31.12.22 - 7.884 // 14.05.23 -- 18.133
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier die Todesmeldungen aus den Regionen und sozialen Medien und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
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Wagner Friedhöfe: Irkutsk - Krasnodar (Bakinskaya) Teil I / Teil II - Luhansk - Moskau - Nowosibirsk - Samara - Swerdlowsk -- Samara Mobilisierte: Liste Makijiwka
Berichte aus 62 Regionen Russlands: Liste der Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 15.05.23 | Alle Regionen werden ständig aktualisiert.
Orenburg: Unfertig und verlassen -- Urheber: CC BY 3.0 -
Orenburg - der Name klingt deutsch, aber sonst hat die Oblast und die Stadt Orenburg nichts mit deutscher Kultur zu tun. Die Region liegt im Süden Russlands mit einer langen Grenze zu Kasachstan. Die Fläche der Oblast entspricht etwa Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zusammen. Wie viele andere Grenzregionen Russlands verzeichnet auch Orenburg einen hohen Blutzoll im Krieg gegen die Ukraine.
Teil I bis 99 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV ab 301
Weiterlesen: Jugend aus Orenburg - getäuscht, belogen und geopfert - Teil III
Wie einfache Menschen aus unterentwickelten Regionen Russlands für den Krieg im Donbass mißbraucht werden, dokumentiert das folgende Video ganz gut. Man muss die Sprache dazu nicht verstehen. Es macht wütend und in diesem Fall verlinken wir nicht auf das Original - das Video spricht für sich.
Insgesamt 70 Kriegstote aus Jakutien (Sacha) haben wir bisher verzeichnet. Ein Viertel der dortigen Bevölkerung muss im Winter bei minus 40 Grad auf Holztoiletten gehen, heizt die Räumlichkeiten mit Holz und nutzt mangels fließendem Wasser das auf den Seen gehackte Eis.
Weiterlesen: Peter - auf der Suche nach der Seele seines Bruders
Unsere aktuelle Zusammenstellung russischer Kriegstoter im Ukrainekrieg. Wir beobachten ziemlich exakt 75% der russischen Bevölkerung oder 59 von 91 Regionen. Die Zahl getöteter russischer Soldaten wächst immer schneller. Und wir sind im Rückstand mit dem Eintragen von ca. 200 Kriegstoten. Heute also nur eine schnöde Tabelle.
Weiterlesen: Erfasste Kriegstote Russland - Stand 04.02.2023
Auf dem neu angelegten Friedhof des Dorfes Bakinskaya, nur wenige Kilometer vom Wagner-Trainingsgelände entfernt, werden all die gefallenen Soldaten begraben, deren sterbliche Überreste von ihren Familien nicht eingefordert werden oder die überhaupt keine Verwandschaft haben. Da die Wagner-Soldateska sich hauptsächlich aus den Insassen von Gefängnissen zusammensetzt, ist das sowieso keine Seltenheit.
Das Molkino-Trainingsgelände ist eine Basis der GRU-Spezialeinheiten zwischen den Städten Krasnodar und Goryachiy Klyuch. Hier befindet sich auch das Ausbildungszentrum der Gruppe Wagner. Im Jahr 2018 wurde in der Nähe des Trainingsgeländes eine Kapelle gebaut, zu Ehren der gefallenen Wagner-Kämpfer, ein Friedhof dort wurde von den lokalen Behörden nicht gestattet.
Krasnodar: Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV ab 401 // Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe ab 301 // Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III
Weiterlesen: Wagner Friedhof Bakinskaya - Region Krasnodar - Teil I
Toljatti an der Wolga -- Urheber: Alexxx1979 -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Toljatti ist die zweitgrößte Stadt in der Oblast Samara. Die Samara/Toljatti gilt als eines der wirtschaftlich am weitesten entwickelten Gebiete Russlands und hat eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in der Russischen Föderation. Toljatti ist die Heimat des Lada, des bekanntesten russischen Autos. Benannt wurde die Stadt nach dem italienischen Kommunisten Palmiro Togliatti.
Hatte die Region Samara bisher eine geringe Rate an toten Soldaten im Krieg gegen die Ukraine, änderte sich das mit der Sylvesternacht schlagartig. Mindestens 128 Soldaten aus der Region sollen bei einem Raktenangriff auf eine von der russischen Armee als Unterkunft und Hauptquartier benutzten Berufsschule in Makijiwka.
Samara : Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 400 -- Teil IV ab 401
Weiterlesen: Samara - gestorben zum Schutz von Donezk und Luhansk - Teil III
Irkutsk -- Urheber: CC BY-SA 4.0 --
Irkutsk liegt am Abfluss des Baikalsees im südlichen Sibirien und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast. Die Universitätsstadt hat knapp 600 Tausend, die gesamte Oblast etwa 2,5 Millionen Einwohner. Die Region ist ein wirtschaftliches Zentrum in Sibirien mit Schwerindustrie, Flugzeugbau ( Ilyuschin, MiG, Suchoi, Tupolew, Yak) und Aluminiumproduktion.
Die Distanz zwischen Irkutsk und Kiew beträgt etwa 5.000 km (Fahrstrecke ca 6.000 km).
Irkutsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III ab 201 -- Teil IV ab 301
Weiterlesen: Irkutsk - Sterben in einem 5000 km entfernten Krieg - Teil II
Buddhistische Andacht der Burjaten am Rande des Krieges
Nur 30 Prozent der Bevölkerung Burjatiens sind ethnische Burjaten, doch sie stellen einen weit größeren Anteil der gefallenen Soldaten im Ukrainekrieg. Die Burjaten sind eine mongolische Ethnie und so wundert es nicht, dass die Mongolei Flüchtlingen aus den Grenzregionen Unterschlupf bietet, die sich vor der Mobilisierung in Sicherheit bringen.
Ende September forderte der ehemalige Präsident der Mongolei Tsakhia Elbegdorj Russlands Präsidenten auf, den Konflikt zu beenden, und fügte hinzu, dass ethnische Mongolen in Russland als „Kanonenfutter“ benutzt und zu Tausenden in der Ukraine getötet würden.
„Seit Sie (Putin) diesen Krieg begonnen haben, ist Russland in Angst und Tränen versunken. Ihre Mobilisierung bringt Ozeane des Leidens mit sich. Herr Präsident, hören Sie mit Ihren sinnlosen Tötungen und Zerstörungen auf“, sagte er in einer in den sozialen Medien geteilten Ansprache.
Derweil geht das Sterben junger Männer in Burjatien weiter. In absoluten Zahlen liegt die Region in Bezug auf gefallene Soldaten weit in Führung. Dies ist jetzt der vierte Teil unserer Kriegstoten aus Burjatien. Aktueller Stand: 477 getötete Soldaten.
Burjatien: Teil I bis 99, Teil II bis 199, Teil III bis 300, Teil IV bis 400, Teil V bis 500, Teil VI bis 700, Teil VII ab701
Tschita (Chita) - Hauptstadt von Transbaikalien -- Urheber: Konstantin Sviridov -- Lizenz:: CC BY 3.0
Transbaikalien liegt östlich des Baikalsees und hat eine lange Grenze zu China und der Mongolei. Etwa 1,1 Millionen Einwohner hat die Region, davon leben über 300.000 in der Hauptstadt Tschita. Die Region lebt von großen Kohleminen und vom Handel- und Transportwesen. Mit Gorny existiert auch eine geschlossene Stadt, wo atomar bestückte Interkontinentalrakeketen stationiert sind.
Wie alle fernen Regionen Russlands zahlt auch diese Region einen hohen Blutzoll im Krieg gegen die Ukraine.
Transbaikalien: Teil I bis 100 -- Teil II bis 300 -- Teil III ab 301
Weiterlesen: Transbaikalien - Seinem Vaterland treu bis zum Ende - Teil II
Flusstal in Perm -- Urheber: Annapurna - Eigenes Werk - CC BY-SA 4.0
Perm, die Haptstadt der Region, ist von Moskau gut 1.300 km entfernt. Die östlichste Millionenstadt Europas war noch bis 1991 eine für Ausländer verbotene Stadt. Der Grund waren die Rüstungsbetriebe in der Stadt, auch heute verfügt die Stadt über eine sehr starke industrielle Produktion - noch vor Ufa und Jekaterinburg. Und als Nebenprodukt soll Perm auch die höchste Kriminalitätsrate Russlands aufweisen.
Perm: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200, Teil III bis 400, Teil IV ab 401
Weiterlesen: Perm - nicht aus der Schlacht zurück gekehrt - Teil III
Nowosibirsk - vom Dach des 17. Stocks in der Parkhomenko-Straße -- Urheber: CC BY 3.0 --
Nowosibirsk, die drittgrößte Stadt Russlands, die größte Stadt Sibiriens und Hauptstadt der Oblast Nowosibirsk hat etwa 1,6 Millionen. Einwohner. Sie liegt in Westsibieren. Die Landschaft im Oblast ist meist flach. Die Stadt ist ein ökonomisches Zentrum in Sibirien mit Flugzeugbau, Herstellung von Nuklearbrennstäben, Generatoren, Textil- und Landwirtschaftsmaschinen.
Nowosibirsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV ab 301
Weiterlesen: Nowosibirsk - freundliche, fröhliche Menschen sterben den Heldentod - Teil II
Unsere aktuelle Zusammenstellung russischer Kriegstoter im Ukrainekrieg. Wir beobachten ziemlich exakt 75% der russischen Bevölkerung oder 59 von 91 Regionen. Die Zahl getöteter russischer Soldaten wächst immer schneller. Seit Beginn dieses Jahres haben wir bereits 1.672 neu erfasst, so viele wie noch nie in einem Monat. Zum Vergleich haben wir im vergangenen Jahr durchschnittlich etwa 800 gefallene russische Soldaten registriert, jetzt hat sich die Zahl verdoppelt.
War in absoluten Zahlen die Republik Burjatien seit Beginn des Krieges führend, so holen Regionen aus der Wolgaregion und dem Ural zur Zeit schnell auf - auffällig bleiben Swerdlowsk mit 101 und Baschkortostan mit 84 registrierten Kriegstoten im Januar. Besonderheiten im Januar ergaben sich in der Region Krasnodar durch den neu eröffneten Wagner-Friedhof mit 149 neuen Namen und natürlich Samara durch den Beschuss der Berufsschule in Makijiwka mit einem Plus von 136.
An der Reihenfolge der Regionen hat sich trotzdem nichts geändert: Burjatien (429) bleibt an der Spitze, gefolgt von Dagestan (405), Baschkortostan (393), Swerdlowsk (383) und Wolgograd (366). Etwas außer Konkurrenz sind die Zahlen von Krasnodar mit 561 Kriegstoten. In den Gräbern der Region werden häufig Kriegstote beerdigt, die die Angehörigen nicht mehr zurück haben wollen oder es gibt keine Verwandtschaft - Bestes Beispiel der Wagner-Friedhof mit über 150 Gräbern.
Zieht man das Verhältnis zu den Einwohnern heran, dann sind führend die Republik Tuwa (47,1), Burjatien (44,1), Ossetien (29,8) und einige kleine Verwaltungseinheiten wie Republik Altai, Magadan und Sachalin mit jeweils über 20 Kriegstoten auf 100.000 Einwohner.
Die Verluste aus Moskau und der Stadt St. Petersburg als größte Verwaltungseinheiten bleiben marginal. Den weitaus größten Anteil von St. Petersburg/Leningrad haben die Gebiete um St. Petersburg herum - die Oblast Leningrad.
Weiterlesen: Erfasste Kriegstote Russland - Stand 28.01.2023
Blick auf Ufa, Hauptstadt von Baschkortostan -- Urheber: CC BY-SA 4.0 -
Die Republik Baschkortostan hat sich nach dem Zerfall der Sowjetunion weitgehende Autonomierechte gesichert. Im Krieg gegen die Ukraine steht die Teilrepublik aber fest an der Seite der Zentralregierung und hat eigene Freiwilligenverbände an die Front geschickt. Die Zahl der Kriegstoten ist deshalb entsprechend groß.
Baschkortostan: Teil I bis 99 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI ab 701
Weiterlesen: Baschkiren, die für den Donbass starben - Teil IV
Jekaterinburg - Stadtteil Sortirowka -- Urheber: Alexander Yampolsky - (CC BY-SA 2.0)
Zu Beginn von Russlands Krieg gegen die Ukraine war Swerdlowsk mit dem Zentrum Jekaterinburg gemessen an der Bevölkerung unterdurchschnittlich von gefallenen Soldaten betroffen. Das änderte sich drastisch mit der Mobilisierung Ende September 22. Seither haben sich die Todeszahlen gegenüber den vorherigen sieben Monaten verdreifacht. Betroffen ist wie in vielen anderen Zentren Russlands vor allem die ländliche Bevölkerung, während aus Jekaterinburg verhältnismäßig wenige Meldungen zu beobachten sind.
Swerdlowsk: Teil I bis Pos. 100 -- Teil II bis Pos. 200 -- Teil III bis Pos. 300 -- Teil IV bis Pos. 502 -- Teil V bis Pos. 700 -- Teil VI ab Pos.701
Panorama von Sim (russisch Сим), einer Kleinstadt in der Oblast Tscheljabinsk -- Urheber: CC BY-SA 4.0 --
Die Oblast Tscheljabinsk ist reich an Bodenschätzen. Der Abbau von Kupfer, Eisen, Zink und anderen Erzen tragen zum relativen Reichtum der Region bei. Dazu kommt die Rüstungsindustrie, vier der Stadtkreise besitzen den Status einer „geschlossenen Stadt“.
Seit Beginn der Mobilisierung steigen auch die Todesopfer in der Oblast stark an.
Tscheljabinsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V ab 601
Weiterlesen: Tscheljabinsk - Sterben für Frieden und Wohlstand / Teil III
Grenzfluss Narva zwischen Iwangorod (Russland) und Narwa (Estland)
Urheber: Diego Delso -- Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0
St. Petersburg ist mit 5,4 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Russlands. Sie wird umgeben von der Oblast Leningrad mit ca. 1,8 Millionen Einwohnern, deren Verwaltung auch in St. Petersburg beheimatet ist. Die historische Innenstadt von St. Petersburg ist Weltkulturerbe.
St. Petersburg & Oblast Leningrad: Teil I bis 100 -- Teil II bis 300 -- Teil III ab 301
Weiterlesen: St. Petersburg & Oblast Leningrad - Sag wo die Soldaten sind? Teil II
Unsere aktuelle Zusammenstellung russischer Kriegstoter im Ukrainekrieg. Wir beobachten ziemlich exakt 75% der russischen Bevölkerung oder 59 von 91 Regionen. Die Zahl getöteter russischer Soldaten wächst schnell. In diesem Jahr haben wir bereits 1.175 neu erfasst, so viele wie noch nie in diesem Zeitraum.
In absoluten Zahlen bleibt von den Regionen Burjatien (423) an der Spitze, gefolgt von Dagestan (401), Baschkortostan (354), Swerdlowsk (352) und Wolgograd (350). Etwas außer Konkurrenz sind die Zahlen von Krasnodar mit 482 Kriegstoten. In den Gräbern der Region werden häufig Kriegstote beerdigt, die die Angehörigen nicht mehr zurück haben wollen oder es gibt keine Verwandschaft - Bestes Beispiel der Wagner-Friedhof mit über 150 Gräbern.
Zieht man das Verhältnis zu den Einwohnern heran, dann sind führend die Republik Tuwa (46,1), Burjatien (43,5), Ossetien (28,1) und einige kleine Verwaltungseinheiten wie Republik Altai, Magadan und Sachalin mit jeweils über 20 Kriegstoten auf 100.000 Einwohner.
Im Augenblick kommen die meisten russischen Kriegstoten aus der Wolgaregion und dem Ural. Die Regionen Samara, Swerlowsk, Perm und Saratow wären hier zu nennen. Die Verluste aus Moskau und die Stadt St. Petersburg als größte Verwaltungseinheiten bleiben marginal.
Weiterlesen: Erfasste Kriegstote Russland - Stand 21.01.2023
Alexander Vladimirovich Fet-Ogly, damals 23 Jahre alt, hat zwei Rentner in einem Dorf in der Region Krasnodar bestialisch ermordet. Am 10. Januar 2019 fand man die Leichen des 70-jährigen Vladimir Dubentsov und des 64-jährigen Nikolai Galdin. Die Köpfe der Opfer waren mit einem Stock durchbohrt, dazu hatten beide zahlreiche weitere Verletzungen. Nichts wurde gestohlen.
Als Täter wurde schnell der wegen Diebstahls vorbestrafte Sascha Fet-Ogly ermittelt, der zur Zwangsarbeit in jenem Dorf verurteilt und nach Ablauf der Strafe als Hilfsarbeiter geblieben war. Festgestelltes Motiv Homophobie.
Weiterlesen: Wo Kinder wissen, wer Schwule sind und was sie tun
Auch der von den USA finanzierte Nachrichtendienst Radio Free Europe (Idel.Realii) zählt russische Kriegstote in den Wolgaregionen. Genau wie unsere Daten sind die von Idel.Realii transparent, alle sind durch entsprechende Links auf andere Medien abgesichert.
Zum 15. Januar 23 hat der Nachrichtendienst seine Ergebnisse vorgelegt. Wir haben die Zusammenstellung mit unseren Erkenntnissen zum 15.01. verglichen - große Unterschiede gibt es nicht. Offensichtlich sind aus öffentlichen Quellen nicht mehr russische Kriegstote zu ermitteln.
Weiterlesen: Russische Kriegstote - Vergleich mit Radio Free Europe
Ein Mädchen für einen Laptop und 2.600 Rubel brutal erstochen: Ein Söldner der Gruppe Wagner wurde in Wolgograd begraben. Viktor Viflyantsev, der wegen Mordes und Raubes zu 15 Jahren in einer Kolonie mit strengem Regime verurteilt wurde, starb in Russlands Krieg gegen die Ukraine.
Deutlich redigierter Beitrag von v1.ru
Unsere nächste Zusammenstellung zum 01. Juni 23 werden wir in knapp einer Woche liefern können. Gerade bereiten wir mit Kursk noch eine weitere Oblast vor, wir decken dann 77,5% der russischen Bevölkerung ab. Weitere Regionen wird es wahrscheinlich nicht geben.
Im Moment kommen die meisten neuen Kriegstoten aus den Regionen Wolga und Ural. Es sind die Bewohner der ländlichen Gebiete und der Kleinstädte, die wir eintragen. Oft ist es mühsam, die richtige Region zu ermitteln, da die Dörfer schlecht zu finden sind, deren Namen zudem häufig vorkommen - ein mühsames Vorankommen.
Der richtige Skandal aber bleibt - aus der Millionenstadt Moskau sind kaum Verluste zu verzeichnen, nur wenig mehr aus der Umgebung.
Von den Regionen, die wir nicht im Blick haben, fallen die Autonomen Kreise im Norden Russlands negativ auf. Auch hier registrieren wir immer neue Kriegstote in den dünn besiedelten Gebieten. Das sind der Autonomer Kreis der Tschuktschen, Autonomer Kreis der Chanten und Mansen, Autonomer Kreis der Nenzen und Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen. Ebenfalls mit häufigen Meldungen über gefallene Soldaten fällt die riesige Region Krasnojarsk auf. All diese Regionen waren am Anfang des Krieges nur wenig betroffen, das hat sich in letzter Zeit geändert.
In Krasnodar haben wir gerade 19 neue Gräber von Wagner-Söldnern gelistet und Teil III dieses sinnlosen Gemetzels veröffentlicht.
In Nowosibirsk hatten wir bisher 69 Wagner-Gräber, zuletzt wurden 243 gezählt und kein Ende in Sicht. Leider liegen keine Namenslisten vor.
Auch bei Jekaterinburg wurde der Wagner-Teil stark erweitert. Genaue Angaben liegen auch hier nicht vor.
Im Internet tauchen immer wieder Videos auf, in denen getötete Wagner-Söldner nacheinander gelistet werden. Man erfährt den Namen, Geburtsdatum und Todeszeitpunkt, aber nicht woher der Söldner stammt. Aktuell haben wir 125 davon gelistet und in einer neuen Datei zusammengeführt.
Wir erstellen unsere Listen meist hinter verschlossenen Türen - Zugriff haben nur bestimmte Mitglieder. Ist alles in Ordnung wird freigeschaltet. Bei unserer aktuellen Liste der russischen Kriegstoten haben wir das vergessen - für uns war ja alles sichtbar. Der Fehler ist jetzt behoben und die aktuelle Zusammenstellung " Kriegstote nach Regionen " freigeschaltet.
Oblast Iwanow wurde in unsere Zusammenstellung neu aufgenommen. Aktuell besteht er aus zwei Teilen. Der Erste wurde freigeschaltet. Damit decken wir 76,8 % der russischen Bevölkerung ab.
Die fertige Datei hing schon viel zu lange in unseren Katakomben. Jetzt endlich auch sichtbar.
Es fehlen noch Adygeja und Lipzek von den Regionen, die wir im Blick haben. Wir versuchen diese nach der nächsten Zusammenfassung zum 30.04. zu veröffentlichen.
Wir hatten vor einiger Zeit einen Bericht über die Buddhisten in Russland geschrieben. Die Teilrepubliken mit buddhistischen Ehtnien Tuwa und Burjatien haben erschreckende Todeszahlen, hier stehen die geistlichen Führer zum Krieg. Anders bei den Kalmücken...
Kalmückien bleibt weit hinter den Zahlen der anderen Republiken zurück, aber in den letzten Tagen/Wochen steigen hier ebenfalls die Todeszahlen - allein 11 im Monat April, das sind ein Viertel aller bisherigen Kriegstoten.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
OskarMaria lebt und arbeitet in Frankfurt - hier mit Sohnemann. Wenn freie Zeit fürs Internet bleibt, dann wühlen wir im Internetsumpf, manchmal mit überraschenden Ergebnissen. Lieblingszitat: "Von den Dreien, Staat, Regierung und Ich - bin ich der stärkste. Das merkt euch!" (Ret Marut aka B. Traven im Ziegelbrenner)
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Enthüllung einer Ehrentafel für einen im Ukrainekrieg gefallenen Soldaten einer Schule in Mordwinien. Normalerweise stehen bei solch einer Zeremonie Mädchen und Jungen in Uniformen stramm, mit Gewehren bewaffnet. Hier geht es ziviler vonstatten. Mordwinien gibt sich stramm linientreu, hat aber relativ geringe Todeszahlen - bisher.
Viktor Terentiev wäre so etwas wie ein Freiwilliger, meinten die Beamten vom Militärkommisariat der Stadt Wolschski in der Region Wolgograd. Sicher ist, Viktor ist tot, getötet beim Sturm auf Bakhmut. Er wurde dann doch mit militärischen Ehren bestattet.
Die Sturmtruppe von Viktor war das Bataillon "Sturm", die Nachfolger der Gruppe Wagner. Und wie deren Kämpfer hatte auch Vikor eine bewegte Vergangenheit.
Im Dezember 2019 becherte er mit Saufkumpanen, einer davon beleidigte die Gattin des Wohnungsinhabers, wo das Gelage stattfand. Nach mindestens zehn Tritten war die Ordnung wieder hergestellt, Viktor schlief irgendwann ein. Am Morgen wurde er verhaftet, sein Opfer lag derweil bewusstlos auf der Intensivstation.
Das hätte zu mildernden Umständen gereicht - nur Viktor hatte Jahre zuvor bereits ein anderes Opfer zu Tode geprügelt. Jetzt durfte er beim Kommando Sturm für kurze Zeit seinen Aggressionen freien Lauf lassen.
OM, 07.06.23
Nischni Tagil ist eine Großstadt in der Oblast Swerdlowsk. Wichtigstes Industrieunternehmen der Stadt ist Uralwagonsawod, der weltgrößte Hersteller von Kampfpanzern. Mitte Mai wurden vier Einwohner an einem Tag bei der Erstürmung von Bakhmut getötet. Nein - keine Ex-Sträflinge von der Gruppe Wagner, sondern normale Bürger, die im Herbst 2022 mobilisiert wurden. Sie gehörten zu den "entbehrlichen" Soldaten, Männer ohne besondere Eigenschaften, die man auf die gefährlichsten Missionen schickt, weil deren Tod keinen wirklichen militärischen Verlust darstellt.
Für Anatoly Antonov, Anton Gabdrafitov, Sergey Gavrilov und Dmitry Perevoznikov fand zumindest zuhause am 23.05. eine Trauerveranstaltung statt.
OM, 07.06.23
Ein Foto einer Urkunde der "Regierung" von Luhansk und die passende Medaille, die alle getöteten Wagner-Söldner erhalten, wurden von einem Moskauer Bürger ins Netz gestellt. Es gab keine weiteren Informationen.
Normalerweise hätten wir jetzt jenen gefallenen Söldner auch bei der Stadt Moskau eingruppiert. Aber weil der Name auf eine armenische Herkunft deutete und in Russland nicht weit verbreitet ist, haben wir uns etwas mehr Mühe gemacht.
Vladimir Vyacheslavovich Markaryan war 2016 gerade 26 Jahre alt, als er seiner Ex-Freundin am Rande eines Dorfes in der Region Rostow auflauerte. Betrunken vergewaltigte er die junge Frau, erwürgte sie danach mit seinem T-Shirt und entsorgte die Leiche auf einer Mülldeponie.
Das Bezirksgericht Rostow verurteilte den Mann deshalb zu 17 Jahren Haft in einer Kolonie des "strengen Regimes". Bei der Wahl - noch zehn Jahre weitere Haft oder ein halbes Jahr bei der Gruppe Wagner und danach frei - hat er wieder die falsche Entscheidung getroffen. Im Mai 23 wurde er an der Front getötet.
OM, 30.05.23
Kaum berichtet man über den neuen russischen "Volks"-Sturm, schon überschlagen sich die Ereignisse. Aus der Region Rostow am Don wird berichtet, dass 39 Soldaten, alles ehemalige Häftlinge, aus der Kaserne desertiert sind. Ein Offizier der "Volksrepublik Luhansk", der die Soldaten aufhalten wollte, wurde von ihnen getötet.
Die Flucht ereignete sich bereits am 24. Mai. Die Soldaten verließen unerlaubt und bewaffnet ein Militärgelände jener selbsternannten Republik Luhansk. Man geht davon aus, dass die Deserteure sich Zivilkleidung und Autos beschafft haben und sich jetzt auf der Flucht irgendwo im russischen Süden befinden.
OM, 26.05.23
Anton Alekseevich Tuchvatulin schien ein lustiger junger Mann zu sein. Sein Foto zeigt ihn mit weißer Perücke, Victory-Zeichen und einem breiten Lächeln. Das passt gar nicht zu den grimmigen Jungs vom tschetschenischen Akhmat-Bataillon, von dem er sich als Söldner anwerben ließ. Genau so wenig wie zur Meldung seines Todes, die über deren Telegramkanal verbreitet wurde:
"Unser lieber Bruder Tukhvatulin Anton Alekseevich , ein Spezialeinheitskämpfer „AKHMAT“ (Kampfname Makler), starb heldenhaft, indem er sich mit einer Granate in die Luft sprengte, um sich nicht den Satanisten zu ergeben. Hier sind sie die Seeleute unserer Tage – die wahren Helden und Krieger. Zu ihnen sollten die jüngere Generation und unsere Nachkommen aufschauen!"
OM, 25.05.23
Aus Dagestan erreicht uns ein Video über eine Veranstaltung anlässlich der Anbringung einer Gedenktafel für einen in der Ukraine gefallenen jungen Mann aus Dagestan. Der Begleittext passt zu unserem Heldenthema:
"In den einfachsten Schulen wachsen echte Männer heran, Verteidiger unseres Vaterlandes, für die die Konzepte Patriotismus und Wehrpflicht untrennbar miteinander verbunden sind.
Ihre Namen werden für immer in der Geschichte der Bildungseinrichtungen und ihrer Heimatstadt verankert bleiben.
Für Schüler der MBOU „Secondary School 8“ und die gesamte jüngere Generation wird Nizamutin Kurbanov ein Vorbild sein – was ein Dagognit, Dagestaner, Russe sein sollte.
Heute, am 6. Mai, eröffnen wir eine Gedenktafel in seiner Heimatschule."
(Das Video besser im Vollbild anschauen)
Aus einer Nachricht der Territorialabteilung Iljinski, Ostregion Moskau:
Helden finden sich nicht nur auf den Seiten von Lehrbüchern. In Russland liegt die Fähigkeit, eine Leistung zu erbringen, auf genetischer Ebene im Blut.
Für den russischen Soldaten sind Mut, Standhaftigkeit und Todesverachtung auch heute noch spürbar, angesichts des unvollendeten Nationalsozialismus.
Die Helden meiner Kindheit und Jugend sind von ihren Abenteuern immer lebend zurück gekommen. Das trifft auf die vielen "Helden" über die wir hier schreiben definitiv nicht zu. Aber auch der Begriff Held scheint langsam zu zerbröseln. "Gott bewahre, dass die Tochter ihren Heldenvater nicht vergisst," wird eine Todesnachricht von der Front kommentiert.
Konkret ging es um Andrey Mikhailovich Prikazchikov aus der Region Nischni-Nowgorod, der mit 32 Jahren Ende November bei Bakhmut getötet und jetzt in einer lokalen Schule als Neumitglied des "Unsterblichen Regiments" geehrt wurde.
Der war allerdings ein ganz besonderer "Held", der im Suff mit anderen notorischen Alkoholikern dumme Sachen angestellt hat. Nämlich den noch besoffeneren Mittrinkern gerne mal ein Smartphone für weiteren Stoff oder die Autoschlüssel für eine Spritztour geklaut hat. Und weil man sich ja noch mehr betäuben kann, sich hin und wieder mit richtig harten Drogen eingedeckt hat. Das Stadtgericht Pawlowsk hat ihn deshalb 2021 zu 4 Jahren und 2 Monaten strenger Haft verurteilt. Den Rest der Geschichte erspare ich mir.
OM, 23.05.23
Ende November hatten wir über eine Bande Krimineller berichtet, die im Volksmund "Trassoviki" genannt wurden. Deren Anführer Alexander Enaleev war 2013 zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Die Bande hatte in Zusammenarbeit mit korrupten Polizisten auf der Autobahn in Polizeiuniform Lastwagen angehalten, um deren Ladung und die Transporter zu versilbern. Fünf LKW-Fahrer wurden dabei getötet.
Auch Boss Alexander Enaleev zog die Wagner-Option im November 22 - ein halbes Jahr an der Front, dann winkt die Freiheit. Kurz vor Ablauf jener Frist war dann auch für ihn Schluss.
OM 22.05.23
Der Krieg gegen die Ukraine begann bereits 2014, als die Krim annektiert wurde und und im Auftrag Russlands Igor Girkin mit russischen Geheimdienstsoldaten versucht hatte, den Donbass militärisch zu besetzten. Nach außen gab man vor, dass dies eine Revolte von Separatisten wäre. Oder Urlauber - wie z. B. Wladislaw Anatoljewitsch Grigorjew:
Geboren am 23. November 1988 in der Stadt Sosnovka, Gebiet Kirow. Er absolvierte die High School in seiner Heimatstadt. Wehrdienst bei der Einberufung in den Luftlandetruppen - im Rahmen des 217. Garde-Ordens von Kutusow, des Fallschirmregiments der 98. Garde-Luftlandedivision Svir Rotbanner-Orden von Kutusow, Division 2. Grades (Militäreinheit Nr. 62295 Stadt Iwanowo).
Er hatte auch Erfahrung mit der Teilnahme an Feindseligkeiten – nach dem Militärdienst ging er mit einem Vertrag nach Georgien. Im August 2014 meldete er sich freiwillig für den Donbass. In der Miliz trug er das Rufzeichen „Pturshchik“.
Am 31.08.2014 im Kampf um den Flughafen Luhansk getötet.
"... Sie kamen am 23. August am Schauplatz der Feindseligkeiten an. Und eine Woche später, am 31. August, als die Miliz, darunter Freiwillige aus Russland, den Flughafen Lugansk stürmte, wurde das Auto, in dem Vlad reiste, bombardiert ... Er gehörte zu einer Gruppe, die diejenigen deckte, die den Flughafen stürmten ..." Er wurde in der Stadt Sosnovka in der Region Kirow beigesetzt.
OM, 19.05.23
Vitaly Timofeev, geboren 1991, war ein kleiner Drogenkurier aus Wolgograd. Zwischen August 2020 und Mitte Oktober 2020 bestand seine Aufgabe darin, eine größere Menge Drogen irgendwo abzuholen und danach in kleineren Portionen irgendwo wieder zu deponieren. Für jeden ausgeführten Job bekam er 250 - 300 Rubel, das sind etwa drei bis dreieinhalb Euro. Die Hintermänner dieses Geschäftes kannte er nicht, alles wurde über einen Telegram-Kanal abgewickelt.
Vitaly wurde von der Polizei erwischt und war geständig. Das Gericht bewertete Vorstrafen als strafverschärfend, sein Geständnis und eine diagnostizierte psychische Störung als strafmildernd und schickte den jungen Mann für 10,5 Jahre in eine verschärfte Strafkolonie. Das Urteil wurde dann auch im Frühjahr 2022 vom Bezirksgericht bestätigt.
Die Geschichte endet wie vorhersehbar: Vitaly wählte die Todesstrafe via Gruppe Wagner, nämlich Kanonenfutter an der Ukrainefront, mit einer geringen Chance auf Begnadigung. Am 16. April 23 wurde diese dann vollstreckt. (Überschrift Zitat aus Todesmeldung)
OM, 16.05.23
Ende April melden lokale Medien den Tod von Erwin Schwab aus Nowosibirsk, geboren 1992 . Der Mann stammt offensichtlich aus einer russlanddeutschen Familie. Und er ist der erste uns bekannte deutschstämmige Russe, der als Söldner der Gruppe Wagner im Ukrainekrieg gefallen ist. Erwin stammt aus dem kleinen Dorf Arisowo, etwa in der Mitte zwischen Omsk und Nowosibirsk, lebte aber offensichtlich in Nowosibirsk.
Eine kurze Recherche förderte leider wenig Erbauliches über den jungen Mann zu Tage. Er war bereits wegen Diebstahls vorbestraft, als er 2016 vom Bezirksgericht zu 10 Jahren Kolonie mit strengem Regime verurteilt wurde. Er hatte betrunken eine ältere Frau, die ihn bei sich zum Abendessen eingeladen hatte, zunächst mit seinen Händen bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Danach ein Stromkabel aufgezwirbelt und mit den Drähten den Hals ganz zugedrückt bis sie starb. Am Ende stahl er 29.000 Rubel aus der Wohnung und floh vom Tatort.
Auch Erwin Schwab hoffte auf Freiheit und schloss sich der Gruppe Wagner an. Am 12. April wurde er an der Front getötet.
OM, 14.05.23