30.11.2024 -- 84.928 // Zuwachs zum 31.10.2024: 6.834
Dorf Agzu in der Region Primorje -- Urheber: Романвер из русский Википедия -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Es gibt nicht mehr viele von den Udehe, weniger als 2.000 hat man Anfang dieses Jahrtausends gezählt. Die Udehe sind ein indigenes Volk, das im Süden Russlands entlang des Amur und seiner Nebenflüsse siedelt. Sie sind tradionelle Jäger und Sammler und leben auch heute noch hauptsächlich von der Pelztierjagd. Seit der Perestroika kämpfen die Udehe für die Selbstbestimmung über ihre Siedlungsgebiete - bisher ohne Erfolg.
Im Dorf Agzu leben ausschließlich Udehe. Es ist eines der abgelegensten Dörfer im Nordosten der Region Primorje mit etwa 150 Einwohnern - abnehmende Tendenz. Das Dorf kann nur per Hubschrauber oder über eine 60 km lange Forststraße zum nächsten Dorf Samarga erreicht werden. Nun gibt es zwei Dorfbewohner weniger - auch sie sind als russische Soldaten im Krieg gegen die Ukraine gefallen.
Von den vielen Russlanddeutschen in der Region Altai sind nur wenige geblieben, der Großteil ist nach Deutschland umgesiedelt. Von denen, die geblieben sind, beteiligten sich einige am Krieg gegen die Ukraine - entweder unfreiwillig, weil mobilisiert oder freiwillig, meist aus finanziellen Gründen.
Anton Siebert (Foto links) war solch ein junger Mann, geboren wurde er am 19. März 1997 im kleinen Dorf Kamyschenka im Bezirk Petropawlowsk. Dort ging er auch zur Schule, danach zog es ihn in die Hauptstadt Barnaul, wo er in der Berufsschule eine Ausbildung zum Schweißer absolvierte. Gearbeitet hat er in diesem Beruf aber nicht, sondern hat als Fahrer seinen Unterhalt verdient. Und in seiner Freizeit hat er Fußball gespielt.
Die Söldnertruppe Wagner ist Geschichte, aber noch immer erreichen uns bisher unbekannte Informationen über im Krieg gegen die Ukraine gefallene Mitglieder. Der junge Mann, der ganz harmlos und freundlich auf dem Foto erscheint, gehörte auch zu den Söldnern, die die Gruppe Wagner aus den russischen Gefängnissen rekrutiert hatten.
Es ist Georgij Nikolajewitsch Dmitriew, geboren am 23.08.1992 aus Tomsk, der bereits im Alter von sechzehn Jahren eine Latte von Straftaten begangen hatte, die ihm 2008 drei Jahre Gefängnis einbrachten. Gebessert hat er sich danach nicht. Zusammen mit einem Komplizen tötete er betrunken einen Bekannten:
Bei einem Raketenbeschuss der russischen Stadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine soll es nach russischen Angaben 24 Todesopfer und 110 Verletzte gegeben haben. Unter den Todesopfern befänden sich danach auch drei Kinder.
Tatsächlich gab es einen Raketenangriff der Ukraine auf militärische Ziele im Stadtgebiet von Belgorod. Ein großes Waffendepot wurde auch getroffen. Bei dem Versuch, diesen Angriff abzuwehren, sind wohl Teile der Raketen beider Seiten über der Innenstadt abgestürzt und explodiert. Es gibt auch Videoaufnahmen die zeigen, wie fehlgeleitete Abfangraketen direkt im Stadtgebiet aufschlagen.
Einen Tag zuvor hatte Russland mit deutlich über 100 Raketen und Drohnen die Ukraine angegriffen und hauptsächlich zivile Ziele getroffen. Dabei kam es zu einer wesentlich höheren Anzahl an Toten und Verletzten.
Weiterlesen: Liste der in der Region Belgorod getöteten Zivilisten
Vorbemerkung: Nikita Viktorowitsch Worona war ein junger Vorzeigeoffizier der russischen Armee. Er durfte Russland bei internationalen militärischen Wetbewerben vertreten.
Doch irgend etwas lief schief in seiner Karriere. Er wurde an die Front versetzt und direkt dem Himmelfahrtskommando einer Sturm-Z-Einheit zugeteilt. Am 29.10.23 kam er ohne jegliche Kampferfahrung an, bereits am 08.11.23 war für ihn Schluss.
Nachfolgend der Beitrag der regionalen VK-Seite Amur.info aus Blagoweschtschensk.
Der russische Leutnant Iwan Nikolajewitsch Kriwoschejew wurde in der Ukraine getötet und am 16. Dezember 23 im Dorf Lapschowo in der Region Pensa beerdigt. Soweit der wesentliche Inhalt einer der vielen Todesmeldungen, die wir täglich im Internet sichten.
Auf der Suche nach einem Foto des Leutnants stellte sich heraus, dass der von uns bearbeitete Beitrag doch recht weit von der Wirklichkeit entfernt war.
Zunächst die erste von uns entdeckte Nachricht vom 14.12.23:
Maxim Aristarchow wurde Anfang November bei einem russischen Angriff auf Awdijiwka getötet. Er gehörte zu einer Sturm-Z Einheit, die sich aus Häftlingen der russischen Gefängnisse zusammensetzt.
Im Jahr 2022 war Maxim Aristarchow wegen Doppelmordes zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er gehörte zu einer Organisation von russischen Neonazis rund um den Vlogger Maxim Marzinkewitsch, besser bekannt als "Tessak". Seine Verbrechen hatte Aristarchow aus Rassenhass begangen.
Weiterlesen: Rechtsradikaler Mörder getötet beim Sturm auf Awdijiwka
Dies ist ein Beitrag der kritischen Initiative Dovod aus der Oblast Wladimir. Da im Artikel weitere Detais zu den sogenannten Sturm-Z Einheiten berichtet werden, haben wir ihn übernommen. Die hier beschriebenen Angriffe gehen noch immer weiter. Es sieht so aus, dass bis zur Präsidentenwahl 2024 die Stadt Awdijiwka erobert werden soll - koste es was es wolle.
Ein ehemaliger Sicherheitsoffizier wurde für den Krieg aus einem Strafgefangenenlager rekrutiert, wo er eine Strafe wegen Korruptionsverbrechen verbüßte.
Weiterlesen: Ein Ex-Mitarbeiter der Antikorruptionsabteilung wurde in der Ukraine getötet
Im Juni 2023 meldete sich Andrej Sysojew aus der Stadt Uwarowo, Region Tambow, freiwillig bei der Armee, er wollte am Ukrainekrieg teilnehmen. Andrej, dessen Alter wir nicht kennen, hatte keinerlei militärische Erfahrung. Er gehörte zu den russischen Bürgern, die in die Behindertenkategorie III eingestuft wurden.
Foto: Trauerfeier für Andrej
Über die Person von Sergej Wladimirowitsch Smirnow (Foto) wissen wir nichts, schon gar nicht, warum der Mann in der Stadt Kochma, Region Iwanowo, inhaftiert war.
Sergej wurde im Gefängnis zum Sturm-Z Bataillon rekrutiert. Über den darauf folgenden Ablauf wissen wir etwas mehr:
31.10.23 - Мальгин Константин - Originaltext
In Kamensk-Uralsky verabschiedeten sie sich vom 27-jährigen Konstantin Malgin. Der Kommandant eines Sturm-Z-Trupps starb in der Sondereinsatzzone, Informationen darüber wurden von der Stadtverwaltung bestätigt. Verwandte beschreiben ihn als willensstarken, freundlichen, sympathischen Menschen, aufmerksamen Sohn und zuverlässigen Freund.
Immer wieder gibt es neue Informationen zu den Häftlingen, die die Gruppe Wagner aus den Haftanstalten Russlands rekrutierte. Heute können wir einen Mann aus der Stadt Iwanowo vorstellen. Konstantin Wladimirowitsch Rjumin (Foto rechts) wurde am 23.11.1988 geboren und bekam 2020 vom dortigen Gericht wegen Mordes eine Strafe über 9,5 Jahre Lagerhaft verordnet.
Auch er ließ sich von der Gruppe Wagner anwerben und wurde am 21. Januar irgendwo an der Front getötet. Das ist passiert:
Weiterlesen: Bei einer Million Rubel hört die Freundschaft auf
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Ein Süduraler mit dem Rufzeichen „Zum Sieg“ ist im Krieg gefallen.
Kim Chabirow aus Ust- Kataw hatte nach Angaben seines Bruders seit seiner Kindheit davon geträumt, in die Armee einzutreten. Er zog als Sturmtruppler in den Krieg.
Er trug das Rufzeichen „Zum Sieg“, getränkt mit Propaganda. Ein junger Mann starb für eine vage Parole.
Wen hat er besiegt? Sein Leben? Im Krieg versucht die Propaganda, dein Leben gegen ein paar „heroische“ Phrasen einzutauschen.
Telegram-Kanal "Tscheljabinsk der Zukunft" vom 2.12.24
Die Kereken waren eine kleine, vom Aussterben bedrohte Ethnie, die einmal im äußersten Osten von Tschukotka (Autonomer Kreis der Tschuktschen) lebte. Ende des 19. Jahrhunderts gab es noch etwa 100 Kereken, 2010 waren es noch vier Personen. Jetzt könnte der letzte Vertreter der Kereken im Krieg gegen die Ukraine gefallen sein.
Iwan Lymnejewitsch Taymagyr war 56 Jahre alt und kinderlos. Der Mann starb in der Region Kursk als "Freiwilliger" in jenem verbrecherischen Krieg Russlands.
Im Nachruf schreibt eine Frau aus Anadyr, der Hauptstadt von Tschukotka:
Ivan Taymagyr hinterließ keine Kinder. Mit seinem Tod wird die lebendige Verbindung zu den Traditionen, dem Leben und der Kultur der Kereks unterbrochen. Jetzt wird die Erinnerung an dieses einzigartige Volk nur noch in historischen Aufzeichnungen und Erinnerungen erhalten bleiben.
Wieder ein Bericht aus dem "Autonomen Kreis Tschukotka", ganz im fernen Nordosten Russlands:
Eigin Pantelea, geboren am 15. September 1986, kam aus dem Dorf Tschuwanskoje im Inneren von Tschukotka. Das Bezirkszentrum ist 450 km entfernt. Das Klima ist rau mit extrem kalten Wintern, zwischen Anfang Oktober und Mai bleiben die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Fast alle Männer des Dorfes verbringen die meiste Zeit in der Taiga mit ihren Rentierherden. Aber viele sind es nicht mehr, im Jahr 2023 lebten noch 141 Menschen im Dorf.
Eigin Pantelea meldete sich im Jahr 2023 als Freiwilliger für den Krieg gegen die Ukraine und wurde vor dem 2.12.24 dort getötet.
Sergey Sawtschenko, ein Russe und Leiter der Region, schreibt in seinem Nachruf: "Obwohl er über keine militärische Erfahrung verfügte, bewies er im Jahr 2023 Mut und Entschlossenheit, indem er sich freiwillig für die spezielle Militäroperation meldete. Sein Handeln wurde zum Beweis seines Patriotismus und seiner Bereitschaft, sein Heimatland zu verteidigen. Heute erreichte uns die Nachricht von einem irreparablen Verlust."
Der ukranische Präsident Selenskyj hat heute die ukrainischen Verlustzahlen bekannt gegeben. Danach wären in der Verteidigung des Landes bisher 43.000 Soldaten getötet und 370.000 verletzt worden. Von den Verwundeten hätte etwa die Hälfte zurück in den Einsatz geschickt werden können.
Ebenfalls hat Selensky sich zu den russischen Verlusten geäußert. Nach seinen Angaben wären 198.000 russische Soldaten getötet und 550.000 verwundet worden. Seit September 2024 wäre das Verhältnis der russischen Verluste auf 5 zu 1 oder sogar auf 6 zu 1 angestiegen.
OM, 08.12.24
Rekrutierer der russischen Armee haben die Arbeiter einer Baustelle zusammengerufen und in eine Reihe gestellt. Alle zusammen haben keine russische Arbeitserlaubnis. Der vermummte Soldat erklärt ihnen einen einfachen Weg, die russische Staatsbürgerschaft zu erlangen:
Die Arbeiter können einen Vertrag mit dem russischen Kriegsministerium eingehen – für ein bis fünf Jahre. Nach seinem Ende erhalten sie einen russischen Pass, werden Bürger Russlands und brauchen auch keine Arbeitserlaubnis mehr.
Der Sold betrage 210.000 Rubel im Monat (ca. 2.000€), das wäre weit mehr, als die Männer jetzt verdienen würden. Dazu gäbe es zahlreiche Sozialleistungen und den Status eines Kampfveteranen. Wenn jemand daran interessiert wäre, solle er die Hand heben.
Als niemand die Hand hebt, werden alle abgeführt und sollen in ihr Heimatland deportiert werden.
In Russland leben etwa 200.000 Menschen, die zur Ethnie der Zygane ("Zigeuner") gezählt werden. Es soll sich dabei vorwiegend um Roma handeln. Es war folglich nur eine Frage der Zeit, bis auch ein russischer Roma in unserer Statistik auftauchen wird.
Fjodor Nikolajewitsch Nemzurow kam aus der Stadt Selenokumsk in der südlichen Region Stawropol. Er war am 11. Juli 1997 in einem Dorf der Region geboren und später nach Selenokumsk gezogen. Über Beruf und Familie wurde nichts bekannt.
Am 12. März 2024 meldete sich auch Fjodor beim Militär in Kamyschin, Region Wolgograd, zum Kriegsdienst in der Ukraine und überlebte seine Entscheidung nicht. Ende November wurde er in seiner Heimat bestattet.
Nachtrag: Man kann den russischen Meldungen nur bedingt trauen. Wir wollten eigentlich das Datum des Todes von Fjodor recherchieren, um zu erfahren, wie lange der Mann überhaupt im Kriegseinsatz war. Stattdessen finden wir ein Gerichtsurteil aus Stawropol vom 2. Juni 2021. Danach war Fjodor Nikolajewitsch Nemzurow wegen Diebstahl und Raub mit einer Waffe zu neun Jahren Haft verurteilt worden.
Unser Mann hat sich also nicht ganz freiwillig gemeldet, sondern gehörte zu den Häftlingen, die als Sturm-V Soldaten vorzeitig in den Krieg entlassen wurden.
Anmerkung: Die Beisetzung wurde mit großem Pomp zelebriert und sollte auch darüber hinwegtäuschen, dass Arseni als entbehrlicher Soldat bereits nach wenigen Tagen an der Front getötet wurde. Sein tatsächliches Todesdatum wurde deshalb auch nicht öffentlich gemacht.
Die jungen Männer in den von Russland besetzten Gebieten müssen Wehrdienst in der russischen Armee leisten und falls angeordnet, auch gegen die Ukraine in den Krieg ziehen. Alexander Zolkin, 19 Jahre, kam aus der von Russland besetzten Großstadt Donezk und leistete Wehrdienst in der russischen Armee im Grenzgebiet der Region Belgorod. Bei einem Raketenangriff auf eine dort stationierte Militäreinheit wurde auch Alexander getötet.
Er hätte davon geträumt, Russland als Militärpilot zu verteidigen, schrieb sein Halbbruder im Nachruf.
Der Soldat auf dem Foto heißt Roman Wladimirowitsch Kozmin, geboren 1993. Roman kam aus Barnaul, der Hauptstadt der Region Altai. Er war Söldner der Gruppe Wagner, hat deren verlustreiche Kämpfe überlebt und hatte nach der Auflösung der Gruppe nichts Besseres zu tun, als sich den Achmat-Einheiten aus Tschetschenien anzuschließen.
Bei einem Angriff auf die ukrainischen Truppen in der russischen Region Kursk erlitt Roman mehrere Schusswunden und flüchtete nach ukrainischen Angaben in einen Hühnerstall.
Im Nachruf schrieb sein Kamerad auf Telegram: "Er erkannte die drohende Gefangenschaft, blieb seinem Eid bis zum Ende treu und sprengte sich in die Luft, als sich der Feind näherte. Ruhe in Frieden, mein Bruder."
Eines der bekanntesten Zitate von Mark Twain lautet: "Die Nachricht von meinem Tod ist stark übertrieben!" Solch einen Fall haben wir aktuell ebenfalls.
Aus Baschkortostan wurde am 27.11.24 der Kriegstod von Achat Nurimanowitsch Fairuschin gemeldet:
Der 45-jährige Achat Nurimanowitsch Fairuschin, geboren am 13.08.1978 im Dorf Nowonaryschewo, zuletzt kontaktiert am 10.03.2024. Sein Tod wurde am 22. November 2024 bekannt (Link vom 27.11.24).
Wir können ihn von der Liste streichen. Der Mann hat sich am Telefon bei seinen Angehörigen gemeldet. Dumm nur - er wird wieder in den Krieg ziehen.
Telegram-Kanal "Todesfälle aus der Republik Sacha" (Jakutien) vom 3.12.2024
Während einer speziellen Militäroperation starb ein Soldat der Altai-Republik Artjom Nikolajewitsch Aksantajew.
Er wurde am 26. Juli 1999 im Dorf Beschpeltir in der Region Tschemal geboren. Er absolvierte die Schule in Tschemal, danach die Maiminsky-Schule und erhielt den Beruf eines Automechanikers.
Am 21. August 2024 unterzeichnete er einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium zum Einsatz bei der speziellen Sonderoperation. Diente als Schütze und Fahrer einer Sanitätseinheit und starb am 26. September bei einem Kampfeinsatz.
In der Erinnerung seiner Familie und Freunde wird er für immer ein aufrichtiger und mitfühlender Mensch bleiben.
Telegramkanal "Republik Altai" vom 24.11.2024
Die Strafverfolgungsbehörden haben einen im März dieses Jahres begangenen Mord aufgeklärt. Ein 30-jähriger Mann aus dem Dorf Koschlauschi tötete eine 34-jährige Frau und verscharrte ihre Leiche in einer Schlucht.
"Der Täter begab sich in die Sondereinsatzzone, wo er am 25. Juli starb“, so eine Polizeiquelle gegenüber dem Fernsehsender REN. Der föderale Fernsehsender nennt den Namen des Mörders in seiner Veröffentlichung nicht.
Nach unseren Informationen handelt es sich um Alexei Vaganin. Er hat Anfang Mai 2024, einen Monat nach dem Mord, einen Vertrag unterzeichnet und wurde in die Region Saporoschje geschickt. Er starb am 25. Juli, die Beerdigung fand am 20. September statt.
Jahrhundertelang war die Flucht vor der Justiz an die Front eine bequeme Alternative für alle Mörder, Vergewaltiger, Räuber und andere Verbrecher. Heute kann man das in Russland wieder ganz legal tun.
Ein Grund mehr, warum dieser wahnsinnige Krieg so schnell wie möglich beendet werden sollte.
Telegram-Kanal "Wütendes Tschuwaschien" vom 22.11.2024
Der 29-jährige Ainur Anatoljewitsch Chismatulin, geboren am 13.07.1995 in Birsk, ist im Krieg in der Ukraine gefallen. Verabschiedung 22.11.2024 in der Stadt Birsk.
Baschkortostan bleibt der Spitzenreiter bei den Verlusten in Russland. Insgesamt sind zur Zeit 3465 tote Baschkiren bekannt.
Die Zerstörung des baschkirischen Volkes geht weiter. Wie viele müssen noch in einem für uns fremden Krieg sterben?
Telegramkanal "Fremder Krieg Baschkirien | Verluste Baschkortostan" vom 26.11.24
Im Süden der Oblast Omsk liegt das kleine Dorf Dobroje Pole mit etwa 400 Einwohnern. Das Dorf wurde von deutschen Baptisten geründet. Im Jahr 1928 bestand es aus 22 Höfen, die überwiegend durch Deutsche bewirtschaftet wurden. Aber das ist beinahe 100 Jahre her, wir wollen über einen aktuellen Bewohner des Dorfes berichten.
Sergej Antonowitsch Kuznetsow, geboren am 7. Juli 2004, kam aus dem Dorf Dobroje Pole und ging im Bezirk in die Schule. Zum Ende seiner Schulzeit, also mit sechzehn Jahren, schwängerte er eine junge Frau und bekam einen Sohn. Um seine Familie zu finanzieren, verzichtete er auf eine Ausbildung und arbeitete auf dem Bau.
Am 7. August 24 unterzeichnete er einen Vertrag mit dem russischen Militär und bereits am 15. Oktober war Sergej tot. Am 19. November 24 wurde er in seinem Heimatdorf bestattet. Link (1, 2)
Wir hätten diese kleine Geschichte in unserer Rubrik "Ohne viele Worte" unterbringen können, viel zu berichten gibt es sowieso nicht. Doch ein paar Worte zu Nikita bedarf es schon.
Nikita Igorewitsch Kornienko wurde am 7. April 2002 in Gurjewsk geboren. Die Stadt liegt in der Region Kemerowo im Westen Sibiriens mit etwa 22.000 Einwohnern. Die ökonomische Grundlage der Stadt ist nicht gesichert und hängt an einer Firma, die Bevölkerung nimmt ab. Und auch Nikitas Leben war nicht gesichert. Er wuchs im Waisenhaus Nr. 1 der Stadt auf.
Immerhin schaffte Nikita seinen Schulabschluss und auch seine Lehre als Stuckateur und Maler. Aber arbeiten musste er auf Baustellen als "selbstständiger Unternehmer" - also alles andere als eine gesicherte Existenz. Das einzige Gerichtsprotokoll, das wir über Nikita gefunden haben, war eine Geldstrafe zur Zeit der Coronamaßnahmen in Russland. Nikita wurde ohne Maske an einer Bushaltestelle angetroffen.
Im Oktober 2024 unterzeichnete Nikita einen Vertrag mit dem russischen Militär zum Kriegsdienst in der Ukraine. Kurz danach war sein Leben beendet - am 2. November 2024 wurde er getötete. (Link)
Die Verwaltung des Bezirks Sakamensk aus Burjatien berichtet am 27.11.24 über den Tod eines Soldaten. Iwan Stanislawowitsch Brjanski wurde am 29. November 2005 in Sakamensk geboren. Seine Familie zog allerdings 2018 nach St. Petersburg und Iwan ging dort zur Schule.
"Iwan Stanislawowitsch belegte beim Auf- und Abbau eines Kalaschnikow-Sturmgewehrs den ersten Platz, war aktiv und sportlich. Erhielt die Fachrichtung „Optiker-Mechaniker“," schreibt die Verwaltung.
Am 4. Juli 24 wurde Iwan zum Wehrdienst eingezogen und nach der Grundausbildung in die Region Belgorod versetzt. Am 7. November wurde er bei einem Dronenangriff getötet. Seinen 19. Geburtstag hat er nicht mehr erlebt.