In der Stadt Schumerlja, Tschuwaschische Republik, wurde am 15. Mai 24 der Major Dmitri Wjatscheslawowitsch Kutschajew (Foto links) bestattet. Er war am 4. Mai von seinem eigenen Soldaten erschossen worden. Wir haben berichtet. Täter war wohl der 57-jährige Juri Galuschko, der den Major und gleich fünf weitere Soldaten mit einem AK-12 Sturmgewehr erschossen hatte. Auf den Beisetzungsfeierlichkeiten war das alles kein Thema, genau so wenig wie das Verhalten des Majors gegenüber seinen Untergebenen.
Inzwischen wurde nämlich bekannt, dass Major Kutschajew sich bereits vor einem Militärgericht wegen seines Verhaltens gegenüber Untergebenen verantworten musste. Ein Soldat war ihm ungepflegt erschienen, dem verpasste er eine Salve Ohrfeigen und trat ihn danach noch etwas im Beisein von anderen Soldaten. Nun es muß schon vorher viel passiert sein, denn solche Lapalien kommen im russischen Militär eher nicht zur Anklage. Die Strafe von 40.000 Rubel blieb auch überschaubar.
Trauerumzug für Major Kutschajew in Schumerlja
Die Tat geschah am Standort der Militäreinheit 24314 (10. Panzerregiment der 8. Armee des südlichen Militärbezirks) im Gebiet des Dorfes Aleksandrovka. Zu diesem Regiment gehören mindestens zwei Bataillone, die von regionalen Kräften unterstützt werden. Der Einheit wurden auch Gefangene aus dem ganzen Land zugeteilt, die sich in den Straflagern der Sturmabteilung anschlossen.
Der Major wurde mit einem Feuerstoß aus dem Maschinengewehr erschossen, getroffen wurden Körper und Beine. Ein anderes Opfer war der 56-jährige Freiwillige Michail Pawljutschenko aus Wladimir. Verheiratet, arbeitete als Mechaniker. Vor dem Krieg hatte er keine sehr hohen Schulden. Höchstwahrscheinlich wurde er im Stehen durch Maschinengewehrfeuer erschossen.
Auch der 45-jährige Vahan Aslanjan aus Armenien, der in der Region Nischni Nowgorod lebte, wurde identifiziert. Er arbeitete als Wachmann bei der örtlichen Baufirma Kremlin 9. Es gibt die Vermutung, dass er dem Major zu Hilfe eilen wollte.
Das jüngste der uns bekannten Opfer ist der 25-jährige Ildar Semenov aus der Region Kaluga. Von ihm ist bekannt, dass er vor etwa einem Jahr und sieben Monaten freiwillig einen befristeten Vertrag unterschrieben hat, aber niemand erlaubte ihm nach Ablauf des Vertrages, einfach nach Hause zu gehen. Das Einzige, was er erreichen konnte, war ein Urlaub, den er im April dieses Jahres hatte. Er diente als Signalwärter im Regiment. Der Täter erledigte ihn mit einem Kontrollschuss in den Kopf.
Über die zwei weiteren Opfer ist nichts bekannt, wahrscheinlich wurden sie im Schlaf erschossen.
Die Angehörigen der erschossenen Soldaten erfuhren nichts über den tatsächlichen Hergang. Alle wurden ganz normal als "Cargo 200" in ihre Heimat überführt.
Über den wahrscheinlichen Täter Juri Galuschko gibt es nichts Neues zu berichten, man geht davon aus, dass er sich in die Ukraine abgesetzt hat.