Der Entwickler von des beliebten InfoPortals phpNuke, Francisco Burzi steckt in Schwierigkeiten. Bisher wurden er und sein Projekt von der Firma Mandrake gesponsort. Doch diese hat die Unterstützung eingestellt und finanziert im Augenblick nur noch die Webseite. Jetzt will Burzi, der in Venezuela lebt, sein Software-Projekt aufgeben, sobald die neue Version 5.6 fertig gestellt ist.

phpNuke ist ein sehr beliebtes Info-Portal für Webseiten. Die Inhalte können von verschiedenen Autoren beigesteuert werden, gespeichert wird alles in einer Datenbank, gesteurt wird das alles über die Scriptsprache php. Durch seinen sehr flexiblen, vielfältig konfigurierbaren Aufbau kann das Programm für die verschiedensten Zwecke eingesetzt werden, sei es als Info-Portal wie bei den Boardnachrichten, sei es als Webshop oder als Plattform für Vereine. phpNuke ist Open-Source, selbst aus einem Vorläuferprojekt hervorgegangen und hat in den letzten zwei Jahren auch einige Entwickler-Abspaltungen zu verzeichnen gehabt. Das Portal zu vBB ist ebenfalls aus phpNuke hervorgegangen, ein anderer Entwicklungsast ist postnuke.

Reichlich frustriert äußerte sich Francisko vor ein paar Tagen auf seiner Webseite. Nachdem der Sponsor Mandrake abgesprungen ist, lebt seine Familie und er von etwa 300 USD monatlich, die ihm die Bannerwerbung auf seiner Seite einbringt. Das reicht hinten und vorne nicht. Verschiedene Versuche etwas Geld in die Kasse zu bekommen sind gescheitert. Zuerst wollte er einen Devotionalienhandel rund um phpNuke aufziehen, das gelang nicht. Auch der neu eingeführte phpNuke-Club war eine unüberlegte Fehlplanung. Hier sollten bezahlende Mitglieder vorweg die neuen Versionen von phpNuke zur Verfügung gestellt bekommen. Allerdings nur wenn man bereit war 10$ Mitgliedsbeitrag im Monat zu bezahlen. Viel zu teuer für eine Software, die unter der GPL-Lizenz vertrieben wird. Verschiedene Versuche sein Projekt zu verkaufen scheiterten in den letzten Wochen ebenfalls.

Zusätzlich verärgert ist Burzi auch auf Grund der Tatsache, dass viele Anwender seiner Software die Copyright-Hinweise entfernen und diese als Eigenentwicklung ausgeben. Ein unschöner Zug mancher Webseitenbetreiber, den man allzu häufig im Netz sieht (zB www.newsticker.to). Trotz allem - seine Software ist im Netz ziemlich erfolgreich und es gibt eine große Gemeinde, die ständig neue Module, Verbesserungen und Fehlerkorrekturen liefert. Schmeißt Burzi tatsächlich den Bettel hin, dann ständen wahrscheinlich genügend Initiativen bereit, um die Entwicklung in eigener Regie weiterzuführen. Allerdings gab es solche Rücktritte auch schon in früheren Tagen, immer wieder startete Burzi dann doch einen Neuanfang.

Denn solche Content-Management-Systeme werden im Web immer beliebter. Einzellösungen sind meist unerschwinglich teuer, die Open-Source-Projekte sind vielfach schon ziemlich ausreift. So lassen sich  selbst umfangreiche Web-Projekte mit einer Vielzahl von Autoren bequem verwalten und pflegen.