Jetzt fängt der OskarMaria auch noch an mit larmoyanten Jahres-rückblicken. Hat der Kerl letzte Woche nicht ordentlich recherchiert und will uns langweilen? Das werden sich manche von Euch beim Lesen der Überschrift fragen.

Na ja – so ganz unrecht habt ihr nicht, aber zumindest ein gewichtiges Argument für solch einen Rückblick habe ich: Die Zeit im Netz rast, rast in atemberaubendem Tempo an einem vorbei. Und da lohnt es sich schon manchmal innezuhalten, den Kopf hoch zu nehmen und mal über das Geschehene nachzudenken. Das will ich heute mit meiner ganz subjektiven Chronik tun.

Im zweiten Jahr nach der Jahrtausendwende zerplatzten viele Internetträume. Bis dahin herrschte so etwas wie Goldgräberstimmung. Jede Schnapsidee wurde zur Geschäftsidee und die Investoren pumpten gerne ihre Dollars in jedes größenwahnsinnige Internetprojekt. Jetzt sollte auf einmal Geld verdient werden, schlagartig sollten aus tiefroten Bilanzen Gewinne hervor gezaubert werden. Für die Boards bedeute das massive Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Webspace und des Traffics. Der Anzeigenmarkt im Internet gibt kaum etwas her. Andere, neue Finanzierungsmöglichkeiten mussten gefunden werden.

  Januar 2001 - Ezboard schließt Boards

Das traf die Board-Szene zu Beginn des Jahres. Ezboard, damals noch ein sehr beliebter Hoster für Diskussionsforen aller Art, benötigte frisches Geld um seinen Betrieb aufrecht zu erhalten. Als Gegenleistung mussten offensichtlich alle „dubiosen“ Foren geschlossen werden. Und so standen plötzlich die Leute vom Cosmo-Board, CSB oder TheForum  plötzlich vor verschlossenen Türen. Es half nichts alle diese Gemeinschaften mussten sich neue Plätze im Netz suchen.

Nach mehreren halbherzigen Schließungen kam für das Cosmo-Board Ende Januar 2001 das endgültige aus beim Ezboard. Cosmo Connor wollte kaum glauben, dass seine Community geschlossen wurde, obwohl sie so viele Besucher pro Tag hatte. Was das für die Foren bedeutet hat, fasste die Moderatorin Bucky Wheat in einer aktuellen Stellungnahme zusammen: ezboards... ausweichserver... ausweichserver... ausweichserver... ausweichserver... ausweichserver...ausweichserver... ausweichserver... ausweichserver...cc-community(1)...cc-community(2).

Und die Odysee ist noch nicht beendet, wie die aktuellen Ereignisse zeigen.


Die Musiktauschbörse Napster befindet sich im Abwind. Auf Grund der Klagen der Musikindustrie mussten immer mehr Musikstücke gesperrt werden, die Benutzerzahlen gehen zurück. Dafür sind andere Tauschbörsen an seine Stelle getreten, bei denen nicht mehr der Tausch via einem zentralen Server durchgeführt wird. Besonders Audiogalaxy boomt. Die Benutzerzahlen sind so stark angewachsen, dass die Tauschbörse in den Spitzenzeiten kaum noch zu erreichen ist.


Februar - Treibjagd auf bitshunter

Über den Freitod von Bitshunter wurde schon einiges geschrieben, ich will dazu mal meine ganz persönliche Geschichte erzählen. Und die geht so....

Ende 2000 war Bitshunter als Moderator bei den Cosmo-Foren ausgeschieden. Ich kannte ihn schon lange, als unaufgeregtes Mitglied mit großer Kompetenz in allen Computer-Angelegenheiten. Bekannt war Bitshunter über die Boardgrenzen hinweg durch seine Linkleiste, mit der man schnell von einem Board zum anderen hüpfen konnte. Ich hatte Bitshunter Anfang Januar 2001 angeschrieben, als seine Board-Leiste schon einmal außer Betrieb war und hatte ihn eingeladen, in den Hafen zu kommen. Das hat er auch gemacht. Es gab danach ein paar kurze Mails zwischen uns, meist ging es um technische Fragen. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass Bitshunter etwas mehr Kontakt aufnehmen wollte. Dazu hatte ich damals keine Zeit.

Per Zufall entdeckte ich dann am 3. Februar seine versteckte Abschiedsbotschaft in seiner Link-Leiste. Da ich in diesem Moment nicht wusste, wie ich reagieren sollte, stellte ich meine Entdeckung auf dem Hoppers-Board zur Diskussion. Alle waren sehr betroffen, aber niemand hatte die realen Daten. Deshalb wurde von Oemmeskirchen per eMail Elias kontaktiert, ob dieser vielleicht den Namen oder die Anschrift von Bitshunter kennen würde. Elias hatte nur eine Handy-Nummer, da ging aber niemand dran. Also informierte er die Polizei und machte mit unserer Unterstützung die Sache öffentlich.

Ab diesem Moment begann die Hatz auf den Nick bitshunter. Quer über alle Boards wurde diskutiert und spekuliert, seine eMail-Accounts wurden mit wohlgemeinten Ratschlägen überflutet. Hunderte von Board-Mitgliedern drückten ihr Mitgefühl aus, baten ihn seinen Schritt noch einmal zu überlegen, entblößten und sezierten ihn öffentlich. Sicher war alles gut gemeint, aber es ist zu befürchten, dass das Gegenteil erreicht wurde.

Es ist das berüchtigte Helfersyndrom: Die Feuerwehr zieht aus, um einen Brand zu löschen. Im Eifer des Gefechts erkennt sie nicht, dass im Backofen nur der Brotlaib kokelt. Statt die Stromsicherung auszuschalten, bekämpft sie das Feuer aus allen Rohren. Am Schluss hat sie das Haus unbewohnbar gemacht, zu dessen Schutz sie eigentlich ausgezogen ist.

Nun – den Namen von Bitshunter und seinen Wohnort konnte man am selben Abend noch ganz einfach ermitteln. Mit Hilfe von Google ging das recht schnell. Die Polizei traf ihn stark Suizid gefährdet, aber lebend zu Hause an. Was er in dieser Nacht nicht vollenden konnte, erledigte er dann etwa eine Woche später.

Niemand von uns kannte Bitshunter persönlich, niemand wusste um seine privaten Probleme, trotzdem bleibt ein schaler Nachgeschmack. Bei all derAufregung unter den Tausenden von Mitgliedern, bei all der zum Ausdruck gebrachten Solidarität, seien wir ehrlich – im Resultat war alles Heuchelei. Denn niemand von uns hat sich ins Auto gesetzt, war bereit ein paar Kilometer zu fahren, um sich um den realen Bitshunter zu kümmern. Er wohnte nicht am Ende der Welt, sondern Mitten in Deutschland und wäre auch von mir in weniger als zwei Stunden Autofahrt zu erreichen gewesen. Ob solch ein Besuch etwas geholfen hätte? Man weiß es nicht, niemand hatte es ja versucht.

Zumindest zeigt sich in solchen Situation, was für eine lausige Gesellschaft das Internet eigentlich ist. Geht es um abstrakte Hilfe, sei es durch Solidaritätsbekundigungen, sei es durch gute Ratschläge oder sei es auch ein moderner Ablasshandel via Spenden, da finden sich viele. Geht es aber um praktische Hilfe - da bleiben die Hilfesuchenden allein.


März - Krach im Hause der Boardhoppers

Kaum war auch der Hafen von einem Ezboard zu einem eigenen Plätzchen im Netz umgezogen, da gab es auch schon Krach. Denn der Chef Cluster schmollte. Beim Einrichten des Boards wurden die Hoppers-Mitglieder sortiert. Wie immer gab es ein inneres Forum für die Stammmitglieder. Aber Cluster hatte sich ein weiteres internes Form geschaffen, für das er eigenhändig die Eintrittskarten ausgab. Natürlich kam die Sache sofort raus, doch Cluster weigerte sich die bloße Existenz dieses Forums zuzugeben.

Der Chronist verließ daraufhin das Board, einige andere Mitglieder folgten oder wurden gegangen. Mitte März erklärte dann Cluster selbst seinen Rücktritt und zog sich vom Board zurück. Der Hafen wurde kurze Zeit später ganz geschlossen, ein Teil der Mitglieder gründete schließlich Ende April den Boardhoppers Heaven.


Nachdem T-Online nach der Ankündigung der Einführung seiner Flatrate zum 1.6.2000 eine wahre Flut von Flatrate-Angeboten losgetreten hatte, war sie nachdem die meisten anderen Konkurrenten ihre Flatrates eingestellt hatten die einzige Alternative. Nachdem bis dahin fast alle Konkurrenten vom Markt verschwunden, die Strategien  der Telekom also aufgegangen waren, stellte der Rosa Riese alle Neuanmeldung für die Flatrate zum 1.März 01 ab.


Ende März wurde das Cosmo-Board wieder mal vom Hoster gekickt. Mit einem Spendenaufruf wendet sich Meister Cosmo Connor an die Mitglieder: „Wir haben auf unserem "letzten Board", welches ja am Dienstag zwangsgelöscht wurde vom Provider, eine hohe Spenden-bereitschaft der Boardcommunity festgestellt, die uns sehr gefreut hat und auf die wir jetzt angewiesen sind, weil das Boardteam nicht mit so einem hohen Vorauszahlungbetrag in Vorlage treten kann. Ich möchte hier auf der "Sorry- Seite" noch einmal darauf hinweisen, dass Spenden nun, wo sich eine Perspektive für unser Board in bezahltem Webspace abzeichnet, sehr dringend willkommen sind. Ich schätze, dass es einige -zig Boardies gibt, denen das Board so viel Wert ist, dass sie eine Spende leisten wollen. Diese Boardies sind nun aufgefordert zu spenden. Je eher ein größerer Betrag zusammengekommen ist, desto eher ist das Board wieder da. Das Boardteam ist voll operational und Trilogue kann, wenn der Server vorhanden ist, innerhalb von wenigen Stunden das Board wieder anfahren.“


April - Cosmo-Board mit eigenem Server online

Das neue Cosmo-Board geht wieder online. Nach einer recht unübersichtlichen Spendenaktion für einen neuen Server startet die Community neu. Doch so recht will der Start nicht klappen. Die Daten vom ehemaligen Hoster konnten nicht übernommen werden, jeder muss sich neu registrieren. Und noch viel schlimmer: Der neue Server ist viel zu schwachbrüstig und klappt unter der Last der Themen, Registrierungen und Anfragen schnell zusammen.


Mai - Der Gulli kocht

Bei Gulli kochte es mal wieder, nicht auf dem Board, sondern hinter den Kulissen. Der Administrator westi musste wegen unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten im Team den Hut nehmen. Die Sache weitete sich aus, als er sich über einen anderen Account Zugang zu den internen Foren verschafft und die Sache auffliegt. In der direkten Folge dieses Konfliktes verlassen mit Jan, Wildthink und Flashfunk recht unfreiwillig weitere Moderatoren das Team, da sie unter Verdacht standen Internas an westi weitergegeben zu haben. Westi wird auf Grund seines Eindringens in die internen Foren ganz vom Gulli-Board verbannt.

Wahrscheinlich wurden bei diesem Konflikt auch die Grundlagen für den späteren Rücktritt des Administrators LV21 gelegt. Denn bereits damals wollte er von seinem Amt zurücktreten.


Juni - Boardnachrichten gehen onLine

„Ohne Moos - nix los! Immer mehr Nachrichtenboards bitten ihre Besucher um freiwillige Spenden zur Finanzierung der Webserver und des Traffics. Nach dem Heaven, den Cosmo-Foren sammelt jetzt auch noch Coolashacka Geld von seinen Besuchern ein.“ Mit dieser Nachricht starten am 10. Juni 2001  OskarMaria´s Boardnachrichten. Wenn ich damals nur ansatzweise geahnt hätte, was diese Seite mir in Zukunft für Arbeit bereiten wird...


Ja und Cosmo ist auf einen stärkeren Server umgezogen. Viel mehr Leistung hat der aber auch nicht gebracht. Des Chronisten Nachruf  auf den alten Computer führte zu einer hitzigen Debatte mit den Hoppers:

Ein Teil des cosmischen Imperiums ist gestern für immer abgeschaltet worden und wohl dem Untergang geweiht. Gut, es war vielleicht nicht gerade ein Schmuckstück der galaktischen Flotte. Es war völlig überfüllt, die meisten Funktionen waren ausgefallen oder abgeschaltet und weil die komplette Crew ständig mit Reperaturaufgaben beschäftig war, dümpelte es oft richtungslos im virtuellen Universum umher.

Und ob des traurigen Zustands lag es auch immer öfters und viel zu lange im Trockendock, konnte seine Bestimmung immer seltener erfüllen. Die einfache Mannschaft rebellierte ob der schlechten Verpflegung, lynchte hin und wieder einen der höheren Dienstgrade. Und auch der Kommandeur der cosmischen Flotte verlor zusehens die Kontenance, scheuchte seine Untergebenen planlos hin und her, so dass die Chefingenieure haufenweise den Bettel hinschmissen und um ihre Entlassungspapiere nachsuchten.

Und weil das alles noch nicht genug des Leidens war, fielen immer wieder die wilden Kohorten vom Stamme der Hoppers über das wehrlose Schiff her, randalierten etwas herum, suchten nach Beute und versuchten den Navigator zu kidnappen.

Jetzt hat das Leiden ein Ende. Das Schiff wird ausgeschlachtet und manches von ihm recycelt. Halten wir kurz inne, gedenken seiner, bevor wir wieder mit rastloser Ungeduld das virtuelle Universum mit Überflüssigem und Sinnlosem überfluten.


Juli - gEB geht offLine

Eine Zwangspause musste das gEB-Board im Juli einlegen. Ein Provider hatte die Leitung zu der Firma gekappt, bei der der eigene Server des Boardsprojekts untergebracht war. Angeblich hatten Reklamationen über eine schlechte Leitungsqualität dazu geführt, dass dieser das Vertragsverhältnis aufgelöst hatte. Die gEB-Mitglieder hatten schwer am Verlust des Boards zu knabbern und vagabundierten quer durch das Netz. Hier und dort auf anderen Boards kam es zu geselligen Treffen der Mitglieder was von den betroffenen Boards gar nicht so gern gesehen wurde.

Ein richtigen Konflikt gab es schließlich auf dem WbC unter den heimatlosen Gesellen. Dort kabbelten sich Mitglieder aus der Führungsetage des gEB mit dem Ex-Moderator Ben-99 auf das heftigste. Es ging um die weitere Zukunft des Boards und um die selbst definierten Qualitätskriterien der Diskutanten. Schließlich gingen die Wogen so hoch, dass Ben-99 auf Grund eines Beschlusses des gesamten Teams die Schreibrechte auf dem gEB-Board entzogen wurden.

Das gEB blieb ziemlich genau einen Monat geschlossen. Erst Ende August war eine neue Leitung geschaltet und konnte der normale Boardbetrieb wieder aufgenommen werden.


Wau Holland, einer der Gründer des Chaos Computer Clubs ist im August 2001 gestorben. Er gehörte zur ersten Generation der Hacker im Netz und zu den politischsten Köpfen seiner Generation. Ganz ohne Ambitionen auf eine Karriere war es um ihn in den letzten Jahren ruhiger geworden, die neue Generation der Scriptkiddies hatte sowieso keinen Blick und keine Ahnung von ihren Vorgängern. Wau ist an einem Herzinfarkt gestorben. Das zumindest sollte eine Mahnung an die jüngere Generation der Computerbesessenen sein. Zuviel Rumlungern vor dem Bildschirm, zu viele lange Nächte, zu viele Kippen und  zu viele Biere kippen, sind alles andere als gesund.


August - Annäherung der großen vier Boards

Die Verantwortlichen des gEB hatten wenig zu tun. Deshalb wagten sie mal einen Blick in die weite Welt der Boards hinaus. Auf Initiative von AA wurde ein internes Forum der großen Boards auf dem Gulli-Server eingerichtet. Hier sollten Erfahrungen ausgetauscht und auch ein gemeinsamer Auftritt nach außen hin abgestimmt werden. Auch war ein gemeinsame Internetseite geplant. Mit den Boardnews sollte ein Schaukasten der großen Szeneboards geschaffen werden. Der anfängliche Elan war dafür groß. Inzwischen scheint diese Initiative komplett eingeschlafen zu sein.


Zur rechten Zeit will man im Nachhinein meinen, hat sich die Amok-Cracking-Group aus der Szene verabschiedet. Gaston gab bekannt, dass sich die Gruppe zum September auflösen wolle, da sich kein Nachfolger gefunden hatte, der bereit war die Domain zu übernehmen und zu finanzieren.


Cosmo Connor hatte im gesamten Sommer wenig Zeit, seine Linkseite zu pflegen. Dafür startete CoolaShacka ein ähnlich gelagertes Projekt eines Szene-Portals, wies aber jedwede Konkurrenzabsichten zu Cosmos Linkseite gänzlich von sich.


September - Der Lastesel setzt sich durch

Ein neues File-Sharing-Tool erobert das Netz und verstopft die Daten-Leitungen. Der elektronische Esel (d) scheint noch etwas schwer zu konfigurieren zu sein, aber er schaufelt Unmengen von Daten, Musik & Programmen zwischen den einzelnen Computernutzern hin und her. Besonders die Hardware-Industrie dürfte von den Leistungen des eDonkeys begeistert sein. Denn bereits normale Nutzer stoßen schnell an die Kapazitätsgrenzen ihrer Festplatten und sorgen so für Aufschwung bei den Speicher-Herstellern.


Und das wichtigste Ereignis des Monats sollte die Welt des Internets, der Boards und der Chats verändern. Der Terror-Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 01 veränderte die Einstellung der Bürger weltweit zur inneren Sicherheit unserer Gesellschaft. Alle Kommunikations-mittel kamen in den Fokus der Ermittler, aber besonders das Internet wird dadurch in Zukunft einschneidende Veränderungen erfahren.


Oktober – der Monat der eMail - Würmer

Um die Links der Boardnachrichten zu testen, lässt der Chronist auf seinem Netzserver einen kleinen http-Server laufen. Obwohl die Internet-Adresse eigentlich kaum bekannt sein dürfte, musste ich im Oktober feststellen, dass die täglichen log-Files länger und länger wurden. Von den verschiedensten IP-Nummern aus wurde versucht, die seltsamsten, nicht vorhandenen Dateien runter zu laden oder zu öffnen. Nach Durchsicht der log-Dateien musste ich davon ausgehen, dass eine Vielzahl von Personen versuchte, diesen Server zu hacken.

Ein Sicherheitsexperte klärte mich dann auf. Es handelte sich bei den Angriffen um Auswirkungen des Nimda-Wurms. Damit war klar – diejenigen, die mich ständig belästigten, waren kein Attentäter, sondern selbst Opfer solcher eMail-Würmer. Einige der infizierten Internet-Nutzer konnten ausfindig gemacht werden. Alle waren bass erstaunt, dass ihr Rechner völlig verwurmt war. Sie hatten davon noch nichts bemerkt. Trotzdem die Attacken halten bis heute an.

Es wurde noch schlimmer Ende Oktober. Der eMail-Virus BadTrans wurde mir täglich mehrfach vorbeigeschickt. Viele Versender waren häufig bekannte Mitglieder der Boards, von denen man erwartet hätte, dass sie mit allen Wassern gewaschen und mit allen Virenscanner dieser Erde geschützt wären. Der eMail-Wurm besaß die lästige Eigenart, dass er sich sofort ausführen wollte, wenn die betreffende eMail im Vorschaumodus von Outlook oder Outlook Express angezeigt wurde.


Auch das Gulli-Board kommt nicht zur Ruhe. Im Oktober 2001 verlassen mit LV21 und Tom zwei weitere Administratoren das Projekt.


November - Schlangen haben kurze Beine

Das Thema um CoolaShacka liegt erst kurze Zeit zurück. Man braucht das nicht aufzuwärmen. Aber auch hier will ich mal einige sehr persönliche und auch widersprüchliche Aspekte vom Rande des Geschehens nachreichen. Ich für meinen Teil kann nach solchen Vorkommnissen nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und den Betreffenden vorurteilsfrei begegnen.

Da gab es Begegnungen mit jenem DocViper alias Porter, ein völlig unbegabter, aber notorischer Lügner. Bevor der Beitrag über CoolaShacka in den Boardnachrichten veröffentlicht wurde, bekam dieser die Gelegenheit in einem vertraulichen Chat seine Position darzulegen. Er war zu feige dazu, stattdessen schickte er DocViper mit der Ausrede, er hätte an diesem Tag Probleme mit dem Netz. Dieser falschen Schlange übergab der Chronist eine Telefonnummer, mit der Bitte diese an seinen Chef weiterzuleiten. Kurze Zeit danach begannen die Drohanrufe auf dieser Nummer. Nach Informationen von Insidern wurde die Nummer in internen Foren herumgereicht, mit der Bitte mich unter Druck zu setzen.

 Pech für die beiden Spießgesellen war, dass die Nummer in keinem Telefonbuch veröffentlich ist oder war. Somit waren auch die Urheber eindeutig zu identifizieren. Die Lügenkette des DocViper könnte man beliebig weiter aufzeigen, zB den Vorwurf auf dem WbC, der Chronist habe Log-Files aus dem Chat gefälscht. Aber dafür fehlt uns der Platz und das Würmlein ist auch nicht wichtig genug.


Noch so eine Behauptung geistert seither durch das Netz. Wir hätte reale Daten der Betreffenden öffentlich gemacht. Das ist so richtig wie falsch. Tatsächlich haben wir lediglich die Daten verwendet, die die Betreffenden selbst öffentlich gemacht haben – sei es durch eigene Informationen auf den Boards, sei es durch Massenaus-sendungen per eMail. Wie sollte man sonst einen Bericht schreiben und Zusammenhänge aufzeigen. Diesen Vorwurf hat sich auch Elias, Administrator vom Cosmo Board zu eigen gemacht und eine schroffe Attacke gegen die Boardnachrichten auf dem Board geritten. Das war zu befürchten, denn Insider kennen die Zusammenhänge die Elias, Makker, CoolaShacka im Netz verbinden.


Dezember - Der Warez-Spaß ist vorbei

Der weltweite Schlag gegen die Warezszene ist ohne Zweifel das Spitzenthema des Monats Dezember. Dabei spielt es gar keine Rolle, ob damit entscheidende Glieder aus der internationalen Szene herausgebrochen wurden oder nicht. Es spielt auch keine Rolle, wie viele der verhafteten Personen mit einer Anklage rechnen müssen.

Viel entscheidender sind die langfristigen Auswirkungen auf das Treiben im Internet. Das trifft sowohl die kleinen wie auch großen Gruppen im Netz. Viele kleine Boards verschwinden still und heimlich von der Bildfläche, große Boards zB MR2 stellen sich um. Die Cosmo-Foren haben Ärger mit der Entwicklerfirma ihrer Boardsoftware – solche Vorgänge sind ein Novum, gleichzeitig auch äußerst bedenkliche Eingriffe in die Rechte der Computernutzer.

OskarMaria

Personen im Jahr 2001

Diese Auswahl ist sicher unvollständig, wahrscheinlich auch stark subjektiv geprägt. Sagen wir so - es sind Mitglieder von Boards, die irgendwann mal Eindruck hinterlassen haben, über die man hin und wieder stolpert - positiv oder negativ. Die Reihenfolge in der Auflistung ist rein zufällig.


+ Hoeness

Wer bereits seit längerem auf den Boards unterwegs ist, wird sich noch an die Duelle zwischen Hoeness und dem Chronisten erinnern. Geschenkt haben sich beide nichts. Hoeness wurde zum Moderator des Libcom berufen, die Wogen haben sich geglättet. Hoeness ist auch so ein Fabulierer auf den Boards und Meister der Überraschung. Mal kommt er mit abenteuerlich surrealen Geschichten daher, mal gibt er sich bildungsbürgerlich, mal überrascht er mit tiefgründigen Einsichten. Seine Erzählungen sind inzwischen beim Libcom seltener geworden, dafür kann man ihn öfters mal bei Cosmo, mal beim Freundeskreis guter Musik lesen.


† bitshunter

Etwas über ein Jahr ist es her, da legte Bitshunter seinen Moderatoren-Job bei den Cosmo-Foren nieder. Der Chronist hat ihn damals zum Boardhoppers-Hafen eingeladen. Dort wurde er auch gleich in den inneren Kreis aufgenommen. Bei den Test-Installationen von Boardsoftware für die neue Heimat der Hoppers legte sich Bitshunter mächtig ins Zeug und werkelte an einigen Wochenenden Tag und Nacht. Obwohl von seiner Seite aus gesucht, kam ein persönlicher Kontakt zu ihm nicht zustande. In einer versteckten Botschaft auf seiner Linkseite kündigte er seinen Freitod an. In einer konzertierten Aktion quer durch alle Boards wurde an einem Abend seine reale Identität ausfindig gemacht, die eingeschaltete Polizei verhinderte in der selben Nacht den angekündigten Suizid. Doch wenige Tage später setzte Bitshunter endgültig seinem jungen Leben ein Ende.


- CoolaShacka

Es ist schon einige Zeit her, da hatte sich der Chronist mal in den Chat verirrt. Bei Uschi-Berlin wurde ihm der Kühle Schüttler ironisch als der Typ vorgestellt, der das ganze Netz beherrschen wolle.

Da schien was Wahres dran zu sein, denn wenig später deckte ein Recherchetool per Zufall auf, wie der Kühle Schüttler auf verschiedenen Boards mit den unterschiedlichsten Nicks Politik in seinem Sinne machte. Das scheint immer noch so zu sein, denn vor kurzem schrieb mir ein Insider, dass der BlueBeBe im Chat identisch mit CoolaShacka wäre. Die Affaire um den scene.as-Redirektor hat sein Ansehen reichlich ramponiert. Wollen wir hoffen, dass er daraus etwas gelernt hat.


o westi

Als engagierter Administrator des Gulli-Boards war westi sehr beliebt. Doch im Laufe des Jahres fiel er in Ungnade und musste sein Amt schließlich niederlegen. Nun - westi konnte nicht von einem Tag auf den anderen umschalten, war dem Board noch immer stark emotional verbunden und verschaffte sich deshalb unerlaubt Zugang zu den internen Foren des Teams.

Damit war der Bruch mit Gulli wohl endgültig, westi wurde auch als einfaches Mitglied vom Board verbannt und auch alle sonstigen Berührungspunkte wurden gekappt. Westi engagierte sich gleich bei der ftpworld, hat damit inzwischen ein interessantes Netzprojekt hochgezogen, gleichzeitig moderiert er beim WbC-Board und ist ein kompetenter Macher bei vielerlei Projekten. Nun – damit hat er seine Scharte bei Gulli schon lange ausgewetzt, trotzdem kämpft er weiter um seinen Platz in der Gilde der Macher. Dafür wünscht sich der Autor etwas mehr Rückrad von westi in diesem Jahr.


+ milbe

Er gehört zu den immer sympathischen, sehr menschlichen  Nicks im Netz - sei es als einfaches Mitglied auf vielen Treffpunkten im Netz, sei es als ehemaliger Moderator des CoolaShackas Board. Im Sommer war er Mitgründer & Co-Administrator des Defcon4 Boards, das leider aus privaten Gründen Ende letzten Jahres vom Netz genommen wurde.

Als intimer Kenner der Formel Eins plauderte im Heaven aus den Nähkästchen der Rennställe, bis er selber im Frühsommer Opfer eines schweren Verkehrsunfalls wurde. Nach der gesundheitlichen Zwangspause im Netz orientierte sich Milbe im Sommer beruflich neu und konnte kaum noch im Netz präsent sein. Leider musste er seiner Rückkehr im Herbst erfahren, dass er auf dem CSB nicht mehr als Moderator erwünscht war. So konzentrierte er sich Ende des Jahres ausschließlich auf das Defcon4-Board. Wollen wir hoffen, dass er nach dessen plötzlicher Schließung der Board-Szene erhalten bleibt.


- Cluster

Der Boardhoppers Hafen beschloss Anfang des letzten Jahres sein Domizil auf einem Ezboard aufzugeben. Kaum war der Umzug geschafft, kam es zu Konflikten. Cluster, ehemals einfühlsamer Moderator der Cosmo Foren und Gründer des Hafens, schloss einen missliebigen Teil der Stammbesatzung von den internen Foren aus - darunter war auch OskarMaria, der Schreiber dieser Zeilen.

Die nachfolgenden Diskussionen stand der labile Boardchef nicht durch und verkündete kurze Zeit später seinen gänzlichen Abschied von der Szene. Lange hielt er das allerdings nicht durch. Auf einem Warenwirtschafts-Board der neuen Generation fristet er jetzt als Mustermitglied ein bescheidenes Dasein, beschränkt sich auf knappe Stellungnahmen und bedankt sich ordentlich bei Hilfeleistungen.

+ SilverShadow

Er ist einer der beiden Gründer des WbC-Boards und hat damit eines der erfolgreichsten Szene-Projekte mit aufgebaut. Inzwischen hat sich SilverShadow etwas vom laufenden Boardbetrieb zurückgezogen, er fungiert als Sicherheitsbeauftragter des WbC und hat Ende letzten Jahres einige Berufsabschlussprüfungen hinter sich gebracht. Trifft man ihn zufällig im Chat oder auf den Boards, dann lernt man einen interessanten Typ ganz ohne Starallüren kennen.

Seine eigene Rolle im Netz sieht er durchaus selbstkritisch, er weiß um die Gefahren, wenn sich alle persönlichen Beziehungen auf das Internet konzentrieren, er kennt die Vereinsamung des Dauersurfers. Seit Wochen liegt ein angefangenes Portrait von SilverShadow auf der Festplatte des Chronisten herum. Wir werden das in einer kommenden Ausgabe nachreichen.


- Makker

Der ehemalige Moderator auf dem Cosmo-Board landete letztes Jahr schließlich auch bei den Boardhoppers, wie so viele andere ehemalige Teammitglieder. Doch während seine Boardgenossen hin und wieder bei Cosmo gesperrt wurden, hielt Makker weiterhin engen Kontakt zu seiner ehemaligen Wirkungsstätte. Gänzlich verschwunden ist er nie aus dem Team der Cosmo-Leute, auch im letzten Rundbrief wurde er noch als Mitarbeiter genannt.

Doch auch bei den Hoppers gab es Konflikte, er ließ sich aus der Mitgliederliste tilgen und gründete mit anderen Hoppersflüchtigen einen kleinen verschwiegenen Treffpunkt im Netz. Aber auch das ging nicht lange gut. Makker verabschiedete sich nach kurzer Zeit mit recht nebulösen Vorwürfen. Jetzt hat er wieder im Heaven Unterschlupf gesucht.


- Trilogue

Anfang des letzten Jahres begann ein schneller Aufstieg zum technischen Administrator des Cosmo-Boards. Nachdem die Foren vom ezboard endgültig verbannt wurden, zauberte Trilogue in kurzer Folge einige Ausweichquartiere aus dem Ärmel. Leider waren diese Accounts dem großen Ansturm der Boardies nicht gewachsen, der Hoster schloss  mehrfach das Board nach wenigen Tagen. Kaum hatten die Foren schließlich eine feste Bleibe gefunden, legte Trilogue sein Amt nach Differenzen mit Elias nieder. Ein paar Tage später gründete er mit Trilogues Land ein viel versprechendes neues Projekt. Ende August zog sich Trilogue ohne Abschied gänzlich aus allen seinen Projekten zurück. Auf eMails antwortete er nicht mehr.

Aber Trilogue ist natürlich nicht ganz von der Bildfläche verschwunden, allerdings sind seine neuen Betätigungsfelder eher zweitklassiger Natur. Auf einem inzwischen eingestellten Board tauschte er mit Brüdern im Geiste nackte Tatsachen und in einem weiteren Projekt, leistet er Support für jene Computernutzer, die mit Hilfe eines Esels ihre Festplatte mit allerlei Nützlichem und Nutzlosem vollzumüllen verstehen.


+ J@nus

Ganz zurückgezogen hat sich Janus noch nicht. Manchmal liest man ihn auf dem gEB, manchmal sieht man ihn auf kleineren englischsprachigen Boards. Trotzdem – sein Rückzug hat eine große Lücke hinterlassen. Anfang des neuen Jahres bedauerte noch einmal biz_nz vom SoS-Board seinen Rückzug von den internationalen Projekten. Dort wurde sein sachliches, wohl überlegtes Handeln sehr geschätzt. Janus leidet seit Jahren an einer schweren Augenkrankheit und kämpft gegen das völlige Erblinden. Wünschen wir ihm viel Gesundheit für das neue Jahr.


o gulli

Sagen wir mal - seine Art ist manchmal schon etwas gewöhnungsbedürftig. Sein Weltbild wird zu sehr davon dominiert, dass alles das richtig & gut ist, was seinen Web-Projekten nützt. Und im Umkehrschluss wird alles das abgelehnt, was vielleicht seinen Initiativen irgendwann mal schaden könnte.

Dagegen ist sein ehrliches Eingeständnis eher symphatisch, dass es sich bei den Internetaktivitäten meist nur um Ego-Projekte der Macher handeln würde. Das Gulli-Board hatte im vergangenen einige Klippen zu umschiffen, viele Mitarbeiter haben das Team verlassen. Jetzt hat auch noch Lexat angekündigt, dass sie in Zukunft kürzer treten muss. Allen Widrigkeiten zum Trotz hat es Gulli aber geschafft, den großen Dampfer stetig auf Kurs zu halten und zu finanzieren. Das bereits ist eine großartige Leistung.


+ Garak

Ganz so harmlos als bescheidener Schneider, wie er sich selbst hin und wieder darstellt, dürfte Garak nicht sein. Und das ist durchaus positiv gemeint. Nach einem internen Konflikt mit Elias innerhalb der Cosmo-Foren reichte er schließlich seinen Rücktritt ein. Das gefiel den Mitgliedern überhaupt nicht und nach heftigen Protesten wurde der allseits beliebte Garak wieder als Moderator eingesetzt. Sein Projekt der „Tools-CD“ nahm einen ähnlichen Verlauf. Als Garak ankündigte, dass er sein Projekt nicht weiter vorantreiben wolle, bekam er soviel Zuspruch und Unterstützung, dass er die Arbeit daran fortsetzte und inzwischen bereits eine Vielzahl von Updates veröffentlichen konnte.


+ AA

Erst als das gEB im Sommer geschlossen war, wurden die Fähigkeiten von AA auch einer breiten Öffentlichkeit deutlich. Er reiste quer durch alle Boards, diskutierte aller Ortens über die Zukunft des gEB, strahlte Kompetenz und Gelassenheit aus und schaffte es so, die Gemeinschaft auch während der langen Auszeit  zusammen zu halten. Wenig später, nachdem das Board wieder seinen normalen Rhythmus gefunden hatte, nahm AA eine Auszeit von Computer und Internet. Um seine private Probleme zu lösen, wagte er diesen radikalen Einschnitt.

Aber ganz verloren gegangen ist er dem Team natürlich nicht. In seiner Internet-Pause hat er die Boardsoftware kräftig aufgemöbelt und einige Veränderungen vorgenommen. Immer dann, wenn er diese Updates bei Freunden einspielt, kümmert er sich auch um sein Kind gEB. Seine Zukunft ist weiterhin ungewiss. In seinem letzten Brief ließ er offen, ob er regelmäßig in Intervallen das Board weiter betreuen oder ob es einen Abschied für immer geben wird.

Man hätte sich gewünscht, dass nach seiner Auszeit AA etwas gelassener mit dem Thema Ben-99 umgehen könnte. Stattdessen hat er ihn kürzlich völlig vom gEB verbannt. Doch gelingt es leicht, diese falsche Entscheidung positiv zu wenden. Immerhin hatte dadurch Ben-99 Zeit, um sich zukünftig bei der Board-Rundschau zu engagieren.


 Board des Jahres:

WbC-Board

Für das Board des Jahres kommt nur eines der ganz großen und etablierten in Frage. Denn die Szene ist zu schnelllebig und sprunghaft, um wirklich alle Initiativen im Auge behalten zu können. Von den großen Boards war das WbC-Board über das gesamte Jahr hin betrachtet das beständigste. Es hatte keine großen Auszeiten, es stand in der Regel für Neuregistrierung offen (Im Augenblick jedoch nicht möglich), der Server verkraftete ohne Murren weit mehr als dreihundert anwesende Mitglieder und auch in der Benutzung der Boardsoftware gab es keine großen Einschränkungen für die Mitglieder. Immerhin schaffte die Crew über das Jahr einen geordneten Betrieb sicherzustellen, trotz all der Tumulte innerhalb der Szene. Und die Finanzierung des Boards war stets gesichert, auch wenn man einige unschöne Sex-PopUps beim Start wegklicken musste.

Die Stärke des Boards lag in seinem Mittelmaß: Es tummelt sich dort nicht die Creme der Szene, intellektuelle Diskussionen fanden eher woanders statt und es wimmelt oft von spielebegeisterten Kiddies. Aber das Board erfüllte stets seinen Zweck, hat eine sehr breite und aktive Mitgliederschar, die auch Anfängern bereitwillig hilft.

Entscheidungskriterien:

Leistungsfähigkeit von

Server & Software  ++

Erreichbarkeit & Registrierungen + Kompetenz & Service +


Nachwuchsprojekt des Jahres: ftpworld

Unter all den vielen in diesem Jahr neu gegründeten Boards zeichnet sich die ftpworld als das professionellste neue Projekt aus. Immerhin kennen seine Macher die Szene ganz genau, Boardsoftware und Layout sind allererste Sahne, dazu gibt es ein informatives Boardportal und auch die Schar der Mitglieder stellt eine gelungene Mischung dar. Nach mehrere Löschaktionen von inaktiven Mitgliedern kann das Board jetzt etwa zweitausend tatsächlich aktive Benutzer vorweisen.

Die ftpworld ist auf einem schnellen Server untergebracht und in diesem Zusammenhang gibt es auch den einzigen Wermutstropfen beim Projekt: eine schwachsinnige Werbung für einen Dialer begrüßt jeden, der das Board betreten will.


Top-Job des Jahres:

 Piper

Viele hatten erwartet, dass nach dem teilweisen Rückzug von AA beim gEB das Chaos ausbrechen würde. Immerhin war die einzig verbliebene Administratorin Piper eine Frau und wie sollte die sich gegen die Riege der übermächtigen Platzhirsche auf dem Board behaupten können.

Nun - wir haben keinen Einblick in das innere Machtgefüge beim gEB. Das scheint aber auch nicht nötig – das Board schnurrt stetig und leise vor sich hin. Soweit Debatten über das Projekt öffentlich geführt werden, kann sich Piper mit ihren Positionen gut behaupten. Soweit sie für das Board spricht, bekommt man klare Antworten. Soweit kritische Entscheidungen getroffen wurden, kann Piper diese sachlich vermitteln. Ansonsten drängelt sie sich kaum in den Vordergrund und überlässt ansonsten den Teammitgliedern das Ruder, die die größte Kompetenz vorweisen können. Von solch einem zurückhaltenden Führungsstil könnten einige Projekte durchaus lernen.


  Neu - Board-Rundschau

om- Die eingetragenen Empfänger der Info-Mail haben die Nachricht bereits erhalten. Zu den BoardNachrichten gibt es jetzt auch ein Nachrichtenbrett: Die Board-Rundschau. Alle hier präsentierten Nachrichten können dort ausgiebig hinterfragt und diskutiert werden.

Wie nicht anders zu erwarten, verlief der Start des Boards etwas eruptiv. Einige Diskussionen liefen aus dem Ruder, waren stark emotional und unsachlich geführt. Deshalb mussten wir einige Kontrahenten vorläufig auf Eis legen. Inzwischen hat sich das Klima geändert und wie geplant, finden inhaltlich geführte Diskussionen start.

Das Board soll keine neue Gemeinschaft schaffen, soll keinen Platz zum Rumhängen bieten. Es soll ein flexibles zusätzliches Informations-medium sein - sonst nichts.

Heute will ich noch kurz die beiden verantwortlichen Administratoren vorstellen: Ben-99 ist für die inhaltliche Seite zuständig, razor:alien hat die technische Seite übernommen.

Und noch was sollte allen Diskutanten auf dem Rundschau klar sein. OskarMaria ist nicht der Vorgesetzte von Ben, spricht keine Machtworte oder ähnliches. Alle Projekte werden Team-orientiert geführt. Wir haben dieses Projekt zusammen gestartet im Wissen um die jeweiligen Stärken und Schwächen des anderen. Das wird auch so bleiben.

Mit dem Board werden auch keine Feldzüge gegen Communities oder einzelne Personen gestartet, genau so wenig, wie es Refugien geben wird, die vom Zuspruch oder der Kritik ausgespart bleiben.

 

Nachtrag

Auch bei den BoardNachrichten gab es unterschiedliche Bewertungen, welches Board oder welche Persönlichkeit man im Jahresrückblick besonders herausstellen sollte.

Wer anderer Meinung ist, wer meint, dass man ihm Unrecht angetan hat, kann dies jederzeit in den Foren der Board-Rundschau publizieren. Wer ein paar ordentliche Argumente bringt und zur Diskussion stellt, ist herzlich dazu eingeladen.

Damit auch alle mitdiskutieren können, hat es auch eine Generalamnestie gegeben. Alle eingefrorenen Nicks wurden wieder aufgetaut.

Aber bitte beachten: Leute, die nur Streit suchen, meinen auf Argumente verzichten zu können, haben auch dort ein sehr kurzes Haltbarkeitsdatum.