15.03.24 -- 48.154 // Zuwachs zum 29.02.24: 1.776
Alexej Slowidow, ein Freiwilliger aus Archangelsk, wurde im Ukrainekrieg verwundet und ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Er gehörte zu den entschiedenen Befürwortern des Krieges. Entsprechend war auch sein Nachruf formuliert:
"Schon vor 11 Jahren hatte Alexei das Gefühl, dass mit dem Vaterland etwas nicht stimmte, und er folgte dem Ruf des nationalen Führers. Als Mann, als Vater fühlte er sich verpflichtet, für die Verteidigung des Vaterlandes einzutreten und den Fehler seiner Väter zu korrigieren, der vor 30 Jahren zum Verlust der Souveränität unseres Landes führte.
Er wollte den Staat, in dem er geboren wurde, innerhalb der heiligen Grenzen des Vaterlandes wieder herstellen, für die unser Volk im Jahr 1945, für die unsere Großväter auf den Schlachtfeldern des Großen Vaterländischen Krieges ihr Leben ließen. Er setzte den Kampf um die Souveränität bereits in der heißen Phase der Konfrontation mit dem kollektiven Westen fort. Im Jahr 2022 meldete er sich freiwillig, diente in den Reihen der russischen Armee (Streitkräfte der Russischen Föderation), kämpfte fast ein Jahr lang im postukrainischen Gebiet in Richtung Saporoschje und befreite das russische Volk von der Unterdrückung durch den Nationalsozialismus."
Alexander Plotnikow ist Leiter der Verwaltung des Stadtbezirks Chlevensky der Region Lipezk mit etwa 25.000 Einwohnern. In einem Dorf seines Zuständigkeitsgebiets musste er Abschiedsworte für einen in der Ukraine gefallenen Soldaten vortragen:
Dieser Krieger wusste, was er tat und wusste, dass Russland niemals niederknien würde. Und dieser nationalistische Abschaum, der versucht, seinen Kopf zu erheben, wird zerstört. Und es wird nicht diskutiert!
Der Telegram-Kanal "Magadan aktuell" meldet aus dem fernen Osten:
Heute sind mindestens 93 Einwohner und Einheimische von Kolyma bei der „Sonderoperation“ ums Leben gekommen – 73 Menschen dienten in den russischen Streitkräften, 20 im Wagner PMC. Der jüngste der Toten war 18 Jahre alt.
Die Zahl der in der Ukraine getöteten Magadan-Bewohner ist neunmal höher als die Verluste der Kolyma-Bewohner während der beiden Tschetschenienkriege. Zehn Menschen starben damals.
Jewgeni Roschtschin, 23 Jahre, hatte Radioelektronik an der Militäruniversität vom Tscherepowez studiert, Die Stadt liegt etwa 400 km nördlich von Moskau und ist die Hauptstadt der Oblast Wologda. Auf Grund seiner guten Noten sollte Jewgeni nach Ende seines Studiums Anfang August nach Moskau versetzt werden. Doch den jungen Mann zog es lieber in wärmere Gefilde - so landete er schließlich in Sewastopol auf der Krim.
Doch das dortige Klima konnte er nur kurz genießen. Ende August wurde der junge Leutnant an die Front kommandiert und landete im Hotspot Bakhmut. Doch auch dort blieb er nur kurz. Nach drei Tagen setzte ein Granatsplitter seinem jungen Leben ein Ende.
Die sibirische Kleinstadt Ust-Kut haben wir in einem Beitrag vom 01. Oktober vorgestellt. Unter den dort aufgeführten Wagner-Söldnern steht an 3. Stelle auch Alexander Sergeevich Ermilow. Auch dieser wurde aus der Lagerhaft rekrutiert. Er hatte noch maximal drei Jahre Haft vor sich.
Das Bezirksgerichts Irkutsk verurteilte Ermiliow nämlich am 24. Dezember 2009 zu 15 Jahren Gefängnis, abzusitzen in einer Hochsicherheitskolonie.
Ermilov beging zusammen mit zwei Komplizen einen Raubüberfall mit dem Ziel, ein Auto zu stehlen. Den Autobesitzer prügelten sie mit einem Ast zu Tode, zogen den leblosen Körper in die Büsche und verscharrten ihn im Schnee.
Auch Alexander Ermilow wurde 2023 irgendwo an der Front in den Tod geschickt.
Der Grenzschützer Ilja Eduardowitsch Samigullin hatte Anfang September einfach Pech. Er war zur falschen Zeit am völlig falschen Ort. Eigentlich kam der Beamte aus der Region Amur, das ist eine halbe Weltreise von der Region Brjansk entfernt, wo er am 03. September 23 Dienst hatte. Aus der Ukraine waren ausgerechnet dort wo Ilja Dienst hatte, russische Freischärler eingesickert. Es kam zu einem kurzen Schußwechsel, den der Grenzschützer nicht überlebte. Und wie es im russischen Märchenland dann so klingt: Jene Freischärler wollten unschuldige Zivilisten meucheln, aber der heldenhafte Kampf von Ilja hätte das verhindert.
Heute haben wir unsere Datenbank bis zum 10.03.24 so aktualisiert, dass wir die Ergebnisse den Tabellen der russischen Regionen zuführen könnten. Da aber die Zeit nicht stehen geblieben ist, werden wir nach Ostern auch noch den Rest bis zum 28.03.24 aufarbeiten. Dann gibt es endlich wieder einen detaillierten Monatsabschluss diesmal zum Datum von heute, weil wir uns über die kommenden Ostertage frei nehmen werden.
Das erzielte Ergebnis ist zwar wie erwartet, leider gehen viele interessante Details auf diese Weise verloren. Aber wir müssen damit leben, dass auf Grund der ständig steigenden Zahl an russischen Kriegstoten, die Individuen hinter der schieren Menge verschwinden.
PS Trotz Osterferien gibt es auch weiter täglich neue Informationen. Wir haben etwas vorgearbeitet.
Wir hatten uns eigentlich zum Thema gemacht, den russischen Angriffskrieg von Seiten der Menschen Russlands aus journalistisch zu begleiten. Leider bekommt jene journalistische Seite unserer Arbeit immer weniger Raum, weil uns die Zeit dafür fehlt. Interessante Themen gibt es genug. Dafür fühlen wir uns immer mehr als Buchhalter des Todes, denn das Führen jener Statistik verschlingt den allergrößten Teil unserer Arbeitszeit.
Zudem gibt es auch noch ein Privatleben, wir fallen hin und wieder tageweise aus und kommen auf Grund der ständig wachsenden Zahl an russischen Kriegstoten immer mehr in Rückstand.
Wir haben uns deshalb zu einem Befreiungsschlag entschlossen. Wir werden in den kommenden etwa 14 Tagen keine Aktualisierung der regionalen Tabellen mehr vornehmen. Dafür werden wir die Lücken (fehlende Regionen, gelöschte Meldungen) in unserer Datenbank schließen und danach als einfache Listen in unseren Tabellen nachtragen.
Das alles geht viel schneller, hat aber den Nachteil, dass jene Listen nur einen begrenzten Informationsgehalt haben: Übersetzter Name, Originalname mit Link, Region, Alter, soweit vorhanden. Wer mehr wissen will, muss den angegebenen Links folgen. Auf Grund der schieren Menge an Kriegstoten treten die Einzelfälle sowieso immer mehr in den Hintergrund.
Danach - sehen wir weiter.
Das nächste Update zum 15.März 24 kommt wie gewohnt.
Aus unerfindlichen Gründen meint das Google-Übersetzungsprogramm manchmal, ein russischer Beitrag wäre in englischer Sprache verfasst: Seine Übersetzung lautet dann so:
Der polnische Kriegsminister Alexej Romanowitsch, 25., hat seinen russisch-orthodoxen Dollar in der Ukraine zum zweiten Mal gewählt. 12.2003. Sie müssen nur etwas dafür tun... Die jungen Leute, die Alex im Stich gelassen hat, und ein einziges Mal mit diesem deutschen Unternehmen gesprochen haben, haben keinen einzigen Punkt auf ihrer Seite gefunden. Die Frist endet am 24. August in der Woche vor 13.00 Uhr. Die Bezirksverwaltung, die sowjetischen Bezirksdeputierten haben eine neue und glückliche Alexeja Romanowitsch ausgewählt....
Richtiger wäre:
Unser Landsmann aus dem Dorf Margaritovka, Oberfeldwebel Aleksey Romanovich Korobkov, geboren am 25. Dezember 2003, Flammenwerfer-Lader, hat seine Militärpflicht im Kampf gegen die Nazis in der Ukraine bis zum Ende erfüllt. Gesegnete Erinnerung an Sie ... Alexeis Waffenbrüder werden sich am Feind rächen und mit ihren beeindruckenden Waffen mehr als eine Nazi-Hochburg für Ihren Tod zerstören. Der Abschied findet am 24. August um 13.00 Uhr im Dorf Margaritovka statt. Die Bezirksverwaltung und der Rat der Volksabgeordneten des Bezirks sprechen der Familie und den Freunden von Alexei Romanovich ihr Beileid aus....
Eigentlich - hatten wir die Berichterstattung über die russischen Kriegstoten als journalistisches Projekt geplant. Wir wollten über jene russische Scheinwelt berichten, in der eine Eroberung als Befreiung dargestellt wird. In der normale Ukrainer zu neuen Nazis deformiert werden, die man ausmerzen möchte. Wer konnte am Anfang auch ahnen, welche Ausmaße jener Krieg annehmen würde.
Folglich haben wir die Berichte über russische Kriegstote anfänglich im Volltext dokumentiert und tun das in wenigen kleinen Regionen noch immer. Als es immer mehr wurden, haben wir Listen und Tabellen geführt - die Tabellen haben sich letztlich durchgesetzt. Aber jetzt müssen wir der schieren Menge weiter Tribut zollen. Wir werden die Angaben in den Tabellen weiter reduzieren und auf Originalnamen, übersetzter Name, Alter und Ort beschränken. Fotos gibt es nur in besonderen Fällen. Wer mehr wissen möchte, muss den Links folgen. Es kann auch zukünfig möglich sein, dass wir dazwischen eine Liste aus unserer Datenbank schieben, um wieder etwas aktueller zu werden.
Und noch etwas: Fotos verkleinern wir auf 200 Pixel in der Breite. Enthalten diese aber weitere Informationen, dann bleibt die Originalgröße erhalten. Mit Rechtsklick auf das Foto kann man das darstellen.
Zitate weisen wir nicht extra aus, sondern sind immer in kursiver Schrift dargestellt.
Die Übersetzung von Namen ist ein ständiges Ärgernis. Wir wollen damit nicht viel Zeit verschwenden und übernehmen die Übersetzung durch DeepL oder Google. Beide Übersetzungsprogramme sind bei Namen extrem fehlerbehaftet und haben als Basis immer die englische Sprache. Grobe Fehler verbessern wir, aber unterschiedliche Darstellungen lassen wir stehen. So kann der selbe Name hin und wieder anders geschrieben auftauchen. Ab Anfang 2023 veröffentlichen wir aus diesem Grund alle Namen zusätzlich in kyrillischer Schrift.
Wir bereiten im Moment den Abschluss des Jahres 2023 vor. Dafür fehlen uns noch etwa 100 Einträge, die es zu recherchieren gilt.
Gleichzeitig haben wir unsere Datenbank zum 29.02.24 aktualisiert. Auch diese Daten müssen wir erst aufbereiten. Deshalb wird es bis zum 03.03.24 wenig sichtbare Aktivität auf unserer Seite geben.
Wir haben uns entschieden, zum Beginn des dritten Kriegsjahres keine aktuellen Zahlen zu veröffentlichen. Sie hätten keine besondere Aussagekraft, das Monatsende kommt sowieso in wenigen Tagen. Dann legen wir die aktuellen Zahlen auch vor.
Das düstere Bild des Kriegsverlaufs verdunkelt sich sowieso immer weiter. Die russischen Todeszahlen werden nicht weniger. Russland zeigt immer deutlicher, dass Menschenleben der Staatsführung nichts wert sind. Man wirft immer mehr Soldaten in das Kampfgeschehen, um wenige Meter vorzurücken.
Dagegen werden wir an diesem Wochenende unsere Einschätzung zum Kriegsverlauf vorlegen. Wir glauben nicht, dass dieser Krieg militärisch entschieden wird. Aber dazu gibt es einen gesonderten Beitrag in den nächsten Stunden.
30.01.24 - 19:00 h: Das russische Internet funktioniert im Moment nicht mehr - sowohl im russischen Inland als auch im Ausland. Wir können gerade noch Telegram und VKontakte erreichen. Mal sehen wie lange noch.
Wir können zwar die Gesamtzahl aller erfassten russischen Kriegstoten nennen, allerdings hinken wir mit dem Eintragen in die Listen weit hinterher.
Das Problem sind dabei die sozialen Medien VKontakte und Odnoklassniki in erster Linie. Die in den Onlinemedien veröffentlichten Kriegstoten können wir sofort zuordnen, das ist allerdings die geringste Anzahl. Die meisten Meldungen erhalten wir über jene sozialen Medien und da sind die Daten einfach nicht klar. Wer weiß, wo sich die kleinen Dörfer befinden. Das Internet gibt nur widersprüchliche Antworten. Oder schön, das ist der Vorname oder Kosename, wie war doch gleich der komplette Name ? All diesen Fragen nachzugehen dauert und wir sind nur eine kleine Einheit das zu bewältigen. Das zur Erläuterung.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine fordert auch viele zivile Kriegsopfer. Mit großem Abstand die meisten hat die Ukraine zu verzeichnen, aber es gibt auch zivile russische Kriegsopfer. Eine solche Liste hatten wir im Oktober 23 veröffentlicht. Aus aktuellem Anlass wollen wir noch einmal darauf verlinken.
Aus technischen Gründen haben wir unsere vorletzte Auswertung des Jahres 2023 um einen Tag vorgezogen.
Stand 14.12.23 haben wir 38.861 russische Kriegstote in unserer Datenbank erfasst. Das bedeutet einen Zuwachs von 1.264 gefallenen Soldaten seit dem 30.11.23.
Bedauerlicherweise kommen wir mit der Aktualisierung unserer Tabellen nur langsam vorwärts. Vor Weihnachten sind wir ständig mit privaten Dingen beschäftigt, so dass wir nicht so viel Zeit wie nötig aufbringen können.
OskarMaria lebt und arbeitet in Frankfurt - hier mit Sohnemann. Wenn freie Zeit fürs Internet bleibt, dann wühlen wir im Internetsumpf, manchmal mit überraschenden Ergebnissen. Lieblingszitat: "Von den Dreien, Staat, Regierung und Ich - bin ich der stärkste. Das merkt euch!" (Ret Marut aka B. Traven im Ziegelbrenner)
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner