Wir hatten gestern über den jungen Wehrdienstleistenden Nikita Konstantinowitsch Molotschkowski berichtet, der auf Grund einer gefälschten Unterschrift unter einen Militärvertrag an die Front geschickt und dort im August getötet wurde. Seine Klage gegen das russische Militär wurde Anfang Dezember abgewiesen, einen Tag danach erhielt seine Familie ein Gutachten eines forensischen Instituts, das die Fälschung bestätigte.
Aus dem selben Ort, der Stadt Ocha auf der Insel Sachalin, kam ein zweiter Wehrdienstleistender mit dem selben Schicksal. Viktor Baturin wurde bei Angriffen am Bein und am Arm verletzt und wäre zumindest am Leben - haben wir geschrieben. Aber das System der Unmenschlichkeit im russischen Militär hat sich erneut gezeigt - auch Viktor Baturin ist jetzt tot. Verletzt und wahrscheinlich unbewaffnet musste er an einem neuen Angriff teilnehmen.
"Weder er noch wir haben den Vertrag anerkannt“, sagt der Verwandte von Viktor Baturin. "Als wir die erste Klage bei Gericht einreichten, haben wir den Vertrag persönlich beim Untersuchungsausschuss vorgezeigt und der Richter sagte einfach, dass es sich nicht um eine Fälschung handele, dass es angeblich wirklich die Unterschriften unserer Jungs seien! Keine Expertise. Mit anderen Worten: Es gab überhaupt keine Möglichkeiten, vor diesem Gericht zu gewinnen! "
Und uns wurde klar - wir brauchen andere Methoden. Die Mutter hat alle Verbindungen geknüpft, der Vater ist nicht die letzte Person dort, und solange der Sohn noch lebt, dachten wir daran, ihn aus dem Krankenhaus zu stehlen, wenn sein Arm und sein Bein nach zwei Schrapnellwunden verheilt sind. Und so soll es sein. Er soll ins Gefängnis gehen, aber er lebt."
Am Ende haben sie uns ausgetrickst. Sie haben gelogen, dass sie ihm wenigstens ein bisschen Urlaub zur Heilung geben würden. Und am Ende haben sie wieder gelogen - sie haben ihn humpelnd und ohne Arm in den Angriff geworfen. Ohne einen funktionierenden rechten Arm! Er konnte also nicht einmal ein Maschinengewehr halten! Sie versuchten, ihn als Beweismittel loszuwerden.
Er ist der lebende Beweis dafür, dass man heutzutage nicht mehr als Soldat in die Armee eintreten kann - sie nehmen dich mit in den Krieg und fragen dich nicht danach. Und wenn du klagst, schicken sie dich in den „Fleisch“-Sturm. Wie Viktor. Vitja war der letzte unserer Sachalin-Wehrpflichtigen, der versuchte, die gefälschten Verträge anzufechten."
Zitat aus Artikel "Radio Liberty Sibirien"
Seit April 2024 hatte Viktor Baturin zusammen mit seinen Landsleuten Nikita Molotschkowski und Nikita Borisow aus der Region Krasnojarsk das russische Verteidigungsministerium verklagt - alle drei hatten ihre Verträge mit gefälschten Unterschriften versehen. Molotschkowski starb im August, Borisow, nach den Erzählungen seiner Kameraden zu urteilen, sogar noch früher.
Auszug aus dem Handschriftengutachten / Google-Übersetzung
Auch dieses Beispiel zeigt - es gibt keine Gerechtigkeit und schon gar keine Menschlichkeit in einem verbrecherischen Krieg. Dieser Krieg gegen die Ukraine ist aufgebaut auf Propagandalügen und dem Wahn, die russische Welt einem ganzen Volk überstülpen zu wollen. Dabei opfert man gnadenlos das Leben der eigenen Soldaten, um aus wenigen Kilometern erobertem Gebiet, neue Erfolgsmeldungen vorweisen zu können. Bei all den vielen russischen Toten kommt es auf ein paar Wehrdienstleistende nicht mehr an - Hauptsache das Militär funktioniert und rückt wieder weiter vor.
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