Wieder mal ist es passiert: Ben-99 ist seinen Job als Administrator los. Boardchef LoddarNewYork hat ihn aus der Teamliste des TNY gestrichen. Der Hintergrund waren wohl ein paar streitbare Damen samt Anhang, die Loddar ins Team geholt hatte, die sich aber kurze Zeit später mit dem Platzhirsch Ben-99 angelegt hatten.

Wie solche Streitigkeiten mit Ben-99 ablaufen, weiß man inzwischen ganz genau. Denn dieser fühlt sich schnell als eigentlicher Macher des Boards, bei dem er mitarbeitet. Ist eine Angelegenheit in seinen Augen wichtig, ist er gar anderer Meinung als der Boardchef oder das Team, dann wird von ihm schnell die entweder-oder Frage ausgepackt. Entweder es wird entsprechend seiner Ansicht entschieden oder er verlässt das Team. Ben gleicht einem Kind, das sich schmollend auf den Boden wirft und mit den Beinen strampelt, wenn man ihm Süßigkeiten verweigert. So zählen Argumente nicht, Kompromisse gibt es nicht, auch Teamentscheidungen sind völlig egal, mit Ben-99 können nur die langfristig zusammenarbeiten, die sich ganz seinem Diktat unterordnen.

Es ist müßig zu fragen, ob LoddarNewYork den Konflikt absichtlich zugespitzt hat. Sicher ist, mit diesem Schritt hat er das TNY wieder zu seinem Projekt gemacht. Denn Loddar ist letztlich ein Kleinbürger mit bescheidenen intellektuellen Fähigkeiten. Wollte er wieder Herr im Hause sein, dann musste er einen Kehraus machen und wieder zu dem Projekt zurückkehren, mit dem er angefangen hat: Ein niveauloses Laber-Board für gelangweilte Gleichgesinnte und Dampfplauderer. Leute, die wenig inhaltlich zu sagen haben, dafür versuchen, mit großen Signaturen und flammenden Namensschildern etwas Eindruck in der Öffentlichkeit zu schinden. Auf solch einem Board mit Chat-Charakter fühlt sich Loddar wirklich zu Hause, dort kann er Gockel unter Hennen sein. Deshalb bemühte er sich wohl aufs eifrigste, seine auf seiner alten Heimat Skatsboard zurückgelassenen Gleichgesinnten in sein neues Heim zurückzuholen.

Kaum im Amt als neu ernannte Moderatorin, ist Choppershexe den Platzhirschen Ben-99 unsanft angegangen. Der hat wohl den Braten gerochen, bemerkt dass ihm seine mühsam geschaffene Stellung als Boardprimus streitig gemacht werden sollte. So ist es schnell zu der Trennung gekommen. Doch beklagen darf sich Ben-99 keineswegs. Für sein pochendes Ego ist eine ständige Plattform von Nöten, einen Platz auf dem er sich und seine Frustrationen ausbreiten kann. Und da war ihm auch ein Abstieg in die Bauernliga des Internets wie das TNY nicht zu schade, Hauptsache jemand stellt ihm ein Forum zur Verfügung. So flexibel er mit der Wahl seiner Partner ist, so beliebig er mit seinen Ansichten und seiner Wertvorstellungen umgeht, so austauschbar wird Ben nach einiger Zeit auch für seine Partner

Das scheint das permanente Dilemma eines Ben-99 zu sein. In seiner Not zeigt er keine Persönlichkeit, keine berechenbaren Ideale, kein Rückgrat. Sondern klammert sich an jeden, der ihm für kurze Zeit ein warmes Plätzchen bietet, von wo aus er seine persönlichen Feldzüge führen kann. Und wie im Internet vorgelebt, scheint es im realen Leben des Ben-99 nicht anders zu sein. Stimmen unsere Informationen, dann hat er sich auch dort nach persönlichen Problemen mit den völlig falschen Freunden eingelassen.

Vielleicht gönnt sich Ben-99 nach diesem Desaster mal eine Ruhepause vom Netz. So hat er Muse zu erkennen, dass seine Kreuzzüge gegen andere Personen völliger Quatsch sind. Es gibt viele Betrügereien, antisoziales und antidemokratisches Gehabe im Netz. Dagegen gilt es journalistisch und rhetorisch vorzugehen - um die Protagonisten zu isolieren und bloßzustellen. Und Ben-99 könnte dabei ob seiner kommunikativen Fähigkeiten auch eine bedeutende Rolle spielen. Doch gegen solche Missstände vorzugehen, dabei sollte man es auch belassen. Persönliche Rachefeldzüge beschädigen nur die Aufklärer und Mahner selbst und machen sie letztlich unglaubwürdig.