Alexander ArdwenjewUm die Schrecken des Krieges zu verdrängen, greifen viele Soldaten zum Alkohol und anderen Drogen. Besonders auch dann, wenn die Gründe einen Krieg zu führen, den Soldaten sinnlos oder zumindest wenig einleuchtend erscheinen. Der Vietnam-Krieg der USA war dafür ein gutes Beispiel.

Suff bis zum Kontrollverlust führte auch zum Tode des freiwilligen Militärunterstützers Alexander Ardwenjew (Foto) aus Schumerlja in Tschuwaschien. Zusammen mit seiner Frau Tatjana wollten die beiden Ende Juli eine Lieferung von Ausrüstungsgegenständen zu den mobilisierten Soldaten aus Tschuwaschien bringen - mit dabei Walkie-Talkies, 100 Quadrocopter, Schutzwesten usw.  Als besondere Hilfe wollten sie ihr Fahrzeug den Frontsoldaten überlassen - einen Mitsubishi-SUV.

 

Man fuhr im Konvoi von Belgorod aus quer durch die besetzten Gebiete, die Kolonne verlor einige Begleitfahrzeuge und traf dann schließlich bei der besetzten Großstadt Melitopol auf die Soldaten aus Tschuwaschien. Darunter befand sich auch ein Freund der Familie - Alexander Antonow, Kampfname „Jäger“.

Bei der Übergabe der Ausrüstungsgegenständen kam es zum Streit unter den durchweg besoffenen Tschuwaschen. Man kann annehmen, dass Freund Antonow meinte, ein Vorrecht auf den SUV zu haben. Das sah zumindest ein anderer Soldat völlig anders. Der konnte sich in der körperlichen Auseinandersetzung nicht durchsetzen, also zückte er die Maschinenpistole und erschoss seinen Kameraden und den Unterstützer Alexander Ardwenjew gleich mit.

In Schumerlja suchten sie Ende Juli erneut Freiwillige, die bereit waren mit einem Sarg ins besetzte Melitopol zu fahren und die Leiche des Unterstützers und seiner überlebenden Frau abzuholen.

Man solle sich bloß nicht so aufregen, meinte übrigens Sergej Rybak, ein Diskussionsteilnehmer aus Tschuwaschiens Hauptstadt Tscheboksary: „Das Töten der eigenen Leute ist eine übliche Sache für eine angreifende Armee. Zum Beispiel eine Granate in einen Unterstand werfen, weil die dortigen Soldaten sich geweigert haben, an einem gefährlichen Angriff (Fleischwolf) teilzunehmen.“
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Quellen: Telegram, VKontakte