30.04.2025 -- 111.678 // Zuwachs zum 31.03.2025: 4.097
Die Deutsch- und Englischlehrerin Irina Gen wurde in Pensa (Russland) zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, von ihrer Anstellung suspendiert und drei Jahre Unterrichtsverbot verfügt. Sie muss allerdings nicht in Haft, die Gefängnisstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Irina Gen unterrichtete an der Staatlichen Autonomen Bildungseinrichtung der Olympischen Reserveschule in Pensa. Sie war im März 2022 von ihren 13- und 14-jährigen Schülern gefragt worden, warum russischen Athleten an der Teilnahme von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen würden.
„Bis Russland anfängt, sich zivilisiert zu verhalten, wird die Nichtzulassung russischer Athleten zu Wettkämpfen für immer andauern … Ich denke, das ist richtig. Russland wollte Kiew erreichen und die Regierung stürzen! Die Ukraine ist tatsächlich ein souveräner Staat, es gibt eine souveräne Regierung … Wir leben in einem totalitären Regime. Jede abweichende Meinung gilt als Verbrechen“, antwortete sie ihren Schülern.
Ihre Stellungnahme wurde von einer Schülerin aufgezeichnet, in den sozialen Medien verbreitet und bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Frau Gen trat als Lehrerin sofort zurück. OM, 05.08.22
Die Menschen in der kleinen russischen Republik Inguschetien sind meist arm. Und da die russische Regierung Mühe hat, genügend Soldaten für die "Spezialoperation" in der Ukraine aufzutreiben, lockt man in den armen Regionen des Landes mit Geld - mit sehr viel Geld. Wir haben hier bereits darüber berichtet. Eine aktuelle Broschüre des südlichen Heereskommandos, die in Nasran, der größten Stadt Inguschetiens, aktuell verteilt wird, legt noch einiges an Boni drauf.
Das Kommando verspricht besondere Zuwendungen für die Zerstörung oder Eroberung ukrainischer Ausrüstung und dem Töten von Soldaten. Wer ein Flugzeug abschießt bekommt 300.000 Rubel extra (umgerechnet etwa 5.000 €), 200.000 für einen Panzer, 100.000 für einen feindlichen Zug und 50.000 Rubel für Drohnen und Schützenpanzer. OM. 03.08.22
In der Hauptstadt Barnaul der Region Altai werden Unterschriften gesammelt. Die Teilnehmer fordern: „Gorbatschow vor Gericht“, „gegen den Zusammenbruch der UDSSR“ und „für ein geeintes Vaterland in den Grenzen von 1945“.
Damit dürften die Bürger auf Linie der russischen Regierung liegen, die den Krieg gegen die Ukraine auch im Sinne der Restaurierung untergegangenen Sowjetunion sieht. OM, 02.08.22
Der russische Gefreite Sachar Kukarenko wollte nicht in den Krieg gegen die Ukraine ziehen. Musste er auch nicht, denn die Teilnahme an jener „Spezialoperation“ ist freiwillig. Dafür erhielt er einen Stempel in seinen Militärausweis: „Anfällig für Verrat, Lügen und Betrug“. Wegen des Stempels wurde Kukarenko nicht vom Ministerium für Notfälle eingestellt. Auch der Leiter der Personalabteilung der in Dagestan stationierten 136. motorisierten Schützenbrigade der Sondergarde, K. Zharov, benutzte das gleiche, nicht gesetzlich vorgeschriebene Siegel auf der Dienstakte eines Vertragssoldaten, der wegen seiner mangelnden Kampfbereitschaft entlassen wurde.
Die Militärstaatsanwaltschaft der Rjasaner Garnison erklärte jetzt den Stempel im Militärausweis des Gefreiten Sachar Kukarenko für rechtswidrig. OM 02.08.22
Aus den Niederlanden kommt der Militärblog Oryx, der unter anderem aus öffentlich verfügbaren Quellen, Daten zum Krieg Russlands gegen die Ukraine sammelt. Dabei werden auch die Verluste an Kriegsmaterial detailliert aufgeschlüsselt und dokumentiert. Besonders interessant sind die russischen Verluste an Kriegstechnik – man hat den Eindruck, dass das Land über immense Bestände verfügt – egal ob veraltet oder modern. Hauptsache das Material taugt zum Einsatz an der Front.
Laut aktueller Aufstellung hat das Land beinahe 5.000 Stück Militärtechnik verloren, darunter 900 Panzer, 500 Schützenpanzer, 38 Kampfflugzeuge und 49 Hubschrauber. Eine gewaltige Menge, wenn man bedenkt, dass Deutschland gerade mal über 300 Panzer verfügt.
Die aktuellen russischen Verlustzahlen bleiben weiter hoch. Am 12. Juli 22 verzeichnete Oryx noch 4683 Stück verlorene Militärtechnik, darunter 865 Panzer. Innerhalb von 15 Tagen hat Russland folglich mindestens 292 Stück weiter eingebüßt, darunter 35 Panzer. OM, 29.07.22
Nachtrag 01.08.22: Die Leute von Oryx haben nachgetragen. Stand heute - 5020 Stück verlorenes Militärmaterial, davon 916 Panzer. Seit dem 12. Juli hat Russland folglich 337 Stück Militärtechnik verloren, davon 51 Panzer.
Wir haben berichtet - die kleine russische Republik Tuwa weist die höchste Todesrate im Ukrainekrieg in Bezug auf die Bevölkerungsanzahl auf. Tuwa ist zudem die Heimat des russischen Kriegsministers Schoigu. Wenn die Soldaten dann zurück in die Heimat fliegen, dann sitzen auf der einen Seite in der Maschine, die, die den Krieg überlebt haben. Und auf der anderen Seite sind die Kisten mit den Särgen der Gefallenen gestapelt. OM, 28.07.22
Die russische Autoproduktion ist aufgrund der Sanktionen völlig zusammengebrochen. Wichtige Autoteile können nicht mehr importiert werden. Jetzt beginnt der russische Autohersteller AvtoVAZ mit der Auslieferung eines billigeren Lada Niva Legend – in einer Sanktionsedition zum Preis von 796.500 Rubel, das entspricht etwa 13.200 €.
Das Auto hat immerhin noch eine Servolenkung, 16-Zoll- Stempelräder, elektrische Fensterheber an der Vordertür, Tagfahrlicht und einen Bordcomputer eingebaut, aber Sitzheizung, Klimaanlage oder Audiosystem fehlen.
All das wäre verschmerzbar, doch der Sanktionsedition fehlen wichtige Sicherheitselemente. Es gibt auch kein ABS-Bremssystem und keine Airbags. Dann mal los in den russischen Verkehr, bei dem immer noch Wildwestmethoden an der Tagesordnung sind! OM 25.07.22
In der Region Cherson sollen ukrainische Soldaten drei russische Bataillons-Taktikgruppen (BTGs), darunter eine Spezialeinheit der Kompanie und einen Panzer, umzingelt haben. Das berichtet die russische Webseite "The Insider". Das Medium will aus ukrainischen Quellen erfahren haben, dass es sich dabei um bis zu 2.000 Militärs handeln könnte. Die russischen Befehlshaber baten um einen „grünen Korridor“ als „Geste des guten Willens“ zum Abzug ihrer Soldaten aus der Umklammerung.
Der geforderte grüne Korridor erinnert fatal um den Kampf um Ilowajsk 2014. Nachdem die Stadt von ukrainischen Truppen eingenommen worden war, wurden deren Streitkräfte von acht russischen Bataillonen umzingelt. Der russische Präsident Wladimir Putin gab damals bekannt, dass er sich für einen „humanitären Korridor für die eingekesselten ukrainischen Soldaten“ einsetze. Die Ukrainer nutzten diesen vermeintlichen Korridor unbewaffnet zur Flucht aus der Stadt und wurden beinahe wehrlos beschossen. Etwa 1.000 ukrainische Soldaten wurden bei diesem ungleichen Kampf getötet. OM, 22.07.22
Volodymyr Yanovych, ein Kämpfer aus Kryvyi Rih, zeigt in einem kurzen Film, wie Flüchtlinge aus der Oblast Cherson in Richtung Kryvyi Rih ziehen.
Die Bewohner von Cherson verlassen ihre Häuser oft zu Fuß, auf Fahrrädern und mit leeren Händen. Sie laufen durch die Felder und riskieren ihr Leben unter russischem Beschuss.
Wolgograd hat in den letzten beiden Tagen drei prominente Kriegstote zu verzeichnen. Am 13. Juli wurde der Tod von Alexey Avramchenko gemeldet. Der Oberst war stellvertretender Kommandeur der in Wolgograd stationierten 20. Guards Motorized Rifle Division. Aufgewachsen auf der Krim wechselte er bei der Annexion die Seiten.
Am selben Tag wird der Tot der Soldatin Anastasia Savitskaya öffentlich, die erste bekannt gewordene gefallene Soldatin. Die 35jährige Frau war überzeugte Militaristin mit allerdings kurzem Einsatz in der Ukraine - am 18. Juni reiste sie in Wolgograd ab, am 12. Juli wurde ihr Tod bekannt.
Aktuell wird der Tod des Stabschefs der 20. Garde-Division aus Wolgograd gemeldet. Oberst Sergei Kens starb am 10. Juli 2022 irgendwo in der Ukraine. Die Nachrufe für alle drei Russen findet man in unserer Aufstellung Wolgograd Teil II. OM, 14.07.22
„Wenn es die Hölle auf Erden gibt,
sind wir hier.
Ich lebe noch, aber nicht mehr lange,
wie es scheint.
Hilf mir."
Die letzte Nachricht des 20jährigen russischen Soldaten Alexey Tolstokulakov an seine Tante - zehn Tage später war er tot.
Wie Russland seine Jugend im Ukrainekrieg verheizt, wie selbst den Angehörigen kaum Unterstützung zuteil wird, zeigt beispielhaft ein Artikel des russischen Internetmagazins Novaya Gazeta, der auch in englischer Sprache vorliegt.
Die Moskauer Staatsanwaltschaft hat bei einem dortigen Gericht beantragt, die Journalistengewerkschaft zu liquidieren. Deren Tätigkeit muss jetzt sofort eingestellt werden. Die genauen Gründe dafür sind im Moment nicht bekannt.
Darüber hinaus wurde gegen die Gewerkschaft ein Verwaltungsverfahren eingeleitet, in Bezug auf "Öffentliche Maßnahmen, die darauf abzielen, den Einsatz der Streitkräfte der Russischen Föderation zu diskreditieren." Im Gerichtsbeschluss wird aufgeführt: Die Gewerkschaft und ihre Gebietsorganisationen nutze Informationsquellen im Internet, die Informationen rechtswidriger Art enthielten und auf deren Webseite würden unzuverlässigen Informationen über den Verlauf der speziellen Militäroperation zum Schutz der DVR und der LVR veröffentlicht, die darauf abzielen würden, den Einsatz der Streitkräfte der Russischen Föderation zu diskreditieren .OM,13.07.22
Diverse Internetseiten, die Informationen über getötete russische Soldaten veröffentlichen, wurden vom Bezirksgericht Kirovsky in St. Petersburg verboten. Die betroffenen Webseiten sind inzwischen in Russland gesperrt und nicht mehr erreichbar.
Wie der gemeinsame Pressedienst der Stadtgerichte am 21. Juni mitteilte, enthüllten die Informationen den Verlust von Personal der russischen Streitkräfte, die Namen und persönlichen Daten der Toten. „Der Zugang zu den Seiten der Website ist kostenlos“, fügte der Pressedienst hinzu.
Betroffen sind Radio France Internationale, die Publikation „Belarusians and the Market“, der kirgisische Dienst von Radio Liberty, Radio Azattyk, das Portal der türkischen Agentur Anadolu, die tschechische Ausgabe des Senders CNN und ukrainische Publikationen. OM, 21.06.22
Über 600 junge Wehrpflichtige wurden von Russland in den Ukrainekrieg geschickt. Das gab am 07. Juni der ermittelnde Staatsanwalt Artur Yegiev bekannt. Insgesamt wurden zwölf Offiziere identifiziert, die für die Entsendung verantwortlich wären. Die Militärs sollen bestraft oder aus dem Dienst entlassen werden. Wie viele dieser Wehrpflichtigen im Krieg gefallen sind, wurde allerdings nicht mitgeteilt.
Bekannt wurde ein Matrose des Flaggschiffs Moskau und ein Wehrpflichtiger aus Baschkirien. OM 08.06.22
Es ist nur ein 12 Sekunden Video von der Abschlussfeier einer Schule aus Dagestan, einer Kaukasusrepublik im Süden Russlands. Veröffentlicht wurde der kurze Schnipsel im Nexta-Live Telegram-Kanal.
In Dagestan wird an allen Schulen der Feiertag "Letzte Glocke" für die Absolventen abgehalten. Bei der Kundgebung vor allen Schülern protestiert ein Mädchen gegen den Ukrainekrieg und äußert sich kritisch zum Präsidenten Putin: " Nein zum Krieg! Freiheit für die Ukraine! Putin ist der Teufel!" OM 22.05.22
Alexander Sachartschenko soll auch in Tuwa, der Heimat des russischen Kriegsministers Schoigu, einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
"Zu Ehren des legendären Oberhauptes und Helden der Volksrepublik Donezk, Generalmajor Alexander Wladimirowitsch Sachartschenko, dessen Name mit dem heldenhaften Widerstand des Donbass verbunden ist, wird in einem vielversprechenden Wohngebiet der Stadt Kysyl am Vavilinsky eine neue Straße benannt," schreibt eine lokale Internetplattform. OM, 13.05.22
Alexander Sachartschenko war bis Ende August 2018 der Führer der Volksrepublik Donezk. Er starb, wie viele andere ostukrainische Separatistenbosse, durch einen Anschlag aus dem Hinterhalt. Beim Besuch eines Lokals seines Leibwächters explodierte eine Bombe. Die Hintermänner wurden niemals gefasst, es besteht der Verdacht, dass Moskau den lästig gewordenen Chef los werden wollte.
Aber die Zeit vergeht schnell, so wundert es nicht, dass in einigen russischen Städten jetzt Straßennamen nach Sachartschenko benannt werden. So aktuell in der russischen Großstadt Pensa mit etwa einer halben Million Einwohnern und 550 km südöstlich von Moskau gelegen.
Der Gouverneur Melnichenko: „Wir müssen das Land wieder vom Nazismus säubern. Russische Truppen retten die Bevölkerung von Donbass, die slawischen Brüder in der Ukraine, vor Gewalt und physischer Zerstörung. An der speziellen Militäroperation nehmen auch die Soldaten von Pensa teil. Sie erfüllen ihre militärische Pflicht angemessen. In Erinnerung an die Leistung der Verteidiger des Donbass und als Zeichen der Freundschaft mit der DVR schlage ich vor, eine der Straßen von Pensa nach dem ersten Oberhaupt der Republik, Alexander Sachartschenko zu benennen.“ OM, 12.05.22
2019 veröffentlichte die Zentrale von Alexei Nawalny in Tjumen ein Video mit einem Interview eines Soldaten der russischen Spezialeinheiten. Darin berichtete ein junger Spetsnaz-Militär, dass Anfang des Jahres „Leute aus Moskau“ zu seiner Einheit gekommen wären und eine offene Befragung unter den Spetsnaz-Kämpfern durchgeführt hätten. Eine der Fragen an die Soldaten war: „Wenn heute Unruhen mit Demonstrationen und Kundgebungen stattfinden würden, wären Sie in der Lage, Waffen gegen die Demonstranten einzusetzen?“
Der Mann war ob dieser Frage ziemlich schockiert, genau so wie seine Kollegen, die alle niemals Waffen gegen Zivilisten einsetzen wollten. So kam das Interview mit Nawalny zustande.
Jetzt wurde bekannt, dass der junge Soldat in der Ukraine gefallen ist. Er gehörte zu einer siebenköpfigen Gruppe von „Obereg“-Spezialkräften, die alle am 13.April 22 getötet wurden. Artur Epifantsev war erst 22 Jahre alt, wurde wahrscheinlich in dem von Kiew 9.000 Bahnkilometer entfernten Wladiwostok geboren und gehörte in Tscheljabinsk zur russischen Garde der 23. Spezialeinheit „Obereg“. OM 10.05.22
Anmerkung: Siehe Tscheljabinsk, Meldung Nr. 44
Bato Valerievich Basanov war ein junger Burjate aus Ulan-Ude, im Oktober wäre er 26 Jahre alt geworden. Mit zwanzig verpflichtete er sich beim Militär und wurde zum Schützen eines Panzers ausgebildet - der Fehler seines Lebens. Denn in der dritten Woche des Ukrainekriegs wurde sein Leben beendet - es erging ihm wie vielen anderen Burjaten, die als Kanonenfutter eingesetzt werden. 5.000 km Luftlinie weit weg vom Zuhause, über 6.000 km auf dem Landweg entfernt, sterben die jungen Menschen eben keinen Heldentod, auch wenn in der Heimat die Behördenvertreter das Gegenteil behaupten. Nun- jener Bato aus Ulan-Ude starb am 14. März einen schnellen Tod, die Rückreise dauerte - einfache Soldaten genießen keine Priorität. Am 6. Mai soll ein Abschiedsgottesdienst stattfinden. OM 05.05.22
In den lokalen Medien Russlands werden geheime Informationen sicher nicht veröffentlicht. Aber in den sozialen Medien schlüpfen solche immer wieder durch. So auch bei einer Todesmeldung für den Oberstleutnant Dimitriew aus Orenburg, die im russischen VK-Kontakte veröffentlicht wurde, aber im Moment nicht mehr einsehbar ist. Der 44jährige russische Offizier Eduard Dimitrijew ist viel in seiner Militärlaufbahn herumgekommen und wurde laut der Todesmeldung zwischen 2016 und 2019 im Donbass eingesetzt. Dumm nur, da nach offizieller Lesart im Donbass gar keine russischen Truppen stationiert waren.
Die Originalmeldung, die auch unter Orenburg hier zu finden ist, gibt es beim Klick auf die Überschrift.
Weiterlesen: Oberstleutnant Dmitrijew starb und rutschte durch die Zensur
BI-2 ist eine sehr populäre russische/weißrussische Rockband, die in den 2000er Jahren zu den erfolgreichsten Bands Russlands zählte. Am 28. April sollte ein Konzert in Omsk, einer sibirischen Großstadt, stattfinden. Als die Band zum Soundcheck in der Veranstaltungshalle eintraf, war dort ein riesiges Banner zur Unterstützung des russischen Präsidenten und dessen Krieg gegen die Ukraine aufgehängt. In der Nacht vor dem Auftritt ließ die Gruppe deshalb jenes Banner mit schwarzem Stoff verdecken, was wiederum die örtlichen Behörden nicht aktzeptierten. So kam es, dass 15 Minuten vor Beginn des Konzerts die Band die Bühne verließ und das Konzert abgesagt wurde. OM 29.04.22
In der christlichen Ethik sind die zehn Gebote von zentraler Bedeutung. Aber schon immer gab es auch bei Christen gute Gründe, es mit den Geboten nicht so genau zu nehmen. Aktuell ist es der Kampf gegen Nazis, mit dem Russland seinen Überfall auf die Ukraine rechtfertigt. Und dann ist ganz schnell derjenige kriminell, der an die zehn Gebote erinnert.
So zum Beispiel in Nischni Nowgorod, einer Millionenstadt östlich von Moskau. Dort ging zum höchsten christlichen Fest – Ostern – (das orthodoxe Osterfest war am 24.04.) ein Mann namens Alexander mit einem Plakat auf die Straße. Darauf stand: „Das 6. Gebot – Du sollst nicht töten!“ Solchen Wahnsinn wollten die Behörden nicht dulden. Die Polizei nahm den Mann in Gewahrsam. OM 27.04.22
Weil wir gerade beim Thema sind. Seit 1969 ist die Rockgruppe Maschina Wremeni (Машина Времени, Zeitmaschine) in Russland eine Institution und hat Kultstatus wie hier die Rolling Stones. Der Sänger Andrei Makarewitsch hat sich in der untergegangenen Sowjetunion nicht den Mund verbieten lassen, genau so wie heute. Zu Russlands Krieg gegen die Ukraine meinte er öffentlich: "Stoppt den Wahnsinn sofort!"
Zum 50jährigen Bestehen der Gruppe soll am 15. Mai 22 ein Konzert in der Yantar Hall im Badeort Swetlogorsk (Enklave Kaliningrad) an der Ostseeküste stattfinden. Im Telegram-Kanal des Gouverneurs von Kaliningrad wird deshalb gefordert, dass dieser wegen des „antirussischen Elements“ des Anführers der Band, Andrei Makarevitsch, die Veranstaltung verbieten soll, andere schreiben, dass nur das Publikum entscheiden soll, ob es zum Konzert geht oder nicht. Bisher hat sich der Gouverneur noch nicht geäußert. OM 25.04.22
Aus Rjasan wird ebenfalls gemeldet, dass Freiwillige für die "spezielle Operation in der Ukraine" rekrutiert werden. Entsprechende Durchsagen mit Angabe einer Telefonnummer erfolgen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Angeboten werden Verträge mit einer Laufzeit von einem bis elf Monaten bei gutem Verdienst - die Mindestpauschale beträgt 200.000 Rubel pro Monat (ca. 2.300€). Der Durchschnittslohn in Russland liegt etwa bei 35.000 Rubel. Rjasan ist Standort einer offiziellen russischen Militärakademie und eines Fortbildungszentrum der russischen Luftlandetruppen. OM 21.04.22
Aus Baschkirien wird berichtet, dass das russische Militär aktuell und dringend nach Freiwilligen sucht. Über die Webseite des Arbeitsamts gäbe es 22 Stellenangebote, insgesamt über tausend weitere Nachfragen. Erfahrungen im Kriegsdienst scheinen nicht erforderlich, es reichen neun Klassen Schulbildung. Gehalt 20-25 bis zu 120 Tausend Rubel. Der Durchschnittsgehalt in Russland beträgt etwa 35.000 Rubel.
Wer kämpfen will bekommt sogar etwas mehr. Freiwillige erhalten den Status eines Vertragssoldaten und sollen 180.000 Rubel (etwa 2.000€) dafür bekommen. Übrigens – für den Tod gibt es noch etwas mehr: Drei Millionen Rubel ((etwa 33.000 €) zahlt die Regierung dann an die Hinterbliebenen.
Einfach auf das Schlachtfeld werden die Freiwilligen nicht geworfen. Immerhin werden sie gründlich unterwiesen: „Ich habe zwei Wochen bei den Übungen verbracht, dann haben sie mich zum Artillerieschießen mitgenommen, und jetzt versprechen sie, mich nach Westen mitzunehmen“, erzählte ein Teilnehmer. OM 15.04.22
Alle Tabellen der russischen Kriegstoten sind jetzt bis 30.04.2025 aktuell. Folgende Listen wurden neu angelegt:
Wir haben das Dorf Vankarem in Tschukotka bereits hier vorgestellt. Aus diesem kleinen Dorf mit etwa 120 Bewohnern befinden sich bereits zwei Kriegstote in unseren Listen. Anatoly Artamonow war überhaupt der erste von uns registrierte Soldat aus dem "Autonomen Kreis Tschukotka". Sein Tod wurde am 23. März 2022 gemeldet.
Anatoly wurde auf einer Hauswand in der Hauptstadt der Region verewigt, wie wir jetzt erst bemerkt haben - mit dem Titel "Deine Helden, Russland". Wir haben das Foto in unserem Beitrag über die "Tschukotka Front" veröffentlicht.
Seit über drei Jahren berichten wir nun über den Krieg Russlands gegen die Ukraine - ganz aus der Perspektive des Angreifers heraus. Den allergrößten Teil unser Arbeit machen nicht die Beiträge auf dieser Webseite aus, sondern unsere Statistik der russischen Kriegstoten. (Irgendwann vor langer Zeit waren wir der Meinung, dass jene hohen Verluste den Aggressor Russland zum Umdenken veranlassen könnten. Wir lagen völlig falsch.)
All die Arbeit, die in diesem Projekt steckt, wird von uns selbst finanziert, genau so wie der Webserver und die Technik im Hintergrund. Es gibt keinen Sponsor, keine bezahlten Anzeigen, keine Kooperation mit staatlichen Akteuren - nirgendwo und wir betteln auch nicht um Spenden. Keiner aus unserem sehr kleinen Team ist in einer politischen Partei, wir werden auch von keiner unterstützt, wir sehen allerdings unser Engagement in einem politischen Kontext.
Demnächst müssen wir aus technischen Gründen unseren Hoster wechseln. Dafür fehlt uns jede Kapazität. Wer folglich eine seriöse Hostingfirma kennt, die in unserem finanziellen Rahmen bleibt und uns beim Transfer unterstützt - für solche Hilfe wären wir dankbar (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Günter Berger, 17.04.2025
Rechtzeitig zu den Ostertagen werden wir 365 junge Soldaten vorgestellt haben, die Russland unter Präsident Putin in den Krieg und damit in den Tod geschickt hat. Darunter sind zum Militarismus indoktrinierte junge Leute und dumme Jungs, gescheiterte Schüler und Studenten, Arbeitslose und Gelegenheitsarbeiter, Gefängnisinsassen und Angeklagte in einem Strafverfahren, junge Offiziere und Wehrdienstleistende - und alle zusammen wollten schnell viel Geld verdienen.
So haben wir für jeden Tag des Jahres einen getöteten jungen Soldaten präsentiert, die traurige Wahrheit ist, wir hätten in jedem Monat 365 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zusammenbekommen, die in jenem verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine getötet wurden.
Ob wir diese Serie weiter fortsetzen oder andere Themen an dieser Stelle präsentieren, ist im Moment noch nicht entschieden. Dafür wollen wir noch ein Lied des Akkordeonspielers Igor Gorinow nachschieben, das er im kalten Rekrutierungsbüro für die auf ihre Abreise wartenden Freiwiligen gespielt hat. Igor war 23 Jahre alt, kam aus der russischen Teilrepublik Mari El und singt vermutlich auch in deren Sprache. Am 3. März 24 war sein Spiel zuende. (Teil I)
Stand 02. April 25 haben wir alle uns vorliegenden russischen Kriegstoten für den März 2025 erfasst und überprüft. An der von uns bereits veröffentlichten Zahl von 107.581 getöteten Soldaten wird sich nichts mehr ändern. Im Moment übersetzen wir die Namen, das wird einen ganzen Tag noch dauern und danach machen wir ein paar Tage Pause, weil diverse familiäre Ereignisse anstehen. Unsere Zusammenfassung ist deshalb erst am 9. oder 10. April zu erwarten.
Unsere Abschätzung der russischen Verluste werden wir allerdings vorziehen.
Wir hatten Ende letzten Jahres über den Bezirk Baimak in Baschkortostan berichtet. Dort gab es Anfang 2024 die größten öffentlichen Proteste seit Beginn des Krieges im Jahr 2022. Es gibt eine Serie von Prozessen vor russischen Gerichten - meist außerhalb Baschkorostans - gegen die vermeintlichen Rädelsführer. Wir haben nicht die Möglichkeit in Russland zu recherchieren, deshalb haben wir bei der BBC um die Nachveröffentlichung eines Beitrags zu diesem Thema gebeten. Leider haben wir letztlich keine Antwort erhalten.
Wer sich für den Ablauf all der Prozesse interessiert, Radio Free Europe ist noch nicht stillgelegt und hat eine besondere Seite zu den Prozessen veröffentlicht. Es ist eine interessante Dokumentation der russischen Repression geworden.
Aus naheliegenden Gründen benutzen wir im Alltag den Firefox-Browser, für die Übersetzung der russischen Sprache ist er allerdings weniger geeignet. Das Mittel der Wahl ist dafür der Google-Browser Chrome. Mit einem Klick kann man sich die russischen Beiträge in verständliches Deutsch übersetzen lassen. (Link zur Baimak-Dokumenatation)
Im Moment sind die Meldungen über getötete Soldaten stark zurück gegangen und liegen etwa bei 80 bis 100 Kriegstoten pro Tag. Dazu kommt, dass darunter auch einige Altfälle sind, die auf Grund von Gedenkseiten und -Filmen öffentlich werden.
Die merkwürdigste Liste stammt -wahrscheinlich- vom ukrainischen Geheimdienst. Es handelt sich um die im Jahr 2024 getöteten russischen Soldaten aus den Wäldern und den Feldern des Bezirks Kremensky in der ukrainischen Region Luhansk - insgesamt etwa 1.500 Namen sollen es sein. Bisher veröffentlicht wurden knapp 700 Namen. Da die Toten inzwischen geborgen wurden, konnte anhand von Todesmeldungen die Echtheit der Liste nachgewiesen werden.
Unser Hoster musste kurzfristig den von uns benutzten Server neu starten. Deshalb ist es zu einem kurzen Ausfall unserer Seite gekommen. Wir wurden sehr kurzfristig darüber informiert, deshalb konnten wir den Ausfall nicht vorher ankündigen.
Der Rückzug der USA in allen Bereichen macht sich jetzt auch in den Informationen für russische Bürger bemerkbar. Radio Liberty/Radio freies Europa hatte einen sehr informativen Dienst für die verschiedensten russischen Regionen, z.B. europäischer Norden Russlands, Region Wolga, Region Ferner Osten und Region Kaukasus. Radio Liberty stellte Informationen für russische Bürger zur Verfügung, die durch russische Medien nicht verbreitet werden können oder dürfen. Wir haben einige wenige Beiträge, die zu unserer Berichterstattung passten, übernommen.
Nun schließt Präsident Trump diese Einrichtung, wie heute mitgeteilt wurde. Und in der Folge werden wohl auch ein paar andere Medien, die aus dem Ausland in russischer Sprache kritisch berichten, ihre Arbeit einstellen müssen.
Zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine hatte der ehemalige Offizier der russischen Armee, Witaly Wotanowsky, die Idee, die Kriegsgräber auf den Friedhöfen der Region Krasnodar abzusuchen, um die wirklichen Verluste der russischen Armee zu dokumentieren. Wir haben seine Erkenntnisse gesondert ausgewiesen, weil wir so eine Relation zwischen den veröffentlichten Meldungen und der tatsächlichen Todesrate herstellen konnten. In insgesamt vier Listen haben wir knapp 800 Kriegsgräber dokumentiert, die nirgendwo veröffentlicht wurden.
Witaly Wotanowsky musste im April 2023 aus Russland flüchten, seine Kollegen konnten seine Arbeit nicht mehr in vollem Umfang weiterführen, als Referenz ist die Region Krasnodar inzwischen obsolet. Wir werden die vierte Liste noch bis zum 800. Kriegsgrab (aktuell 794) auffüllen. Alle weiteren Meldungen werden danach ganz normal in die Region Krasnodar einfließen.
Als Ergänzung zu unserem Beitrag aus Jeisk wollen wir die konkreten Zahlen vom Monat Februar nachliefern.
Wir haben in diesem Zeitraum 3.476 gefallene russische Soldaten gelistet, deren Geburtsdatum oder Alter genannt wurden. Davon waren 343 Getötete nach dem 01.01.2000 geboren, das entspricht 9,87 Prozent aller erfassen russischen Kriegstoten.
Zum Stichtag 28. Februar 25 haben wir jetzt alle Regionen aktualisiert. In der Vergangenheit hatten wir in Schritten zu 500 Namen eine neue Seite erstellt und auf der Titelseite angezeigt. Durch die hohen Verlustzahlen ist das so nicht mehr möglich.
Folgende Seiten der Regionen sind neu:
Unsere Zusammenfassung des Monats Februar gibt es dann erst am 10.03.25 abends.
Voraussichtlich bis zum Sonntag, 09.03.25, können wir unsere Zusammenfassung für den Monat Februar vorlegen. Viele Überraschungen wird es nicht geben, dafür scheint sowieso aktuell ausschließlich die Trump-Regierung in den USA zuständig zu sein. Wir sind entsetzt.
Zu spät - auch Mediazone hat jetzt eine Liste der Namen und der dazugehörigen Veröffentlichungen ins Internet gestellt und damit ihre Zusammenstellung der russischen Kriegstoten öffentlich gemacht. Zu spät deshalb, weil ein Abgleich zwischen deren Erkenntnissen und unseren Recherchen - zumindest für uns - nicht mehr möglich ist. Wir sind zwar sehr sicher, dass es bei Mediazone zahlreiche Fälle gibt, die wir nicht gefunden haben. Und das selbe gilt natürlich umgekehrt. Aber inzwischen ist die Anzahl der Kriegstoten so stark angestiegen, dass ein Abgleich viel zu viel Zeit beanspruchen würde - die wir in unserem kleinen Team nicht haben.
Seit Beginn des Krieges hat der Gouverneur der Oblast Sachalin, Waleri Limarenko, regelmäßig auf seinem Telegram-Kanal die im Krieg gegen die Ukraine getöteten Bewohner seiner Insel veröffentlicht. Die Nachrichten waren ziemlich karg, nur die Namen und der ehemalige Wohnort wurden angegeben - also keine Fotos, kein Alter und auch kein Todeszeitpunkt.
Waleri Limarenko blieb allerdings ein aktiver Unterstützer des Krieges und warb in seinem Einflussgebiet zum Freiwilligendienst. Seine Oblast hatte deshalb ständig steigende Opferzahlen, die sie auf den 5. Platz in Russland brachte, wenn man die Todeszahlen ins Verhältnis zur Einwohnerzahl setzt.
Etwa ab dem 20. Dezember 24 hat Limarenko die Meldungen über neue gefallene Soldaten eingestellt. Eine bisher zuverlässige Quelle für unsere Daten ist damit weggefallen.
Wir haben am 25. Februar 25 über das staatliche ukrainische Projekt "Ich will jemanden finden" berichtet, das bei der Suche nach vermissten russischen Soldaten behilflich sein kann. Etwa 60.000 Suchanfragen sind dort eingegangen.
Wir selbst können nicht in Russland recherchieren, dafür fehlen uns die finanziellen und personellen Mittel. Da trifft es sich gut, dass das Projekt OKNO (Fenster) genau zu diesem Thema einen aktuellen Beitrag veröffentlicht hat, der ausführlich die Geschichten der Ehefrauen oder Mütter von sechs vermissten Soldaten erzählt. Wir halten ihn für unbedingt lesenswert und haben ihn in deutscher Sprache nachveröffentlicht.
Der US-Senator Mark Kelly, ein Demokrat, befragt Stephen Feinberg, der für das Amt des stellvertretenden Verteidigungsminister vorgeschlagen wurde. Übrigens Mark Kelly ist ein ehemaliger Astronaut, Stephen Feinberg dagegen ist Hedge-Fonds-Manager und Milliardär.
Es scheint, dass Feinberg noch nicht ganz die Schule des Doppeldenk durchlaufen hat, über die wir zuletzt geschrieben haben.
Es gab einige Mißverständnisse, aber jetzt ist endlich unser Beitrag über Baschkortostan online.
Baschkirien hat im Moment die höchsten Verluste im Krieg Russlands gegen die Ukraine und es stirbt überwiegend die einfache Landbevölkerung - meist ethnische Baschkiren oder Tataren.
Wir haben deshalb drei Fragen nach Baschkortostan geschickt und nach dem Warum gefragt? Die Macher des Telegram-Kanals "Fremder Krieg" haben uns ausführlich geantwortet.
Es gibt inzwischen auch einen weiteren Telegram-Kanal aus Baschkortostan, der über den aktiven Widerstand gegen Russland informiert: "Baschkortostan, kämpfe für Baschkortostan! Nicht für Russland! Weil es dich nicht braucht."
Es gehört zur Ironie des Krieges in der Ukraine, dass sich zum 4. Jahrestag des russischen Angriffs am 24. Februar 2025 über 100.000 getötete Soldaten in unserer Datenbank befinden werden - das ist inzwischen sicher. All die vielen Namen stammen aus offenen Quellen und können über die von uns veröffentlichten Links auch nachvollzogen werden. Natürlich wurden einige der Veröffentlichungen inzwischen gelöscht und einige Medien haben ihr Erscheinen eingestellt. Aber für jede Veröffentlichung liegt uns auch ein Screenshot vor.
Richtig ist auch, die tatsächliche Zahl der getöteten Soldaten dürfte wesentlich höher sein und nach unseren Abschätzungen bei über 160.000 gefallenen russischen Angreifern liegen.
Jeden Tag wird uns immer wieder bewusst, welche Unmenschlichkeit und Grausamkeit sich in diesem russischen Angriff zeigt. Das Militär wirft täglich neue Soldaten in die Schlacht, von denen nur wenige überleben. Das alles für geringe Geländegewinne. Und wer nicht spurt, wird eingesperrt, gefoltert und wenn das nicht hilft, auch getötet.
OM, 14.02.25
Alle russischen Regionen wurden heute zum 31.01.25 aktualisiert. Baschkortostan hat erneut den höchsten Zuwachs an Kriegstoten, gefolgt von Tatarstan und der Region Tscheljabinsk.
Insgesamt wurden im Januar einige Verzeichnisse ausgewertet, die Kriegstote seit Beginn des Krieges dokumentierten. Es wurden folglich auch zahlreiche Altfälle neu registriert.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner