Wladimir KellerDie staatliche Verwaltung einer ländlichen Siedlung aus Burjatien berichtet vom Tod eines Mitbürgers im Krieg gegen die Ukraine:

Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Keller Wladimir Anatoljewitsch, geboren am 08. März 1984, während der SVO gestorben ist. Vladimir ist aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie, war gehorsam, bescheiden, informativ. 1999 Abschluss an der Schule Nr. 1 in Zakamensk. Erhielt 3 Fachrichtungen: Elektromonteur, Kesselanlagenbetreiber und Elektro- und Gasschweißer der 4. Kategorie. Er liebte Autos, Technik, Zimmerei und Angeln. Liebte die Natur, 2003 arbeitete er als Schweißerlehrling in einer Gießerei, 2009 erhielt er den Führerschein. Als Kind nannten ihn Verwandte „unseren Akademiker“, denn egal was er tat, alles klappte. Am 28. November reiste er als Teil der Wagner PMC-Gruppe zum SVO. Vladimir hinterließ seine Frau Anna und drei Kinder: ein gemeinsames Kind und einen 15-jährigen Sohn aus erster Ehe. Am 31. Januar im Dienst gestorben.

Eine übliche Nachricht über die vielen Kriegstoten aus Burjatien, vielleicht etwas kurz , aber der deutsche Nachname und die Sache mit der Gruppe Wagner machte uns neugierig - zurecht:

Alles begann damit, dass der Wehrpflichtige V. V. Shchetinkin im Jahr 2011 heimlich seine Militäreinheit verlassen hatte und als Fahnenflüchtiger gesucht wurde. Der tat sich in der Folge mit einer vorbestraften jungen Frau namens O. S. Kharlamova und unserem Wladimir Keller zusammen, der bis dato ohne Vorstrafen war. Allerdings hing bei Gericht ein Verfahren gegen Keller wegen des Diebstahls eines Paar Unterhosen.

Dieses Trio infernale beging zunächst Diebstähle und steigerte sich kontinuierlich. Im Januar 2012 schlug die Frau vor, in das Haus einer älteren Frau einzudringen und diese zu bestehlen. Die Hausbewohnerin war altersbedingt in einem hilflosen Zustand. Der Deserteur schlug mit einer Axt ein Fenster ein. Die alte Dame wachte dadurch auf und bekam von ihm mit dem Schaft der Axt  Schläge auf den Kopf. Danach durchsuchte das Trio das Haus nach Geld.

Bei der Durchsuchung kam Wladimir Keller in das Zimmer, in dem die ältere Frau stöhnend lag. Keller nahm den dort zurück gelassenen Axtkolben und tötete die Frau durch weitere Schläge auf Kopf und Körper.

Ende Januar beschloss das Trio sich nach Transbaikalien abzusetzen.  Dafür ermordeten sie bestialisch einen Taxifahrer und flüchteten mit dessen Auto, wurden aber bereits am 05. Februar 2012 festgenommen.

Alle drei bekamen zusammen vom Gericht 48 Jahre Haft in einer Kolonie mit strengem Regime.


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