Klassentreffen 1

Am 7. September 24 trafen sich die Schüler der „Akramowskaja Sekundarschule“ mit einem jungen Schulabsolventen. Zur Orientierung - wir befinden uns im kleinen Dorf Akromowo mit knapp 300 Einwohnern. Die Sekundarschule gehört zum Bezirk Morgauschki mit etwa 30.000 Bewohnern, der in der russischen Teilrepublik Tschuwaschien liegt.

Zu Gast war der 19-jährige Jewgeni Wladimirowitsch Sokolow, hier vermummt auf dem Bild oben, der sich auf Urlaub vom Kriegsdienst befand und der zum Schulanfang von seinen Erfahrungen im Krieg gegen die Ukraine berichtete.

Klassentreffen 2Die Schule schreibt dazu: "Auf viele ihrer Fragen erhielten die Kinder und Lehrer Antworten. Besonders angesprochen wurde das Thema militärische Drohnen und Möglichkeiten zum Schutz vor ihnen.
Den Gästen des „Klassentreffens“ wünschten wir eine erfolgreiche Bewältigung aller gestellten Aufgaben und eine schnelle, gesunde und siegreiche Heimkehr.
Denkt daran, Kämpfer! Wir sind zusammen! Die kleinen Medaillons, die wir Ihnen schenken, schützen Sie vor allem Unglück. Wir glauben an Sie und warten!"

Jewgeni, die für Fotos vermummte Hauptperson an jenem Tag, war erst 19 Jahre alt und natürlich haben die zwei Medaillons ihm nichts genützt, auch nicht der zur Schau gestellte Optimismus seiner Lehrer und ehemaligen Mitschüler (Foto unten), genau so wenig wie der Mummenschanz um seine Person. 

Mit seiner Unterschrift unter den Militärvertrag war sein früher Tod vorherbestimmt.

Klassentreffen 3

Vier Monate später veröffentlicht seine Schule am 2. Januar 25 folgende Meldung:

Die MOU „Akramovskaya-Sekundarschule“ des Morgaushsky-Kommunalbezirks der Tschuwaschischen Republik betrauert zutiefst den unwiederbringlichen Verlust. Ein wunderbarer Mensch, unser Absolvent des Jahres 2021, Jewgeni Wladimirowitsch Sokolow, ist verstorben.
Er verteidigte die Souveränität und Sicherheit Russlands und verteidigte selbstlos mit der Waffe in der Hand die Interessen seines Heimatlandes.
Viele von uns kannten ihn als fürsorglichen Sohn, fleißigen Schüler, freundlichen und mitfühlenden Menschen, und als das Vaterland in Gefahr war, stand er in den vordersten Reihen seiner Verteidiger und erfüllte seine militärische Pflicht bis zum Ende.
Die Standhaftigkeit, der Mut und das Heldentum von Jewgeni Wladimirowitsch werden der jüngeren Generation ein Vorbild sein, wir werden ihn immer in Erinnerung behalten. Wir teilen den Schmerz und die Bitterkeit des Verlusts aufrichtig mit Familie und Freunden.
Die Verabschiedung findet am 3. Januar 2025 um 11:00 Uhr im Kulturpalast des Dorfes Schorkasy statt.


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