15.06.2025 -- 116.907 // Zuwachs zum 31.05.2025: 1.984
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten mussten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Jeden Monat veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 31.05.2025 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
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Beisetzung von Antoni Sawtschenko
Im Mai wurden im Krieg gegen die Ukraine zwei russische orthodoxe Priester getötet - Antoni Sawtschenko, geboren 1992, und Sergej Waida, geboren 1980. Beide begnügten sich nicht als spiritueller Beistand der Soldaten zu wirken, sondern waren an vorderster Front dabei und haben wahrscheinlich an den Kämpfen mitgewirkt - das zumindest legen die Berichte nahe.
Antoni Sawtschenko wurde durch eine HIMARS-Rakete getötet, Sergej Waida durch eine Drohne. In den russischen Medien werden über beide Priester Heldengeschichten erzählt, von denen man kein Wort glauben sollte. Sergej Waida war Vater von 11 Kindern und steht im Verdacht, bei der Besetzung der Region Cherson durch russische Truppen alle verwertbaren Gegenstände eines größeres Anwesens gestohlen zu haben.
Die Unterstützung des russischen Angriffskrieges durch die russischen orthodoxen Kirche entlarvt deren Verwendung von Begriffen wie Erlösung, Glauben, Liebe und Hoffnung als bloßes Geschwurbel. Wir dokumentieren die beiden Berichte über die Priester im übersetzten Originaltext.
Slatoust ist eine Großstadt in der Oblast Tscheljabisnk - etwa 1.750 km östlich von Moskau. Anfang April liegen noch Schneereste auf dem Friedhof, es gibt drei Beisetzungen von im Krieg gegen die Ukraine gefallenen Soldaten.
Der russische Telegram-Kanal "Tscheljabinsk der Zukunft" schreibt eine wütende Anklage auf diesen sinnlosen Krieg mit seinen vielen Opfern. Wir geben den Text vom 8. April 25 übersetzt wieder:
Bei der Durchsicht der heute veröffentlichten gefallenen Soldaten aus der russischen Teilrepublik Tatarstan ist uns dieses Foto aufgefallen. Es zeigt den 54jährigen Anas Achmatullowitsch Ismagilow aus dem kleinen Dorf Werchnie Pinjatschi mit weit weniger als 300 Bewohnern.
Anas wurde am 08. Dezember 1970 geboren und irgendwann im Dezember 2024 in der Ukraine getötet. Dem Foto nach zu urteilen, ist er ein durch harte Arbeit verbrauchter Mann, der zudem wesentlich älter aussieht. In den Kommentaren zur Meldung seines Todes wird berichtet, dass er früher mal bei der russischen Eisenbahn gearbeitet hätte. Er wäre ein sehr kluger und menschlicher Mann gewesen.
Warum aber Anas sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hat, erschließt sich weder aus der Meldung und noch aus den Kommentaren.
Weiterlesen: Anas Ismagilow aus dem tatarischen Dorf Werchnie Pinjatschi
Jakutien (Sacha) -- Foto: Ilya Varlamov -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Beinahe neun Mal so groß wie Deutschland ist die russische Teilrepublik Sacha. Wir bevorzugen allerdings den ehemaligen Namen - Jakutien. Etwa eine Million Menschen leben in dieser vorzugsweise kalten Region mit durchgehenden Permafrostböden. Die größte Volksgruppe sind die Jakuten, die etwa 55% der Bevölkerung stellen, danach kommen die Russen mit 33% und die Ewenken mit 3%.
Im Verlauf des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine werden auch immer mehr Bewohner von Jakutien getötet. Ende 2023 stand die Region noch auf Platz 22 in unserer Tabelle der Kriegstoten in Relation zur Bevölkerung, inzwischen ist Jakutien auf Platz 12 angekommen - Tendenz steigend.
Täglich liefert der Telegram-Kanal "Todesopfer aus der Republik Sacha" neue Namen von getöteten Soldaten. Wir veröffentlichen die bisherigen Gefallenen und Vermissten vom 22. Mai 25, es kommen laufend Neue dazu.
Weiterlesen: Die Toten und Vermissten eines Tages aus Jakutien
Im hintersten Winkel von Burjatien, zwei Kilometer von der Grenze zur Mongolei entfernt, liegt das Dorf Tsagan-Usun. Das Dorf hatte im Jahr 2010 noch 276 Bewohner und wie man auf dem Foto sieht, verfügt es über keine befestigte Straße. Im Dorf wurde am 8. Juni 2001 Denis Wladimirowitsch Elisejew geboren. Von einem Vater war nie die Rede, als Denis elf Jahre alt war, kam er ins Waisenhaus.
Als er volljährig wurde, musste er das Waisenhaus verlassen und zog zu seiner Tante in die Hauptstadt von Burjatien, Ulan Ude. Sein Heimatdorf hätte er gelegentlich noch besucht, von einer Ausbildung, Anstellung oder Arbeit wird nichts berichtet - voraussichtlich nicht vorhanden. Denis wurde auch nicht zum Wehrdienst eingezogen.
Geistig behinderte Jugendliche in sowjetischen Militäruniformen als Staffage für eine patriotische Inszenierenung
Zur Orientierung - wir sind im kleinen Dorf Erilowka in der Oblast Lipezk. Das Dorf liegt rund 400 km südlich von Moskau und hatte im Jahr 2010 gerade mal 349 Bewohner. Im Dorf befindet sich die staatliche Haushaltsbildungseinrichtung "Sonderinternat des Dorfes Erilowka", eine Schule für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung.
Und auch diese Einrichtung hat das Ziel, durch eine patriotische Erziehung ihre männlichen Absolventen an das Militär und den Kriegsdienst heranzuführen. Aktuelles Opfer ist der 23jährige Alexander Wiktorowitsch Prawda, der die Einrichtung im Jahr 2017 abgeschlossen hatte und der, wie der Film zeigt, auch weiterhin mit dem Internat verbunden war..
Weiterlesen: Internat für geistig Behinderte gedenkt einem Absolventen
Wie schwer verwundete mobilisierte Soldaten an die Front geschickt werden
Verwundete russische Soldaten, selbst auf Krücken, werden an die Front zurückgebracht
Im April zeichnete das Militär in einer Militäreinheit in Leningrad Luga ein Video auf, in dem Dutzende von verwundeten Soldaten auf Krücken, ohne Beine und ohne Arme oder ein Auge an die Front geschickt wurden. Alle von ihnen haben die Kategorie „D“ - untauglich für den Militärdienst.
Das Video könnte aufgrund der Absurdität des Geschehens als Fälschung betrachtet werden, aber die Angehörigen von schwer verwundeten mobilisierten Männern berichten der Redaktion, dass auch absolute Invaliden „an die erste Front“ geschickt werden. Zu einem von ihnen, dem halb blinden Dzatte Mamitow, der wegen der gleichzeitigen Verwundung seiner Beine und seines Arms nicht einmal auf Krücken gehen kann, haben die Angehörigen am 10. April den Kontakt verloren; ein anderer - Alexej Kuptsow aus Burjatien - starb am 16. April an einem Schlaganfall, der durch den Zwang zum Dienst trotz seiner zahlreichen Verwundungen verursacht wurde.
„Für sie sind das keine Menschen, sondern Kanonenfutter“, erklären die Angehörigen der Mobilisierten das Geschehen.
Jurga ist eine russische Stadt im Westen Sibiriens am Fluss Tom, Oblast Kemerowo, mit 77.000 Einwohnern. Die Stadt liegt an der Hauptstrecke der Transsibirischen Eisenbahn. In dieser Stadt ist die 74. motorisierte Schützenbrigade stationiert.
Über die getöteten Soldaten der Einheit wurde ein KI-generiertes Video veröffentlicht, das in seiner Anmutung versucht, die Konsequenzen des Krieges zu verschleiern oder zu leugnen. Denn all die ins Bild gesetzten Soldaten kommen schrecklich verstümmelt, verbrannt oder verwest zurück.
Inguschetien nimmt Abschied von drei in der Ukraine getöteten Soldaten
In Inguschetien verabschiedeten sie sich von drei weiteren im Krieg in der Ukraine gefallenen Soldaten. Wie die Regierung mitteilte, fanden in der Republik die Beerdigungen von Ilez Chamchojew (aus dem Dorf Troitskoje), Adam Gutseriew (aus Karabulak) und Chamsat Kartojew (aus Malgobek) statt, „die im Gebiet einer speziellen Militäroperation ums Leben kamen“.
Znamensky ist ein ländlicher Vorort der Stadt Krasnodar. Im Juli 23 hatten wir über eine Gedenkstätte berichtet, die die Namen von gefallenen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine aus der Region Krasnodar auflistet. Finanziert wurde die Anlage durch Spenden von Angehörigen der Kriegsopfer und auch aus öffentlichen Mitteln.
Dieses Denkmal ist ein gutes Dokument für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Zahl der Opfer wächst ständig. Am 10. Mai 24 kam eine Tafel mit 20 neuen Namen dazu[Link].
Doch inzwischen ist aus einem kleinen Platz eine große Anlage geworden, wie der Film vom 9. Mai 2025 zu Beginn dieses Beitrags zeigt.
Weiterlesen: Z - die Toten von Krasnodar - Update vom 9.Mai 2025
Artur Korsunow ist der Sekretär der Partei "Einiges Russland" in der Stadt Salsk. Die Stadt hat rund 58.000 Einwohner und liegt im Süden der Region Rostow nahe der Grenze zur russischen Teilrepublik Kalmückien. Der Kreis ist landwirtschaftlich geprägt mit sporadischer Industrie und einem Eisenbahnknotenpunkt.
Unser Sekretär Artur ist 51 Jahre alt, interessiert sich für Fußball und bereitet gerne Hähnchen zu - mit wechselndem Erfolg. Ansonsten dokumentiert er seine Aktivitäten auf einer gut gepflegten Rubrik bei VKontakte.
Dazu gehören auch die zahlreichen Begräbnisse von Teilnehmern am russischen Angriffskrieg in der Ukraine, bei denen der Parteisekretär patriotische Reden halten und seine Anteilnahme aussprechen darf.
Wir dokumentieren nachstehend dreizehn Beisetzungen von Bürgern der Stadt und dem Kreis Salsk beginnend ab März 2025:
Weiterlesen: Der Parteisekretär der Stadt Salsk in der Region Rostow am Don
Anlegestelle in Sortawala am Ladogasee -- Foto: Александровы АГ -- Lizenz: CC BY 4.0
Sortawala ist eine Kleinstadt in Karelien mit knapp 15.000 Einwohnern - Tendenz fallend. Sie gehörte früher zu Finnland und wurde im sogenannten Winterkrieg von der Sowjetunion erobert. Sortawala liegt am Nordufer des Ladogasees, dem größten See Europas.
Der gesamte Bezirk Sortawala hat rund 24.000 Bewohner und auch aus dieser Region werden Soldaten im Krieg gegen die Ukraine getötet. Uns liegt ein Film vor, der 49 gefallene Soldaten aus dem Bezirk zusammenfasst, davon waren sechs Namen uns bisher unbekannt.
Antikriegsaktivisten ist eine beeindruckende Aktion in Baschkortostan gelungen. Unter dem patriotischen Namen „Komitee der Familien der Soldaten des Vaterlandes der Republik Baschkortostan“ haben sie Briefe an die Leitungen von Schulen und Bibliotheken geschrieben, mit der Bitte an einer Aktion mit dem Namen "5.000 Baschkiren" teilzunehmen. Stattfinden sollten die Veranstaltungen am 9. Mai 2025, dem russischen Feiertag, an dem das ganze Land den Sieg im "Großen Vaterländischen Krieg" - also dem 2. Weltkrieg - feiert.
„Im Rahmen des Jahres des Verteidigers des Vaterlandes und des 80. Jahrestages des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg wenden wir uns mit der Initiative an Sie, eine gemeinsame Gedenkveranstaltung zu Ehren der Helden der neuen Ära abzuhalten – der im Militärdienst gefallenen Ureinwohner unserer Republik“, lautete der Text des Briefes.
Weiterlesen: Staatliche Institutionen in Baschkirien informieren über Kriegstote
Wir haben Alexej Sokolow bereits in unserer Rubrik Kriegsbilder vorgestellt. Er kam aus dem Dorf Bolschoje Schemjakino aus der russischen Teilrepublik Tatarstan. Das Dorf wird überwiegend von Tschuwaschen bewohnt.
Alexej war gerade 20 Jahre alt und hatte sich wahrscheinlich freiwillig zum Krieg in der Ukraine gemeldet. Er wurde am 13. April 25 getötet und bereits am 23. April in seinem Heimatdorf bestattet.
Zu der kurzen Telegram-Meldung (Screenshot links) über Alexej gab es immerhin 140 Kommentare.
Die Beileidsfloskeln und betenden Hände, die sich darunter befinden, geben wir nicht wieder.
Wir haben dieses Foto am 24. August 2024 veröffentlicht. Es zeigt die Beisetzung des mobilisierten Fjodor Gerlein, geboren am 26. Juni 1976 in Kasachstan, der am 11. August 24 im Dorf Schurawlewka in der Region Saratow begraben wurde. Die englischsprachige "Moscow Times" hat mit diesem Foto einen Bericht über die Russlanddeutschen aufgemacht, die im Krieg gegen die Ukraine getötet wurden.
Anfang April 25 haben wir beim Auswärtigen Amt und bei der Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten angefragt, ob ihnen Erkenntnisse über den doch ungewöhnlich hohen Anteil an deutschen Nachnamen unter den russischen Kriegstoten vorliegen.
Zumindest das Auswärtige Amt hat sich um eine Antwort bemüht, die Beauftragte der Bundesregierung Natalie Pawlik allerdings hat die Angelegenheit nicht interessiert und war wohl mehr um ihre Karriere zur Staatsministerin bemüht.
Weiterlesen: Eine Beauftragte der Bundesregierung ohne Interesse
Wann wird das alles enden?
Die Friedensverhandlungen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin sind trotz weitestgehender Zugeständnisse der USA gescheitert. Russland hat auch den Vorschlag einer 30-tägigen Waffenruhe abgelehnt. Das Land wird also weiter kämpfen, töten und zerstören - bis zum Endsieg?
In unserer Statistik haben wir im April 25 4.097 neue russische Kriegstote erfasst. Da wir nur einen Teil aller Opfer erfassen, bedeutet das entsprechend unserer bewährten Arithmetik:
Die russische Regierung ist folglich auch weiterhin bereit, jeden Monat mehr als 30.000 Männer für einen Sieg über die Ukraine zu opfern. Der britische Geheimdienst, der sich allerdings auf ukrainische Daten bezieht, geht sogar von 36.000 Opfern im Monat April aus.
So fordernd, stark und selbstbewusst sich die russische Führung in ihren Verhandlungen und in ihrem Auftreten in Sachen Krieg gegen die Ukraine gibt, so unsicher sieht es hinter den Kulissen aus.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten -- Stand: 30.04.2025
Janrakynnot -- Foto: NinaMalich -- Lizenz CC BY-SA 4.0
Janrakynnot ist ein kleines Dorf im Bezirk Prowidenski im Autonomen Kreis Tschukotka. Im gesamten Bezirk leben 3.700 Menschen, im Dorf Janrakynnot lebten 2015 noch 314 Personen. Die Siedlung wurde auf einem festen Felsen erbaut inmitten sumpfiger Tundra. Man blickt vom Dorf aus auf die Beringsee. Der Ort ist in der eisfreien Zeit nur auf dem Wasserweg oder per Hubschrauber erreichbar, ansonsten auch über eine Winterpiste von Prowidenija, die teils über die zugefrorene Meerenge verläuft.
Es gibt kaum Arbeit im hohen Nordosten Russland und das Leben ist hart für die Rentierhirten, Jäger und Fischer. Janrakynnot wird als das Chicago der Region bezeichnet. Alkoholismus und rauer Umgang untereinander gehören zum Alltag. Die Verwaltung der Region lockt diese Menschen mit guten Worten und viel Geld zum Vertragsdienst im Krieg gegen die Ukraine.
Aus diesem kleinen Dorf sind bereits fünf Einwohner im Krieg gegen die Ukraine gefallen.
Nachfolgend die Meldungen im Original:
Weiterlesen: Fünf Gefallene aus einem 300-Seelendorf in Tschukotka - 3. Update
Heute wollen wir eine Schule in der Stadt Petropawlowsk-Kamtschatski besuchen. Wir befinden uns im ganz fernen Osten Russlands auf der Halbinsel Kamtschatka, Petropawlowsk-Kamtschatski ist die Hauptstadt der Region mit 163.000 Einwohnern. Die Sekundarschule Nr. 6 feierte vorab den 80. Jahrestag des Sieges im 2. Weltkrieg und gedachte zweier Schulabsolventen, die im letzten Jahr im Krieg gegen die Ukraine getötet wurden.
Alexander Fjodorowitsch Jassaschi (08.08.1999 - 26.10.2024) und Danil Andrejewitsch Ischkow (02.09.2002 - 29.08.2024) meldeten sich beide freiwillig zum Militär, Alexander allerdings bevor Russland in die Ukraine einmarschierte. Beide hatten sich sicher eine bessere Zukunft vorgestellt, als als Propagandaposter auf einem Schülerschreibtisch zu enden.
Wir geben den Bericht der Schule vom 7.5.25 übersetzt wieder:
Weiterlesen: Mutig das Heimatland verteidigt und ehrenvoll die militärische Pflicht erfüllt
Kleine Panzerbesatzungen aus Tatarstan
Zu Beginn dieser Woche, in Vorbereitung des 80. Jahrestages des Siegs im 2. Weltkrieg (Großer vaterländischer Krieg), ließen es sich zahlreiche Kindergärten in ganz Russland nicht nehmen, mit ihren Kindern eine eigene Siegesparade abzuhalten. Die Kleinen wurden in Militäruniformen der verschiedenen Waffengattungen gesteckt, die Erzieher übten das Exerzieren und die Eltern standen applaudierend Spalier.
Bei einer Suche in den sozialen Medien fanden wir 28 solche Veranstaltungen in 22 russischen Regionen. In vielen Fällen beteiligten sich mehrere Kindergärten an einer Parade. Damit kann man gesichert sagen, dass die von uns bereits vorgestellten militärischen Kinderparaden keine Einzelfälle darstellen. Die Kinder spielen Kampftruppen, Fallschirmjäger, Marinesoldaten und Sanitäter. Was allerdings fehlt sind Darstellungen, in welchem Zustand diese Soldaten wieder nach Hause kommen - mehr oder weniger stark verletzt oder im Zinksarg.
Nachfolgend ein paar Beispiele:
Ganz im Osten Russlands feierte die Region Primorje am 4. Mai 25 den 80. Jahrestag des Sieges im zweiten Weltkrieg. Aus der ganzen Region Primorje wurden 1.500 Erstklässler mit Bussen nach Wladiwostok gefahren, um an der Parade teilzunehmen.
Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Urenkel des Sieges" und war die erste ihrer Art in der gesamten Region.
Manche Dinge können wir uns nicht ausdenken, sind aber Realität in einem militaristischen System: Die Parade eines Kindergartens in der russischen Teilrepublik Dagestan zum Sieg im 2. Weltkrieg.
Und zu unserer Beruhigung können wir feststellen - immerhin fährt der kleine General ein Mercedes-Cabrio.
Straße in Sewersk, Oblast Tomsk -- Foto: alvgor -- Lizenz: CC BY 3.0
Die Stadt Sewersk in der sibirischen Oblast Tomsk dürfte nicht von westlichen Besuchern überlaufen sein. Sewersk hat 105.000 Bewohner und den Status einer geschlossenen Stadt. Hauptarbeitgeber der Stadt ist das "Sibirische Chemiekombinat GP" mit zwischen 15.000 und 20.000 Beschäftigten. Ein Teil der Produktion besteht in der Anreicherung von Uranhexafluorid - der Stoff, aus dem auch die Kernwaffen bestehen.
Eine deutsche Firma hat zwischen 1996 und 2008 mehr als 27.000 Tonnen Uranhexafluorid aus der deutschen Urananreicherungsanlage Gronau nach Sewersk geliefert, nur 15% davon kamen wieder zurück.
Wir wollen in Sewersk eine Schule für Behinderte besuchen. Am 2. April 25 fand dort die feierliche Einweihung von drei "Heldenschreibtischen" statt. Drei ehemalige -behinderte - Schüler wurden in den Krieg gegen die Ukraine geschickt und kamen im Zinksarg zurück. Die Entsendung von geistig behinderten Männern in den Krieg hat im unmenschlichen Russland System. Wir verweisen auf unsere anderen Beiträge zu diesem Thema (1, 2, 3).
Der jüngste gefallene Soldat ist Jewgeni Aleksejewitsch Bojtschuk, gerade mal 18 Jahre alt.
Wir dokumentieren einen übersetzten Bericht der Zeitung Dialog vom 1. Mai 2025 und ein Video von jener Einweihung der Heldenschreibtische, dem wir keine übersetzten Untertitel beifügen. Der Inhalt der Reden ergibt sich aus dem Text.
Viele Informationen über die Toten, Vermissten oder Gefangenen der 15. separaten Garde-Motorschützenbrigade (Schwarze Husaren) und auch der 30. separaten Motorschützenbrigade (mit etwas weniger Opfern) werden in Chat-Gruppen zusammengetragen, die nicht öffentlich sind. Unsere Verlinkung läuft also ins Leere. Wir versuchen alternative Links zu finden, was nicht immer möglich ist. Zur Kontrolle verfügen wir über Screenshots, die im Zweifel auch angefordert werden können.
Im Moment ziehen die russischen Meldungen gefallener Soldaten wieder stark an und entsprechen dem Monat März 2025. Die relative Ruhe an der Front scheint vorbei.
Alle Tabellen der Regionen sind jetzt aktuell bis zum 31.05.25. Es gibt drei neue Seiten für:
Wir haben heute die Zahlen für den Monat Mai 2025 im Kopf unserer Seite veröffentlicht. Die Zusammenfassung wird noch drei bis vier Tage dauern, wir müssen die Namen noch übersetzen und danach verschiedene Auswertungen durchführen, bevor wir alles in die Tabellen der Regionen packen. Dieser Monat war bestimmt von langen Listen aus Baschkortostan, Tatarstan, Jakutien und Saratow.
Aus technischen Gründen sind wir gezwungen, auf einen leistungsfähigeren Webserver umzuziehen. Das wird - voraussichtlich - nicht ganz störungsfrei ablaufen. Am 25.05. wird es ab 23:00 h etwa eine Stunde lang zu einem kompletten Ausfall kommen, am Montag darauf wird es auch nicht ganz rund ablaufen. Unsere Ausweichdomain "gibtsnet.eu" kann sogar für zwei bis drei Tage nicht erreichbar sein.
Wir bitten um Verständnis.
Im Moment sind die von uns erfassten Zahlen der russischen Kriegstoten weiter rückläufig. Während wir in der Zeit um die Jahreswende bis zu 250 neue Fälle täglich registriert hatten, liegen wir im Moment deutlich unter der Zahl 100. Das deutet darauf hin, dass die Kampfhandlungen im Mai zumindest etwas reduziert geführt werden.
Etwas bedenklich sind zudem die hohen Verlustraten des ukrainischen Militärs an technischen Material. Während sie im bisherigen Kriegsverlauf unter den russischen Zahlen lagen - meist weniger als die Hälfte, haben sie sich im Jahr 2025 den russischen Materialverlusten angeglichen (Beispiel 17.05.25: Russland 35 Stück, Ukraine: 35 Stück, gesamt).
Die genauen Zahlen zum 15. Mai werden wir zwischen dem 16. und 17 Mai liefern können. Vorneweg können wir sagen, dass die von uns registrierte Anzahl an russischen Kriegstoten weiter gesunken ist. Das deutet darauf hin, dass die Kampfhandlungen im Moment heruntergefahren werden.
Zudem geht der Informationsgehalt unserer Quellen weiter zurück. Auf Grund der vielen getöteten Soldaten werden häufig nur noch wenige persönliche Daten genannt. Manchmal fehlt sogar der Name.
Alle Tabellen der russischen Kriegstoten sind jetzt bis 30.04.2025 aktuell. Folgende Listen wurden neu angelegt:
Wir haben das Dorf Vankarem in Tschukotka bereits hier vorgestellt. Aus diesem kleinen Dorf mit etwa 120 Bewohnern befinden sich bereits zwei Kriegstote in unseren Listen. Anatoly Artamonow war überhaupt der erste von uns registrierte Soldat aus dem "Autonomen Kreis Tschukotka". Sein Tod wurde am 23. März 2022 gemeldet.
Anatoly wurde auf einer Hauswand in der Hauptstadt der Region verewigt, wie wir jetzt erst bemerkt haben - mit dem Titel "Deine Helden, Russland". Wir haben das Foto in unserem Beitrag über die "Tschukotka Front" veröffentlicht.
Seit über drei Jahren berichten wir nun über den Krieg Russlands gegen die Ukraine - ganz aus der Perspektive des Angreifers heraus. Den allergrößten Teil unser Arbeit machen nicht die Beiträge auf dieser Webseite aus, sondern unsere Statistik der russischen Kriegstoten. (Irgendwann vor langer Zeit waren wir der Meinung, dass jene hohen Verluste den Aggressor Russland zum Umdenken veranlassen könnten. Wir lagen völlig falsch.)
All die Arbeit, die in diesem Projekt steckt, wird von uns selbst finanziert, genau so wie der Webserver und die Technik im Hintergrund. Es gibt keinen Sponsor, keine bezahlten Anzeigen, keine Kooperation mit staatlichen Akteuren - nirgendwo und wir betteln auch nicht um Spenden. Keiner aus unserem sehr kleinen Team ist in einer politischen Partei, wir werden auch von keiner unterstützt, wir sehen allerdings unser Engagement in einem politischen Kontext.
Demnächst müssen wir aus technischen Gründen unseren Hoster wechseln. Dafür fehlt uns jede Kapazität. Wer folglich eine seriöse Hostingfirma kennt, die in unserem finanziellen Rahmen bleibt und uns beim Transfer unterstützt - für solche Hilfe wären wir dankbar (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Günter Berger, 17.04.2025
Rechtzeitig zu den Ostertagen werden wir 365 junge Soldaten vorgestellt haben, die Russland unter Präsident Putin in den Krieg und damit in den Tod geschickt hat. Darunter sind zum Militarismus indoktrinierte junge Leute und dumme Jungs, gescheiterte Schüler und Studenten, Arbeitslose und Gelegenheitsarbeiter, Gefängnisinsassen und Angeklagte in einem Strafverfahren, junge Offiziere und Wehrdienstleistende - und alle zusammen wollten schnell viel Geld verdienen.
So haben wir für jeden Tag des Jahres einen getöteten jungen Soldaten präsentiert, die traurige Wahrheit ist, wir hätten in jedem Monat 365 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zusammenbekommen, die in jenem verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine getötet wurden.
Ob wir diese Serie weiter fortsetzen oder andere Themen an dieser Stelle präsentieren, ist im Moment noch nicht entschieden. Dafür wollen wir noch ein Lied des Akkordeonspielers Igor Gorinow nachschieben, das er im kalten Rekrutierungsbüro für die auf ihre Abreise wartenden Freiwiligen gespielt hat. Igor war 23 Jahre alt, kam aus der russischen Teilrepublik Mari El und singt vermutlich auch in deren Sprache. Am 3. März 24 war sein Spiel zuende. (Teil I)
Stand 02. April 25 haben wir alle uns vorliegenden russischen Kriegstoten für den März 2025 erfasst und überprüft. An der von uns bereits veröffentlichten Zahl von 107.581 getöteten Soldaten wird sich nichts mehr ändern. Im Moment übersetzen wir die Namen, das wird einen ganzen Tag noch dauern und danach machen wir ein paar Tage Pause, weil diverse familiäre Ereignisse anstehen. Unsere Zusammenfassung ist deshalb erst am 9. oder 10. April zu erwarten.
Unsere Abschätzung der russischen Verluste werden wir allerdings vorziehen.
Wir hatten Ende letzten Jahres über den Bezirk Baimak in Baschkortostan berichtet. Dort gab es Anfang 2024 die größten öffentlichen Proteste seit Beginn des Krieges im Jahr 2022. Es gibt eine Serie von Prozessen vor russischen Gerichten - meist außerhalb Baschkorostans - gegen die vermeintlichen Rädelsführer. Wir haben nicht die Möglichkeit in Russland zu recherchieren, deshalb haben wir bei der BBC um die Nachveröffentlichung eines Beitrags zu diesem Thema gebeten. Leider haben wir letztlich keine Antwort erhalten.
Wer sich für den Ablauf all der Prozesse interessiert, Radio Free Europe ist noch nicht stillgelegt und hat eine besondere Seite zu den Prozessen veröffentlicht. Es ist eine interessante Dokumentation der russischen Repression geworden.
Aus naheliegenden Gründen benutzen wir im Alltag den Firefox-Browser, für die Übersetzung der russischen Sprache ist er allerdings weniger geeignet. Das Mittel der Wahl ist dafür der Google-Browser Chrome. Mit einem Klick kann man sich die russischen Beiträge in verständliches Deutsch übersetzen lassen. (Link zur Baimak-Dokumenatation)
Im Moment sind die Meldungen über getötete Soldaten stark zurück gegangen und liegen etwa bei 80 bis 100 Kriegstoten pro Tag. Dazu kommt, dass darunter auch einige Altfälle sind, die auf Grund von Gedenkseiten und -Filmen öffentlich werden.
Die merkwürdigste Liste stammt -wahrscheinlich- vom ukrainischen Geheimdienst. Es handelt sich um die im Jahr 2024 getöteten russischen Soldaten aus den Wäldern und den Feldern des Bezirks Kremensky in der ukrainischen Region Luhansk - insgesamt etwa 1.500 Namen sollen es sein. Bisher veröffentlicht wurden knapp 700 Namen. Da die Toten inzwischen geborgen wurden, konnte anhand von Todesmeldungen die Echtheit der Liste nachgewiesen werden.
Unser Hoster musste kurzfristig den von uns benutzten Server neu starten. Deshalb ist es zu einem kurzen Ausfall unserer Seite gekommen. Wir wurden sehr kurzfristig darüber informiert, deshalb konnten wir den Ausfall nicht vorher ankündigen.
Der Rückzug der USA in allen Bereichen macht sich jetzt auch in den Informationen für russische Bürger bemerkbar. Radio Liberty/Radio freies Europa hatte einen sehr informativen Dienst für die verschiedensten russischen Regionen, z.B. europäischer Norden Russlands, Region Wolga, Region Ferner Osten und Region Kaukasus. Radio Liberty stellte Informationen für russische Bürger zur Verfügung, die durch russische Medien nicht verbreitet werden können oder dürfen. Wir haben einige wenige Beiträge, die zu unserer Berichterstattung passten, übernommen.
Nun schließt Präsident Trump diese Einrichtung, wie heute mitgeteilt wurde. Und in der Folge werden wohl auch ein paar andere Medien, die aus dem Ausland in russischer Sprache kritisch berichten, ihre Arbeit einstellen müssen.
Zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine hatte der ehemalige Offizier der russischen Armee, Witaly Wotanowsky, die Idee, die Kriegsgräber auf den Friedhöfen der Region Krasnodar abzusuchen, um die wirklichen Verluste der russischen Armee zu dokumentieren. Wir haben seine Erkenntnisse gesondert ausgewiesen, weil wir so eine Relation zwischen den veröffentlichten Meldungen und der tatsächlichen Todesrate herstellen konnten. In insgesamt vier Listen haben wir knapp 800 Kriegsgräber dokumentiert, die nirgendwo veröffentlicht wurden.
Witaly Wotanowsky musste im April 2023 aus Russland flüchten, seine Kollegen konnten seine Arbeit nicht mehr in vollem Umfang weiterführen, als Referenz ist die Region Krasnodar inzwischen obsolet. Wir werden die vierte Liste noch bis zum 800. Kriegsgrab (aktuell 794) auffüllen. Alle weiteren Meldungen werden danach ganz normal in die Region Krasnodar einfließen.
Als Ergänzung zu unserem Beitrag aus Jeisk wollen wir die konkreten Zahlen vom Monat Februar nachliefern.
Wir haben in diesem Zeitraum 3.476 gefallene russische Soldaten gelistet, deren Geburtsdatum oder Alter genannt wurden. Davon waren 343 Getötete nach dem 01.01.2000 geboren, das entspricht 9,87 Prozent aller erfassen russischen Kriegstoten.
Zum Stichtag 28. Februar 25 haben wir jetzt alle Regionen aktualisiert. In der Vergangenheit hatten wir in Schritten zu 500 Namen eine neue Seite erstellt und auf der Titelseite angezeigt. Durch die hohen Verlustzahlen ist das so nicht mehr möglich.
Folgende Seiten der Regionen sind neu:
Unsere Zusammenfassung des Monats Februar gibt es dann erst am 10.03.25 abends.
Voraussichtlich bis zum Sonntag, 09.03.25, können wir unsere Zusammenfassung für den Monat Februar vorlegen. Viele Überraschungen wird es nicht geben, dafür scheint sowieso aktuell ausschließlich die Trump-Regierung in den USA zuständig zu sein. Wir sind entsetzt.
Zu spät - auch Mediazone hat jetzt eine Liste der Namen und der dazugehörigen Veröffentlichungen ins Internet gestellt und damit ihre Zusammenstellung der russischen Kriegstoten öffentlich gemacht. Zu spät deshalb, weil ein Abgleich zwischen deren Erkenntnissen und unseren Recherchen - zumindest für uns - nicht mehr möglich ist. Wir sind zwar sehr sicher, dass es bei Mediazone zahlreiche Fälle gibt, die wir nicht gefunden haben. Und das selbe gilt natürlich umgekehrt. Aber inzwischen ist die Anzahl der Kriegstoten so stark angestiegen, dass ein Abgleich viel zu viel Zeit beanspruchen würde - die wir in unserem kleinen Team nicht haben.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Wjatscheslaw Kirillowitsch, 18 Jahre
Im Februar 2025 wurde Wjatscheslaw Kirillowitsch Istomin 18 Jahre alt, am 23. Juni 25 wurde er begraben. Man kann das Leben von Wjatscheslaw schnell zusammenfassen: Geburt, elterliche Fürsorge, Kindergarten, Schule - alles umsonst, geopfert für die imperialen Gelüste eines greisen Herrschers. Wjatscheslaw wuchs im Dorf Ust-Kischert auf, einem größeren Dorf in der Region Perm mit wenig erbaulicher Anmutung.
Wir zeigen dieses beispielhafte Video über einen russischen Kriegsgefangenen, um zu zeigen, welche Menschen in die Angriffe geschickt werden. Das sind die sogenannten entbehrlichen Soldaten, die losziehen müssen - manchmal sogar ohne Bewaffnung, um Positionen im Niemandsland zu besetzen oder um feindliches Feuer auf sich zu lenken, damit deren Stellungen erkundet werden können. Der Tod dieser Soldaten wird in Kauf genommen.
Wiktor Butorin besuchte keine Schule, er kann weder lesen noch schreiben. Er kam aus dem Dorf Kadachta in Transbaikalien. Sein Leben lang arbeitete er für umgerechnet etwa 30 € pro Woche auf einem Bauernhof. Nach ukrainischer Darstellung, hätte ihn seine Frau dazu überredet, in den Krieg zu ziehen, damit er endlich genügend Geld verdienen würde.
Die Untertitel sind wenig verständlich - 200 bedeutet getötete, 300 verletzte Soldaten. Er redet davon, dass er (?) wegen Trunkenheit in die Grube gesteckt wurde. Danach wäre er in den Sturm geschickt worden, seine Kameraden wurden getötet, er trat auf ein Blütenblatt (russische Personenmine) und kroch zu den gegnerischen Linien, um sich zu ergeben.
Krieg ist immer eine grausame Sache und bringt häufig das Schlechte im Menschen hervor. Im Schlepptau der Soldateska ziehen Plünderungen, Vergewaltigungen, Folter und das Morden von Zivilisten über das Kriegsgebiet. Und das trifft nicht nur die feindliche Bevölkerung, sondern auch die eigenen Kameraden. Wer Angst hat und sich Befehlen wiedersetzt, wer sich weigert, auf selbstmörderische Angriffe loszuziehen, wer schwach und in den Augen der Kameraden ein Opfer ist, der wird von den eigenen Kollegen schikaniert und verprügelt oder auf Befehl der Kommandanten brutal gefoltert.
Ein aktuelles Video zeigt beispielhaft solch eine angeordnete Folter an zwei russischen Soldaten. Das Video ist nichts für Jugendliche und schwache Nerven, wir zeigen es deshalb auch nicht auf der Frontseite.
Wir haben heute in unserer Rubrik "Übersetzte Berichte aus Russland" ein Video veröffentlicht, das die gefallenen Soldaten aus einem Bezirk der Region Krasnodar auflistet. Das Video selbst ist nur für uns interessant, weil wir 27 neue Namen in unsere Datenbank aufnehmen konnten. Deshalb wollen wir es auch nicht auf unserer Titelseite vorstellen.
Viel interessanter ist der Beitrag zu diesem Video, das die totale Umkehrung von Tätern und Opfern propagiert. Russland wird als Opfer jenes Krieges dargestellt - unter dem Titel "Sie wollen uns zerstören!".
Andromeda war der Kampfname von Valentina Wladimirowna Demenkowa. Valentina wurde am 12.08.1971 in der Stadt Nurlat in der russischen Teilrepublik Tatarstan geboren. Die Familie zog nach Tadschikistan und Valentina heuerte dort beim Militär an. Zurück in Russland bekam sie eine Stelung bei der Innenbehörde.
Als das russische Militär in die Ukraine einmarschierte, wollte Valentina auch dabei sein. Zunächst sammelte sie Spenden für die kämpfende Truppe und organisierte Versorgungsfahrten. Im Herbst 2023 schließlich unterschrieb sie einen Militärvertrag. Zu ihren Beweggründen hatte sie nur eine wirre Antwort: „Ich kann nicht genau sagen, was mich dazu bewogen hat, den Vertrag zu unterschreiben. Ich weiß nur, dass ich hier sein muss und tun muss, was ich kann. Ich verstehe, dass ich Kinder und Enkelkinder habe … Aber innerlich habe ich gespürt, dass ich hier mehr gebraucht werde."
Jetzt wird sie nicht mehr gebraucht, am 5. Juni 25 meldete ein Telegram-Kanal ihren Tod.
Das kleine Dorf Tschermoschnoi liegt in der Region Kursk, gerade mal 100 km von der ukrainischen Grenze entfernt. Früher konnte man sich ins Auto setzen, um Freunde oder Verwandte in der Ukraine zu besuchen. Heute fahren Dorfbewohner wieder in die Ukraine, um dort gegen Bezahlung Krieg zu führen - so wie der junge Daniil Romanowitsch Poljanski, geboren am 13. Mai 1998. Daniil meldete sich im Februar 2024 freiwillig zum Kriegsdienst beim russischen Militär, in der Regel erfolgt dann eine zweiwöchiges Training und danach geht es in die Kampfzone. Daniil wurde als Fahrer-Mechaniker und Assistent des Granatwerfers in der Region Charkiw eingesetzt. Sein Beitrag zum Krieg war überschaubar: Am 24.02.24 stellte Daniil die Kommunikation mit der Familie ein, am 29. Februar 24 wäre er getötet worden. Im April 2025 wurde seiner Schwester nachträglich der Mutorden überreicht.
Dem Namen nach hatte Armen Ambartsumjan armenische Wurzeln, er lebte aber in der Stadt Frolowo in der Oblast Wolgograd. Der Mann war mit seinen 63 Jahren auch nicht mehr ganz jung und war zudem alles andere als gesund. Er litt schwer an einer Krebserkrankung und hatte zudem noch Hepatitis. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, fand er schließlich einem Militärkommisar, der ihn für gesund genug zum Kriegsdienst einstufte.
„Bei der Unterzeichnung des Vertrags wurde ihm unter Berücksichtigung seiner Krankengeschichte und seiner 40-jährigen Fahrerfahrung eine Stelle als Fahrer eines Lebensmittel-LKWs versprochen“, erzählt die Tochter des Verstorbenen. „Aber dann stellte sich heraus, dass man ihn betrogen hatte, ihm den Rufnamen „Gol“ gegeben und ihn am 20. August als Teil einer Sturmtruppe zum Sturm auf eine der Siedlungen geschickt hatte.“
In Russland weiß inzwischen jedermann, dass solche Versprechungen bei den Registrierungsämtern nichts bedeuten, meinen einige Kommentatoren unter der Nachricht. Und wahrscheinlich war es um die "ideologischen Gründe" , die Armen angab, auch nicht anders bestellt. Bereits am 27. August 24 wurde Armen als vermisst gemeldet. Neun Monate später wurden seine Überreste gefunden und am 8. Juni 25 bestattet.
Karakokscha ist ein Dorf in der Republik Altai mit etwa 1.400 Bewohnern. Dort gibt es eine Touristenbasis für einen Natururlaub in der abgeschiedenen Gegend. Im Ort haben zwei Buben ihren Vater im Krieg verloren. Ob sie stolz auf ihn sein werden, kann man bezweifeln, aber zumindest wartet eine großzügige Abfindung auf die Familie. Der Nachruf:
Bei einer besonderen Militäroperation wurde der Soldat Sergej Sergejewitsch Bedarew aus der Republik Altai getötet. Er wurde am 20. September 1996 im Dorf Karakokscha im Bezirk Tschoiski geboren. Im Januar 2025 unterzeichnete er einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium und starb am 15. Februar im Dienst. Sergej hinterließ zwei Söhne, die stolz auf ihren Vater sein werden. Verwandte, Freunde und Landsleute werden dem Helden gedenken und das Andenken der gefallenen Soldaten bewahren.
Die Abschiedszeremonie findet am 2. Juni in Gorno-Altaisk im Engelsaal statt.
Die beiden Männer auf dem Foto sind Rinat Rinatowitsch Churaschin und Rinat Raisowitsch Churaschin, Sohn und Vater. Beide stammen aus dem großen Dorf Tschulman in Jakutien (Sacha). Das Dorf leidet an Schwindsucht, im Jahr 1990 lebten dort noch mehr als 17.000 Menschen, heute hat das Dorf noch 7.500 Bewohner. Rinat, der Sohn mit einem einjährigen Buben, wurde im Herbst 2022 mobilisiert und war bereits am 15.11.2022 tot. Warum der Vater danach sein Leben im Krieg riskierte, wissen wir nicht. Vater Rinat wurde am 8. November 1968 geboren und war für den Kriegsdienst eigentlich zu alt. Trotzdem meldete er sich freiwillig und wurde am 30. März 2025 getötet.
Die Initiative "Geh in den Wald" hat eine aktuelle Information zu ihrer Arbeitsweise veröffentlicht. Wir haben den übersetzten Text hier veröffentlicht.
Anfang März 2025 versuchte eine russische Einheit in der Region Kursk durch eine kürzlich stillgelegte Gaspipeline in den Rücken der Gegner zu gelangen. Der Angriff war nicht erfolgreich. Einer der getöteten russischen Soldaten war Jewgeni Zarkow aus der Kleinstadt Kameschkowo in der Oblast Wladimir. Der Telegram-Kanal Dowod berichtete:
Jewgeni Zarkow, ein Einwohner der Stadt Kamenskovo in der Region Wladimir, ist im Krieg mit der Ukraine gestorben, berichtet die lokale Verwaltung.
"Jewgeni wurde 1993 geboren, lebte in Kamenskowo und absolvierte die Berufsschule Nr. 45 in Kamenskowo. Der Gefreite Jewgeni Zarkow diente als Schütze und nahm an einer einzigartigen Operation in Sudscha teil, bei der russische Soldaten durch eine Gasleitung in den Rücken des Feindes eindrangen. Er starb während eines Kampfeinsatzes im Rahmen einer speziellen Militäroperation“, teilten die Behörden mit.
Zarkow wurde aus der Kolonie für den Krieg rekrutiert. 2018 verurteilte ihn das Gericht wegen Mordes an einem Mann zu elf Jahren Gefängnis: Er hatte seinen Saufkumpanen während eines Streits mit einem Messer erstochen. Darüber hinaus wurde Zarkow mehrfach wegen Diebstahls, Erpressung und Schädigung der menschlichen Gesundheit verurteilt. Trotzdem berichtet die Kamenskowo-Regierung, Zarkow sei „mit militärischen Ehren begraben“ worden.
Jeden Tag registrieren wir die Namen von über 100 russischen gefallenen Soldaten. Die meisten davon sterben einen grausamen Tod. Verwundet liegen sie auf dem Schlachtfeld und hoffen auf Hilfe, die wahrscheinlich nicht kommen wird. Manche Soldaten begehen Selbstmord ob ihrer ausweglosen Situation und erschießen sich selbst oder legen sich eine Handgranate unter das Kinn und ziehen den Sicherheitsstift. Aber das Schicksal all dieser russischen Bürger, die ausgeschickt werden, ein fremdes Land zu erobern, berührt die Männer im Moskauer Kreml nicht.
Der kurze Film zeigt einen russischen Soldaten, der von einer ukrainischen Drohne entdeckt wurde. Er hat keine Chance lebend zu entkommen, so sitzt er still und wartet auf seinen Tod.
In Magadan wurde ein Gedenkschild für die im Krieg in der Ukraine gefallenen Wagner-Söldner der Region aufgestellt.
Das Schild wurde vom Büro des Bürgermeisters initiiert und auf der „Allee der Erinnerung“ an der Lenin-Allee aufgestellt. Die Veranstaltung fällt zeitlich zusammen mit dem zweijährigen Jahrestag der Einnahme der ukrainischen Stadt Bachmut, die völlig zu Trümmern geschossen wurde. Nach Angaben des Wagner-Chefs Prigoschin wurden dabei etwa zwanzigtausend Söldner getötet.
"Dieses Ereignis und die Heldentaten der Kämpfer werden in die moderne Geschichte unseres Staates eingehen und im Gedächtnis der Menschen bleiben. Für unsere Stadt ist das Erscheinen der Gedenktafel ein bedeutendes Ereignis", sagte Olesja Gorjunowa, die Witwe des Söldners Iwan Solenkow.
Solenkow selbst meldete sich aus der Haft zum Kampf, wo er eine 11-jährige Haftstrafe wegen Drogenhandels verbüßte. (Telegram-Kanal Magadan, 26.05.25)
Der Telegram-Kanal " Die Toten aus der Republik Sacha" berichtet am 25. Mai 25:
Nikolai Borissowitsch Rogosin, 48 Jahre alt
Geburtsdatum: 08.06.1976
Todesdatum: 21.04.2025
Todesort: Südliche Richtung Donezk, Dorf Rosliw
Dienstvertrag: Freiwilliger
Am 25. März reiste er zur Speziellen Militäroperaton ab und wurde am 18. April als Teil einer fünfköpfigen Gruppe auf einen Kampfeinsatz geschickt. Keiner von ihnen überlebte.
Kinder: 1
Aus Jakutsk
In den nördlichen Weiten von Jakutien liegt das Dorf Ulachan-Kjujol, etwa 620 km Luftlinie nördlich der Hauptstadt Jakutsk. Die Gegend ist sehr dünn besiedelt, das Dorf hat weniger als 800 Bewohner. Nicht weit entfernt liegt einer der „Kältepole der bewohnten Gebiete der Erde“.
In dieser unwirtlichen Gegend wurde eine Plakattafel aufgestellt, die einem gefallenen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine gewidmet ist. Auch in dieser einsamen Region wird man von der staatlichen Propaganda nicht verschont.
Jegor Alexandrowitsch Sleptsow wurde am 14. September 1997 im Dorf geboren, war verheiratet und hatte drei Kinder. Er meldete sch freiwillig zum Kriegsdienst und wurde am 24.03.2025 getötet. (Plakat übersetzt)
Unser Beitrag „Wir sind für sie keine Menschen mehr“ handelt von mobilisierten Soldaten, die obwohl nach Verwundung noch nicht wiederhergestellt, erneut an die Front geschickt wurden.
Das kann auch russischen Berufssoldaten passieren, wie Karu Andreewitsch Dibesow aus der Republik Altai erfahren durfte. Wir haben die Nachricht seines Todes vom 20.05.25 dokumentiert.