Die Initiative Privatkopie und der Chaos Computer Club laden morgen zu einer alternativen Anhörung zur Urheberrechtsnovelle ein. Die Veranstaltung findet am 23. Januar 03 um 18:00 h in der Humboldt-Universität Berlin, Kinosaal, Unter den Linden 6, statt.

Im Text der Einladung heißt es:
Mit einer derzeit im Bundestag verhandelten Gesetzesnovelle hat sich die Regierung das Ziel gesetzt, das Urheberrecht an die digitale Informationsgesellschaft anzupassen. Für die Nutzer stellt der kurz vor der Abstimmung stehende Entwurf aber einen Rückfall in die analoge Steinzeit dar. So wird sich der Verbraucher in Zukunft beispielsweise von einer geschützten Musik-CD keine Kopie mehr für Auto oder MP3-Player ziehen können. Die digitale Privatkopie soll abgeschafft werden. Im Internet sollen die heutigen Nutzungsfreiheiten für Bildung, Bibliotheken und die Allgemeinheit überhaupt nicht mehr gelten. Medienkonzerne erhalten stattdessen einen Freibrief ausgestellt: sie können mit Kopierschutz und anderen technischen Maßnahmen festlegen und kontrollieren, wie Information künftig genutzt wird. Fachleute äußern dagegen Verfassungsbedenken.

Mit der alternativen Anhörung möchten wir auf die gesellschaftlichen Folgen des geplanten Gesetz informieren.

Sprecher:

- John Perry Barlow, Electronic Frontiert Foundation (EFF), USA
Erfahrungen mit dem Digital Millenium Copyright Act (DMCA)

- Dirk Günnewig, Uni Dortmund, FB Mathematik
Digital Rights Management Systeme (DRM) & gesellschaftliche Folgen

- Till Kreutzer, Institut f. Rechtsfragen d. Open Source Software (ifrOSS)
Berücksichtigung Gesellschaftlicher Interessen im jetzigen Gesetzentwurf

 

- Prof. Dr.iur. Bernd Lutterbeck, TU Berlin, Informatik und Gesellschaft
Konsequenzen des neuen Urheberrechtsgesetzes für den Bildungsbereich

 

- Annette Mühlberg, ver.di, Referat Neue Medien und eGovernment
Gesellschaftliche Auswirkungen der Umsetzungen des Gesetzentwurfes

- Andreas Bogk, Chaos Computer Club e.V.
Kriminalisierung von Technologie Forschung und Werkzeug-Entwicklungen

 

Moderation:

- Jeanette Hofmann, Wissenschaftszentrum Berlin und

- Volker Grassmuck, Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Humboldt-Universität

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen gibt es hier.