Henryk Broder, Journalist, und Abi Melzer, Verleger, bemühen sich redlich, als Plisch & Plum in die Analen der jüdischen Gemeinde in Deutschland einzugehen. Beide beharken sich intensiv auf allen möglichen Kanälen, beide geraten in ihrem Eifer in die Nähe des Sektierertums. Rationaler Hintergrund ist wohl die Politik Israels gegenüber Palästina - Melzer zeigt Verständnis gegenüber der Radikalität der Palästinenser, Broder gibt sich kritisch gegenüber dem radikalen Islam. Kürzlich trafen sich beide vor dem Frankfurter Landgericht - im Urteil wird Broder untersagt, Abraham Melzer in die Nähe einer nationalsozialistischen und judenfeindlichen Gesinnung zu rücken. Worauf Broder in der Süddeutschen Zeitung konterte, dass die «Erben der Firma Freisler» nun über den Antisemitismus zu entscheiden hätten.
Ok, ok, lustig ist das eher nicht, dafür aber der ziemlich ausufernde Schriftverkehr zwischen den beiden. Broder schimpft Melzer als den "Irren Aus Neu-Isenburg", Melzer nennt Broder einen "drittklassigen Winkeljournalisten". Lesen kann man das alles auf Broders Webseite - die sinnigerweise der "Achse des Guten" angehört, einer Ansammlung sich selbst weit überschätzenden Journalisten.
-OskarMaria, 28.02.2006