Die hier zusammengestellten Todesmeldungen stammen aus 32 Regionen Russlands mit einer Einwohnerzahl von etwa 81 Millionen Menschen, also 56% der gesamten Bevölkerung Russlands. Welche Regionen in die Zählung Eingang gefunden haben, erfolgte auf Grund der ersten recherchierten Todesmeldungen – also ohne bestimmten Plan. Mehr Regionen zu beobachten und recherchieren hätte unser Team überfordert.

Alle Meldungen kommen aus den lokalen Internetmedien, aus dem sozialen Netzwerk vk.com und aus wenigen Telegram-Mitteilungen. Meist liegen die Todesmeldungen im Originaltext vor, machmal gekürzt, mit Link auf die Originalmeldung. Einige Regionen haben wir nur mit den Originallinks gespeichert.

Die höchsten Todesmeldungen verzeichnen Burjatien (263), Dagestan (207), Wolgograd (157) und Orenburg (155). Wobei anzumerken ist, dass in Burjatien eine Sammelstelle sogfältig alle Meldungen zusammenfasst und in Dagestan ein „ausländischer Agent“ behördliche Berichte sammelt.

Rechnet man die gemeldeten Todeszahlen auf die Bevölkerung der Regionen nach Kriegstoten pro 100.000 Einwohner um, ergeben sich folgende Höchstwerte:
Tuwa, - Heimat von Kriegsminister Schoigu – (28,58), Burjatien (27,06), Nordossetien (16,96), und Republik Altai (16,01). Die kleinen Republiken mit einer Bevölkerung, die zum Teil als Glaubensrichtung Buddismus angeben, führen die Statistik an.

Kaum Todesmeldung wurde bisher aus der Stadt Moskau gefunden – gerade mal 4. Entweder es werden keine Soldaten aus der größten Stadt Russlands mit 11,5 Millionen Einwohnern eingesetzt – oder die Geheimhaltung funktioniert in der Hauptstadt besser. Auch aus St. Petersburg, der zweitgrößten Stadt Russlands, liegen nur wenige Meldungen vor.

Es gibt eine sehr große Diskrepanz zu den Todeszahlen russischer Soldaten, die von verschiedener Seite veröffentlicht werden. Umgerechnet auf ganz Russland würden sich aus unseren Erhebungen etwa 5.000 gefallene russische Soldaten ergeben.

Russland behandelt die Anzahl der eigenen Verluste als Geheimsache - offizielle Zahlen werden kaum veröffentlicht. Einen Monat nach Kriegsbeginn sprach man noch von 1.351 gefallenen Soldaten. Inzwischen liegt ein Gerichtsurteil vor, das den Medien Zusammenstellungen von getöteten Soldaten verbietet. So sind die Meldungen in den regionalen Medien in den Verwaltungsbezirken, Altai Territorium, Chakassien, Omsk, Samara, Tscheljabinsk und Tuwa nahezu versiegt.

Zudem – Russland ist ein weites Land. Da lassen sich Todeszahlen leicht verbergen. Die selbsternannte Donezker Republik hat am 22. Juni eigene Verlustzahlen veröffentlicht. Danach wären von ihrem eigenen Militär 2128 Soldaten getötet und 8897 verwundet worden. Das hilft allerdings nicht viel weiter, da die Donezker Soldateska sich meist aus russischen Söldner aus den verschiedenen Regionen zusammensetzt. Luhansk hat keine Zahlen benannt. Die Zahlen aus Donezk wurden auch nicht verwendet.

Der amerikanische Geheimdienst schätzt die gefallenen russischen Soldaten auf 15.000 - das erscheint eine realistische Größe. Die Ukraine dagegen geht von 40.000 getöteten Russen aus. Geht man durch unsere Listen mit den gefallenen Soldaten, so fällt die große Anzahl an Offizieren auf. Die kann auch Russland nicht einfach ersetzen. Zudem lassen sich tote Offiziere auch durch Zensur nicht immer verheimlichen, ihr Tod wird meist öffentlich.

Hier die aktuellen Zahlen - Stand 05.08.2022: