telepolisGestern meldete die russische Internetseite Sputnik am Morgen:"MH17-Abschuss über Ukraine: Verdächtiger Kampfpilot begeht Suizid." Kaum war die Meldung erschienen, verbreiten die üblichen Verdächtigen aus der russophilen Gemeinde diese Nachricht im Internet. Es ist inzwischen fester Standard, dass auch das politische Magazin Telepolis aus dem Heise-Verlag sich vor den Karren der russischen Propaganda spannt.

Es ist zur Zeit eine Kaskade von prorussischen Falsch- und Propagandameldungen, die Telepolis täglich ins Netz stellt. Und die die Lügengeschichte vom Fall Lisa in ihrer Relevanz weit in den Schatten stellen. Es geht meist darum, das kriminelle, militaristische und imperialiste Handeln der russischen Staatsführung dadurch zu kaschieren, dass man Anderen ein ähnliches Handeln andichtet. All das geschieht nicht ohne Grund - so erbärmlich recherchiert die konstruierten Geschichten meist auch sein mögen.

Ein gutes Beispiel dafür ist jener Paul Schreyer. Der darf ganz ohne eigene Recherche, ganz ohne genaue Kenntnis des Sachverhalts auf Telepolis mehrfach proleten, dass die öffentlich rechtlichen Medien ihrem Berichterstattungsauftrag in Sachen Maidan-Morde nicht nachkommen würden. Und verlangt von der ARD, man möge mal dalli, dalli darüber berichten, da neue Fakten bekannt geworden wären. Hätte er sich mit den "neuen Details" mal beschäftigt, dann hätte er vielleicht erkannt, wie dünn und dürftig all jene neuen Behauptungen sind.

Sucht man via Google nach dem Abschuss von MH17, jenem ukrainischen Kampfpiloten oder nach georgischen Scharfschützen, dann findet man immer schnell neben den bekannten Propagandaschleudern Sputnik und RTDeutsch eben auch Telepolis. Und eine Vielzahl von anderen deutschen russophilen Medien und Blogs, die sich auf Telepolis beziehen.

Das ergibt Sinn, denn Sputnik und RTDeutsch sind in der Öffentlichkeit als von Russland gesteuerte Medien bekannt, Telepolis dagegen nicht. Und so agiert Florian Rötzer und sein Team als angeblich unabhängige Quelle, die das Netz jedoch mit vielen Nachrichten flutet, die lediglich aus der russischen Desinformation stammen. Für die Verantworlichen von Wikipedia stellt dies übrigens ein größeres Problem dar, weil immer wieder versucht wird, Inhalte aus Beiträgen von Telepolis als "unabhängige Informationen" in das Onlinelexikon hineinzuschreiben.