Ruslan RafalovskyWenn es eine Hölle gäbe, könnte man sich diese etwa so vorstellen: Jeden frischen Tag werden hunderte von Soldaten losgeschickt, ein bestimmtes Areal, einen Wohnblock, einen Graben oder eine Straße zu erobern. Der Gegner erwartet schon den Angriff und deckt die stürmenden Truppen mit allen verfügbaren Waffen ein. Es ist ein Gemetzel, beim Angriff werden die meisten getötet, zur Unkenntlichkeit entstellt, Verwundete bleiben irgendwo liegen und nur wenige erreichen das Ziel - wenn überhaupt.

Mit dieser Taktik hat die Gruppe Wagner die ukrainische Stadt Bakhmut erobert. Jeden Tag ein bißchen. Die Toten und Verletzten kümmerte niemand, es waren entbehrliche Soldaten überwiegend rekrutiert aus den Haftanstalten Russlands. Über 20.000 solcher Toten soll die Eroberung Bakhmuts gekostet haben, nur ein Bruchteil wurde öffentlich bekannt.

In verschiedenen Telegramkanälen (z.B. zkwagner) versuchen jetzt Angehörige etwas über den Verbleib oder das Schicksal jener Entbehrlichen zu erfahren. Einige Beispiele aus der Masse:

"Wer weiß etwas, bitte antworten Sie! Ruslan Rafalovsky (Foto links) saß in der Strafkolonie 2 Nowouljanowsk. Sterbedatum: 6.12. 22, berichtet am 8. März, ein Geschenk für Mama, Dose... Vielleicht ist jemand in diesem Fleischwolf am Leben geblieben. REAGIEREN!"

"Hallo, ich suche die Kollegen von von meinem Bruder. Rufzeichen BANGU. Er hat Krasnojarsk im November verlassen. Gestorben am 01.03.2023. Wer ihn kannte, antwortet bitte."

Mardanov Radik"Guten Tag, Mardanov Radik Ranifovich (Foto rechts) starb am 15. Januar 2023, als er die Justizvollzugskolonie 2 in der Stadt Tjumen verließ. Ich suche Kollegen. Es gibt keine Informationen über ihn, bitte helfen Sie!"

"Ich suche Kollegen meines Sohnes Sibek (Kirill), der Ende Oktober die Justizvollzugsanstalt 6 Klintsy verlassen hat. Er ist am 27. März 2023 in Artjomowsk (Bakhmut) gestorben. Ich wäre für jede Information dankbar."

"Guten Tag! Ich suche KollegeSchuklin Antonn meines Sohnes, Schuklin Anton (Foto links), verließ IK-8 in Blagoweschtschensk, Region Amur am 28.11.2022, starb am 18.05.2023 in Bachmut, Rufzeichen, SHO weiß ich nicht. Für Hinweise per PN wäre ich dankbar."