Leonid Vladimirovich Skrebnevsky war ein russischer Soldat aus Tatarstan, der im Krieg gegen die Ukraine getötet wurde. Auch nach seinem Tod bescherte er seinen Angehörigen nichts als Ärger.
Es ist anzunehmen, dass der Mann nicht Teil der regulären Armee war, denn er wurde zunächst in Samara bestattet. Die Familie erwirkte dann bei den Behörden, dass er in sein Heimatdorf Buta, Bezirk Almetjewsk umgebettet wurde. Während der Bestattungszeremonie brannte dann sein Elternhaus auf Grund maroder Elektrik vollständig nieder.
CK, 30.03.23
Ein Ehepaar aus der Region Twer wurde zu 7 bezw. 6,5 Jahren Haft verurteilt. Das Verfahren gegen Alexander Martynov und Lyudmila Razumova wurde im März 2022 eröffnet, sie waren verhaftet und ins Gefängnis gebracht worden.
Die beiden hatten im russischen Klassenkameraden-Netzwerk (OK) Videos veröffentlicht, die nach Meinung des Gerichts die Russische Armee verunglimpfen würde. Außerdem brachten sie mit vorbereiteten Farben und Schablonen Inschriften an den Wänden von Gebäuden in Mokshino, Varaksino, Teshilovo, dem Dorf Mirny, dem Dorf Novozavidovsky an. Die Inschriften wurden auch auf dem örtlichen "Katyusha-Denkmal" angebracht - einer modernen Nachahmung eines Raketenwerfers aus dem Großen Vaterländischen Krieg.
OM, 29.03.23
Gewaltbereite Fußballfans rotten sich in Russland zum Krieg gegen die Ukraine zusammen. In der Schlacht um die ukrainische Ortschaft Wuhledar hörte man zum ersten Mal von einer privaten Militäreinheit "Espanyola".
Jene "PMC Espanyola" setzt sich danach zusammen aus Fußballfans verschiedener russischer Regionen und Vereine. Hatte man früher am Rande von Fußballspielen gegeneinander gekämpft, so geht es jetzt vereint gegen den gemeinsamen Feind Ukraine.
Eingesetzt wurde die Einheit im Kampf um die ukrainische Kleinstadt Wuhledar, wo russische Einheiten in einen Hinterhalt gelockt wurden. So gab es unter den Fans auch einige Verluste. Prominentestes Opfer war Wladimir Solodownikow, ein Fan von ZSKA Moskau, mit dem Rufzeichen "Crazy". Der galt als erfahrener Kämpfer im Umgang mit schweren Waffen und hatte angeblich öffentlich getönt, die Ohren eines ukrainischen Asow-Soldaten als Trophäe mit nach Hause zu bringen.
OM, 27.03.23
Aleksey Vyacheslavovich Blagovenko ist ein junger Mann aus Tscheljabinsk über den wir eigentlich so gut wie nichts wissen. Sein Foto zeigt einen freundlichen jungen Mann mit roter Schildmütze. Aleksey ist im russischen Krieg gegen die Ukraine getötet worden.
Julija Romatschenko aus Jemanschelinsk hat auf der örtlichen VKontakte-Seite über seinen Tod berichtet. Und dabei eine Formulierung gewählt, die wir bereits öfters gelesen haben: "Aleksey starb, um seine Schulden gegenüber dem Mutterland zu bezahlen."
Das erinnert an ein mittelalterliches Verständnis des Leibeigenen. Also eines Menschen, dessen Wohl und Wehe vom Leibherrn bestimmt wird - bis in den Tod.
OM, 22.03.23
Artyom Aleksandrovich Paramonov, geboren am 15. Juni 1993, stammt aus Petrosawodsk in Karelien. Er starb im russischen Krieg gegen die Ukraine als Söldner der Gruppe Wagner und wurde am 13. März begraben. Seinen Abschied musste eine Tante organisieren.
Es fällt auf, dass unter den Kriegstoten - über ganz Russland hinweg - häufig von Waisen und jungen Menschen berichtet wird, die in Waisenhäusern aufgewachsen sind. Wir führen dazu keine Statistik, erwähnen aber diese Tatsache immer, wenn verfügbar.
Junge Menschen ohne den Halt einer Familie suchen den gerne im Reglement der Armee, das könnte einer der Gründe sein. Oder sie sind leichter verführbar, ein anderer Grund.
OM, 21.03.23
Maxim Kotow aus der Oblast Leningrad, wurde am 7. Februar 23 an der Front in der Ukraine getötet. Die Erlöserkirche von
Wenn du nur wüsstest, was es bedeutet: Ich will Barmherzigkeit, nicht Opfer...
Maxim war mehrere Jahre in unserer Kirche im Dienst. Er ging regelmäßig ins Walaam-Kloster, lebte dort monatelang und leistete jeglichen Gehorsam. Mehr als alles andere auf der Welt liebte er unseren Herrn Jesus Christus, die Allerheiligste Gottesgebärerin, besonders verehrte er Johannes den Täufer, hatte Eifer für Gott und für den Tempel.
Er war bescheiden, demütig, lehnte nie Hilfe ab, wusste zu schätzen, Freund zu sein und zu lieben. Er hatte 3 Hochschulbildungen, las viel, kannte die Heilige Schrift praktisch auswendig. Er träumte davon, seine irdische Reise innerhalb der Klostermauern zu beenden. In allen schwierigen Lebenssituationen, die sein ganzes Leben umgaben, verlor er nie den Mut, sondern verherrlichte immer Gott und vertraute nur auf ihn.
Nachdem er die Heiligen Mysterien Christi verkündet hatte, stieg er Anfang Januar in einen Zug und ging als Freiwilliger in die NWO-Zone, um den Jungs zu helfen, bei sich hatte er nur den Psalter und einen kleinen Rucksack mit Kleidern.
OM, 20.03.23
Wie zu Beginn des Ukrainekrieges häufen sich Todesfälle unter den Soldaten Burjatiens. Seit Beginn des Jahres haben wir im Moment etwa 200 Gefallene aus der Region recherchiert - täglich werden es mehr.
Einwohner Burjatiens beschwerten sich, dass sie nirgendwo eine Totenwache organisieren können. Alle Cafés sind von Firmenfeiern besetzt. Ein Leser wandte sich an die Redaktion der Zeitung Dzhidinka und sagte, dass mehrere Leichen toter Soldaten in den Bezirk Dzhidinka gebracht worden seien. Ihm zufolge wollten Verwandte eine Totenwache veranstalten, aber zur Zeit wären alle Cafés von Firmenfeiern besetzt.
OM 17.03.23
Artem Reschetnikow (Foto) und Iwan Gudkow, beides Söldner der Gruppe Wagner, sind bei Bakhmut, wie so viele vor ihnen, beim Sturm auf die Stadt gefallen. Artem bekam - posthum - sogar einen Orden der Tapferkeit. Dafür gibt es jetzt in den russisch sprachigen "Sozialen Medien" einen Shitstorm.
Artem Reschnikow war Lehrer und künstlerischer Leiter von Kindercamps, die Kinder haben ihn gemocht. Und Artem hat die Kinder auch gemocht - bis zum Mißbrauch. Das ging eine Weile gut, Fälle wurden vertuscht, bis er schließlich 2018 vor Gericht kam und zu 15 Jahren Lagerhaft verurteilt wurde. Dass der Mann jetzt beinahe wieder in Freiheit gewesen wäre, ja sogar mit Orden ausgezeichnet, das lässt des Volkes Seele kochen.
Dagegen ist der Drogenhandel, wegen dem sein Kollege Ivan Gudkow zu knapp elf Jahren verurteilt wurde, beinahe eine lässliche Sünde in der öffentlichen Meinung.
Das Töten von Menschen im Krieg scheint dagegen völlig normal zu sein, die Soldaten werden zuhause - tot oder lebendig - als Helden gefeiert.
OM,10.03.23
In einer Lagerhalle nahe dem Flughafen Tolmachevo von Nowosibirsk warteten Mitte Februar über 100 Särge auf den Weitertransport in die verschiedenen Städte und Dörfer Sibiriens. Auf den Holzkisten sind mit Kreide die Namen der Regionen zu sehen, wohin geliefert werden soll. Beigefügt sind auch die Sterbeurkunden.
Auf einer Kiste ist der Name des aus Chakassien stammenden Sergey Yumashev zu lesen. Er starb danach am 08.02.23 in der Nähe von Bakhmut. Er war ein Söldner der Gruppe Wagner und klamm. Man fand seine Daten in der Datenbank des Föderalen Gerichtsvollzieherdienstes.
OM, 04.03.23
In den letzten Tagen sind eine Vielzahl von Soldaten aus Burjatien im Ukrainekrieg gefallen. Das Land war seit Beginn des Krieges mit großem Abstand führend bei den Kriegstoten, doch offensichlich haben sich die Zahlen noch einmal deutlich erhöht.
Die Bezirke Kabansky und Ivolginsky haben deshalb alle kulturellen Veranstaltungen in ihrem Gebiet abgesagt.
OM 23.02.23
Überall in Russland tauchen inzwischen Fotos von größeren Ansammlungen von Soldatengräbern auf. Ein Jahr nach dem Krieg gelingt es den russischen Behörden nicht mehr, das Ausmaß der Verluste an Menschen im Krieg gegen die Ukraine geheim zu halten. Und es sterben immer mehr russische Soldaten in den Gemetzeln.
Gerade einen Bericht über Soldatengräber in Tambow fertig gestellt, kommt die nächste Nachricht aus Tomsk. Beide Regionen beobachten wir eigentlich nicht.
"Begraben in drei Reihen Auf dem Friedhof in Woronino bei Tomsk ist die Zahl der Gräber von Russen gestiegen, die im Krieg mit der Ukraine getötet wurden. Das späteste Datum ist der 27. Dezember letzten Jahres. Einige der Gräber haben noch keine Namen oder Todesdaten. Gleichzeitig befinden sich in der Gasse drei frisch ausgehobene Gruben zur Bestattung." (Foto)
OM, 20.02.23
Zum Jahrestag von Russlands Krieg gegen die Ukraine hat die russische Rockgruppe DDT um den Sänger Juri Schewtschuk ein neues Video veröffentlicht. Im Lied wird Russland aufgefordert, zurück nach Hause zu kommen und sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern.
Wir empfehlen das Lied direkt auf Youtube anzuhören und die Kommentare dazu sich via Chrome-Browser übersetzen zu lassen. Das ergibt etwas Hoffnung in dieser düsteren Zeit.
OM, 19.02.23