Es sind ja nur so exotische Staaten wie Dänemark, Finnland, Schweiz und England. In allen Ländern wird von den Providern ein Internetfilter eingesetzt, der den Nutzern bestimmte Informationsangebote vorenthält. Und es geht ja auch nur um (Kinder-)Pornografie, Radikale und Terrorismus - vor denen der Staat seine Bürger schützen möchte. Keine wesentliche Einschnitte in die Informationsfreiheit, meinen Politiker, die uns in Deutschland auch solche Filter verpassen wollen. Dabei zeigen solche Filter, wie schnell auch politische Zensur bei uns Einzug halten kann.
Das Open-Source-Projekt Joomla kommt aus dem Ärger nicht heraus. Nach einigen Sicherheitsproblemen mit früheren Versionen, nach Ärger um die Durchsetzung der Open-Source Lizenz GPL wurde heute auch noch der Server des Projekts gehackt.
Teil II unserer Serie Gulli ins Pornoland
Die Stiftung des schwedischen Erfinders Alfred Nobel (Bild) verleiht jährlich die höchsten internationalen Auszeichnungen im Bereich Wissenschaft, Politik und Kultur den Nobelpreis. Dass solch eine Einrichtung nichts, aber auch gar nichts mit Pornographie zu tun haben will, musste auch Randolf J. aka Gulli im letzten Jahr lernen. Die Nobelstiftung verklagte ihn und seine Firma fliks it-solutions vor der WIPO (Weltorganisation für geistiges Eigentum).
Mit einem Nachrichtenportal versucht die Betreiberfirma der Piratenseite gulli sich ein seriöses Image zu verpassen. Doch im Hintergrund bastelt man an Pornoprojekten und versucht, auf dem weiterhin boomenden virtuellen Erotikmarkt mitzumischen. Damit dieses Engagement nicht so auffällt, scheint man sich genau des Versteckspiels zu bedienen, das man zu früheren Untergrundzeiten gelernt hat.
Kurz nach jedem offiziellen Fußballspiel geht das Gerenne los. Die Ergebnisse jeder Begegnung müssen dem DFBNet gemeldet werden entweder per Telefon oder per Computer. Wenn die Meldung zu spät erfolgt, dann werden die Vereine bestraft. Das kann teuer werden und bis zu 35 Euro kosten. Und dabei ist es egal, ob es sich um eine Begegnung von achtjährigen Kickern oder um ein Regionalligaspiel handelt. Der DFB vermarktet nämlich diese Ergebnisse zusammen mit der Telekom und wehe, da kommt jemand dazwischen! Das musste vor ein paar Wochen der Betreiber der Open-Source-Software Liga-Manger Online erfahren.
Die Webseite rotglut.org von Jörg Reinholz aka fastix ist nicht mehr erreichbar. Wer exakt die Schließung veranlasst hat, ist im Moment nicht sicher. Sicher aber ist, dass die Abschaltung seiner Seite einen Tiefpunkt in der jungen Geschichte des deutschsprachigen Internets darstellt. Die berechtigte Kritik von Fastix am unsäglichen Treiben einiger Geschäftemacher im Internet wird augenscheinlich durch gerichtliche Scharmützel auf Nebenkriegsschauplätzen unterdrückt. Ein Fall von offensichtlicher Zensur.
So könnte man sich fragen, angesichts der neuerlichen Posse, die der Gemeinte, Chef-Administrator des Skatsboardes Thomas H. alias Bandwurm vom Stapel lässt. Auf unsere Personalie Bandwürmchen als Regulator reagiert er nunmehr im für jedermann lesbaren Bereich seines Boardes.
Den Abzockern im Internet geht es langsam an den Kragen. Die diversen Abonnements-Dienste im Internet, die mit dem Schlagwort kostenlos werben, aber nur völlig überteuerte oder nutzlose Dienstleistungen bieten - also so genannte Abonnementsfallen, können bald Besuch von der Staatsanwaltschaft bekommen. Nach einem Schreiben an Kunden eines großen Zahlungssystem-Anbieters sehe die Staatsanwaltschaft München I dabei den Straftatbestand eines vorsätzlichen Betrugs erfüllt.
Zwei mal innerhalb einer Woche wurde vbPortal gehackt. Das häufig eingesetzte Portal zur kommerziellen vBulletin-Forensoftware scheint eine erhebliche Sicherheitslücke zu haben, durch die Angreifer die Kontrolle über die Forensoftware erhalten können.
Das Internet ist bunt, schillernd und informativ. Doch es ist auch Feindesland, und erbarmungslos mit dem, der nicht hinter die Fassade schaut. Waren es vor Jahren noch zerstörerische Viren und spionierende Trojaner, die unbedarfte User um ihre Daten brachten, sind es heute Searchbots, Email-Adressen-Sammler und anderes nicht-destruktives Ungeziefer, das Webmastern das Leben schwer macht. Mit .htaccess oder robots.txt gibt es zwar Möglichkeiten, sich solche Plagegeister vom Hals bzw. der eigenen Web-Präsenz zu halten. Jedoch ist das eine (.htaccess) nicht ganz trivial zu bedienen und das andere (robots.txt) für manche Searchbots offenbar von eher bittenden als bindenden Charakter - sie ignorieren deren Einträge oft einfach. Hier bietet sich das mit PHP entwickelte Programm page.restrictor von bot-trap.de an.
Fussball-WM nicht ohne TV&Kommerz, Hochdeutsch als Fremdsprache (sponsored by Jürgen Klinsmann), Weltmeisterbrötchen respektive sonstiger Trittbrettfahrer-Produkte? Am Spielfeldrand aufgehende Werbung für Grilletten us-amerikanischer Herkunft, während der medien-gepäppelte Star seine Chance gerade an den Torpfosten setzt? Oder einfach alles viel zu bunt? Kein Problem. Solcherart genervte Zuschauer und sonstige PC-Puristen bittet ascii-wm.net an den Livestream per Telnet. Nette Idee, die einen Blick lohnt. Der Blick des Autors erzeugte leichte Nostalgie,
Eberhard Esche, Schauspieler aus der ehemaligen DDR, Darsteller am Deutschen Theater in Berlin und einer ihrer unverwechselbarsten Charakter-Mimen ist vor wenigen Tagen gestorben. Ihm zu Ehren hat der RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg) sein Programm geändert und zeigt ihn heute Abend um 22.00 Uhr in einer seiner besten Rollen als Parteisekretär Werner Horrath in dem Film 'Spur der Steine'. Da wollen wir nicht zurückstehen und empfehlen Euch, ab 22.00 Uhr Eure Board-Aktivitäten für ca. zwei Stunden zurückzustellen und Euch dieses schwarzweiss verfilmte Juwel ostdeutscher Filmgeschichte zu Gemüte zu führen.
OskarMaria lebt und arbeitet in Frankfurt - hier mit Sohnemann. Wenn freie Zeit fürs Internet bleibt, dann wühlen wir im Internetsumpf, manchmal mit überraschenden Ergebnissen. Lieblingszitat: "Von den Dreien, Staat, Regierung und Ich - bin ich der stärkste. Das merkt euch!" (Ret Marut aka B. Traven im Ziegelbrenner)
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Eine neu gestaltete Webseite hat die Stadt Frankfurt - das ist schön. Aber vielleicht hätte man besser in den Bürgerservice investiert. Als große Ankündigungen für eigene Angebote zu machen, die es dann letztlich nicht gibt. Will man aktuell zum Beispiel einen neuen Reisepass, dann kann man nicht einfach aufs Amt marschieren. Man braucht einen Termin - wegen Corona meint die Webseite.
Den Termin bekommt man, wenn man sich durch das Serviceangebot des Bürgeramtes klickt. Nachdem man schließlich mit allem einverstanden ist, erhält man die ernüchternde Antwort: Kein Termin verfügbar - nirgendwo. Aha - und jetzt, wie komme ich an einen Reisepass? Da schweigt Frankfurts Webseite. Für was die Corona Pandemie nicht alles verantwortlich ist. OM, 30.12.2020
Lang hat es gedauert - Jewgeni Prigoschin hätte schon viel früher auf der EU-Sanktionsliste stehen müssen. Jetzt wurde er im Zuge der Nawalny-Sanktionen aufgenommen. Realistisch gesehen hätte der Mann schon seit Jahren nicht mehr in den Westen reisen können, ohne umgehend verhaftet zu werden. Aber jetzt ist es auch formal amtlich.
Jewgeni Prigoschin ist so ein russischer Freibeuter, der im Windschatten von Putin zu unermesslichem Reichtum gekommen ist. Dabei hat seine Karriere als einfacher Dieb begonnen. Zu Zeiten der Sowjetunion saß er deshalb im Knast.
Im Gegensatz zu vielen anderen russischen Oligarchen hat er sich nicht an den Rohstoffen des Landes bereichert, sondern war im Glücksspielgeschäft aktiv und hat als "einfacher" Caterer monopolartig das Essen für Schulen, Universitäten, Ministerien und das Militär in Russland geliefert. Sein Motto: Billig einkaufen, teuer verkaufen.
Wie alle Parvenüs im Umfeld des kleinen Zaren musste Prigoschin auch etwas von seiner Beute zurückgeben. Und so kam es, dass der Mann das "Internet Forschungsinstitut" in St. Petersburg aufgebaut hat und heute eine Armee von Internet-Trollen befehligt.
Und dann ist da noch die Gruppe Wagner - Russlands Söldnerarmee fürs grobe Geschäft auf der Krim, in der Ostukraine, in Syrien, in Libyen und sonstwo in Afrika. Prigoschin ist der formale Chef dieser Soldateska - im Hintergrund befehligt natürlich der russische Staat. Prigoschin hat auch aus dem Kriegshandwerk ein Geschäft gemacht. Will ein Warlord, Clanchef oder Despot den Einsatz seiner Truppen, dann lässt er sich gerne über die Erträge von zu erobernden Ölquellen bezahlen.
Solche Früchtchen würde ich gerne hinter "Schwedischen Gardinen" irgendwo in Europa darben sehen. OM, 15.10.2020
Filaret Denyssenko ist Bischof der "Orthodoxen Kirche der Ukraine". Und der Mann weiß genau, wie die Corona-Pandemie entstanden ist: „Die Ursache des Coronavirus ist die Sündhaftigkeit der Menschheit. Die Menschen verteidigen nicht das Gute, sondern das Böse. Das Böse breitet sich aus. Ich meine vor allem die Homo-Ehe. Sie ist die Ursache des Coronavirus und nicht nur sie." Jetzt meldet seine Kirche, dass Filaret selbst an Covid-19 erkrankt ist und bittet für den Bischof zu beten, damit der barmherzige und allmächtige Herrgott den Patriarchen heilt und ihn von seiner Krankheit befreit. OM, 11.09.2020
Yorgen Fenech, maltesischer Großunternehmer, sitzt in Haft. Er ist angeklagt, den Mord an der Journalistin Dahne Caruana Galizia in Auftrag gegeben zu haben. Um die Mörder zu akquirieren, bediente er sich eines Mittelsmanns namens Melvin Theuma. Der wurde aber mit der Zeit für ihn zum unsicheren Kantonisten und drohte alles auffliegen zu lassen.
2019 hat das FBI eine Spur im Tor-Netzwerk verfolgt. Dort, im „Dark Web“, wollte ein Nutzer in einem klandestinen Marktplatz unbedingt Zyankali kaufen. Die Anfrage stammte von einem Gerät, das das FBI jenem Geschäftsmann Yorgen Fenech zuordnen konnte. So steht der Verdacht im Raum, dass dieser damit den Mittelsmann aus dem Weg räumen wollte.
Das wollte schließlich Mittelsmann Theuma (Foto rechts) selbst besorgen. Mitte Juli wurde er in seiner Wohnung in einer Blutlache aufgefunden. Er hatte sich mit einem Messer in die Brust und in den Hals gestochen. Durch eine Notoperation überlebte der Hauptzeuge im Mordprozess. OM, 02.09.2020
Akhra Avidzba, Kampfnahme „der Abchasier“, ist zwar im russischen Sotschi geboren, lebt aber lange in Abchasien. Zur Erinnerung: Abchasien hat sich mit russischer Hilfe von Georgien abgespalten und will heute ein eigener Staats sein – von Russlands Gnaden. Im Krieg in der Ostukraine machte Avidzba sich einen Namen als Kommandeur der 15. Rebellenbrigade ("Pyatnashka") , einer Einheit hauptsächlich aus Männern, die auch in Abchasien für Russland und gegen Georgien gekämpft hatten. Nach dem Minsk II Abkommen und dem damit verbundenen Waffenstillstand versuchte Avidzba mit seinem Bataillon, die ukrainische Kleinstadt Marjinka einzunehmen – was ihm letztlich nicht gelang, dafür aber den Titel „Held der Donezker Republik“ einbrachte.
Anfang dieses Jahres versuchte Avidzba in Abchasien mal wieder den Umsturz und war bei den Unruhen gegen dessen Präsident Aslan Bschania beteiligt. Jetzt wollte er wieder nach Abchasien einreisen, ausgerüstet mit einem Diplomatenpass. Doch wegen Steuerschulden, Geldstrafen der Verkehrspolizei und unbezahlten Stromrechnungen wurde er am Grenzübergang nicht durchgelassen. Das kann aber einen Kämpfer der russischen Sache niemals aufhalten, wie jenes Video zeigt. OM, 11.08.2020
Kennt ihr eigentlich Dr. Leonard Coldwell aus den USA? Den Mann, der jede Form von Krebs heilen kann? Mit positivem Denken und dem Abbau von Stress?
Ok, ok, der Mann ist ein Blender, der aus der Not von Krebspatienten versucht, eigenes Kapital zu schöpfen und dabei recht erfolgreich ist. Denn eigentlich heißt der Mann auch Bernd Klein, stammt aus Deutschland und war lange ein unbedeutender Motivationscoach. Den Doktortitel hat er gegen Geld geschossen, jetzt spielt er erfolgreich die Rolle des Mediziners im Kampf gegen Pharmakonzerne und Impfwahn.
Kein Wunder, dass der kleine Bernd auch in Sachen der Corvid-19 Pandemie wichtige Botschaften zu verbreiten hat. Denn jener Virus wäre nur ein Drittel so gefährlich wie eine normale Grippe und jener Mund- und Nasenschutz würde uns deutlich mehr gefährden.
Ok, ok, solchen Verschwörungstheoretikern sollte man eigentlich keine Zeile einräumen, gäbe es da nicht Russland. Dort wütet das Coronavirus wie in keinem Land Europas. Stand heute wurden über 500 Tausend Menschen damit infiziert, wie viele daran gestorben sind, ist unbekannt. Offiziell sind es 6.500, wahrscheinlich aber ein Vielfaches davon. Und noch immer hat das Land die höchste Zahl an Neuerkrankungen pro Tag in Europa - aktuell 8.400.
Und genau in Russland hat Dr. Leonard Coldwell mit seiner "Aufklärungsmission" gerade richtigen Erfolg. Sein etwa neun minütiges Video - auf russisch übersetzt - bekam innerhalb einer Woche auf Youtube knapp fünf Millionen Aufrufe. Da kann man nur wünschen - bleibt trotzdem gesund. 11.06.2020 OM
Boris Palmer, grüner Bürgermeister zu Tübingen, scheint in seinem Amt nicht ausgelastet. Zusammen mit ein paar Wissenschaftlern und einer Schriftstellerin veröffentlicht er im Spiegel einen Aufruf, wie Deutschland doch besser mit der Corona-Pandemie umgehen solle. Und das bitte dalli dalli, sonst wäre unsere Ökonomie und unsere Demokratie in Gefahr. Das bei einem läppischen Virus, der für den Otto-Normalbürger auch nicht gefährlicher wäre als eine Grippe.
Man kann getrost unterstellen, dass all die aktuellen Einschränkungen im öffentlichen Leben den Unterzeichnern viel zu weit gehen und sie lieber ins Risiko gehen wollen. Doch bis auf ein paar Allgemeinplätze an die Politik, was denn nun dalli dalli bitte angegangen werden solle und auf einen Appell an die Bürger, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, mehr ist jenen Unterzeichnern nicht eingefallen.
Dabei hätte „Doc Boris“ ja mit Taten zur Bekämpfung der Epidemie seit Wochen glänzen können. Denn sein Studentenstädtchen ist von Corona ganz besonders gebeutelt, der Kreis Tübingen hat Stand heute knapp 1200 Infizierte und 39 Todesfälle zu verzeichnen. Mit 530 Fällen pro 100tausend Einwohner gehört der Landkreis Tübingen zudem zu den HotSpots in Deutschland (Foto von Superbass, CC-by-SA-4.0). OM 25.04.2020
Update 20.12.2019, 13:00h: Nachdem die Rufe nach einem Ausschluss von Keith Schembri aus der Arbeiterpartei immmer later wurden, zuletzt hatte…