Anfang Februar hat die italienische Finanzpolizei das größte eMule-Forum, Enkey-Website in Italien geschlossen, jetzt haben auch die Macher von Filenexus aufgegeben. In immer mehr Ländern wird offensichtlich zur Zeit Jagd auf Tauschbörsen-Communities gemacht. Und selbst das FBI beschäftigt sich zur Zeit mit dem Thema Filesharing und will die Nutzer über die Risiken informieren.

Das italienische Enkey-Forum war in Insiderkreisen der eMule-Tauschbörse ziemlich bekannt. Denn zahlreiche Gruppen innerhalb des Forums stellten besonders im Bereich der anspruchsvollen Musik Downloads zur Verfügung. Da gab es zum Beispiel die Peyote Addicted Donkeys Crew, meist besser unter ihren Initialen P.A.D. bekannt. Peyote ist ein Kaktus, der in der Wüste von Texas und Mexiko vorkommt. Und von den dortigen Ureinwohnern als halluzinogene Droge verwendet wird. Die italienischen "Mescaleros" liefern so genannte Musik-Releases der besten Sorte. Das Team verbreitet hochwertig komprimierte Dateien als MPC kodiert (mit Verlust) oder verlustfrei komprimiert als APE . In den Paketen waren angeblich sogar die Covers enthalten. So etwas kann der Musikindustrie nicht gefallen haben.

Eine andere Gruppe war EfCM. Diese stand für hochwertige Aufnahmen aus dem Bereich der klassischen Musik. Die Gruppe gab ständig neue Releases heraus - fast immer verlustfrei komprimierte CD-Kopien, so dass man die Originalaufnahmen daraus brennen konnte.

Genaue Angaben über die Schließung der Seite waren nicht zu erhalten. Als Schließungsverfügung prangt das Logo der italienischen Finanzpolizei der Stadt Mailand auf der Webseite.

Vor wenigen Tagen hat auch das älteste englischsprachige eMule-Forum dichtgemacht, das Filenexus-Board dichtgemacht. Zuerst unter dem Namen ed2k request and release- Forum, später als Masenka.net Auf der Webseite wird lakonisch das Ableben konstatiert und kryptisch juristische Gründe dafür geltend gemacht. Das überrascht - das Forum war nicht in den USA beheimatet, sondern die leicht verwischte Spur zu den Betreibern führte nach Belgien und Holland. Obwohl in den Niederlanden einige eDonkey-Foren von den lokalen Vertretern der Musikindustrie geschlossen wurde, scheint die Schließung von Filenexus andere Ursachen zu haben.

Nach unbestätigten Aussagen einiger Teammitglieder scheint ein kleiner Pornoproduzent dafür verantwortlich zu sein. Der habe angeblich sein ganzes Geld in ein eigenes Filmstudio gesteckt und irgendwann mal erfahren, dass seine Filme in Eselsnetzwerk kursieren. So durchsuchte er Filenexus und stellte fest, dass einige Themen mit seinen Filmen einige tausend Aufrufe hatten. Diese Klicks multiplizierte er mit dem Kaufpreis seiner Videos und hielt die Rechnung den Filenexus-Verantwortlichen unter die Nase. Da diese keine finanziellen Interessen mit den Foren verbanden, also nur zu verlieren hatten, wurde das Board kurzerhand geschlossen.

Das ist auch der Grund warum sich viele Forenbetreiber so leicht einschüchtern lassen und bereits bei etwas Gegenwind ihre Laden dichtmachen. Denn solche Foren kosten ihren Betreibern Geld & Zeit. Kommen dann Ansprüche der Unterhaltungsindustrie auf die Betreiber zu, dann macht das schönste Hobby schnell keinen Spaß mehr. Übrig bleiben dann solche dubiosen Seiten & Foren wie Eselfilme, Superesel und andere. Die benutzen die Filesharing-Netzwerke zum Geldverdienen und sind deshalb auch nicht so schnell einzuschüchtern.

Heute schaltete sich auch das US-amerikanische FBI in die Debatte um die Filesharing-Netzwerke ein. Auf einer Webseite warnt es vor den kriminellen Machenschaften vieler p2p-Nutzer. Die Netzwerke würden zum Tauschen von urheberrechlichem Material benutzt, obszöne Werke & Kinderpornografie würden so von Rechner zu Rechner wandern und schließlich wäre man dem Treiben von Hackern eventuell schutzlos ausgeliefert.