Viktor Viktorowitsch PennerNach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion wurden die Russlanddeutschen vom Regime Stalin als Sicherheitsrisiko eingeschätzt und viele unter erbärmlichen Bedingungen nach Kasachstan deportiert. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zogen zahlreiche Russlanddeutsche aus Kasachstan zurück nach Deutschland. Aber einige gingen auch zurück in die alten Siedlungsgebiete in Russland.

Die Familie von Viktor Viktorowitsch Penner zum Beispiel siedelte im Jahr 2001 aus Kasachstan um in das Dorf Stepnoy im Bezirk Taschlinsky in der Oblast Orenburg.

Viktor, geboren am 1. Mai 1988, war das siebte Kind seiner Eltern. Nach der Schule arbeitete er in der Landwirtschaft und fuhr einen Mähdrescher des örtlichen Landwirtschaftsbetriebes. Er war nicht verheiratet, hatte aber einen Sohn. Am 10. Juli 2024 unterzeichnete Viktor einen Militärdienstvertrag.

Viktor hatte somit den typischen Lebensweg vieler Männer, die sich als Freiwillige im Krieg gegen die Ukraine versuchen. Aufgewachsen auf dem Land unter ärmlichen Bedingungen, ohne Ausbildung zu einem Beruf, als Saisonarbeiter ohne festes Einkommen - da lockt das viele Geld, das man als Freiwilliger verdienen kann.

Die militärische Karriere von Viktor ist der Rede nicht wert. Er gehörte zu den entbehrlichen Soldaten des russischen Militärs. Ohne militärische Vorkenntnisse und nur mit kurzer Einweisung an den Waffen wurde er an die Front geworfen. Bereits am 19. August 2024 war er tot. Begraben wurde Viktor am 18. Oktober in seinem Heimatdorf.

Nachtrag: Innerhalb von wenigen Tagen gab es noch drei weitere Beerdigungen von gefallenen Soldaten im Bezirk Taschlinsky, berichtet das lokale Internetmedium am 24. Oktober 24.

  • Nikolai Alexandrowitsch Poletkin, mobilisiert, geb. 4.8.1997, getötet am 25. Juli 24
  • Alexander Andrejewitsch Zemljanuschin, Freiwilliger, geboren am 30.07.1993, Vertrag am 18.02.24, getötet am 9.03.24
  • Sergej Sergejewitsch Knjasew, mobilisiert, geboren am 22.10.1984, getötet am 14.07.2024

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