Birante Dembaevich SakkhoBirante Dembaevich Sakkho saß wegen Drogenhandel in einem Gefängnis in Karelien im russischen Norden. Birante ist der Sohn eines Mauretaniers und einer Russin. Der Vater ist seit langer Zeit wieder in seiner Heimat, seine Mutter gestorben. Es ist leicht, in Russland wegen Drogen ins Gefängnis zu kommen. Es reichen 100 Gramm Marihuana, 25 Gramm Haschisch oder fünf Gramm Kokain. Darauf steht laut aktueller Rechtsprechung eine Haftstrafe von drei bis zehn Jahren.
Die Gruppe Wagner rekrutierte 30 Personen aus dem Gefängnis, in dem Birante seine Strafe absaß, darunter auch Birante, der im Marinecorps gedient hatte. Bei den Kämpfen um Soledar und Bakhmut sollen die meisten Häftlinge gefallen sein. Darunter auch Birante, der in einem Zinksarg in einem karelischen Dorf beerdigt wurde.
Soweit die Erzählung auf VKontakte, den Wahrheitsgehalt können wir nicht überprüfen. Aber die Rahmenereignisse sind unbedingt stimmig. OM, 18.10.22

Es ist wie bei den gefallenen russischen Soldaten im Ukrainekrieg, wo der Schwerpunkt bei den ärmeren Regionen, den ethnischen Minderheiten und den Randgebieten des großen Russlands liegt. Kein Wunder, dass Einwohner armer Regionen der Russischen Föderation  häufiger für den Krieg mit der Ukraine mobilisiert werden.
Seit zwei Wochen wurden mindestens 213,2 Tausend Menschen in 53 Regionen einberufen, wie die Publikation „Important Stories“ und das Conflict Intelligence Team nach Analyse der Ergebnisse der ersten Mobilisierungswelle herausfanden. Gleichzeitig stellte sich heraus, dass mehr Menschen aus armen Regionen einberufen werden.
Beispielsweise ist in der Region Krasnojarsk der Anteil der Mobilisierten 4,5-mal höher als der erklärte Durchschnitt für Russland. In Burjatien - 3,6-mal mehr, in Sewastopol - 3,3-mal mehr. Unter den Republiken und Regionen der Wolga-Region ist die Region Uljanowsk führend in diesem Indikator. Dort ist der Anteil der Mobilisierten fast dreimal höher als der erklärte Durchschnitt für Russland. Es folgen Mari El und die Region Saratow (1,26-mal mehr), die Region Nischni Nowgorod (1,17-mal mehr) und Tschuwaschien (1,12-mal mehr).
OM, 06.10.22

Irina B. ist Lehrerin an der Schule Nr. 12 in einem Dorf in der russischen Oblast Krasnodar. Ihr jüngster Sohn ist gerade mit 23 Jahren im Ukrainekrieg gefallen, wie soll man über Krieg und Tod mit den Schulkindern reden? Die Schule erklärte ihren Kindern das dann so:
Der Sohn starb,
• damit in der Ukraine die russische Hymne auf Russisch gesungen werden kann;
• damit die russische Flagge in den Schulen der Ukraine gehisst werden kann;
• damit Kinder ohne Angst Bücher russischer Schriftsteller aus Bibliotheken nehmen können;
• damit sie am 9. Mai St. Georgs-Bänder tragen können.
OM, 04.10.22

Wladimir Barsuk aus der Region Komi hatte wohl nicht viel Glück im Leben. Er war erst 32 Jahre alt, zog Anfang September als Freiwilliger in den Ukrainekrieg und kam aktuell im Sarg zurück in seine Heimat. Wo und wie er getötet wurde, wissen wir nicht, kein Foto wurde von ihm veröffentlicht, aber sein Tod wurde nicht mit den üblichen Floskeln wie Kampf gegen die Nazis, Verteidiger der Heimat oder Heldentod gemeldet. Sondern mit der Frage: „Interessanterweise, wenn die großen Köpfe im Kreml den 24. Februar 2022 nicht als Beginn einer speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine angekündigt hätten, hätten all diese Tragödien, die uns seit mehr als sieben Monaten verfolgen, verhindert werden können?“
In den Kommentaren zu dieser Meldung auf Vkontakte wurden überwiegend ähnliche Meinungen vertreten. OM, 02.10.2022
Nachtrag:
Das ging schnell, Meldung wurde nach sehr kurzer Zeit gelöscht. Hier das archivierte Original.

Igor KuskIgor Kusk war der Anführer der Verbrecherbande Kuskovsky, deren spektakulärstes Verbrechen der Mord an einem Generaldirektor  einer tatarischen Firma war. Boris Vayman, der als einer der Erbauer von Tatarstan gilt,  wurde 2004 in Kasan am Eingang des Büros seiner Firma erschossen. Kusk wurde gefasst und zu 23 Jahren Haft in einer "strengen Kolonie" verurteilt. Jetzt bekam er die Chance als 55 jähriger Mann freizukommen. Er ließ sich durch die Wagner-Gruppe anwerben und kämpfte ab dem 27. Juli bei Donezk an der Front.
Im heißesten Frontabschnitt bei Bakhmut wird schnell gestorben und dort traf ihn ein Granatsplitter am Kopf. Er wurde auf dem Walk of Fame des Stadtfriedhofs im Dorf Krasny Klyuch beigesetzt. OM, 23.09.22

Albert AbdullinKeine drei Wochen im Ukrainekrieg und schon ist der zweite Baschkire des Shaimuratov-Bataillons wieder zuhause - als Cargo 200. Albert Abdullin, ein 49-jähriger Reservekorporal, lebte zwar seit einiger Zeit in Tatarstan, aber als in Baschkirien Kriegsfreiwillige gesucht wurden, bewarb er sich um einen Platz im Freiwilligenbataillon. Am 19. September 22 wurde sein Tod bekannt.
OM, 20.09.22

Ilshat Imangulov- Kaum geschrieben tritt schon der dritte Freiwillige des Shaimuratov-Bataillons  als Cargo 200 seine Reise zurück in die Heimat an. Ilshat Imangulov, 43 Jahre alt und hat als Soldat im Krieg gegen Georgien gedient. Bereits am 21. September soll er im Dorf Smakovo in Baschkirien bestattet werden.
Wäre noch zu erwähnen, dass Ilshat Imangulov gleichzeitig der 200. tote Baschkirensoldat im Ukrainekrieg ist, den wir hier dokumentieren konnten. OM, 20.09.22

Vadim Kucherbaev- Es geht schnell weiter: Vadim Kucherbaev ist der vierte Freiwillige Shaimuratov-Bataillons dessen Ableben in der Ukraine gemeldet wird. Der Mann war knapp 45 Jahre alt und hatte bereits 2001/2002 im Tschetschenienkrieg Kampferfahrung gesammelt.
Wann er im Krieg gefallen ist, wurde nicht mitgeteilt. Aber auch er dürfte weniger als drei Wochen in der Ukraine gekämpft haben. OM, 23.09.22
Marcel Yamansarin- Marcel Yamansarin,
wurde am 1. Oktober bestattet. Er kommt aus Meleuz, war 34 Jahre alt und ist der 5. gefallene Freiwillige aus dem Shaimuratov-Bataillon, dessen Tod bekannt wurde. Den genauen Todeszeitunkt und den Ort in der Ukraine erfährt man leider nicht. OM, 03.10.22
Almaz Khusainovich Khairitdinov- Almaz Khusainovich Khairitdinov
ist der sechste aus dem Freiwilligen-Bataillon. 28 Jahre wurde er alt und wird am 4.10. bestattet. OM, 04.10.22

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