Die Fotos zeigen drei russische Freiwillige, die wir bereits vorgestellt haben. Ganz links - das ist Danilo Dmitrowitsch Mitrofanow, geboren am 23. Juni 2002, der von ukrainischen Einheiten gefangen genommen wurde und lebt. In der Mitte sieht man Andrej Romanowitsch Kutusow, 22 Jahre alt, der das Sturm-V-Kommando nicht überlebt hat. Und das Foto rechts zeigt Alexej Iwanowitsch Gladyschew, geboren am 12. März 2004, den seine Mutter seit dem 22.03. an der Front sucht - wahrscheinlich ist er tot.
Alle drei junge Männer haben eins gemeinsam - sie sind/waren geistig behindert und wurden deshalb nicht zum Wehrdienst eingezogen. Und die Drei sind auch keine Einzelfälle durch Fehler der Rekrutierungsämter - hinter deren Verpflichtung steckt ein System.
Die Idee geistig behinderte Männer im Krieg gegen die Ukraine einzusetzen, hatte zuerst die Gruppe Wagner. Nachfolgend zwei Beispiele:
Das Foto zeigt eine Veranstaltung des "Rehabilitationsinternat für Schüler mit Behinderungen" im Dorf Kamyschla in der Oblast Samara im Oktober 2023. Geehrt wurde der Schulabsolvent Michail Konakow, der sich der Gruppe Wagner angeschlossen hatte und im Dezember 2022 wahrscheinlich bei Bachmut getötet wurde.
„Misha war im Leben immer sehr aktiv. Er war ein Mann mit fortschrittlichen Ansichten. Und er war einer der Ersten, der sich freiwillig für eine spezielle Militäroperation meldete“, bemerkte der Schuldirektor Zamil Sadriev in seiner Rede.
Wir haben am 19.11.23 über Michail berichtet.
Ruslan Karetin (Swirin), geboren am 5. Oktober 1988, war Absolvent der Kinderkunstschule für Schüler mit Behinderungen in Dedowsk, einer Stadt in der Region Moskau. Er war zweimal verheiratet und hatte mit jeder Frau ein Kind. Er arbeitete als Monteur, beging betrunken mindestens zwei Diebstähle, für die er im Jahr 2021 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Statt die Haft abzusitzen, ließ er sich von der Gruppe Wagner anwerben und wurde im Krieg getötet
Alexander Alexandrowitsch Rabotnizkij (Foto rechts), geboren am 21.09.1993 aus Omsk, ist zwar in unseren Tabellen der getöteten Soldaten enthalten, aber wir haben seinen Werdegang noch nicht vorgestellt. Alexander ist der prominenteste geistig behinderte Soldat, der im Krieg getötet wurde. Er war Teil des russischen Teams bei den "Paralympischen Spielen" 2020 in Tokio und gewann dort eine Silbermedaille. Wir werden ihn in einem besonderen Beitrag vorstellen.
Die geistig behinderten Männer füllen an der Front das Reservoir an entbehrlichen Soldaten auf. Das sind Männer, die aus den verschiedensten Gründen (zu alt, zu dick, HIV- oder Hepatitis-infiziert, Suchtkrank usw.)eigentlich nicht für den Kriegsdienst geeignet sind, aber als Kanonenfutter von der russischen Armee gern genommen werden. Denn warum soll man gesunde junge Männer an der Front opfern, wenn man dafür auch "entbehrliche" Soldaten einsetzen kann.
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