Islam Isaevich IsmailowOriginalmeldung:
Am 1. November wurde in Orechowo das SVO-Mitglied Islam Isaevich Ismailow (30.08.1977 – 27.10.2023) auf seine letzte Reise mitgenommen.
Islam meldete sich freiwillig, in das SVO-Gebiet zu gehen. Es war seine bewusste Entscheidung, für unser Vaterland einzustehen. Er nahm an den Kämpfen um die Stadt Bakhmut teil. Er führte würdig Kampfeinsätze in der Zone einer besonderen Militäroperation durch und wurde mit Medaillen ausgezeichnet. Er wurde an der Front schwer verletzt. Nach der Freilassung Bachmuts kehrte er in seine Heimat zurück. Aufgrund von Verletzungen und Krankheiten konnte sich der Islam jedoch leider nicht erholen.
Doch eigentlich war alles ganz anders. Unser Islam Isaewitsch Ismailow war wohl ein klandestiner Kiffer und in der Szene als solcher bekannt. Im September 2020  will Islam irgendwo in der Region Wolgograd eine größere Ansammlung von wildem Hanf gefunden haben. Den erntete er unverzüglich und trocknete die Beute. So hatte er am Ende etwas mehr als 600 Gramm wirkstoffhaltiges Cannabis zusammen. Damit es besser wirkt, mischte er teilweise noch etwas Haschisch darunter.
Auf der Suche nach einem Käufer geriet er an einen Informanten der Polizei. Ein Testkäufer der Polizei kaufte einen Teil, danach wurde bei einer Hausdurchsuchung die ganze Ware gefunden und beschlagnahmt.  Im Mai 2021 wurde Islam von einem Gericht der Region Wolgograd zu insgesamt 10 Jahren und vier Monaten strenger Lagerhaft verurteilt.
Den Rest der Geschichte kennen inzwischen unsere Leser. Von der Gruppe Wagner aus der Haft rekrutiert, hineingeworfen in den Kampf um Bakhmut, schließlich zuhause an seinen Verletzungen erlegen.
Meldung, Gerichtsprotokoll

Kazgulag, ein kleines Dorf aus der Region Stawropol hat Ende September ein Festival des "patriotischen Liedes" veranstaltet. Wer genug Muse hat, kann sich die zweistündige Veranstaltung aud Youtube anschauen. Bemerkenswert ist zudem der Begleittext zur Veranstaltung, den wir hier in Auszügen dokumentieren:
Das Zentrale Kultur- und Kulturzentrum Kazgulak veranstaltete ein bezirksübergreifendes Festival des patriotischen Liedes „Wir geben unser eigenen nicht auf“ zur Unterstützung der russischen Armee und des Präsidenten der Russischen Föderation W.W. Putin. Das unter der Flagge eines großen Landes konsequent und klar die Interessen Russlands vertritt...
Unsere Landsleute kamen während einer speziellen Militäroperation in der Ukraine ums Leben. Sie gaben ihr Leben, um die Zivilbevölkerung des Donbass vor dem blutigen Neonazi-Regime von Kiew zu schützen...

Erinnern wir uns an die treuen Söhne des Vaterlandes, die in Kämpfen mit Neonazis ihr Leben verloren haben. Erinnern wir uns an unsere Brüder und Schwestern, die von Kriegsverbrechern und Kollaborateuren des Kiewer Regimes getötet wurden. Erinnern wir uns mit einer Schweigeminute...
Die Festivalteilnehmer begeisterten das Publikum mit Werken über Russland und die Armee sowie mit Liedern, die die moderne Zeit im Zusammenhang mit der militärischen Sonderoperation in der Ukraine widerspiegeln. Es gibt einfach nicht genug Worte, um die Atmosphäre auf dem Festival zu beschreiben, wie vereint wir sind und voller Liebe für unser Land.
Heute sprechen wir gemeinsam... Das ist unsere Region, das ist unser Präsident, das ist unser Volk, das Russland zu neuen Grenzen, zu neuen Errungenschaften, zu neuen Siegen führt! Wir sind für den Präsidenten, wir sind für den Sieg, wir geben unsere eigenen nicht auf!

Irina Wolkowa aus der Stadt Tosno in der Nähe von St. Petersburg berichtet auf der örtlichen VK-Seite vom Tod eines Stadtbewohners, der im Ukrainekrieg gefallen ist:
Im Krieg gibt es keinen Platz für Freude und Leichtigkeit. Der Krieg erfordert von uns Hingabe, Mut und die Bereitschaft, unser eigenes Wohl zu opfern, um andere zu retten. Unser Militärpersonal ist bereit, an vorderster Front zu stehen und uns und unsere Freiheit zu schützen. Sie bringen Frieden inmitten des Chaos, Hoffnung in Zeiten der Verzweiflung und Leben in Zeiten des Todes...

Vladimir UybaKein Oberhaupt einer Region formuliert Meldungen über gefallene Bürger so ganz im Wortlaut der russischen Führung wie Wladimir Uiba, Chef der Republik Komi. Uiba ist von Beruf Wissenschaftler und Arzt, das hindert ihn aber nicht daran, völlig abseits der Fakten zu formulieren. Ein Beispiel:
Liebe Einwohner der Republik.
Während einer besonderen Militäroperation starb unser Landsmann, der Gefreite Nikolai Nikolajewitsch Kowalenko, heldenhaft.
Nikolai Nikolajewitsch wurde in Karaganda geboren. Bevor er am SVO teilnahm, lebte er in Inta. Er diente als Maschinengewehrschütze in einem motorisierten Schützenkommando. Unser Landsmann kämpfte tapfer gegen Neonazis und Söldner des kollektiven Westens und verteidigte die Freiheit und Unabhängigkeit Russlands. Er blieb seiner militärischen Pflicht bis zum Ende treu und erfüllte sie mit Ehre, indem er sein Leben für das Vaterland und unser Volk hingab.
Ich spreche der Familie und den Freunden des verstorbenen Helden mein aufrichtiges Beileid aus. Ich wünsche Ihnen Mut und Kraft, den Schmerz des unwiederbringlichen Verlustes zu ertragen.
Ewige Erinnerung an Nikolai Nikolaevich und ewiger Ruhm für ihn.

Oleg StarostinOleg Starostin, 53 Jahre alt, war ein Soldat der russischen Sturm-Z Truppe an der Ukrainefront. Am 20. August wurde er getötet, mehr als zwei Monate später begrub man ihn in seiner Heimat Djatkowo. Im Nachruf heißt es, er hätte seine Militärpflicht bis zum Ende erfüllt.
Das ist eine übliche Redewendung bei den Grabreden und doch befremdlich - impliziert es, dass man erst mit dem Soldatentod alle militärischen Pflichten erledigt hätte.
Unser Oleg war sowieso ein ganz spezieller Charakter. Er war Dauergast in den lokalen Haftanstalten aus den unterschiedlichsten Gründen. Zuletzt wurde er im Mai 2022 zu einer Freiheitsstrafe (übersetztes pdf) von zwei Jahren, acht Monaten in einer Hochsicherheitsstrafanstalt  verurteilt.
Er hatte einem Kontrahenten einen Stuhl über den Kopf gehauen, einen Anderen mit der Faust ins Gesicht geschlagen, danach in den Körper getreten und einen Dritten mit einem Küchenmesser bedroht - alles betrunken versteht sich. Solche Kämpfer sind ideales Material für die Einsätze an der Front.
"Ewige Erinnerung und tiefe Verbeugung an den Held Russlands" heißt es in den Kommentaren zur Todesnachricht.

In Sibirien werden verstärkt neue Soldaten geworben. Unter dem Motto "Dein Land braucht Dich" werden die finanziellen Vorteile für die Soldaten aufgezählt, wenn sie nur einen Wehrdienstvertrag unterschreiben:

  • Hoher sozialer Status
  • Anständige Bezahlung
  • Vorteile und Garantien für die ganze Familie.

Die Bezahlung ist wirklich für russische Verhältnisse sehr "anständig". Etwa 8.000 € bei Abschluss des Vertrages, 300 - 450 € monatlich während der Ausbildung, ca. 2.000 € wenn es ernst an der Front wird.

Aber auch an der Front winken Prämien:

  • 10.000 € – Inbesitznahme eines feindlichen Abrams-, Leopard- oder Challenger-Panzers;
  • 10.000 € – Inbesitznahme eines feindlichen HIMARS;
  • 5.000 € – Zerstörung eines feindlichen Abrams, Leopard, Challenger + russischer Geschäftsbonus bis zu 50.000 €;
  • 3.000 € - Zerstörung feindlicher HIMARS-, Tochka-U- und Flugzeuge.

Das ist mehr Geld, als die einfache Landbevölkerung durch ihre Arbeit jemals verdienen kann. Daher kommt auch der hohe Zulauf an  Freiwilligen zur russischen Armee aus den ländlichen Gebieten. Von Risiken & Nebenwirkungen bei Abschluss des Vertrages ist nirgendwo die Rede.
Anmerkung: Wir haben den Kurs Rubel zu Euro der Einfachheit 100:1 definiert, die Kaufkraft des Rubels ist in Russland deutlich höher.

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