Erschöpfung?

Russische Kriegstote 31.05.2025Im Monat Mai 2025 sind die russischen Verlustzahlen im Krieg gegen die Ukraine weiter zurückgegangen und lagen etwa 40% unter den entsprechenden Zahlen vom Januar 2025. Die abflachende Kurve wird auch auf unserem Schaubild rechts ganz gut dargestellt.

Zur Erinnerung unsere monatlich erfassten russischen Kriegstoten von diesem Jahr:

  • Januar 25........5.360
  • Februar 25 .....5.578
  • März 25 .........5.018
  • April 25 ..........3.894
  • Mai 25............3.245

Auch im Mai hat das russische Militär kleine Geländegewinne erzielt, ohne dass ein größerer Durchbruch erfolgreich war. Der russischen Armee mangelt es zwar nicht an Soldaten, dafür inzwischen an gepanzerten Mannschaftstransportern und überhaupt an schwerem Militärgerät, so dass nur begrenzte Offensivaktionen möglich sind.

Alle Trümpfe in der Hand?

US-Präsident Donald Trump kanzelte im Weißen Haus den ukrainischen Präsidenten mit dem Satz ab: "“You don't have the cards!" Das mag richtig sein, allerdings sieht es nach einer aktuellen Analyse des CSIS (Center for Strategic and International Studies) bei Russland auch nicht besser aus:

Russland hat in der Ukraine große Schwierigkeiten. Wie unsere Analyse zeigt, konnten die russischen Streitkräfte auf dem Schlachtfeld nicht nennenswert vorrücken, eroberten nur begrenzte Gebiete, verloren im Vergleich zur Ukraine erhebliche Mengen an Ausrüstung und erlitten hohe Verluste. Russland hat einen außerordentlich hohen Blutzoll gezahlt, weil es seit Januar 2024 weniger als ein Prozent des ukrainischen Territoriums erobert hat.

Darüber hinaus schätzt das Institut, dass seit Kriegsbeginn über 950.000 russische Soldaten getötet oder verwundet wurden. Für die Ukraine werden in dem Bericht zwischen 60.000 und 100.000 getötete Soldaten und insgesamt 400.000 Opfer (Verwundete und Tote) angegeben.

Steigende zivile Opfer

Dafür steigen die zivilen Opfer dieses Krieges. Nachdem inzwischen viele strategisch wichtige Objekte in der Ukraine durch Abwehrstellungen geschützt sind, greift Russland verstärkt zivile Ziele wie Supermärkte, Hotels oder Wohnblocks mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen an. Die Anzahl an zivilen Opfern hat im Mai 2025 drastisch zugenommen.

"Die allgemeine Sicherheitslage [in der Ukraine] ist im Jahr 2025 bisher deutlich schlechter als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der zivilen Todesopfer im ersten Quartal dieses Jahres ist um 59 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2024", sagte die stellvertretende Generalsekretärin der UN, Rosemary DiCarlo am 29. Mai 25.

Allerdings nehmen auch die zivilen Opfer auf russischer Seite zu. Im Grenzgebiet kommt es immer häufiger zu Schusswechseln, die auch Zivilisten treffen. Und da die Ukraine mit Drohnen verstärkt versucht, russische Industrie- und Versorgungsbetriebe auszuschalten, fordern auch diese Angriffe zivile Opfer.