Danil Ruslanowitsch Chismatulin

Danil Ruslanowitsch, 18 Jahre

Danil Ruslanowitsch Chismatulin, geboren am 10. Mai 2006, stammte aus der an der Wolga gelegenen Stadt Wolschsk in der Republik Mari El. Er kam aus einem mittelständischen Elternhaus, war nach seinem Status ein Computer-Zocker, aber all das erklärt nicht warum er in den Krieg zog. "Selbst wenn du mir in die Augen schaust, wirst du nicht die Wahrheit sehen," war sein Motto auf VKontakte. Die Wahrheit ist, Danil ist tot - getötet im Krieg und begraben am 4.11.24.

Rail Rustamowitsch Abzaletdinow

Rail Rustamowitsch, jünger als 22 Jahre

"Ich werde dich vor der Einsamkeit retten. Aber ich weiß nicht, wie ich mich selbst retten kann," war das Motto von Rail Rustamowitsch Abzaletdinow in seinem VKontakte-Status. Wahrscheinlich wurde er am 20. März 2003 im kleinen baschkirischen Dorf Vesjoly geboren, in der Schule war er gut und hatte ansonsten altersgemäße Laster (Rauchen, Alkohol). Sein Entschluss seine Rettung beim Militär zu suchen, ging erwatungsgemäß schief. Am 1. November 24 wurde er begraben.

Wadim Wjatscheslawowitsch Wuvuvier

Wadim Wjatscheslawowitsch, 19 Jahre

Es ist ein weiter Weg von der Halbinsel Kamtschatka in den Krieg in der Ukraine. Für Wadim Wjatscheslawowitsch Wuvuvier, geboren am 11.11.2004, war der Weg noch ein ganzes Stück weiter. Er kam aus dem Dorf Atschaiwajam im Norden Kamtschatkas. Im Dorf lebten 2021 gerade mal 344 Menschen, dabei ist die Fläche des Dorfes größer als die von Berlin und sowieso kann man Atschaiwajam nur aus der Luft erreichen. Wadim leistete Wehrdienst, wurde zum Vertragsdienst überredet und am 23.09.24 in der Ukraine getötet. Zurück blieb eine sehr junge Mutter mit ihrem Kleinkind.

Willi Karsten

Willi, 20 Jahre

Aus Solikamsk, einer größeren Stadt in der Region Perm. kam Willi Karsten. Auf Grund des Namens kann man eine russlanddeutsche Herkunft sicher annehmen. Den Rest muss man sich aus Andeutungen zusammenreimen.
Willi, geboren am 13. Februar 2003, hat während oder direkt im Anschluss an seinen Wehrdienst einen Vertrag mit dem Militär abgeschlossen. Weihnachten 2023 hatte er bereits 9 Monate gedient und hätte im April 2023  das Militär hinter sich gelassen. Stattdessen wurde Willi am 14.Oktober 23 getötet.
Dann brauchte sein Körper ein Jahr, bis er in seiner Heimat bestattet wurde. Warum seine Mutter ein Foto eines unbesiegbaren Willi mit zwei Maschinenpistolen in der Hand auf dem Grab postiert hat, bleibt ihr Geheimnis.

Danil Valeriwitsch Ruban

Danil Valeriewitsch, 21 Jahre

Danil Valeriwitsch Ruban, 01.11.2002 – 17.10.2024, lebte in Sewastopolauf der Krim. Seine Mutter stammt aus der Stadt Kreminna in der ukrainischen Region Luhansk. Warum sie ihren Sohnemann in den Krieg ziehen ließ, geht aus ihrem Profil nicht hervor. Zum Abschied schreibt sie ein Gedicht:
Du bist erst 21 Jahre alt.
Ich werde dich nicht an deiner Türschwelle treffen...
Du bist für immer weg, allein!
Du bist nicht mehr mein Sohn, sondern der von Gott!

Dmitri Pupkow

Dmitri Alexandrowitsch, 22 Jahre

An dieser Schule studierte Unteroffizier Dmitri Alexandrowitsch Pupkow (17.05.2002-17.07.2024). Er starb heldenhaft am 17. Juli 2024 während seines Militärdienstes während einer militärischen Sonderoperation auf dem Territorium der Ukraine.
Gedenktafel an einer Schule in Dagestan, weitere Informationen über Dimitri haben wir nicht gefunden.

Konstantin Viktorowitsch Dmitritschenko

Konstantin Viktorowitsch, 21 Jahre

Konstantin Viktorowitsch Dmitritschenko, geboren am 5. April 2003, lebte im kleinen Dorf Bolscheworoneschski mit gerade mal 200 Bewohnern in der Oblast Irkutsk. Er hätte sich diesen Schritt reichlich überlegt, teilte er seiner Familie mit, als er im Januar 2024 heimlich bei seiner Einheit angekommen war. Er hatte niemand von seinem Vertrag zum Kriegsdienst erzählt, vielleicht war es eine Flucht, vielleicht Trotz, ganz sicher war es dumm. Am 8. Oktober 24 bezahlte er den Preis.

Alexej Jewgenjewitsch Wolkow

Alexej Jewgenjewitsch, 20 Jahre

Alexej Jewgenjewitsch Wolkow, geboren am 18.01.2003, kam aus der Kleinstadt Nischnjaja Salda in der Oblast Swerdlowsk. Er hatte nach der Schule im Jahr 2022 eine Ausbildung abgeschlossen und musste danach zum Militär. Vermutlich hat er sich während seines Wehrdienstes zu einem Militärvertrag überzeugen lassen. Er wurde am 24. Juni 2023 in der Ukraine getötet. Am 30. Oktober 2024 wurde das, was von ihm noch übrig war, in seiner Heimatstadt begraben.

Nikita Aleksejewitsch Sosnowski

Nikita Aleksejewitsch, 20 Jahre

Nikita Aleksejewitsch Sosnowski, geboren am 17.Juni 2003, kam aus Tschita der Hauptstadt der Region Transbaikalien, war verheiratet und hatte einen Sohn. Am 1. Februar 2024 wurde seine Einheit an die Front zum Angriff geschickt. Seit dem 16. Februar 24 gilt er als vermisst, Kameraden erzählten, dass er an den Beinen verletzt war. All das wissen wir.
Den Rest der Geschichte kann man sich mit großer Wahrscheinlichkeit zusammenreimen. Nikita wurde von einer Granate getroffen, sein Körper war durch einen Körperpanzer geschützt, nicht aber seine Beine. Die Granatfragmente haben seine Beine perforiert, er konnte nicht mehr laufen. Irgendwo im Niemandsland zwischen den Stellungen blieb Nikita liegen und verblutete langsam.

Kolja Fisenko, 20 Jahre

"Überall liegen knietiefe Schneeverwehungen, in denen ich am liebsten ersticken würde," schrieb Nikolai Fisenko Ende Januar 23 in seinem Status. Auf seinen Unterarmen hatte er sich Sinner/Sünder & Hell/Hölle tätowieren lassen. Kolja, geboren am 15. März 2004 aus dem sibirischen Omsk, pendelte laut seinem Status zwischen Rap und Melancholie. Wie er an die Front geraten ist, erklärt er nicht. "Unser Krieg ist vorbei", schrieb seine Mutter zu seinem Tod.

Aleksej Anatoljewitsch Kononow

Aleksej Anatoljewitsch, 21 Jahre

Der Waise Aleksej Anatoljewitsch Kononow war 21 Jahre alt, als er im Krieg gegen die Ukraine am 1. Oktober 24 getötet wurde. Er kam aus der städtischen Siedlung Arbasch in der Oblast Kirow. Galina Arsamasowa schrieb dazu in den Kommentaren: "In der Antike wurden in Russland junge Männer erst in den Krieg geschickt, als er einen Sohn zur Welt brachte, der seinen Ersatz darstellte." Die Option besser keinen Krieg gegen ein anderes Land zu führen, kam der Frau nicht in den Sinn.

Islam Gulamow

Islam, 21 Jahre

Seine Schwester Nina schrieb: "Schlaf gut, geliebter Bruder. Wir erinnern uns, wir lieben, wir trauern." Seinen Status auf VKontakte haben wir noch gefunden: Islam Gulamow, geboren am 20. Dezember 2002, wohnhaft in der Stadt Tomsk. Das war dann alles zum Thema Erinnerung und seine Schwester beschäftigt sowieso die kommende Geburt ihres Sohnes.

Nikita Alexandrowitsch Werjowotschnikow

Nikita Alexandrowitsch, 21 Jahre

Nikita Alexandrowitsch Werjowotschnikow, geboren am 21. Juli 2003, kam aus dem großen Dorf Tschornomorske ganz im Westen der Krim. Warum Nikita gegen sein eigenes Volk in den Krieg gezogen ist, erfahren wir nicht. In den vielen Mitteilungen zu seinem Tod am 7. Oktober fanden wir nur die üblichen Sprechblasen der örtlichen Behörden. Herausgestellt wurde die hohe staatliche Auszeichnung - der Orden des Mutes - den Nikita posthum bekommen hätte. Dabei ist dieser Mutorden nichts anderes als ein Witz, denn jeder getötete russische Soldat bekommt solch eine "Auszeichnung".

Alexej Geraschtschenko

Alexej Geraschtschenko, 22 Jahre

Aus dem Dorf Arzgir in der Region Stawropol kam der 22-jährige Alexej Geraschtschenko. Alexej hatte bereits eine Familie gegründet und lebte mit Frau und Tochter in Stawropol. Er hatte eine landwirtschaftliche Fachschule besucht, über eine geregelte Arbeit wird nichts berichtet. Im August 2024 schloss er einen Vertrag mit dem russischen Militär, am 2. Oktober wurde seine junge Frau Witwe.

Nikolai Walerjewitsch Tatarow

Nikolai Walerjewitsch, 20 Jahre

Im Rahmen einer speziellen Militäroperation ist ein Soldat aus der Republik Altai, Nikolai Walerjewitsch Tatarow, bei der Erfüllung seiner militärischen Pflichten heldenhaft gestorben. Er wurde am 10. Februar 2004 im Dorf Bannoe, Bezirk Ust-Koksinskiy, geboren.
Er erfüllte seine militärische Pflicht mit Ehre und Würde. Familie und Freunde werden Nikolai immer als einen fröhlichen und aufgeschlossenen Menschen in Erinnerung behalten.
Die Verabschiedung des Helden findet am 25. Oktober, einem Freitag, im Dorf Bannoe, Ust-Koksinskij Bezirk, statt.
Telegram, 25.10.24

Fjodor Pawlowitsch Afonin

Fjodor, 18 Jahre

Von der Bildungseinrichtung "Zwezda" in der Stadt Rjasan müsste man Kinder und Jugendliche eigentlich fernhalten. Dabei wurde jene staatliche Einrichtung genau für diese Zielgruppe gegründet. Aber Zwezda bildet und erzieht zum bloßen Militarismus, wie die Webseite dieser Einrichtung zeigt. Ein Opfer war ihr Schüler Fjodor Pawlowitsch Afonin, geboren am 1. Mail 2006. Er war gerade volljährig geworden, als er sich im Juni 2024 beim russischen Militär verpflichtete. Am 7. Oktober 24 war er tot.

Sarmat Kasbekowitsch Sattsajew

Sarmat Kasbekowitsch, 20 Jahre

Sarmat Kasbekowitsch Sattsajew, geboren am 29.10.2003, kam aus aus Nordossetien. Er war drei Monate an der Front, nach seiner Verwundung blieb er weitere drei Monate in einem Militärkrankenhaus, starb am 21.10.2024 an den Folgen der Verletzung. Seine Mutter lebt noch, sein Vater ist gestorben.

Wladislaw Olegowitsch Medwedew

Wladislaw Olegowitsch, 20 Jahre

Als furchtlose Krieger, mit einem Maschinengewehr bewaffnet, zeigen sich die jungen russischen Soldaten gerne auf Fotos vor ihren Einsätzen an der Front, tot werden sie zu Helden. Ihr grausames und völlig sinnloses Sterben will niemand zur Kenntnis nehmen. Wladislaw Olegowitsch Medwedew, geboren am 14.10.2004, getötet am 4. Oktober 2024, kam aus der großen Siedlung Tscherlak in der Region Omsk nahe der Grenze zu Kasachstan.

Aleksej Anatoljewitsch Romanow

Aleksej Anatoljewitsch, 18 Jahre

Aleksej Anatoljewitsch Romanow, geboren am 11. September 2005, kam aus dem sehr kleinen Dorf Dubovy Kolok mit weniger als 300 Bewohnern in der Region Samara. Im Nachruf des Bezirks findet man nur allgemeine Sprechblasen, deshalb weiß man so gut wie nichts über den jugen Mann. Als er 18 Jahre alt wurde, hat er sich sofort beim Militär eingeschrieben, am 21. September 24 suchte seine Schwester Wika öffentlich nach ihm.  Da war er schon tot - getötet am 4. September 24, begraben am 16. Oktober in seinem Heimatdorf.

Marat Rinatowitsch Gafarow

Marat Rinatowitsch, 20 Jahre

Den Vertrag mit dem russischen Militär hätte er bewusst abgeschlossen, kommentierte Tanja seinen Nachruf. Marat Rinatowitsch Gafarow, geboren am 31.07.2004, kam aus einem Dorf nahe der Stadt Jenisseisk in der Region Krasnojarsk in Sibirien. Nach der Schule hatte er eine Ausbildung als Koch abgeschlossen und das Kochen wäre auch seine Profession gewesen. Seine Entscheidung, die Töpfe gegen ein Gewehr einzutauschen, brachte ihm kein Glück und keinen Reichtum. Am 17.10.24 wurde er begraben.

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