Radij Faritowitsch ChabirowRadij Faritowitsch Chabirow ist Präsident der russischen Republik Baschkirien und muss auch in Sachen Ukrainekrieg Flagge zeigen. Das Land hat zwei Bataillone aus Freiwilligen aufgestellt, die nach kurzer Übungszeit demnächst in die Ukraine geschickt werden sollen.
In den letzten Tagen hat der Mann beide Truppen auf ihren Übungsgeländen besucht, bevor es dann zum Kriegseinsatz in die Ukraine geht. Als besonderes Bonbon hat Chabirow jedem Soldaten einen Talismann überreicht. Abgebildet ist darauf ein altes baschkirisches Kampfschild. OM, 10.08.22

Die Deutsch- und Englischlehrerin Irina Gen wurde in Pensa (Russland) zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, von ihrer Anstellung suspendiert und drei Jahre Unterrichtsverbot verfügt. Sie muss allerdings nicht in Haft, die Gefängnisstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Irina Gen unterrichtete an der Staatlichen Autonomen Bildungseinrichtung der Olympischen Reserveschule in Pensa. Sie war im März 2022 von ihren 13- und 14-jährigen Schülern gefragt worden, warum russischen Athleten an der Teilnahme von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen würden.
Bis Russland anfängt, sich zivilisiert zu verhalten, wird die Nichtzulassung russischer Athleten zu Wettkämpfen für immer andauern … Ich denke, das ist richtig. Russland wollte Kiew erreichen und die Regierung stürzen! Die Ukraine ist tatsächlich ein souveräner Staat, es gibt eine souveräne Regierung … Wir leben in einem totalitären Regime. Jede abweichende Meinung gilt als Verbrechen“, antwortete sie ihren Schülern.
Ihre Stellungnahme wurde von einer Schülerin aufgezeichnet, in den sozialen Medien verbreitet und bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Frau Gen trat als Lehrerin sofort zurück. OM, 05.08.22

Die Menschen in der kleinen russischen Republik Inguschetien sind meist arm. Und da die russische Regierung Mühe hat, genügend Soldaten für die "Spezialoperation" in der Ukraine aufzutreiben, lockt man in den armen Regionen des Landes mit Geld - mit sehr viel Geld. Wir haben hier bereits darüber berichtet. Eine aktuelle Broschüre des südlichen Heereskommandos, die in Nasran,  der größten Stadt Inguschetiens, aktuell verteilt wird,  legt noch einiges an Boni drauf.

Das Kommando verspricht besondere Zuwendungen für die Zerstörung oder Eroberung ukrainischer Ausrüstung und dem Töten von Soldaten. Wer ein Flugzeug abschießt bekommt 300.000 Rubel extra (umgerechnet etwa 5.000 €), 200.000 für einen Panzer, 100.000 für einen feindlichen Zug und 50.000 Rubel für Drohnen und Schützenpanzer. OM. 03.08.22

udssrIn der Hauptstadt Barnaul der Region Altai werden Unterschriften gesammelt. Die Teilnehmer fordern: „Gorbatschow vor Gericht“, „gegen den Zusammenbruch der UDSSR“ und „für ein geeintes Vaterland in den Grenzen von 1945“.
Damit dürften die Bürger auf Linie der russischen Regierung liegen, die den Krieg gegen die Ukraine auch im Sinne der Restaurierung untergegangenen Sowjetunion sieht. OM, 02.08.22

Sachar KukarenkoDer russische Gefreite Sachar Kukarenko wollte nicht in den Krieg gegen die Ukraine ziehen. Musste er auch nicht, denn die Teilnahme an jener „Spezialoperation“ ist freiwillig. Dafür erhielt er einen Stempel in seinen Militärausweis: „Anfällig für Verrat, Lügen und Betrug“. Wegen des Stempels wurde Kukarenko nicht vom Ministerium für Notfälle eingestellt. Auch der Leiter der Personalabteilung der in Dagestan stationierten 136. motorisierten Schützenbrigade der Sondergarde, K. Zharov, benutzte das gleiche, nicht gesetzlich vorgeschriebene Siegel auf der Dienstakte eines Vertragssoldaten, der wegen seiner mangelnden Kampfbereitschaft entlassen wurde.
stempel unzuverlaessigDie Militärstaatsanwaltschaft der Rjasaner Garnison erklärte jetzt den Stempel im Militärausweis des Gefreiten Sachar Kukarenko für rechtswidrig. OM 02.08.22

Aus den Niederlanden kommt der Militärblog Oryx, der unter anderem aus öffentlich verfügbaren Quellen, Daten zum Krieg Russlands gegen die Ukraine sammelt. Dabei werden auch die Verluste an Kriegsmaterial detailliert aufgeschlüsselt und dokumentiert. Besonders interessant sind die russischen Verluste an Kriegstechnik – man hat den Eindruck, dass das Land über immense Bestände verfügt – egal ob veraltet oder modern. Hauptsache das Material taugt zum Einsatz an der Front.
Laut aktueller Aufstellung hat das Land beinahe 5.000 Stück Militärtechnik verloren, darunter 900 Panzer, 500 Schützenpanzer, 38 Kampfflugzeuge und 49 Hubschrauber. Eine gewaltige Menge, wenn man bedenkt, dass Deutschland gerade mal über 300 Panzer verfügt.
Die aktuellen russischen Verlustzahlen bleiben weiter hoch. Am 12. Juli 22 verzeichnete Oryx noch 4683 Stück verlorene Militärtechnik, darunter 865 Panzer. Innerhalb von 15 Tagen hat Russland folglich mindestens 292 Stück weiter eingebüßt, darunter 35 Panzer. OM, 29.07.22

Nachtrag 01.08.22: Die Leute von Oryx haben nachgetragen. Stand heute - 5020 Stück verlorenes Militärmaterial, davon 916 Panzer. Seit dem 12. Juli hat Russland folglich 337 Stück Militärtechnik verloren, davon 51 Panzer.

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