Valentin Jello

Nach unserer aktuellen Statistik zum 15.04.24 haben wir 62 Tote des russischen Angriffskriegs aus dem "Autonomen Kreis der Tschuktschen (Tschukotka)" gezählt. Das mögen gesamtstatistisch gesehen nicht viele Opfer sein, für eine Region mit nur 50.000 Einwohnern, aber doppelt so groß wie Deutschland, sind das wirklich viele. Zudem sind diese Kriegstoten alles Männer im besten Alter, die für das Zusammenleben dort unter extremen Bedingungen unverzichtbar sind. Dazu kommen noch die vielen schwer verletzten Soldaten. Tschukotka steht deshalb an dritthöchster Stelle in unserer Statistik, wenn man die Kriegstoten in Relation zur Bevölkerung setzt.

Heute haben wir vom Tod eines weiteren Tschuktschen erfahren - Valentin Jello, ein mobilisierter junger Mann, der als Sanitäter in der Hauptstadt Anadyr gearbeitet hat. Wir geben den Bericht der Lokalzeitung ungekürzt wieder


Valentin Jelljo19.04.2024 - 19:30

Ein Sanitäter aus Anadyr starb während einer Spezialoperation

Der Sanitäter des Luftangriffsbataillons Valentin Jello starb in der militärischen Sondereinsatzzone. Ein Mitarbeiter der Notaufnahme des Bezirkskrankenhauses Tschukotka gehörte zu den ersten Bewohnern der Region, die mobilisiert wurden.

Die Verwaltung des Zivilschutzes von Anadyr drückte der Familie des Soldaten ihr Beileid aus, berichtet die Nachrichtenagentur Chukotka. Valentin Jello wurde am 16. Juli 1998 im Dorf Ugolnye Kopi in der Region Anadyr geboren. Er lebte mit seinen Eltern im Dorf Kachalan, wo er die 9. Klasse abschloss und anschließend am Bezirksfachlyzeum studierte. Am Chukotka Multidisciplinary College erlernte er den Beruf eines Sanitäters. Nach seinem Studium arbeitete er in der Notaufnahme des Bezirkskrankenhauses Tschukotka.

Der junge Mann wurde im September 2022 als einer der ersten aus dem Bezirk mobilisiert. In der Sondereinsatzzone war er Sanitäter eines Luftangriffsbataillons und diente unter dem Rufzeichen „Scar“. Er starb am 12. April in den Kämpfen um die Befreiung von Nowomichajlowka in der Volksrepublik Donezk.

„ Laut Angehörigen war Valentin ein freundlicher, sympathischer und ehrlicher Mensch, zuverlässig, mutig und entscheidungsfreudig, kontaktfreudig, mit einem guten Sinn für Humor, half, wenn Hilfe nötig war, kümmerte sich und unterstützte Menschen. „Ich fischte gern “, berichtet die Verwaltung des Stadtbezirks Anadyr.

Nach Angaben des Bürgermeisteramtes der Stadt warteten Valentin Jellos Eltern, seine Frau und zwei minderjährige Töchter zu Hause. Der Verteidiger wird im Dorf Kanchalan begraben. Die Verwaltung der Region Anadyr wird Sie zusätzlich über den Ort und das Datum der Verabschiedung des Kämpfers informieren.