Sergey Alexandrovich Bystrov

2.000 Rubel

2.000 Rubel entsprechen etwa 20 €, in Russland ist das etwas mehr Geld, aber viel zu wenig, wenn man bedenkt was dieser Betrag ausgelöst hat. Sergey Alexandrovich Bystrov aus der Großstadt Miass hatte jene 2.000 Rubel verliehen. Der Schuldner konnte oder wollte nicht zurückzahlen, es kam zum Streit und einer Schlägerei. Sergey schlug so hart, dass sein Kontrahent in der Folge ein Auge verlor und sein Gesicht völlig entstellt war. Im Juni 2022 wurde Sergey zu drei Jahren Haft verurteilt. Und nicht genug der Dummheit - Sergey ließ sich gleich von der Gruppe Wagner anwerben.  Am 25.03.23 starb er an Verbrennungen durch ein thermobarisches Projektil an der Front, wie seine Mutter berichtet.

Isfat Spirinovich Kuskuldinov

Verloren

Der Soldat, der hier so einsam auf der Landstraße steht, heißt Isfat Spirinowitsch Kuskuldinow. Er kommt aus Werchni Ufalei, einer Kleinstadt in der Oblast Tscheljabinsk. Nach dem Foto zu urteilen, ist er nicht mehr der Jüngste. Aber mehr Informationen haben wir über ihn nicht.  Seine Schwester hat ihn am 25.10.23 öffentlich gesucht: Seine Kameraden hätten die Verbindung verloren und meinten, er wäre wahrscheinlich tot. Bereits wenig später, dann die Bestätigung, Isfat wurde am 06.11.23 zuhause begraben.

Nikolai Mayer

Leutnant Mayer

Aus Borowski, einer größeren Siedlung in der Oblast Tjumen, kam Nikolai Degterenko. Mit seinem Vater war wohl nicht sehr viel los, er ist bei der Mutter aufgewachsen und hat im Alter von 18 Jahren deren deutschen Namen Mayer angenommen. Nikolai war nur ein mittelmäßiger Schüler, aber gut im Sport. Er spielte Fußball und fuhr Ski. Folglich führte ihn seine Ausbildung zur "Höheren Militäringenieur-Kommandoschule" nach Tjumen. Dort machte er seinen Abschluss als Leutnant, wurde versetzt ins tschetschenische Grosny und kam danach an die Front in der Ukraine. Seiner Mutter erzählte er davon nichts. Nach seinem Tod am 15.10.23 erfuhr diese, dass er Russland verlassen hätte, "um sein Vaterland zu verteidigen." Er wurde als Leutnant Nikolai Mayer bestattet.

Jana Andrejewna Koschina

Jana aus Glasow

Glasow ist eine Stadt in Udmurtien mit knapp 100.000 Einwohnern und liegt an der Transsibirischen Eisenbahn. Vorfahren mütterlichseits von Michail Gorbatschow waren dort als unfreie Bauern ansässig. Damit wissen wir bereits mehr über diese Stadt als über Jana Andrejewna Koschina, die von dort kommt und am 10.03.2000 geboren wurde. Jana zog in den Ukrainekrieg und wurde dort vor dem 03.10.23 getötet.
Nachtrag: Doch noch mehr Informationen gefunden.

Dmitri Janowitsch Budjonny

Garten der Erinnerung

Im Garten des "klassischen Lyzeum Nr. 1" in Rostow am Don werden drei neue Bäume gepflanzt. Jeder der Setzlinge ist einem im Ukrainekrieg Gefallenen gewidmet. Dieses Bäumchen steht für Dmitri Janowitsch Budjonny, ein Bruder eines Absolventen des Lyzeums, der am 9. Mai 2023 getötet wurde. "Wir haben diesen Tag den Helden unseres Landes gewidmet, die ihr Leben für das Wohl unserer Welt nicht verschont haben," schreibt die Schule auf ihrer VKontakte-Seite.

Wladimir Lwowitsch Samlejew

Dorf Kaltasy in Baschkiristan

Im  Dorf Kaltasy leben etwa 5.000 Bewohner, sie trauern Ende Oktober um einen jungen Mann. Wladimir Lwowitsch Samlejew, 29 Jahre, ist im Krieg gegen die Ukraine gefallen. Die Bezirksnachrichten schreiben dazu: "Unter Einsatz seines eigenen Lebens verteidigte er bis zuletzt die Zivilbevölkerung des Donbass und neuer Regionen Russlands vor der wahnsinnigen Grausamkeit des Neonazismus. "  Solche Aussagen mögen für uns in Deutschland geradezu grotesk erscheinen, für die Wahrnehmung jener abgehängten russischen Landbevölkerung wohl nicht. Die Trauerfeier gibt es auch als 10-minütiges Video.

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