Wir haben über den Fall von Alexej Wachruschew (Video links) bereits hier berichtet. Alexej ist ein 22jähriger geistig behinderter Mann aus dem Dorf Tschernowskoje in der Region Perm. Er kann nicht rechnen, hält keinen Abstand, benutzt unflätige Ausdrücke, kann auch schlagen, aber kann nicht für sich selbst einstehen. Alexej wurde wahrscheinlich ein erfundener Diebstahl untergeschoben und ihm danach erklärt, dass er nicht in das Gefängnis käme, wenn er einen Vertrag mit dem russischen Militär abschließen würde.

Alexej diente zunächst in der Region Tscheljabinsk und fand sich dann an der Front wieder. Er wurde geschlagen, misshandelt und von seinem Kommandeur persönlich mit Vergewaltigung bedroht. Alexej konnte fliehen, wurde aber zurückgebracht und erneut in den Krieg geschickt. Im Februar 2025 verschwand er. Im März erfuhr seine Mutter, dass ihr Sohn erneut geschlagen, mit Heizöl übergossen und mit dem Verbrennen bedroht worden war. Also war er wieder weggelaufen.

Was dann geschah

Die Mutter kämpfte weiter. Sie wandte sich an die Staatsanwaltschaft, den Ombudsmann für Menschenrechte, den FSB und die Präsidialverwaltung. Sie veröffentlichte die offiziellen Antworten des Verteidigungsministeriums und der Militärstaatsanwaltschaft. ([Ministerium / deutsch übersetzt, Staatsanwalt / deutsch übersetzt] Hier ist, was sie sagen:

Die Diagnose hat sich bestätigt: Nach den Ergebnissen einer medizinischen Untersuchung wurde bei Alexej eine leichte geistige Behinderung diagnostiziert, eine Krankheit, bei der eine Person normalerweise keinen Militärdienst leisten kann. Trotzdem wurde der Vertrag abgeschlossen. Die Militärstaatsanwaltschaft hält ihn für rechtmäßig.  Das Verteidigungsministerium behauptet, der Vertrag sei freiwillig unterzeichnet worden und dass das Vorliegen einer "leichten geistigen Behinderung"  kein Hindernis für die Ableistung des Militärdienstes darstelle.

Alexej wird seit Oktober 2024 offiziell als Deserteur geführt. Ihm drohen bis zu 7 Jahre Gefängnis.


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