Sergej Wladimirowitsch Baranzew"Man müsste die gesamte Ukraine einfach dem Erdboden gleichmachen", schreibt ein wütender Aleksej in einem Kommentar zu einer Nachricht der Stadt Dobrjansk. Die Stadt aus der Region Perm hat den Tod eines jungen Einwohners im Krieg gegen die Ukraine gemeldet. Die restlichen knapp 30 Kommentare waren mitfühlender im Ton, aber niemand sprach das Offensichtliche an.
Denn Sergej Wladimirowitsch Baranzew, geboren am 11. März 2004 in dieser Stadt, schloss im Jahr 2020 dort auch die Schule ab und hätte danach in verschiedenen Organisationen der Stadt gearbeitet. Was so viel heißt, er hatte keine Berufsausbildung und höchstens gejobbt.
Aber am 15. Juli 2024 verdingte Sergej sich beim russischen Militär für den Kriegsdienst, von einem vorher abgeleisteten Wehrdienst wird nichts berichtet. Und bereits am 13. August 24 wurde Sergej Baranzew bei einem Kampfeinsatz im Dorf Schelanne in der Ukraine getötet.
Ein junger Mann, wohnhaft weit über 1.000 km Luftlinie vom Donbass entfernt, ohne militärische Ausbildung, landet schon nach vier Wochen im Kampfgebiet und wird getötet - aber niemand findet das befremdlich.
"Beileid an Freunde und Familie", kondoliert Swetlana. "Sergej war ein geselliger und freundlicher junger Mann."