Schoigu Kadyrow In den sozialen Medien ist Ramsan Achmatowitsch Kadyrow ein ständiges Thema. Auf einer Vielzahl von TicToc-Videos lässt er seine Kämpfer erfolgreich gegen - eher nicht vorhandene – ukrainische Soldaten kämpfen. Das kann man unter Realsatire einordnen, tatsächlich scheint der Mann im russischen Universum langsam aufzusteigen. Jetzt durfte er irgendwie/irgendwo auch beim Treffen von Putin mit dem türkischen Machthaber Erdogan im russischen Sotschi dabei sein. Zumindest hat er sich dabei mit dem russischen Kriegsminister Sergei Kuschugetowitsch Schoigu getroffen, wie jenes Foto zeigt.

Für den Ukrainekrieg will Kadyrow weitere drei Bataillone aufstellen – mit Freiwilligen aus ganz Russland natürlich. Denn Tschetschenien fällt bei den eigenen Todeszahlen im Ukrainekrieg gar nicht auf, ganz im Gegensatz zu der Präsenz von Tschetschenkriegern in Tic-Toc-Videos. Folglich müssen andere sterben, angelockt durch ein hohes Handgeld und andere Versprechungen.

Eigentlich wollte Kadyrow vor Kurzem noch Kiew schnell erobern. Daraus wird wohl nichts, wichtig für ihn ist, loyal zu Putin zu erscheinen, damit er für zukünftige Machtkämpfe zur Verfügung steht. Es scheint so, als wolle er nach Putin für Tschetschenien die Unabhängigkeit beanspruchen. Dafür gibt er sich auch jetzt bereitwillig für ein entspanntes Foto mit dem russischen Kriegsminister Schoigu her.

Letzterer hat in seiner Heimat Tuwa inzwischen ein Problem. In den sozialen Medien grummelt es deutlich, weil Tuwa bei den gefallenen Soldaten ganz vorne steht – noch vor Burjatien, wenn man die Todeszahlen ins Verhältnis zur Bevölkerungszahl setzt. Da ist von ethnischer Säuberung die Rede, weil die kleinen Ethnien an der Front verheizt werden und nicht die Russen. So könnte der Einfluss von Schoigu schnell erodieren – sowohl im Kreml bei Erfolglosigkeit als auch in seiner Heimat.