten Monaten verwischen. Nachdem die BoardNachrichten gemeldet hatten, dass sich hinter dem Administrator Admin ebenfalls TheBlond verbirgt, wurde jetzt dieser Nick und auch alle dazugehörigen Beiträge vollständig aus der Datenbank gelöscht. Das wiederum ergibt jetzt ein lustiges Profil der Blondine auf dem Board. Noch immer begleitet sie das Amt einer Administratorin, ist danach ab dem 1. Februar 02 registriert, jedoch ihr erster Beitrag stammt vom 12. August 2002. Doch vergessen wurde bei den Aufräumarbeiten auch den administrativen Ansprechpartner an Bord zu ändern. Noch immer zeigt der Link Kontakt auf Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Heute zur Mittagszeit hatte gEB-Administrator JamesBlast eine interessante Mitteilung zu machen. Das gEB geht in die Sommerpause und ist ab dem 23.Juli bis mindestens zum 11. August nicht zu erreichen. Doch das alte gEB wird in der bekannten Form nicht wiederkehren. Die Zeit wird genutzt um tief greifende Änderungen am Konzept vorzunehmen. Aber auch der Server wird technisch aufgerüstet und wird nach der Pause in einem neuen Rechenzentrum untergestellt.
Wer in den letzten Tagen das Virualbox.net-Board aufsuchen wollte, bekam eine lapidare Meldung zu Gesicht: "Domain gesperrt..." Erst eine Rückfrage bei dem Boardbetreiber brachte etwas Klarheit in den Verbleib der Foren. Nach seiner Darstellung von gestern wäre die Domain virtualbox.net auf Grund einer schriftlichen Aufforderung des BKA's gesperrt worden.
Seid etwa 24 Stunden ist das CSB-Board nicht mehr im Netz zu erreichen. Ein Scan der URL jedoch zeigt, dass die IP samt Server eigentlich weiterhin zu erreichen ist. So ein Board kann immer mal wieder ausfallen, sei es dass die Datenbank in Unordnung geraten ist, das Betriebssystem abgestürzt ist oder ein Teil der Hardware defekt wird. Merkwürdig aber ist, dass keiner der Verantwortlichen - weder CoolaShacka noch DocViper bisher eine Stellungnahme dazu abgegeben haben.
Ab 20:10 h ist das Board wieder erreichbar.
Mit viel Schwung wird zur Zeit die Software für das Invision-Board weiterentwickelt. Heute wurde die Version 1.1a freigegeben. Wichtigste Neuerung ist die Integration eines Chat-Moduls, so dass die kleine Kommunikation an Bord jetzt auch in direktem Austausch stattfinden kann.
Beim Smokers-Board ging es bisher hauptsächlich um das richtige Brennen von CD-Rohlingen. Auf Grund des neuen Urheberrechts wird jetzt umgebaut.
Weiterlesen: Smokersboard baut wegen neuem Urheberrecht Forenstruktur um
Matthew Mecham hat heute eine neue Version der kostenlosen Forensoftware veröffentlicht: Invisionboard 1.1, RC2 (Release Candidate 2). Nach Angabe der Entwickler soll es sich dabei um eine recht stabile Version der Software handeln, die direkt zum Einsatz kommen kann. Dagegen wird die ältere Version 1.0x ab dem neuen Jahr nicht mehr unterstützt, allen Benutzern wird deshalb dringend ein Update empfohlen.
Weiterlesen: Neue Version der Forensoftware Invisionboard freigegeben
Das Gulli-Board hat am Samstag seine Mitglieder mal wieder mit einem Rundbrief informiert. Doch außer große Worte gab es nur wenig neue Informationen. Und diese kann man in knappen Sätzen zusammenfassen. Statt zwei Server will das Board wieder auf ein Gerät umstellen, das bekommt dafür einen Doppelprozessor. Um den auszulasten, wird wieder mal die Registrierung für ein paar Tage geöffnet. Dazu gibt es ein paar neue Moderatoren, die für die Firma Gulli die Kohlen aus dem Feuer holen dürfen.
Warum das WbC-Board weiterhin für Neuregistrierungen geschlossen bleibt, warum beim Co-Administrator Sisko das Board-Postfach überläuft und warum Killingday schlaflose Nächte bevorstehen, das alles erzählt uns Chef Computer in seinem neusten Rundbrief an die Mitglieder:
Am gestrigen Sonntag war das eDonkey-Netzwerk platt. Gleichzeitig waren einige große Server ausgefallen, mehrere hunderttausend Nutzer verloren so ihre Anbindung und versuchten sich auf die verbliebenen Server zu verbinden. Unter der Last der vielen Anfragen ging bei diesen dann auch nichts mehr. Damit kam eine Welle von Anfragen auf die Diskussionsforen zu, die eMule-Support bieten und zwang diese ebenfalls in die Knie. Das Board der Entwickler von eMule war am gestern so langsam, dass kaum eine Anfrage durchkam. Noch liegen die Ursachen für den Crash im Unklaren, angeblich soll eine Sicherheitslücke in der Software für eDonkey-Server für den Ausfall verantwortlich sein. Doch der gestrige Vorfall zeigt auch, wie schnell das FileSharing-Netzwerk ausgehebelt werden kann.
Als Ergänzung zu unserem Beitrag aus Jeisk wollen wir die konkreten Zahlen vom Monat Februar nachliefern.
Wir haben in diesem Zeitraum 3.476 gefallene russische Soldaten gelistet, deren Geburtsdatum oder Alter genannt wurden. Davon waren 343 Getötete nach dem 01.01.2000 geboren, das entspricht 9,87 Prozent aller erfassen russischen Kriegstoten.
Zum Stichtag 28. Februar 25 haben wir jetzt alle Regionen aktualisiert. In der Vergangenheit hatten wir in Schritten zu 500 Namen eine neue Seite erstellt und auf der Titelseite angezeigt. Durch die hohen Verlustzahlen ist das so nicht mehr möglich.
Folgende Seiten der Regionen sind neu:
Unsere Zusammenfassung des Monats Februar gibt es dann erst am 10.03.25 abends.
Voraussichtlich bis zum Sonntag, 09.03.25, können wir unsere Zusammenfassung für den Monat Februar vorlegen. Viele Überraschungen wird es nicht geben, dafür scheint sowieso aktuell ausschließlich die Trump-Regierung in den USA zuständig zu sein. Wir sind entsetzt.
Zu spät - auch Mediazone hat jetzt eine Liste der Namen und der dazugehörigen Veröffentlichungen ins Internet gestellt und damit ihre Zusammenstellung der russischen Kriegstoten öffentlich gemacht. Zu spät deshalb, weil ein Abgleich zwischen deren Erkenntnissen und unseren Recherchen - zumindest für uns - nicht mehr möglich ist. Wir sind zwar sehr sicher, dass es bei Mediazone zahlreiche Fälle gibt, die wir nicht gefunden haben. Und das selbe gilt natürlich umgekehrt. Aber inzwischen ist die Anzahl der Kriegstoten so stark angestiegen, dass ein Abgleich viel zu viel Zeit beanspruchen würde - die wir in unserem kleinen Team nicht haben.
Seit Beginn des Krieges hat der Gouverneur der Oblast Sachalin, Waleri Limarenko, regelmäßig auf seinem Telegram-Kanal die im Krieg gegen die Ukraine getöteten Bewohner seiner Insel veröffentlicht. Die Nachrichten waren ziemlich karg, nur die Namen und der ehemalige Wohnort wurden angegeben - also keine Fotos, kein Alter und auch kein Todeszeitpunkt.
Waleri Limarenko blieb allerdings ein aktiver Unterstützer des Krieges und warb in seinem Einflussgebiet zum Freiwilligendienst. Seine Oblast hatte deshalb ständig steigende Opferzahlen, die sie auf den 5. Platz in Russland brachte, wenn man die Todeszahlen ins Verhältnis zur Einwohnerzahl setzt.
Etwa ab dem 20. Dezember 24 hat Limarenko die Meldungen über neue gefallene Soldaten eingestellt. Eine bisher zuverlässige Quelle für unsere Daten ist damit weggefallen.
Wir haben am 25. Februar 25 über das staatliche ukrainische Projekt "Ich will jemanden finden" berichtet, das bei der Suche nach vermissten russischen Soldaten behilflich sein kann. Etwa 60.000 Suchanfragen sind dort eingegangen.
Wir selbst können nicht in Russland recherchieren, dafür fehlen uns die finanziellen und personellen Mittel. Da trifft es sich gut, dass das Projekt OKNO (Fenster) genau zu diesem Thema einen aktuellen Beitrag veröffentlicht hat, der ausführlich die Geschichten der Ehefrauen oder Mütter von sechs vermissten Soldaten erzählt. Wir halten ihn für unbedingt lesenswert und haben ihn in deutscher Sprache nachveröffentlicht.
Der US-Senator Mark Kelly, ein Demokrat, befragt Stephen Feinberg, der für das Amt des stellvertretenden Verteidigungsminister vorgeschlagen wurde. Übrigens Mark Kelly ist ein ehemaliger Astronaut, Stephen Feinberg dagegen ist Hedge-Fonds-Manager und Milliardär.
Es scheint, dass Feinberg noch nicht ganz die Schule des Doppeldenk durchlaufen hat, über die wir zuletzt geschrieben haben.
Es gab einige Mißverständnisse, aber jetzt ist endlich unser Beitrag über Baschkortostan online.
Baschkirien hat im Moment die höchsten Verluste im Krieg Russlands gegen die Ukraine und es stirbt überwiegend die einfache Landbevölkerung - meist ethnische Baschkiren oder Tataren.
Wir haben deshalb drei Fragen nach Baschkortostan geschickt und nach dem Warum gefragt? Die Macher des Telegram-Kanals "Fremder Krieg" haben uns ausführlich geantwortet.
Es gibt inzwischen auch einen weiteren Telegram-Kanal aus Baschkortostan, der über den aktiven Widerstand gegen Russland informiert: "Baschkortostan, kämpfe für Baschkortostan! Nicht für Russland! Weil es dich nicht braucht."
Es gehört zur Ironie des Krieges in der Ukraine, dass sich zum 4. Jahrestag des russischen Angriffs am 24. Februar 2025 über 100.000 getötete Soldaten in unserer Datenbank befinden werden - das ist inzwischen sicher. All die vielen Namen stammen aus offenen Quellen und können über die von uns veröffentlichten Links auch nachvollzogen werden. Natürlich wurden einige der Veröffentlichungen inzwischen gelöscht und einige Medien haben ihr Erscheinen eingestellt. Aber für jede Veröffentlichung liegt uns auch ein Screenshot vor.
Richtig ist auch, die tatsächliche Zahl der getöteten Soldaten dürfte wesentlich höher sein und nach unseren Abschätzungen bei über 160.000 gefallenen russischen Angreifern liegen.
Jeden Tag wird uns immer wieder bewusst, welche Unmenschlichkeit und Grausamkeit sich in diesem russischen Angriff zeigt. Das Militär wirft täglich neue Soldaten in die Schlacht, von denen nur wenige überleben. Das alles für geringe Geländegewinne. Und wer nicht spurt, wird eingesperrt, gefoltert und wenn das nicht hilft, auch getötet.
OM, 14.02.25
Alle russischen Regionen wurden heute zum 31.01.25 aktualisiert. Baschkortostan hat erneut den höchsten Zuwachs an Kriegstoten, gefolgt von Tatarstan und der Region Tscheljabinsk.
Insgesamt wurden im Januar einige Verzeichnisse ausgewertet, die Kriegstote seit Beginn des Krieges dokumentierten. Es wurden folglich auch zahlreiche Altfälle neu registriert.
Die absoluten Zahlen für Januar 25 haben wir bereits im Kopf unserer Seite veröffentlicht. Daran wird sich nur noch marginal etwas ändern.
Im Moment gehen wir noch etwa 800 Meldungen aus dem Februar 25 durch, das wird noch einige Tage dauern. Unsere Zusammenfassung für den Monat Januar wird etwa in einer Woche veröffentlicht werden.
Im Moment befinden wir uns im Austausch mit einer Initiativgruppe in Baschkortostan. Die russische Teilrepublik wird auch im Januar 25 die höchsten Verluste im Krieg gegen die Ukraine aufweisen und wir hoffen, dass wir in den nächsten Tagen einen Beitrag der Initiative veröffentlichen können, der die dortige Situation erklärt.
OM, 04.02.25
Es gab Rückfragen, welche Bedeutung unsere Ausweichdomain "gibtsnet.eu" hat und ob sich dahinter eine EU-kritische Einstellung verberge. Deshalb die kurze Geschichte dieses Domain-Namens.
Wer immer mit Kindern zum Einkaufen in einem großen Warenhaus/Supermarkt unterwegs war, wird diese Erfahrung gemacht haben. Das ausgelegte überreiche Warenangebot weckt beim Nachwuchs vielfältige Bedürfnisse, die sie mit Nachdruck einfordern. Zunächst erklärt man höchst pädogogisch, warum und weshalb man ihren Wünschen nicht nachkommt. Und manchmal hat man einfach keine Lust mehr zu langatmigen Erklärungen: Dies und das gibtsnet!
So bekam der Verfasser dieser Zeilen aus kindlicher Wut heraus den Namen Herr Gibtsnet verpasst.
Für Testzwecke brauchten wir damals eine neue Domain, da ist uns dieser Name eingefallen. Die de-Domainendung war schon vergeben, also haben wir die europäische Variante benutzt.
Der russische Ableger von Radio Liberty hat am 23. Januar 25 einen Beitrag veröffentlicht, der in Teilen unserem Bericht eine Woche zuvor entspricht. Und nein - es wurde nicht abgeschrieben, nur hat die Autorin sich auf die selben VKontakte-Seiten des baschkirischen Bezirks Belorezk bezogen wie wir.
Für alle die noch mehr Details wissen und sich deshalb nicht bei VKontakte anmelden wollen.
Im Zeitraum vom 1. bis 15 Januar 2025 haben wir 2.239 russische Kriegstote registriert. Das ist bereits eine große Zahl, aber nicht so groß, wie wir in unserer Statistik vom Dezember 24 angekündigt haben. Für uns bedeutete es, dass wir etwas nacharbeiten konnten. Und tatsächlich haben wir in diesem Zeitraum viele Gefallenen aus den Jahren 2022 und 2023 nachgetragen.
Die Erklärung für die geringere Zahl ist allerdings ganz einfach. Am 6. und 7. Januar feierte die orthodoxe Kirche Weihnachten, da gab es weniger Berichte zu gefallenen Soldaten. Das wird nicht so bleiben.
Eine Berichtigung zu unserer veröffentlichten Zahl der russischen Kriegstoten im Monat Dezember. Wir hatten im Kopf unserer Seite die Zahl -91.596- veröffentlicht. Das war nicht richtig, wir hatten einen Zahlendreher. Die richtige Zahl sind 91.569 dokumentierte russische Kriegstote, wir haben den Fehler korrigiert.
Vermutlich bis Ende der Woche wird es noch dauern, bis wir unseren vollständigen Bericht zum 31.12.2024 vorlegen können.
Zunächst müssen wir noch etwa 6.700 Namen übersetzen. Dabei helfen uns zwar Übersetzungsprogramme, aber in der Realität müssen wir jeden zweiten Namen nachkorrigieren, weil die Programme eine englische Fassung der Namen ausspucken und diese deshalb teilweise unaussprechlich werden.
Danach werden die Namen in unsere Listen der Regionen aufgenommen - das geht auch nicht automatisch und wenn eine 500-Marke überschritten wird, gibt es eine neue Datei. Und zum Schluss muss alles geschrieben und die Tabellen angelegt werden.
OM 07.01.24
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine dauert jetzt beinahe drei Jahre, nach und nach verschwinden auch Medienunternehmen, VKontakte-Seiten und ganze Webseiten, vielleicht weil sie zu offen über die Resultate dieses Krieges geschrieben haben. Damit verschwinden auch viele von uns angegebe Links auf die Veröffentlichungen in Russland. Wir haben uns in soweit abgesichert & Screenshots gespeichert.
Auch die Webseite von Semyon Kochkin "Wütendes Tschuwaschien" wurde inzwischen gesperrt, die dort veröffentlichte Liste der tschuwaschischen Kriegstoten findet man jetzt bei "Skat-Media".
Unser Bericht über den baschkirischen Bezirk Baimak ist keine zwei Tage alt und beinahe alle auf die Originalbeiträge verweisenden Links sind tot. Also nicht ganz, sondern die Besucher erfahren, dass deren Inhalt gelöscht worden wäre.
Das dürfte kein Zufall sein, wahrscheinlich bekamen die Administratoren des Kanals "Baimak-Ortszweig der Kampfbruderschaft" einen entsprechenden Hinweis.
Wir haben heute Nacht einen größeren Beitrag über den Bezirk Baimak in Baschkirien zusammengestellt. Wir wollen damit aufzeigen, wie der Krieg gegen die Ukraine das Leben in den ländlichen Bezirken der Republik Baschkortostan beeinflusst.
Es ist aber nicht der einzige Beitrag, der sich mit diesem Thema befasst. Wir haben am 14. November 24 einen ähnlichen Bericht vom Bakalinsky Bezirk im Westen Baschkortostans veröffentlicht. Im Juni 24 haben wir über den Bezirk Tatyschlinski und im April über den Blagovarsky Bezirk geschrieben.
Nimmt man alle Berichte zusammen, bekommt man eine Ahnung, wie das Leben in den ländlichen Regionen sich darstellt und was dieser Krieg für die Baschkiren bedeutet.
Wir haben den Beitrag entfernt und definieren ihn zunächst als Falschmeldung. Die Frau aus Tschukotka, die den Originalbeitrag erstellt hatte, wurde inzwischen bei VKontakte gesperrt. Es gibt zudem Äußerungen, dass das Bild durch Photoshop erstellt wurde.
Auf Odnoklassniki gibt es den selben Inhalt, auf einer wenig Vertrauen einflößenden Seite. Solange wir keine weiteren Informationen haben, bleibt der Beitrag versteckt.
Siehe unseren neuen Beitrag zu den letzten Kereks.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Sergej Nikolajewitsch, 19 Jahre
"Im August 2024 traf Sergey die mutige und bewusste Entscheidung, einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium zu unterzeichnen und in die Zone der Speziellen Militäroperation zu gehen, um das Mutterland zu verteidigen", schrieb eine lokale VKontakte-Seite und lag damit zweifach falsch. Der junge Mann hat eine dumme Entscheidung getroffen, war deshalb am 15. Februar 25 tot und das Mutterland hat er in der Ukraine auch nicht verteidigt. Sergej Nikolajewitsch Ipatow, geboren am 28.07.2005, hatte fünf Geschwister und kam aus dem Dorf Kizema in der Oblast Archangelsk.
Am 14. Februar 25 wurde im kleinen Dorf "Oberes Tschat" in Baschkortostan Rinat Fanirowitsch Imangulow zu Grabe getragen. Rinat wurde am 31. Mai 1987 geboren umd musste keinen Wehrdienst ableisten. Er wäre stolz gewesen, dass das Militär ihn im letzten Jahr dann doch auf Vertragsbasis genommen hätte, berichtet der Dorfrat. Seine militärische Karriere war vorhersehbar kurz. Am 18.10.24 unterzeichnete er den Vertrag, am 11.12.24 war Schluss.
So bekam der tote Rinat am Ende mehr Aufmerksamkeit als der lebende Rinat jemals erhalten hat. Er wäre ein Beispiel an Mut, Furchtlosigkeit und Tapferkeit, hätte sich als wahrer Verteidiger des Vaterlandes gezeigt, schrieb der Dorfrat zum Abschied, wohl wissend, dass Rinat weder sein Heimatdorf, noch Baschkortostan und auch nicht Russland verteidigt hatte.
Nikolaj Nikolajewitsch Jewstifejew wurde im Dorf Kirja in der russischen Teilrepublik Tschuwaschien geboren. Bald landete er in einem Waisenhaus, damit wurde sein Lebensweg in Russland festgeschrieben.
Mit zehn Jahre wurde ihm eine Pflegefamilie zugewiesen. Die Schule schloss er mit neun Klassen ab, danach besuchte er Fachschulen für Kommunikation und Informatik mit der Spezialisierung auf Computersysteme und -technologien. Nach seiner Ausbildung folgte der Wehrdienst und danach fand Nikolaj keine Arbeit in seinem Beruf - er verdiente als Bauarbeiter seinen Unterhalt.
So meldete sich Nikolaj freiwillig zum Krieg gegen die Ukraine. Am 30. September 24 schloss er einen Vertrag, am 31. Oktober 24 war er tot. Seine Schule hat ihm Ende Januar 25 einen Heldenpult gewidmet.
Wenn man mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau immer weiter nach Osten fährt, dann hält der Zug bei Kilometer 6.906 am Bahnhof von Mogotscha. Das Städtchen im Osten der Region Transbaikalien hat etwa 12.000 Einwohner und ist erst durch den Bau der Eisenbahnstrecke um 1914 herum entstanden. In der Stalinära wurde im Gebiet von Mogotscha Gold abgebaut, bis zu 3.000 Häftlinge aus dem Gulag-System schufteten in den Bergwerken.
Sanan Huseinow ist der Sohn eines wohlhabenden Geschäftsmannes aus Mogotscha mit aserbaidschanischen Wurzeln. Mit 18 Jahren hatte er eine junge Russin kennengelernt, schnell geheiratet und zusammen ein Kind gezeugt. Dann war es auch bald aus mit der Zweisamkeit, Sanan wurde gewalttätig und seine Ehegattin ließ sich scheiden.
Als Sanan schließlich letztes Jahr 31 Jahre alt wurde, war seine Wut noch immer nicht verraucht. Am 6.10.24 verschoss er ein ganzes Magazin Kugeln auf seine geschiedene Frau mit einer durchgebohrten Schreckschusswaffe. Die Frau war sofort tot. Sanan wurde gefasst, kam vor Gericht und vor einem Urteil zog er die "Sie kommen aus dem Gefängnis frei"-Karte. Er meldete sich zum Kriegsdienst in die Ukraine. Die Bevölkerung von Mogotscha protestierte zwar, aber das half nicht.
Viel Lust auf lebensgefährliche Kampfeinsätze hatte Sanan auch nicht, am 12. Februar 2025 unterzeichnete er den Vertrag, am 25. Februar verschwand er von seiner in Donezk stationierten Einheit. Man nimmt an, dass er sich in die Heimat seiner Eltern nach Aserbaidschan abgesetzt hat. (Link)
Sireniki ist ein kleines Eskimodorf mit knapp 500 Bewohnern an der russischen Küste des Beringmeeres in Tschukotka. Früher war es ein reines Eskimodorf mit einer eigenen Sprache - Sirenik, aber die letzte Muttersprachlerin starb 1997. Das Dorf liegt an einer dauerhaft eisfreien Küste, die Bewohner pflegen deshalb die traditionelle Seejagd.
Artem Eineutegin wurde am 27. Juli 1999 in Sireniki geboren und ging dort zur Schule, an einer Fachschule erlernte er den Beruf eines Traktorfahrers. In seinem Heimatdorf lebte er zunächst als Seejäger, wie fast alle Männer dort. Im Jahr 2020 zog er in die Hauptstadt von Tschukotka, Anadyr, wo er im Kindergarten "Zolotoy Kljutschik" arbeitete. Doch nach zwei Jahren kehrte Artem in sein Heimatdorf zurück.
Wahrscheinlich wollte auch Artem mal richtig viel Geld verdienen, im Jahr 2023 meldete er sich zum Kriegsdienst und wurde Drohnenpilot. Am 23. Februar 25 wurde sein Tod gemeldet.
Der Telegram-Kanal "Ich will jemanden finden" veröffentlicht laufend Registerkarten und Interviews mit russischen Kriegsgefangenen, die die russische Seite nicht austauschen will. Angehörige können über einen Bot des Kanals Kontakt zu den Gefangenen aufnehmen. Hier das Beispiel des 57 Jahre alten Oleg Grischakin, ein Sturm-V Soldat:
Oleg Grischakin hoffte aufgrund seines Alters, in der Nachhut zu bleiben, doch stattdessen fand er sich an der Front wieder. Hier ist seine Geschichte:
Oleg Grishakin, Kriegsgefangener, geb. 20.12.1967, 57 Jahre alt aus Krasnoslobodsk, Mordwinien, Russische Föderation. 74. separate motorisierte Gewehrbrigade, in/h 21005 der Streitkräfte der RF. Im Dezember 2024 in der Richtung Pokrowski gefangen genommen.
Oleg Grischakin befindet sich in der Ukraine im Status eines Kriegsgefangenen. Seine Angehörigen können sich an das Projekt „Ich will ihn finden“ wenden, um eine Bestätigung zu erhalten, Kontakt mit ihm aufzunehmen und seine Rückkehr nach Russland im Rahmen eines Kriegsgefangenenaustauschs zu erreichen.
Es ist kalt in Salawat, einer Großstadt in Baschkortostan, als Mitglieder der örtlichen Jugendarmee am 14. Februar 25 Oleg Wladimirowitsch Sigakow zum Grab begleiten. Oleg wurde am 27.04.1983 geboren und wurde im Krieg gegen die Ukraine getötet. Und er muss ein ganz besonderer Soldat gewesen sein, wenn man seinem Nachruf glauben darf:
"Wir haben einen Berufskämpfer verloren, einen wahren Sohn unseres Vaterlandes... Im Laufe seiner Jahre, einschließlich seines Militärdienstes, war Oleg ein Beispiel für eine positive Lebenseinstellung und glaubte nur an das Beste. Er ging sehr sensibel auf die Belange seiner Einheit und seiner Militärpflicht ein. Er stellte zeitlebens hohe Ansprüche an sich selbst, verfügte über die notwendigen organisatorischen Fähigkeiten und war in der Lage, auch unter unvorhergesehenen Umständen Entscheidungen zu treffen und zu handeln.
Denn um all diese Fähigkeiten beim Militär unter Beweis zu stellen, hatte Oleg gerade mal sieben Wochen Zeit - inklusive Anreise und Grundausbildung. Am 18.10.24 unterschrieb er einen Militärvertrag, am 29. November 24 wurde er an der Front getötet.
Viktor Alexandrowitsch Rytschkow, geboren am 3. Dezember 1985, lebte im kleinen Dorf Kokorino in Burjatien. Er war verheiratet, hatte drei Kinder und arbeitete als Vorarbeiter bei einer Baufirma. Sein jüngerer Bruder Pawel wohnte bei ihm und arbeitete während seiner Ausbildung als Aushilfe in der selben Firma.
Bruder Pawel wurde im Herbst 2022 mobilisiert, kam ins Kriegsgebiet und verschwand nach einem Jahr spurlos.
Viktor entschied sich, seinen Bruder zu suchen und meldete sich im Januar 2024 freiwillig an die Front. Bereits am 9. April 24 war sein Einsatz beendet, Viktor wurde bei einem Angriff getötet. Erst Mitte Februar 25 wurde er in seinem Heimatdorf begraben.
Ein Militärgericht in Rostow am Don befand den Gefreiten Nikita Posmetuchow des Mordes an mehreren Menschen, sowie der gewaltsamen Handlungen gegen die Militärbehörden während eines bewaffneten Konflikts für schuldig. Der Fall wurde hinter verschlossenen Türen verhandelt. (Link)
Der russische Soldat Posmetuchow hatte in der Nacht des 28. November 2023 seine Vorgesetzten in betrunkenem Zustand erschossen - den Unteroffizier Wladimir Glazjew, den Oberstleutnant Stanislav Kljukin, den Hauptmann Michail Trubin und den Gefreiten Wladimir Petritschenko. Wir haben darüber berichtet.
Der 50-jährige Anwalt Wladimir Viktorowitsch Tomilin aus Tschita, der Hauptstadt der Region Transbaikalien, meldete sich im Oktober 2024 freiwillig an die Front - genauer zur Freiwilligeneinheit Bars-17. Das erwartbare Ergebnis seiner Bemühungen bestand darin, bereits am 27. Dezember 24 tot zu sein.
Nun, Wladimir war spezialisiert auf Militärangelegenheiten, also wusste er was ihm blühte und hatte präventiv eine Ansprache verfasst. Die Aufnahme wurde auf seiner Beerdigung abgespielt. Er sagte, dass er nicht einfach so, sondern ganz bewusst an der Sonderoperation teilnehmen würde, um sein Vaterland zu verteidigen. Er bat darum, dass alle sich an ihn erinnern.
Wahrscheinlich wusste auch Wladimir, dass er nicht zur Verteidigung loszog, sondern um ein anderes Land anzugreifen. Aber egal, jetzt bleiben alle die Soldaten, Kriegswitwen und Waisen der Region ohne kompetenten Beistand:
"Er war mehr als 10 Jahre lang als Anwalt für uns tätig. Er war ein wunderbarer Mann, sehr freundlich. Ein Profi wie kein anderer. Er hat dem Militärpersonal, das bei der speziellen Militäroperation dient, sehr geholfen. Und an alle, die zurückgekommen sind und Fragen hatten. Er hat viel mit Wohnungen zu tun – er hat das Verteidigungsministerium auf Wohnraum verklagt. Er war eine große Hilfe. Wir bedauern, was passiert ist," sagte der Vorsitzende der Rechtsanwaltskammer von Tschita.
"Papa, du bist ein Held, vielen Dank für alles! Wir werden dich nie vergessen. Wir alle lieben Dich, wir alle werden uns bis ans Ende unserer Tage an Dich erinnern. Das Himmelreich und die sanftesten Wolken für dich, Papa …," schreibt Daria aus dem russisch besetzten Donezk.
Der nicht mehr ganz junge Wjatscheslaw Gennadjewitsch Ostankow hatte sich zum Kriegsdienst in der russischen Armee verpflichtet und die Entscheidung nicht überlebt. Dafür darf sich jetzt Daria über eine höchst großzügige Abfindung des russischen Staats erfreuen.
In Astrachan soll ein Denkmal für die gefallenen Soldaten der Region im Krieg gegen die Ukraine entstehen. Der Leiter des Regionalzentrums berichtete dazu dem Gouverneur von Astrachan, Igor Babuschkin (Foto). Die Bauarbeiten sollen danach beinahe abgeschlossen sein. Zitat (Link):
Am Gedenkkomplex „Für die in lokalen Konflikten Gefallenen“, der sich auf dem Platz der Astrachaner Staatlichen Universität befindet, werden sieben Gedenktafeln mit den Namen von 1.112 Einwohnern Astrachans angebracht, die bei Militäreinsätzen auf dem Gebiet der Sonderoperation ums Leben kamen.
Wir haben bis zum 31. Januar 2025 aus Astrachan 701 tote Soldaten gelistet. Die tatsächliche Anzahl ist also um 411 Kriegstote höher.
Wir haben folglich 63% aller gefallenen Soldaten veröffentlicht. Auch diese Zahl bestätigt erneut unsere Annahme, dass wir landesweit nur etwa 60 Prozent aller Fälle recherchieren können.
Beruflich erfolgreich war Wjatscheslaw Alexandrowitsch Borchoschkin nicht. Wjatscheslaw wurde am 19. März 1987 im burjatischen Dorf Jelanzy in der Region Irkutsk geboren. Nach der Schule besuchte er eine Flugschule in Irkutsk, aber mit dem Fliegen hat es nicht geklappt, er verdiente als Bauarbeiter in Ulan-Ude sein Geld.
Zurück in seinem Heimatdorf arbeitete er in einem Asphaltbetonwerk, in den Touristenzentren der Region oder war arbeitslos. Das örtliche Arbeitsamt verdonnerte ihn zu einer Ausbildung als Tischler. Das schnelle Geld wollte Wjatscheslaw dann im Krieg gegen die Ukraine verdienen. Am 17. Dezember 2024 unterschrieb er einen Militärvertrag und im Januar 25 war er schon tot. Das genaue Todesdatum wird verschwiegen. Am 6. Februar 25 wurde Wjatscheslaw in seinem Heimatdorf begraben.
Tawda ist die östlichste Stadt der Oblast Swerdlowsk, sie liegt im asiatisch Teil der Region und ist von der Hauptstadt Jekaterinburg 360 km entfernt. Die Geschichte der Stadt ist untrennbar mit dem stalinistischen Gulag-System verbunden. Um das Jahr 1930 wurden 11.000 Enteignete aus Kuban, der Ukraine und Belarus gewaltsam in das Dorf verbracht, deren Anzahl die Bewohner der Siedlung um das Dreifache überstieg. Es folgten weitere Deportierte - Deutsche, Kalmücken, Usbeken, Bulgaren, Griechen und Chinesen.
Bei Tawdas städtischen Wohnungs- und Kommunaldienst arbeitete der 49 jährige Marat Ravilewitsch Achmadulin als Planierraupenfahrer. Für langjährige gewissenhafte Arbeit im Bereich Wohnungs- und Kommunaldienstleistungen und hohe Professionalität wurde Marat im März 2024 ausgezeichnet.
Warum Marat kurze Zeit später seine Arbeit aufgab und in den Krieg zog, ist nirgendwo überliefert. Er hatte sich der "Wilden Division des Donbass" angeschlossen, eine militärische Einheit von ehemalilgen Söldnern, die vorher für private Gruppierungen am Krieg teilgenommen hatten.
Aber Marat konnte wenig zum Krieg beitragen, er ging bei der Erstürmung der ukrainischen Stadt Makijiwka am 11. Mai 24 verloren. Erst am 4. Februar 25 wurde er in Tawda bestattet.
In der Stadt Suchoi Log im asiatischen Teil der Region Swerlowsk lebte Juri Wiktorowitsch Borowitsch. Juri wurde am 6. April 1980 geboren und hatte den Beruf eines Traktor- und Mähdrescherfahrers erlernt. Sein Sohn wurde im Herbst 2022 mobilisiert und im August 2024 an der Front in der Ukraine schwer verwundet.
Das Schicksal seines Sohnes nahm Juri persönlich, er meldete sich als Freiwilliger zum Kriegsdienst in der Ukraine und erklärte: "Für alle Toten und Verletzten".
Lange dauerte sein Kriegseinsatz nicht. Am 10. September informierte er seine Familie, dass ihre Einheit Nowogrodowka stürmen würde. Das war Juris letzter Kampf. Am 31. Januar 25 wurde er bestattet.