Die Musikindustrie verschärft ihre Anstrengungen, um gegen das digitale Kopieren von Musikstücken vorzugehen. So wundert es auch nicht, dass heute myplay ihren Nutzern mitgeteilt hat, dass der Dienst zum 13. Dezember 02 eingestellt wird.

myplay stellte bisher Internetbenutzern die Möglichkeit zur Verfügung, ihre mp3-Sammlung bei dem Unternehmen kostenlos zu speichern und von jedem Ort der Welt auch wieder abzurufen. Dabei konnte man seine gebunkerten Musikstücke direkt über einen mp3-Player abspielen oder auch wieder auf die lokale Festplatte zurückspeichern. Dieser Service war äußerst komfortabel, pro Account hatte man drei Gigabyte Speicherplatz und auch der Up- und Download ging mit guter Geschwindigkeit vonstatten. myplay wurde zum beliebten Instrument, um mit anderen Leuten Musik zu tauschen. So wurde der Service weltweit immer populärer.

Im Mai letzten Jahres hat schließlich Bertelsmann das Unternehmen übernommen Bereits nach kurzer Zeit wurde umgebaut und umstrukturiert. Im Sommer 2001 wurde die Geschäftseinheit BeMusic gegründet. Diese setzte sich zusammen aus aus BMG Direct, CDNOW und myplay. Doch inzwischen scheint dem Konzern die geschäftliche Perspektive für das Unternehmen abhanden gekommen zu sein. Die Features von myplay wurden immer mehr eingeschränkt. Seit einigen Wochen war es auch nicht mehr möglich, neue Accounts zu erstellen.

Man kann davon ausgehen, dass die Musikindustrie dem fröhlichen Tauschen via myplay nicht länger zuschauen wollte und deshalb auf die Einstellung des Dienstes gedrungen hat. Nach Napster hat damit Bertelsmann bereits die zweite Tauschbörse im Netz zu Grabe getragen, ohne dass sich ein Geschäftsmodell daraus schnitzen ließ. Doch das digitale Tauschen wird deshalb nicht zu stoppen sein. Im Netz wurden bereits genügend Alternativen entwickelt, die den Platz von myplay einnehmen werden.