Über Ostern ist das Supernature-Board vom Provider Hosteurope auf einen eigenen Server umgezogen. Noch sind die Geschwindigkeitsvorteile gegenüber dem alten Standort bescheiden, doch scheint dies zur Zeit noch an anderen Ursachen zu liegen. Wir haben Boardchef Supernature mal nach den Gründen für den Umzug befragt und natürlich wollten wir wissen, wie das Team die höheren Kosten denn eigentlich finanziert?

Freundlicherweise hat uns Supernature eine ziemlich umfangreiche Antwort geschickt. Und weil gerade die Finanzierung des Boards so etwas wie Vorbildcharakter für andere Initiativen haben könnte, möchte ich seine Antwort auf unsere Fragen in voller Länge hier veröffentlichen. Wenn man sieht, wie die Boardcrew dort den Unterhalt und die Administrierung ihres Projekts anpackt, dann fragt man sich, warum solche Lösungswege fernab von Dialern und Pornowerbung nicht von mehr Gruppen im Netz gegangen werden. Supernature schreibt:
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Weil Geld ja das Wichtigste ist, gleich mal ein paar Infos dazu: Die Kosten liegen weit von den Summen entfernt, die in den letzten Monaten bei den diversen Diskussionen um Boardfinanzierungen die Runde machten. Unser Server (Standort Frankfurt), ausgestattet mit einem 1500er Prozessor, 512 MB RAM, 30 GB-Festplatte und eigener 100 Mbps-Anbindung, kostet "nur" knapp 180 Euro pro Monat. Und da sind 60 GB Traffic schon inklusive, also genügend Reserve für weiteres Wachstum. Anbieter ist übrigens www.surfplanet.de. Da wir 10 Leute sind, die sich die Kosten teilen, hält sich der Aufwand für die Beteiligten in Grenzen. Dazu kommt, das wir in den letzten Monaten unsere Werbeeinnahmen nicht verprasst, sondern auf die hohe Kante gelegt haben. So haben wir auch ein kleines Polster, von dem wir zehren können.

Soweit das Finanzielle, nun zu den technischen Dingen:

Du hast mit Sicherheit Recht, wir hätten auch noch einen Weile bei Hosteurope überleben können. Allerdings hat unsere Datenbank inzwischen eine kritische Größe erreicht. Bei den zahlreichen Ressourcen-Einschränkungen, welchen man auf einem shared Server immer unterliegt, führte das zu häufigen Timeouts und oft auch zu echten Datenbankfehlern. Ich war in den letzten Wochen täglich damit beschäftigt, Tabellen zu reparieren, zu optimieren und durchzuputzen. Es wäre natürlich möglich gewesen, das Board durch konsequente Löschaktionen klein zu halten, aber beim derzeitigen Wachstum wäre das ein aussichtsloser "Kampf" geworden. Wir hatten im letzten Monat fast 500 Neuanmeldungen, der Traffic und die Besucherzahlen haben sich seit September mehr als vervierfacht, es wäre also nur eine Frage der Zeit gewesen, bis wir bei Hosteurope aus allen Nähten geplatzt wären. Also lieber jetzt in Ruhe einen Umzug angehen, als es irgendwann übers Knie brechen zu müssen. Es ist also eine klare Investition in die Zukunft, mit der wir auch nach außen hin zeigen wollen, dass uns unsere Sache ernst und wichtig ist. Wir hoffen natürlich, dass sich der steile Wachstumstrend der letzten Monate auch zukünftig fortsetzt.

Was die Geschwindigkeit angeht, so ist es kein Server- sondern ein Leitungsproblem. Der Server benötigt im Schnitt weniger als eine Zehntelsekunde für den Seitenaufbau. Allerdings sind wohl durch die Carrier-Pleite einige Backbone-Leitungen abgeschaltet worden, die erst wieder vernünftig umgeroutet werden müssen. Der eine Provider ist mehr, der andere weniger betroffen. Allerdings musst Du bei Deinem Besuch einen ungünstigen Moment erwischt haben, denn im Großen und Ganzen ist der Speed schon ok, es kommt nur hin und wieder, vor allem zu Stosszeiten, zu gelegentlichen "Gedenkminuten".

Dazu kommt, das ich als Server-Admin totaler Anfänger bin, ich muss mich erst einarbeiten. Gib mir und dem Team noch 1-2 Wochen Zeit, bis alle Umzugsaktivitäten abgeschlossen und auch alle Domains umgeroutet sind, dann bin ich mir sicher, dass ein deutlicher und dauerhafter Performancegewinn feststellbar sein wird.