Andrej SysojewIm Juni 2023 meldete sich Andrej Sysojew aus der Stadt Uwarowo, Region Tambow, freiwillig bei der Armee, er wollte am Ukrainekrieg teilnehmen. Andrej, dessen Alter wir nicht kennen, hatte keinerlei militärische Erfahrung. Er gehörte zu den russischen Bürgern, die in die Behindertenkategorie III eingestuft wurden.

Foto: Trauerfeier für Andrej

Behinderte der dritten Gruppe sind Menschen mit mittelschweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die die Lebensaktivität einer Person einschränken. Am häufigsten wird die dritte Gruppe bei geringfügigen körperlichen Einschränkungen, Störungen der Sprache, der Sinnesfunktionen, psychischen Erkrankungen, Erkrankungen der blutbildenden Organe und Zungenverletzungen festgelegt.

Welche dieser Einschränken auf Andrey zutraf, wissen wir nicht. Aber seine Lehrerin meinte: "Freundlich, klug, bescheiden ... Und von der Schule an hatte er eine Art kindliche Verantwortung." Daraus könnte man schließen, dass Andrey nicht der hellste Schüler ihrer Klasse war.

Aber egal - kriegstauglich war er allemal und so landete er an der Front. Andrey wäre Kommandeur einer Angriffsabteilung gewesen und hätte erfolgreiche Einsätze durchgeführt, sogar gegnerische Stellungen erobert, schreibt die lokale Presse - wenig glaubhaft. Meist werden in den russischen Medien die persönlichen Beiträge der Soldaten zum Krieg weit überhöht.

Am 19. Oktober 23 erlitt Andrey Splitterwunden an den Beinen, Armen und am Rücken. Das sind die typischen Verletzungen, die beim Abwurf von Granaten durch feindliche Drohnen entstehen. Der Rumpf der Soldaten ist meist mit einem Körperpanzer geschützt. Andrey wurde evakuiert, starb aber am 23. Oktober 23 in einem Krankenhaus in Jaroslawl.