igor pakIn der Region Stawropol gab es mal drei Freunde: Igor Pak, Jewgeni Bajramukow und Bakhmud Bakhmudow. Alle zusammen hatten Großes vor, ein sehr großes Ding. Warum sie sich dazu einen Autokran ausgesucht hatten, bleibt uns leider unbekannt.  Auf jeden Fall wollten sie solch ein massiges Ding stehlen und für viel Geld weiterverkaufen.
Der Coup lief allerdings aus dem Ruder. Sie hatten einen Kranfahrer mit einem Vorwand zu einem verlassenen Ort gelockt,  dort überwältigten sie ihn ihn, zwei hielten das Opfer fest. Mit fünf Schlägen auf den Kopf des Opfers mit einem Hammer löschte der Dritte das Lebenslicht des Kranfahrers aus. Die Leiche entsorgten sie in einem Entwässerungskanal.
Bei der Überführung des Autokrans waren die Drei auch nicht die Geschicktesten. Ihre Fahrt fiel einer Polizeistreife auf, sie wurden festgenommen. Ein Gericht der Region Stawropol verurteilte sie im Jahr 2010 zu jeweils 20 Jahren Haft.
Igor Pak (Foto) wollte es letztes Jahr mit der Gruppe Wagner versuchen. Er kämpfte für die Freiheit und Unabhängigkeit der Volksrepublik Luhansk., wie es im Nachruf beschönigend heißt. Tatsächlich kämpfte er um eine vorzeitige Entlassung. Auch das ging schief, vor mehr als einem Jahr wurde er an der Front getötet.

Artem Pawlowitsch RodionowAus Obninsk in der Region Kaluga kam Artem Pawlowitsch Rodionow, ein Mann mit Schulden. Knapp hunderttausend Rubel wollten die Gerichtvollzieher von ihm.  Das sind umgerechnet etwa tausend Euro, in Russland aber deutlich mehr wert. Wenn man nicht bezahlen kann, dann helfen vielleicht einige kleine Diebstähle dachte Artem und besuchte folglich zwei Häuser in seiner Nachbarschaft.
Die Beute: einen Siemens 3in1-Mikrowellenherd, Sony LCD-Fernseher mit Fernbedienung, eine Schleifmaschine der Marke Dextr; Anglerschleifer der Marke „Interskol“; eine Handkreissäge der Marke Bosch; eine Stichsäge der Marke Devall, ein elektrischer Hefter, ein Luftgewehr, ein Satz Klempnerwerkzeuge, bestehend aus 5 Teilen (Hammer, Bügelsäge, Handsäge, zwei Schraubendreher), Herren-Outventure-Jacke, Herrenjacke (Daunenjacke) „Columbia“, alles zusammen im Wert von 63.000 Rubel. Dieser Einbruch und noch ein zweiter dazu brachten ihm im Jahr 2022 dann 3,5 Jahre Lagerhaft ein.
Damit nicht genug mit Artems Dummheiten - statt die Haft abzusitzen, ließ er sich als Söldner der Gruppe Wagner verpflichten. Er wurde am 24.05.23 bei Bakhmut getötet.

Iwan LeschewOriginaltext - 22.11.23 - Link

Olga berichtet, dass ihr 32-jähriger Sohn Iwan Leschew in der Kampfzone gestorben ist. Seine Leiche wurde in der Kampfzone zurückgelassen.
Olga, eine Bewohnerin des Autonomen Kreises Chanty-Mansi, erzählte die Geschichte ihres 32-jährigen Sohnes Iwan Leschew. Der Mann ging zu einer speziellen Militäroperation aus einer Strafanstalt heraus. Der Mann wurde einer "Sturm Z"-Einheit zugeteilt. Im September informierten Kameraden Olga, dass ihr Sohn getötet wurde.
Olga erklärte, dass sie, als ihr Sohn noch lebte, von den Regeln seines Kommandos erfuhr. Der Frau zufolge weigert die Armee sich, die toten Kämpfer, abzutransportieren. Unter Drohungen werden Kämpfer an der Front gelassen, selbst wenn der Soldat verwundet ist. So erhielt beispielsweise ein Sturmtruppler eine Schrapnellwunde, setzte aber seinen Dienst ohne die notwendige Behandlung fort." Es gibt eine unausgesprochene Regel, die besagt, dass sie nicht evakuiert werden. Als ob sie keine Menschen wären."
Olga gibt zu, dass ihr Sohn jetzt weder als tot oder vermisst geführt wird. Aus diesem Grund hat sie außer den Worten von Iwans Kameraden nichts in der Hand. Auch bei der Armee gibt es keine Beweise für das Ableben des Mannes. Olga hat keine Informationen von der Staatsanwaltschaft, der Präsidialverwaltung oder dem Roten Kreuz erhalten.

Lew Alekseewitsch JanvarewWir haben über jenen Raketenangriff auf eine Morgenbesprechung hochrangiger russischer Militärpolizisten in der Region Cherson berichtet. Jetzt wurde ein neues Opfer bekannt:
Oberleutnant der Reserve Lew Alekseewitsch Janvarew aus der Region Mari El gehörte auch zu den Todesopfern, wie verschiedene Eintragungen bei VKontakte berichten.
Lew Janvarew wurde 53 Jahre alt. Er wurde am 19. November in Joschkar-Ola beerdigt.

Die Redaktion von "Svobodnye Novosti" führte seit März 2022 eine Liste der aus der Region Saratow gefallenen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine. Dabei stützte sie sich ausschließlich auf offizielle Berichte über die Toten von lokalen Behörden und Gemeindevorstehern, auf Denkmäler und Gedenktafeln mit den Namen der Toten, auf in Saratow und Engels angebrachte Banner über die Toten, sowie auf Informationen aus dem virtuellen Buch der Erinnerung, das im Oktober dieses Jahres in einem Saratower Museum vorgestellt wurde. Dieses Buch der Erinnerung wurde vom Staat eingerichtet.

Der Militärstaatsanwalt von Saratow sieht das anders. Für ihn sind die Kriegstoten Staatsgeheimnisse, die nur durch das russische Kriegsministerium veröffentlicht werden dürfen. Die Redaktion hat die gerichtliche Sperrung nicht abgewartet und die Liste gelöscht.

Wir haben jetzt eine Informationsquelle weniger.

Stanislaw SilchenkowMit 18 ist man auch in Russland volljährig. Man darf Verträge selbständig abschließen, heiraten, Alkohol und Tabak konsumieren und sich an zweifelhaften Ortschaften wie Stripbars oder Bordellen aufhalten. Die russische Staatsduma hatte die Gesetzgebung kürzlich erst so angepasst, dass auch 18-jährige junge Männer sich beim Militär verpflichten können. 
Stanislaw Silchenkow wurde am 20. Mai 2005 in der Region Smolensk geboren und hatte folglich 2023 die Volljährigkeit erreicht. Er schloss in diesem Jahr die Schule ab und trat in die regionale Technologieakademie Smolensk ein. Doch aus irgend einem Grund überlegte er sich anders - am 5. September schloss er einen Vertrag mit dem russischen Militär. Statt gründlich ausgebildet zu werden, wurde er alsbald in das Kampfgeschehen geworfen. Bereits am 17. November 23 wurde Stanislaw Silchenkow an vorderster Front getötet. Er ist im Moment der jüngste russische Soldat, der im Krieg gegen die Ukraine gefallen ist.

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