15.03.24 -- 48.154 // Zuwachs zum 29.02.24: 1.776
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2021 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten musten wir nach und nach zur Tabellenform übergehen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Alle 14 Tage veröffentlichen wir eine Zusammenfassung der Regionen - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 31.12.23 | Karte der Regionen Russlands
Panorama des Sussanin-Platzes in Kostroma, Foto A.Savin, WikiCommons
Kostroma ist eine russische Stadt mit etwa 270.000 Einwohnern. Sie liegt etwa 300 Kilometer nordöstlich von Moskau am Zusammenfluss der Wolga und des Flusses Kostroma und ist eine der ältesten und architektonisch reizvollsten russischen Städte.
Kostroma ist gleichzeitig auch die Hauptstadt der Oblast Kostroma mit etwa 670 Tausend Einwohnern.
Kostroma: Teil I bis 200 -- Teil II ab 201
Weiterlesen: Kostroma beklagt tote Soldaten und Proteste - Teil II
Flusstal in Perm -- Urheber: Annapurna - Eigenes Werk - CC BY-SA 4.0
Perm, die Haptstadt der Region, ist von Moskau gut 1.300 km entfernt. Die östlichste Millionenstadt Europas war noch bis 1991 eine für Ausländer verbotene Stadt. Der Grund waren die Rüstungsbetriebe in der Stadt, auch heute verfügt die Stadt über eine sehr starke industrielle Produktion - noch vor Ufa und Jekaterinburg. Und als Nebenprodukt soll Perm auch die höchste Kriminalitätsrate Russlands aufweisen.
Perm: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII ab 1001
Weiterlesen: Perm - nicht aus der Schlacht zurück gekehrt - Teil V
Noch immer gibt es auch in Russland kritische Stimmen gegen den Ukrainekrieg. In den regionalen Medien wird über die gefallenen Soldaten im Ukrainekrieg informiert, über die Untätigkeit von Behörden, über Umweltprobleme und über die Lebenshaltungskosten.
Wir haben eine Auswahl von über 30 Informationsquellen zusammengestellt, die einen großen Teil Russlands abdecken. Viele der Journalisten dieser Publikationen wurden bereits als ausländische Agenten anerkannt, in Strafsachen auf die Fahndungsliste gesetzt oder mussten sich ins Ausland absetzen, was die Arbeit der Projekte jedoch nicht stoppt.
Roter Platz in Kursk (2004), links ein Hotel, rechts die Stadtverwaltung -- Urheber:
Die Oblast Kursk befindet sich im südwestlichen Teil Russlands und grenzt an die Ukraine. Die Region hat etwa 1,1 Millionen Einwohner, davon leben über 400.000 in der gleichnamigen Hauptstadt Kursk. Wie in vielen anderen Regionen verzeichnet Kursk einen Trend - die Landbevölkerung nimmt ab, die Städte werden größer. Die Region sitzt auf einem sehr großen Vorkommen an Eisenerz, das sogar lokal das Magnetfeld der Erde verändert. Folglich spielt der Abbau von Erzen für die Region eine große Rolle, aber nicht nur Eisen, sondern auch Gold, Platin und Uran werden gewonnen. Zudem verfügen weite Teile der Region über die fruchtbare Schwarzerde, so dass auch Landwirtschaft von Bedeutung ist.
Kursk: Teil I bis 200 -- Teil II ab 201
Weiterlesen: Kursk - wir haben kein Recht zu vergessen - Teil II
Nekropolis von Dargaws in Nordossetien -- Urheber: CC BY-SA 4.0 --
Nordossetien-Alanien liegt im Nordkaukasus und hat etwa 700 Tausend Einwohner. Es ist die Region mit der höchsten Industrialisierung im Nordkaukasus und eine Republik innerhalb der Russischen Föderation.
"Die Einstellungen hier in Ossetien zu dem, was in der Ukraine passiert, sind unterschiedlich. Die einen unterstützen den Krieg, die anderen nicht. Die, die ihn unterstützen sind mehr, auf jeden Fall sind sie sichtbarer," schreibt ein Autor aus Nordossetien in der TAZ. Er schreibt auch über den Antikriegsprotest einer 20-jährigen jungen Frau, über den wir hier berichteten. Zusätzlich haben wir in dieser Rubrik noch die Kriegstoten aus Südossetien aufgenommen. Die von Russland annektierte Provinz hat gerade mal 50.000 Einwohner.
Nord- und Südossetien: Teil I bis 201 -- Teil II ab 202 -- Teil III ab 301
Weiterlesen: Ossetien - die, die den Krieg unterstützen sind mehr - Teil III
Schäferhütten an der Grenze zur Mongolei - Urheber: CC BY-SA 4.0 --
Die Republik Altai ist eine dünn besiedelte Region im asiatischen Teil Russlands. Das Land wird auf Grund seiner malerischen Lage mit Gebirge und Seen als das russische Tibet bezeichnet. Etwa 200 Tausend Einwohner hat die Republik, die Hauptstadt ist Gorno-Altaisk mit 56 Tausend Bewohnern. Die Ökonomie ist bescheiden, hauptsächlich Landwirtschaft, der Tourismus bekommt eine immer größere Bedeutung.
Auch in dieser Region gibt es zahlreiche Proteste gegen den Ukrainekrieg, aber auch eine weit überdurchschnittliche Zahl an Kriegstoten gemessen an der Bevölkerung.
Republik Altai: Teil I bis 100 -- Teil II ab 101
Weiterlesen: Republik Altai - Sterben als Geschäft des Lebens - Teil II
Wir beobachten die Situation in 63 Regionen Russlands und haben damit 77,6 % der Gesamtbevölkerung Russlands im Blick. Alle registrierten Kriegstoten stammen aus offenen Quellen und werden von uns auf die Originalinformation verlinkt. Es kann allerdings vorkommen, dass diese von den Verfassern nachträglich gelöscht werden. Neu dabei ist die Region Kursk, die an die Ukraine angrenzt.
Nicht berücksichtigt werden von uns Daten aus den beiden "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk sowie von der Krim. Deren Armeen setzen sich zum überwiegenden Teil aus Bürgern Russlands zusammen, so dass wir diese Todesfälle meist in den Regionen verzeichnen können. Die ukrainischen Bürger, die auf der Seite Russlands fallen, nehmen wir nicht auf.
Neu dabei ist die Region Kursk mit etwa 1,1 Millionen Einwohnern. Damit erfassen wir statt 76,8% jetzt 77,6% der russischen Bevölkerung. Wie zu erwarten war, ergeben sich daraus keine zusätzlichen Erkenntnisse.
Ebenfalls eingeflossen sind neue Daten zum Wagnerfriedhof Samara. Hier sind 35 neue Namen bekannt geworden, die wir noch nicht komplett auf Doppelnennungen abgeglichen haben.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten im Ukrainekrieg - Stand: 31.05.23
Vitaly Viktorovich Marinov saß in der Region Rjasan in Haft. Auch er bekam die Wahl weiter zu sitzen oder an der Front zu kämpfen. Nach einem halben Jahr Kriegsdienst wäre er dann frei. Am 04. Mai 23 unterzeichnete er den Vertrag mit dem Kriegsministerium und wurde offensichtlich schnell an die Front nach Bakhmut verlegt. Er kämpfte nicht mehr für die Gruppe Wagner, sondern für die Division Sturm des Verteidigungsministeriums. Wir haben darüber berichtet.
Seit dem 20. Mai hatte niemand mehr Kontakt zu Vitaly. Seine Frau begab sich auf die Suche nach ihrem Mann, die wir hier dokukentieren.
Am 31. Mai hatte die Ungewissheit ein Ende. Gefunden, gestorben... beendet eine VKontakte-Seite die Suche. Nach gerade mal 16 Tagen war Vitaly tot.
Wir dokumentieren diesen Fall, weil er beispielhaft für den Umgang im Krieg mit "entbehrlichen" Menschen der russischen Gesellschaft steht.
Bolshoy Tkhach, Adygea, Westkaukasus - Fotograf: Vyacheslav Argenberg _ - Lizenz: CC BY 4.0
Die kleine autonome russische Republik Adygeja liegt im Süden Russlands und ist vollständig von der Oblast Krasnodar umgeben. Etwa 440 Tausend Einwohner leben in der Republik, davon über 140 Tausend in der Hauptstadt Maikop. Namensgeber sind die Adyge, ein anderer Name für die Tscherkessen. Diese stellen aber nur noch etwas mehr als 20 Prozent der Bevölkerung, über 60 % der Einwohner sind Russen. Fruchtbarer Schwarzerdeboden und das Klima begünstigen die Landwirtschaft der Region, wirtschaftlich spielt auch der Tourismus eine immer größere Rolle.
Für unsere Statistik der Kriegstoten haben wir die Todeszahlen aus Adygeja von "Free Europe Kaukasus" bis zur Position 37 übernommen, danach durch eigene Informationen weitergeführt.
Lipezk im April 2013 -- Foto: -- Lizenz: CC BY 2.0
Lipezk liegt etwa 375 km südöstlich von Moskau. Die Stadt hat ca. 510 Tausend Einwohner ist Hauptstadt der gleichnamigen Oblast mit insgesamt 1,2 Millionen Einwohnern. Landwirtschaft spielt eine große Rolle, da die Verwaltungseinheit in der fruchtbaren Schwarzerde-Region liegt. Wirtschaftlich bedeutend sind die Eisenverarbeitung und der Maschinenbau.
Die Region stand zunächst nicht im Mittelpunkt unseres Interesses. Nachdem eine VKontakte-Webseite aber regelmäßig eine Liste der gefallenen Soldaten veröffentlicht hat, haben wir die vom 24.02.23 übernommen und mit eigenen Erkenntnissen weitergeführt.
Lipezk: Teil I bis 250 -- Teil II ab 251
Weiterlesen: Lipezk - immer lächeln und positiv in schwierigen Zeiten - Teil I
Orenburg: Unfertig und verlassen -- Urheber: CC BY 3.0 -
Orenburg - der Name klingt deutsch, aber sonst hat die Oblast und die Stadt Orenburg nichts mit deutscher Kultur zu tun. Die Region liegt im Süden Russlands mit einer langen Grenze zu Kasachstan. Die Fläche der Oblast entspricht etwa Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zusammen. Wie viele andere Grenzregionen Russlands verzeichnet auch Orenburg einen hohen Blutzoll im Krieg gegen die Ukraine.
Orenburg: Teil I bis 99 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI ab 701
Weiterlesen: Jugend aus Orenburg - getäuscht, belogen und geopfert - Teil V
Es ist Vollmond am 27. Mai 23. Die Tuwiner feiern das Frühlingsfest "Bai-Taiga" auf 3.000 Meter Höhe, wenn der Autor den tuwinischen Text richtig verstanden hat. Aber man sieht, es ist bitter kalt auf der Höhe. Und während oben gebetet wird, die Obrigkeit weise Reden schwingt, stirbt Tuwas Jugend in der Ukraine. Tuwa hat mit Abstand die höchste Todesrate aller russischen Regionen - gemessen an der Bevölkerung.
Tschita (Chita) - Hauptstadt von Transbaikalien -- Urheber: Konstantin Sviridov -- Lizenz:: CC BY 3.0
Transbaikalien liegt östlich des Baikalsees und hat eine lange Grenze zu China und der Mongolei. Etwa 1,1 Millionen Einwohner hat die Region, davon leben über 300.000 in der Hauptstadt Tschita. Die Region lebt von großen Kohleminen und vom Handel- und Transportwesen. Mit Gorny existiert auch eine geschlossene Stadt, wo atomar bestückte Interkontinentalrakeketen stationiert sind.
Wie alle fernen Regionen Russlands zahlt auch diese Region einen hohen Preis beim Krieg gegen die Ukraine.
Transbaikalien: Teil I bis 100 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 500 -- Teil IV bis 700 -- Teil V ab701
Weiterlesen: Transbaikalien - Seinem Vaterland treu bis zum Ende - Teil IV
Stadtteich in Jekaterinburg-- Urheber: Vasily Iakovlev -- CC BY 4.0
Der Föderationskreis Ural ist eine administrative Einheit in Russland. Verwaltungssitz ist Jekaterinburg. Ural gehört zu den reichsten Kreisen Russlands, die Oblast Swerdlowsk ist der industriell stärkste Teil des Ural-Kreises. Jekaterinburg ist von Moskau etwa 1800 km entfernt.
Swerdlowsk: Teil I bis Pos. 100 -- Teil II bis Pos. 200 -- Teil III bis Pos. 300 -- Teil IV bis Pos. 502 -- Teil V bis Pos. 700 -- Teil VI bis Pos.701 -- Teil VII bis 1.100 -- Teil VIII bis 1.300 -- Teil IX ab 1.301
Der Militärrentner Vitaly Votanovsky (Foto links), ein Aktivist und Autor des Telegrammkanals "Titushki in Krasnodar"* hat in den letzten sechs Monaten Fotos von mehr als hundert Gräbern russischer Soldaten veröffentlicht, die angeblich in der Ukraine getötet wurden. In seinem Telegram-Kanal "Majdankrd" veröffentlicht er Fotos von Gräbern aus Friedhöfen in der Oblast Krasnodar und im Süden Russlands. Gemeinsam haben die Fotos, dass die Verstorbenen alle im Ukrainekrieg gefallen sind und ihre Namen bisher nicht öffentlich gemacht wurden.
Aus welchen Regionen Russlands die Soldaten kommen, wo und wie sie getötet wurden, ist völlig unbekannt. Genau so, warum sie nicht in ihrem Heimatort bestattet wurden.
Krasnodar:
Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI ab 801
Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe bis 500 -- Friedhöfe ab 501
Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III
Weiterlesen: Oblast Krasnodar - Grabstellen von nicht veröffentlichten Kriegstoten - Teil III
Roter Platz in Kursk (2004), links ein Hotel, rechts die Stadtverwaltung -- Urheber:
Die Oblast Kursk befindet sich im südwestlichen Teil Russlands und grenzt an die Ukraine. Die Region hat etwa 1,1 Millionen Einwohner, davon leben über 400.000 in der gleichnamigen Hauptstadt Kursk. Wie in vielen anderen Regionen verzeichnet Kursk einen Trend - die Landbevölkerung nimmt ab, die Städte werden größer. Die Region sitzt auf einem sehr großen Vorkommen an Eisenerz, das sogar lokal das Magnetfeld der Erde verändert. Folglich spielt der Abbau von Erzen für die Region eine große Rolle, aber nicht nur Eisen, sondern auch Gold, Platin und Uran werden gewonnen. Zudem verfügen weite Teile der Region über die fruchtbare Schwarzerde, so dass auch Landwirtschaft von Bedeutung ist.
Wir haben die gefallenen Soldaten der Region Kursk für das Jahr 2022 einer pdf-Broschüre „UND WIR HABEN JETZT KEIN RECHT ZU VERGESSEN, DEIN WEG UND DEINE NAMEN…“ der Militärhistorischen Sammlung Kursk, Veröffentlichung 22 entnommen. Die komplette Broschüre ist hier abrufbar. Die Daten für 2023 basieren auf eigenen Recherchen.
Kursk: Teil I bis 200 -- Teil II ab 201
Weiterlesen: Kursk - wir haben kein Recht zu vergessen - Teil I
Auf dem neu angelegten Friedhof des Dorfes Bakinskaya, nur wenige Kilometer vom Wagner-Trainingsgelände entfernt, werden all die gefallenen Soldaten begraben, deren sterbliche Überreste von ihren Familien nicht eingefordert werden oder die überhaupt keine Verwandschaft haben. Da die Wagner-Soldateska sich hauptsächlich aus den Insassen von Gefängnissen zusammensetzt, ist das sowieso keine Seltenheit.
Das Molkino-Trainingsgelände ist eine Basis der GRU-Spezialeinheiten zwischen den Städten Krasnodar und Goryachiy Klyuch. Hier befindet sich auch das Ausbildungszentrum der Gruppe Wagner. Im Jahr 2018 wurde in der Nähe des Trainingsgeländes eine Kapelle gebaut, zu Ehren der gefallenen Wagner-Kämpfer, ein Friedhof dort wurde von den lokalen Behörden nicht gestattet.
Krasnodar:
Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI ab 801
Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe bis 500 -- Friedhöfe ab 501
Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III
Weiterlesen: Wagner Friedhof Bakinskaya - Region Krasnodar - Teil III
Michail Walerjewitsch Tschuprakow (Foto), Hauptmann, war Pilot eines zweisitzigen Jagdbombers SU-34, der am 13. Mai 23 in der russischen Region Brjansk abgeschossen wurde. An diesem Tag wurden neben seinem Flugzeug noch ein weiteres Kampfflugzeug (Su-35) dazu noch zwei Militärhubschrauber Mi-8 abgeschossen. Insgesamt starben dabei 12 11 Soldaten.
All diese Soldaten waren Teilnehmer des Angriffskrieges auf die Ukraine. Wer für den Abschuss aber verantwortlich war, die Ukraine oder Russland ist noch nicht aufgeklärt. Zumindest die Namen der getöteten Soldaten sind jetzt durch die Soldatenmütter öffentlich gemacht worden:
Von uns erfasste Söldner der Gruppe Wagner gelistet nach Regionen. Und natürlich wissen wir, dass unsere Zusammenstellung unvollständig ist. Häufig verschweigen die Medien oder Angehörigen diese Tatsache, da damit öffentlich wird, dass der Soldat inhaftiert war.
Bei vielen Kriegstoten haben wir den starken Verdacht, dass es sich um Wagner-Söldner handelt. Besonders wenn Begriffe wie "Freiwilliger" ohne konkrete Angaben verwendet werden. Gelistet werden aber nur solche, mit konkreten Hinweisen darauf.
Trotzdem dürfte die Regionalverteilung von Interesse sein.
Recherchen nach dem "Sündenregister" der getöteten Söldner können wir im Moment nicht mehr leisten. Soweit wir dazu Informationen finden, veröffentlichen wir sie unter der betreffenden Region.
Einzelheiten finded man hier bis Nowosibirsk, hier ab Omsk und ohne Region
Weiterlesen: 3.500 gefallene Söldner und kein Ende - Stand 14.05.23
Wir hatten uns eigentlich zum Thema gemacht, den russischen Angriffskrieg von Seiten der Menschen Russlands aus journalistisch zu begleiten. Leider bekommt jene journalistische Seite unserer Arbeit immer weniger Raum, weil uns die Zeit dafür fehlt. Interessante Themen gibt es genug. Dafür fühlen wir uns immer mehr als Buchhalter des Todes, denn das Führen jener Statistik verschlingt den allergrößten Teil unserer Arbeitszeit.
Zudem gibt es auch noch ein Privatleben, wir fallen hin und wieder tageweise aus und kommen auf Grund der ständig wachsenden Zahl an russischen Kriegstoten immer mehr in Rückstand.
Wir haben uns deshalb zu einem Befreiungsschlag entschlossen. Wir werden in den kommenden etwa 14 Tagen keine Aktualisierung der regionalen Tabellen mehr vornehmen. Dafür werden wir die Lücken (fehlende Regionen, gelöschte Meldungen) in unserer Datenbank schließen und danach als einfache Listen in unseren Tabellen nachtragen.
Das alles geht viel schneller, hat aber den Nachteil, dass jene Listen nur einen begrenzten Informationsgehalt haben: Übersetzter Name, Originalname mit Link, Region, Alter, soweit vorhanden. Wer mehr wissen will, muss den angegebenen Links folgen. Auf Grund der schieren Menge an Kriegstoten treten die Einzelfälle sowieso immer mehr in den Hintergrund.
Danach - sehen wir weiter.
Das nächste Update zum 15.März 24 kommt wie gewohnt.
Aus unerfindlichen Gründen meint das Google-Übersetzungsprogramm manchmal, ein russischer Beitrag wäre in englischer Sprache verfasst: Seine Übersetzung lautet dann so:
Der polnische Kriegsminister Alexej Romanowitsch, 25., hat seinen russisch-orthodoxen Dollar in der Ukraine zum zweiten Mal gewählt. 12.2003. Sie müssen nur etwas dafür tun... Die jungen Leute, die Alex im Stich gelassen hat, und ein einziges Mal mit diesem deutschen Unternehmen gesprochen haben, haben keinen einzigen Punkt auf ihrer Seite gefunden. Die Frist endet am 24. August in der Woche vor 13.00 Uhr. Die Bezirksverwaltung, die sowjetischen Bezirksdeputierten haben eine neue und glückliche Alexeja Romanowitsch ausgewählt....
Richtiger wäre:
Unser Landsmann aus dem Dorf Margaritovka, Oberfeldwebel Aleksey Romanovich Korobkov, geboren am 25. Dezember 2003, Flammenwerfer-Lader, hat seine Militärpflicht im Kampf gegen die Nazis in der Ukraine bis zum Ende erfüllt. Gesegnete Erinnerung an Sie ... Alexeis Waffenbrüder werden sich am Feind rächen und mit ihren beeindruckenden Waffen mehr als eine Nazi-Hochburg für Ihren Tod zerstören. Der Abschied findet am 24. August um 13.00 Uhr im Dorf Margaritovka statt. Die Bezirksverwaltung und der Rat der Volksabgeordneten des Bezirks sprechen der Familie und den Freunden von Alexei Romanovich ihr Beileid aus....
Eigentlich - hatten wir die Berichterstattung über die russischen Kriegstoten als journalistisches Projekt geplant. Wir wollten über jene russische Scheinwelt berichten, in der eine Eroberung als Befreiung dargestellt wird. In der normale Ukrainer zu neuen Nazis deformiert werden, die man ausmerzen möchte. Wer konnte am Anfang auch ahnen, welche Ausmaße jener Krieg annehmen würde.
Folglich haben wir die Berichte über russische Kriegstote anfänglich im Volltext dokumentiert und tun das in wenigen kleinen Regionen noch immer. Als es immer mehr wurden, haben wir Listen und Tabellen geführt - die Tabellen haben sich letztlich durchgesetzt. Aber jetzt müssen wir der schieren Menge weiter Tribut zollen. Wir werden die Angaben in den Tabellen weiter reduzieren und auf Originalnamen, übersetzter Name, Alter und Ort beschränken. Fotos gibt es nur in besonderen Fällen. Wer mehr wissen möchte, muss den Links folgen. Es kann auch zukünfig möglich sein, dass wir dazwischen eine Liste aus unserer Datenbank schieben, um wieder etwas aktueller zu werden.
Und noch etwas: Fotos verkleinern wir auf 200 Pixel in der Breite. Enthalten diese aber weitere Informationen, dann bleibt die Originalgröße erhalten. Mit Rechtsklick auf das Foto kann man das darstellen.
Zitate weisen wir nicht extra aus, sondern sind immer in kursiver Schrift dargestellt.
Die Übersetzung von Namen ist ein ständiges Ärgernis. Wir wollen damit nicht viel Zeit verschwenden und übernehmen die Übersetzung durch DeepL oder Google. Beide Übersetzungsprogramme sind bei Namen extrem fehlerbehaftet und haben als Basis immer die englische Sprache. Grobe Fehler verbessern wir, aber unterschiedliche Darstellungen lassen wir stehen. So kann der selbe Name hin und wieder anders geschrieben auftauchen. Ab Anfang 2023 veröffentlichen wir aus diesem Grund alle Namen zusätzlich in kyrillischer Schrift.
Wir bereiten im Moment den Abschluss des Jahres 2023 vor. Dafür fehlen uns noch etwa 100 Einträge, die es zu recherchieren gilt.
Gleichzeitig haben wir unsere Datenbank zum 29.02.24 aktualisiert. Auch diese Daten müssen wir erst aufbereiten. Deshalb wird es bis zum 03.03.24 wenig sichtbare Aktivität auf unserer Seite geben.
Wir haben uns entschieden, zum Beginn des dritten Kriegsjahres keine aktuellen Zahlen zu veröffentlichen. Sie hätten keine besondere Aussagekraft, das Monatsende kommt sowieso in wenigen Tagen. Dann legen wir die aktuellen Zahlen auch vor.
Das düstere Bild des Kriegsverlaufs verdunkelt sich sowieso immer weiter. Die russischen Todeszahlen werden nicht weniger. Russland zeigt immer deutlicher, dass Menschenleben der Staatsführung nichts wert sind. Man wirft immer mehr Soldaten in das Kampfgeschehen, um wenige Meter vorzurücken.
Dagegen werden wir an diesem Wochenende unsere Einschätzung zum Kriegsverlauf vorlegen. Wir glauben nicht, dass dieser Krieg militärisch entschieden wird. Aber dazu gibt es einen gesonderten Beitrag in den nächsten Stunden.
30.01.24 - 19:00 h: Das russische Internet funktioniert im Moment nicht mehr - sowohl im russischen Inland als auch im Ausland. Wir können gerade noch Telegram und VKontakte erreichen. Mal sehen wie lange noch.
Wir können zwar die Gesamtzahl aller erfassten russischen Kriegstoten nennen, allerdings hinken wir mit dem Eintragen in die Listen weit hinterher.
Das Problem sind dabei die sozialen Medien VKontakte und Odnoklassniki in erster Linie. Die in den Onlinemedien veröffentlichten Kriegstoten können wir sofort zuordnen, das ist allerdings die geringste Anzahl. Die meisten Meldungen erhalten wir über jene sozialen Medien und da sind die Daten einfach nicht klar. Wer weiß, wo sich die kleinen Dörfer befinden. Das Internet gibt nur widersprüchliche Antworten. Oder schön, das ist der Vorname oder Kosename, wie war doch gleich der komplette Name ? All diesen Fragen nachzugehen dauert und wir sind nur eine kleine Einheit das zu bewältigen. Das zur Erläuterung.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine fordert auch viele zivile Kriegsopfer. Mit großem Abstand die meisten hat die Ukraine zu verzeichnen, aber es gibt auch zivile russische Kriegsopfer. Eine solche Liste hatten wir im Oktober 23 veröffentlicht. Aus aktuellem Anlass wollen wir noch einmal darauf verlinken.
Aus technischen Gründen haben wir unsere vorletzte Auswertung des Jahres 2023 um einen Tag vorgezogen.
Stand 14.12.23 haben wir 38.861 russische Kriegstote in unserer Datenbank erfasst. Das bedeutet einen Zuwachs von 1.264 gefallenen Soldaten seit dem 30.11.23.
Bedauerlicherweise kommen wir mit der Aktualisierung unserer Tabellen nur langsam vorwärts. Vor Weihnachten sind wir ständig mit privaten Dingen beschäftigt, so dass wir nicht so viel Zeit wie nötig aufbringen können.
Irgendwann sollte dieser Krieg doch zuende gehen, doch das Gegenteil ist eingetroffen. Finale Furioso zum Jahresende, es häufen sich die Todesmeldungen aus Russland. Und ganz im Gegensatz dazu schwindet unsere freie Zeit hin zu den Feiertagen. Wir müssen also unsere Zusammenstellungen etwas reduzieren. Wir werden bis zum Jahresende statt 14-tägig nur noch monatliche Gesamtstatistiken veröffentlichen. Folglich wird demnächst eine Statistik zum 31.10.23 erfolgen, danach zum 30.11. und 31.12.24.
Dafür werden wir alle 14 Tage die absolute Zahl aller von uns registrierten russischen Kriegstoten aus unserer Datenbank hier veröffentlichen. Die Fälle sind dann noch nicht den Regionen zugeordnet und noch nicht überprüft. Große Änderungen sind nicht zu erwarten.
Unsere heutige Auswertung zum 30. November 2023 nennt 37.597 Namen von im Ukrainekrieg gefallenen russischen Soldaten.
Wir gehen davon aus, dass die Steigerung der Todesfälle auf die russischen Angriffe auf die Stadt Awdijiwka zurückzuführen sind. Nur belegen können wir das nicht, da die wenigsten Meldungen den Todesort nennen.
OskarMaria lebt und arbeitet in Frankfurt - hier mit Sohnemann. Wenn freie Zeit fürs Internet bleibt, dann wühlen wir im Internetsumpf, manchmal mit überraschenden Ergebnissen. Lieblingszitat: "Von den Dreien, Staat, Regierung und Ich - bin ich der stärkste. Das merkt euch!" (Ret Marut aka B. Traven im Ziegelbrenner)
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
In Würde sterben
Valery Viktorovich Starostin wurde am 31. März 1996 im Dorf Olovyannaya (Transbaikalien) geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in seiner Heimat. Valery war eine fleißige, sympathische Person. Aus den Reihen der Wagnerianer unterzeichnete Valery im November 2022 einen Vertrag, dass er, wenn er sterben müsste, in Würde sterben würde. Und er hat den Vertrag nicht gebrochen. Für uns alle wird er ein wahrer Held bleiben, ein Patriot seines Landes.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine bietet keinen Raum für die leichten Dinge unseres Lebens. Viel zu viel Hass und Verderben hat er über die Menschen auf beiden Seiten der Front gebracht. Und doch müssen wir manchmal schmunzeln ob der Skurrilitäten, über die wir hin und wieder stolpern.
Da gibt es doch jenen ehemaligen Musiker einer Rockband aus den siebziger Jahren, der in der Öffentlichkeit mit umstrittenen Äußerungen zum Komplex Israel/Palästina und auch zum russischen Angriffskrieg aufgetreten ist. Genau, Roger Waters heißt der Mann und war Bassist in der Formation Pink Floyd.
Heute teilt uns ein Telegram-Kanal aus Chakassien mit, dass Pinkfloyd tot wäre, gefallen am 2. März irgendwo an der Ukrainefront. Alexander Jurjewitsch Pinkfloyd (Александр Юрьевич Пинкфлойд) war der Name des Mannes auf dem Foto. Er kam aus Abakan, der Hauptstadt Chakassiens, war 49 Jahre alt und hatte sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet.
Der Name dürfte kein Zufall sein, denn als Alexander 1974 geboren wurde, war die Hippie-Bewegung auf ihrem Höhepunkt und Pink Floyd lieferte die Musik dazu. Leider wurden die Ideale dieser Bewegung wie Humanismus und Friedfertigkeit nicht weiter vererbt, es blieb nur der Name.
OM, 27.03.2024
Wir zitieren aus Unterrichtsmaterialien zum Krieg gegen die Ukraine, konzipiert für eine neunte Schulklasse aus der russischen Region Smolensk:
Einführung
Ab dem 24. Februar 2022 ist Russland gezwungen, eine militärische Sonderoperation in der Ukraine durchzuführen . Während der Sonderoperation wurden viele Städte und Dörfer im Südosten der Ukraine in Schutt und Asche gelegt. Es sterben nicht nur Soldaten, sondern auch Zivilisten, darunter Kinder, Frauen und alte Menschen. In der Ukraine sterben russische Menschen. Russland will die russischsprachige Bevölkerung von jeder Bedrohung ihres Lebens befreien. Nach der Eroberung der Ukraine planen die Nazis einen Einmarsch in Russland.
Im Jahr 2014 annektierte Russland völkerrechtswidrig die Krim. Zehn Jahre später spült der Ukrainekrieg manche Details aus dieser Zeit an die Öffentlichkeit. Da hätten wir zum Beispiel Iwan Borissowitsch Skripnik, ein Bürger der Ukraine, der sich 2014 der prorussischen Volksmiliz anschloss.
Die Miliz hatte dann nichts besseres zu tun, als angebliche Schulden für ihren Zugführer einzutreiben. Mit Stoffmasken vermummt und mit Gummistöcken und Luftpistolen bewaffnet, drangen sieben Milizionäre in ein Café und in ein Privathaus ein, verprügelten heftig die Anwesenden, randalierten und nahmen an Geld und Wertgegenständen mit, was gerade verfügbar war.
Skripnik wurde erwischt und hatte sich eine ganz besondere Ausrede zurecht gelegt. Sie alle wären von ukrainischen Nazis bedroht worden und hätten in jenen beiden Lokalitäten nur nach Nazi-Gedankengut gesucht. Alles was sie mitgenommen hätten, wäre nur in Verwahrung genommen worden, bis man Anzeige bei der Polizei erstattet hätte.
Das Gericht schenkte dieser Einlassung keinen Glauben und verurteilte Skripnik im Jahr 2016 zu drei Jahren Haft.
Zum Beginn des Ukrainekrieges schloss sich Iwan Skripnik dann dem Kosaken-Sturmbataillon "Tavrida" an und ging an die Front. Getötet am 7. September 2022.
Belasino ist eine Kleinstadt in der russischen Teilrepublik Udmurtien. Dort gibt es einen Magnit-Kosmetikladen, in dem Ende 2022 ein gewisser Maxim Sergejewitsch Lekomzew nach einem passenden Toilettenwasser suchte. Er entschied sich für eine 75ml Flasche "Lacoste Essential", eine 50ml Flasche "Lacoste 1 imeless" und 75ml "Hugo Boss Iced" - alles zusammen im Wert von 6056 Rubel 47 Kopeken.
Maxim vergaß allerdings die Duftwässerchen zu bezahlen. Im Ladenflur wurde er von einer Verkäuferin gestellt und festgehalten. Es gelang ihm sich zu befreien und davon zu laufen. Erwischt wurde er dann doch noch, kam vor Gericht, gestand alles, da er aber Bewährung hatte, kam er für drei Jahre und ein paar Monate in Haft.
Damit mit den Dummheiten nicht genug - trotz der relativ kurzen Haftstrafe entschied sich Maxim für eine Verpflichtung bei einer Sturm-Z Einheit. Am 02.02.24 wurde er begraben.
Mit größtem Bedauern teilen wir Ihnen mit, dass unser Landsmann Igor Swjatoslawowitsch Dimitrijew, Jahrgang 1993, bei Kampfeinsätzen im Rahmen einer militärischen Sonderoperation ums Leben kam.
Wir sprechen allen Angehörigen und Freunden des Verstorbenen unser aufrichtiges Beileid aus. Ewiger Ruhm und strahlende Erinnerung!
So lautet eine Nachricht des Bezirks Scharansky in Baschkortostan vom 17. Februar 24. Richtig ist, Igor Dimitrijew ist tot, der Rest ist gelogen.
Knapp drei Wochen zuvor fand ein russischer Soldat in der besetzten ukrainischen Stadt Kreminnaja drei Leichen. Es handelte sich um die 60-jährigen Natalya Burlutskaya, ihre 37-jährigen Tochter Alla Burlutskaya und deren 41-jährigen Ehemann Andrei Ruban. Alle drei waren erschossen worden, das Motiv ist bisher unbekannt.
Ein vermutlicher Täter wurde festgenommen, zwei weitere Verdächtige, der 30-jährige Igor Dimitrijew und der 39-jährige Azamat Garejew waren zunächst flüchtig. Den Rest kann man sich zusammenreimen. Der Bezirk Scharansky hat seine Nachricht später gelöscht.
In der russischen 70. motorisierten Schützendivision gab es Ende November 2023 Probleme mit der Disziplin. Die Befehlshaber drohten deshalb dem Unteroffizier Posmetuchow, ihn zu den Angriffstruppen zu schicken. Der betrank sich am kommenden Tag und startete in diesem Zustand ein Gemetzel. Zuerst erschoss er zwei Wachsoldaten, dann drang er in den Unterstand des Kommandanten ein und tötete zwei Offiziere. Die Opfer: Oberstleutnant Stanislaw Petrowitsch Klyukin (Foto), Hauptmann M. Trubin, Unteroffizier V. Glazyev und der Schütze W. Petritschenko.
Die ganze Angelegenheit wurde zunächst vertuscht, die Ermittlungsakte wurde auf unbekanntem Weg Mitte Februar 24 öffentlich gemacht.
Die Kleinstadt Sobinka in der russischen Region Wladimir konduliert. Alexander Simonow, ein Einwohner der Stadt, wurde am 28. Januar dieses Jahres im Krieg gegen die Ukraine getötet. Die Stadtverwaltung schreibt auf VKontakte:
...Das Leben stellte verschiedene schwierige Probleme dar, die gelöst werden mussten. Im Mai 2022 meldete er sich ehrenamtlich. Alexander hat viele Auszeichnungen erhalten, die letzte ist posthum „Für Mut“...
Die Probleme, die gelöst werden mussten, findet man in den Akten des örtlichen Gerichts. Der besoffene Simonow bekam Streit mit einem Bruder im Alkohol und erstach den Kumpan mit einem Küchenmesser. Dafür gab es im Jahr 2015 elf Jahre in einer Hochsicherheitskolonie.
Die russische Nachrichtenagentur Astra berichtete, dass in der Nacht des 7. Februar 24, im Gebiet des besetzten Dorfes Kurjatschiwka in der Region Lugansk, Soldaten der Militäreinheit 36994 einen kleinen Umtrunk bis tief in die Nacht veranstalteten. Der artete irgendwann aus und es kam zum Streit.
Der 48-jährige Soldat Alexander Steblin eröffnete mit einem Maschinengewehr das Feuer auf seine Kollegen. Seine Kugeln trafen den 33-jährigen Rinat Khalilov und den 43-jährige Pavel Lyashenko, die auf der Stelle tot waren. Ein weiterer Soldat, der 39-jährige Juri Generalow, wurde mit einer Schusswunde in der Brust ins Krankenhaus eingeliefert.
Der Schütze wurde von anderen Soldaten schließlich überwältigt und der Militärpolizei übergeben.
In der Neujahrsnacht 2022/2023 feuerte die ukrainische Armee Raketen auf eine Berufsschule in Makijiwka, einer von Russland besetzten Großstadt in der Ukraine. Die Schule wurde als Unterkunft und Befehlszentrale der russischen Invasionsarmee benutzt. Durch den Beschuss wurde sie völlig zerstört. Die Wirkung des Beschusses wurde durch die Lagerung von Munition an der Schule verstärkt. Eine Vielzahl russischer Soldaten wurde getötet oder verletzt. Von offizieller russischer Seite wurden die wirklichen Opferzahlen niermals veröffentlicht. Wir haben bis heute 140 Namen der getöteten Soldaten veröffentlicht.
In den russischen sozialen Medien kursieren neuere Listen mit 139 getöteten Soldaten, zusätzlich werden noch einmal 21 Namen genannt, deren sterbliche Überreste verschollen sind. Über die Zahl der Verletzten ist nirgendwo etwas bekannt.
In ganz Russland werden an den Schulen sogenannte "Heldenschreibtsiche" eingerichtet. Auf diesen Schülertischen sind Informationen über ehemalige Schüler der betreffenden Schule angebracht, die im Krieg gegen die Ukraine getötet wurden. Die besten Schüler haben dann das Recht, an jenen Schreibtischen zu sitzen.
Nachstehend eine Information aus der Region Stawropol:
In den städtischen Schulen von Stawropol wurden 85 Schreibtische der Helden installiert.
Die Umsetzung des gesamtrussischen patriotischen Projekts „Schreibtisch des Helden“ wird in der Regionalhauptstadt fortgesetzt. In jeder Bildungseinrichtung, in der Heldenschreibtisch installiert wurde, findet die Eröffnung feierlich auf Einladung geehrter Gäste statt – Verwandte und enge geehrte Landsleute, Militärveteranen.
Wir versuchen, Bedingungen zu schaffen, um unserer jungen Generation eine respektvolle Haltung gegenüber der Geschichte Russlands, seiner heroischen Vergangenheit und Gegenwart zu vermitteln, indem wir das Beispiel der Heldentaten unserer Landsleute verwenden: Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges und Teilnehmer an modernen Kämpfen Operationen.
Diesen Monat haben wir in städtischen Schulen 20 Schülertische mit Informationen über geehrte Absolventen, ihre Fotos, ihre Biografie und ihre heldenhafte Reise aufgestellt. Sie alle sind unsere mutigen Teilnehmer an einer besonderen Militäroperation.
Und insgesamt gibt es 85 Heldenparteien in 37 Schulen in Stawropol“, sagte der Leiter des Regionalzentrums, Iwan Uljantschenko.
Am 18. Januar 24 erschien folgende Todesanzeige in einer orthodoxen VKontakte-Gruppe:
18. Januar 2024 - er wäre 50 Jahre alt geworden.....
Am 4. Dezember 2022, während der SVO (Bakhmut), starb unser lieber Sohn, Vater, Bruder und Freund Sergej Wjatscheslawowitsch Strachow. Du wirst für immer in unseren Herzen und in unserem bleiben Erinnerung. Ewige Erinnerung an den Helden!
Auf der Suche nach der Region von Sergej ergab sich eine etwas andere Sichtweise auf den Mann:
Sergej wurde am 15.05.2015 vom Gericht der Großstadt Miass (Region Tscheljabinsk) zu 11,5 Jahren Lagerhaft verurteilt. Laut Gericht hatte er mit einem Kumpel etwas gebechert. Der schlief ein und Sergej klaute ihm sein Handy mit dem er sich auf den Heimweg machte.
Als sein Saufkumpan aufwachte, die Polizei informierte, schickte die eine Streife zu Sergejs Wohnadresse.
Die Tür war nicht abgeschlossen, aber Sergej war beschäftigt. Er malträtierte gerade einen anderen Kollegen im Alkohol mit einem Nudelholz. Das Opfer war da schon tot, ein vorheriger Messerstich hatte sein Leben beendet.
Und wie eingangs bereits erwähnt, mit der vorzeitigen Entlassung durch die Gruppe Wagner wurde es auch nichts.
Der ehemalige Polizeichef der Millionenstadt Jekaterinburg (Region Swerdlowsk) wurde im Ukrainekrieg getötet. Igor Trofinow kämpfte wahrscheinlich in einer der Sturm-Z Einheiten der Strafgefangenen.
Trofinow war 2022 wegen Bestechlichkeit und Waffenbesitzes zu neun Jahren, vier Monaten Haft verurteilt worden. Zudem wurden alle Gelder auf seinem Konto beschlagnahmt.
Die Familie hatte das Urteil nicht akzeptiert, am 10.01.24 sollte eine Beschwerde vor dem Kassationsgericht Tscheljabinsk verhandelt werden. Das war nicht mehr nötig, der Mann starb Ende Dezember 23.